Hans-Heinrich Jörgensen
Ein
ausgewiesener Experte in Sachen Schüßler-Salz-Therapie. Jörgensen ist
Heilpraktiker seit 1962 und Vizepräsident des Biochemischen Bundes
Deutschlands. Viele Jahre war er Mitglied der wissenschaftlichen
Aufbereitungskommission für Mineralstoffe und Vitamine beim
Bundesgesundheitsamt.
Die
honigsüße Harnruhr
(Aufsatz in "Naturarzt" 6/2009)
Als bei uns noch fast
Steinzeitkultur herrschte, gab es in anderen Regionen der Welt schon eine hohe
Medizinkultur, z.B. in China, in Arabien und in Griechenland. Aus jener
Zeit hat die Krankheit ihren Namen Diabetes mellitus, zu Deutsch „honigsüße
Harnruhr“. Die Harnruhr war ja leicht zu beobachten, das Attribut honigsüß
zeugt von diagnostischem Einfallsreichtum, den heute jeder Dozent seinen
Studenten demonstriert, indem er den Zeigefinger in die Urinprobe taucht
und den Mittelfinger ableckt.
Heute müssen wir nicht mehr
den Geschmacksinn strapazieren, wir tauchen ein Teststäbchen ein und haben
gleich neun oder mehr Laborparameter. Als ich Heilpraktiker wurde, war es noch
etwas komplizierter. Mit der Fehlingschen Reduktionsprobe oder nach Nylander
kam man sehr aufwändig auch zum Ziel. Abschmecken musste man allerdings nicht
mehr.
Der Urintest stellt jedoch
keine sichere Diagnostik dar, er kann allenfalls Alarmsignale senden.
Entscheidend ist natürlich der Zuckerspiegel im Blut und nicht im Urin. Erst
wenn „das Fass überläuft“ taucht Zucker im Urin auf. Beim einen früher, beim
anderen später, bei manchen auch gar nicht. Nur allzu oft wird die alte
Faustregel, die für alle Laborwerte gilt, vergessen: ein positiver Befund zeigt
Krankheit an, ein negativer beweist aber keine Gesundheit.
Und ein ganz dringliches
Alarmzeichen, das zu schnellem Handeln drängt, ist jener Geruch in der
Atemluft, der an den Obstkeller mit Winteräpfeln erinnert. Azetonbildung
verkündet, dass der Zuckerspiegel heftig entgleist ist und dass akute Gefahr
droht.
Verlässliche Aussagen kann
nur die Blutuntersuchung machen. Da haben wir jahrzehntelang die Patienten
morgens nüchtern einbestellt, um reproduzierbare Werte zu erhalten. Nur sind
nach einer langen Fastennacht fast alle Patienten „gesund“, sie haben einen
einigermaßen normalen Zuckerspiegel. Die Stunde der Wahrheit kommt nach dem
Essen. Darum hat sich zur Fahndung inzwischen der Zuckerbelastungstest
durchgesetzt. Blutabnahme morgens nüchtern, danach bekommt der Patient ein
ekelhaft süßes Kujambelwasser, einen Glucosetrank, und dann wird nach einer und
nach zwei Stunden erneut der Blutzuckerspiegel kontrolliert.
Aber auch das kommt eher
einer Momentaufnahme gleich. In der Verlaufskontrolle hat sich inzwischen die
Bestimmung des HbA1c-Wertes durchgesetzt, der etwas über die
Langzeit-Einstellung sagt. Ein Teil des überschüssigen Blutzuckers lagert sich
am Hämoglobin der roten Blutkörperchen ab. Diese haben nur eine begrenzte
Lebenszeit, und am Prozentsatz der „gezuckerten“ Erythrozyten, präzise des
glykolysierten Hämoglobins, lässt sich dieser Langzeitwert ablesen, der etwas
über die Belastung in den vergangenen 8 Wochen sagt. 6 % wären ideal,
großzügige Kliniken tolerieren auch 8 %, darüber wird es heikel.
Aber an dieser Stelle sei
schon einmal gesagt: ein extrem straffes Regime, dass mit Insulin und/oder
Tabletten den Blutzuckerspiegel und HbA1c-Wert niedrig hält, ohne auch wirklich
auf die Ess-Mengen zu achten, ändert an den Spätschäden des Diabetikers
überhaupt nichts, im Gegenteil, dabei wurden eher mehr Todesfälle
beobachtet.
Wir unterscheiden zwei
Formen des Diabetes: den Typ I, bei dem die Langerhans’schen Inseln oder
Betazellen der Bauchspeicheldrüse die Fähigkeit verloren haben, Insulin zu
erzeugen. Hier kommt der Patient nicht drum herum, Insulin zu spritzen. Die
Insulin-Dosis und die erlaubten Kohlenhydratmengen in der Nahrung müssen sehr
sorgfältig und stationär auf einander abgestimmt und eingestellt werden. Alle
im Internet angepriesenen Geheimrezepte – von Bohnenkraut bis Zimt – sind hier
kontraproduktiv und gefährlich. Entweder sind sie wirkungslos, dann ist es
schade ums Geld, oder sie senken den Zuckerspiegel, dann bringen sie den
Patienten in die akute Gefahr der Unterzuckerung. Allzu oft wird übersehen, dass
auch Betarezeptorenblocker, die gegen hohen Blutdruck und bei der Angina
pectoris gern verordnet werden, die Insulinwirkung verstärken.
Als Typ-II-Diabetes
bezeichnen wir den Alterszucker, der in der Tat auch eine typische
Alterskrankheit ist. Das Durchschnittsalter der Betroffenen liegt bei 67
Jahren, rutscht aber immer mehr nach unten, schon übergewichtige Jugendliche
leiden darunter. In den meisten Fällen wäre diese Krankheit vermeidbar, wenn
man sich nicht mehr Nahrung einverleiben würde, als der Körper in den nächsten
zwei Stunden auch verbrennt. Das fällt den meisten Menschen offenbar sehr
schwer, so dass schließlich die Steuermechanismen erschöpfen und der Körper die
Kontrolle über die Ober- und Untergrenzen des Blutzuckerspiegels verliert.
Vornehm ausgedrückt kann man das dann auch als „metabolisches Syndrom“
bezeichnen, und das birgt Gefahren für Leib und Leben.
Zwei Risiken müssen wir
unterscheiden. Die ganz akute und urplötzlich eintretende Gefahr rührt aus der
Unterzuckerung. Wenn überhaupt kündigt sie sich durch Schwächegefühl und kalte
Schweißausbrüche an und geht ganz schnell in eine Bewusstlosigkeit über. Schon
manch Diabetiker wurde als vermeintlich Betrunkener aufgelesen, in die
Ausnüchterungszelle gesperrt, wo er dann mangels ärztlicher Hilfe starb. Darum
darf der Diabetiker, und insbesondere der Insulinspritzende vom Typ 1 auch
keine Mahlzeit ausfallen lassen. Im Verdachtsfall sollte er ein Stückchen
Traubenzucker zur Hand haben. Auch neigt man wegen dieser Gefahr heute dazu,
die Insulindosis so einzustellen, dass der durchschnittliche Zuckerspiegel
nicht im Normbereich (80-120 mg%) liegt, sondern lieber etwas darüber, bei
140-150 mg%.
Die Spätschäden kommen
nicht plötzlich sondern es läuft über Jahre und Jahrzehnte darauf hin, und man
kann vieles tun, sie zu vermeiden. Vier große B sind es, die neben Leber- und
Nierenschäden zu schaffen machen: Bypass, Bein ab, Blind, Beerdigung! Aber der
Schmerz macht sich erst bemerkbar, wenn die Schäden bereits eingetreten sind.
Manchmal auch gar nicht, weil eine Nervenschädigung die Schmerzsignale des
abfaulenden Fußes nicht mehr zum Gehirn schickt. Polyneuropathie nennt man das.
In Sachsen wäre es das 5. B.
Darum ist der Diabetiker
vom ersten Augenblick der Erkenntnis an gefordert, den Verstand einzuschalten
und entgegen jeder süßen Versuchung seine Mahlzeiten präzise der Verbrennung
anzupassen.
Ältere Autofahrer kennen
noch den Choke, jene Kaltstartklappe, die man zog, um das Benzin-Luft-Gemisch
„fetter“ zu machen. Vergaß man, den Choke wieder auszuschalten, verbrauchte das
Auto wahnsinnig viel Benzin, kam kaum vom Fleck und Zündkerzen, Ventile und
Auspuff verrußten und mussten bald erneuert werden. Und ebenso ergeht es dem
Diabetiker, der sich nicht an den Diätplan hält.
Mit täglichen Blutzuckerkontrollen
und gelegentlichen HbA1c-Bestimmungen lassen sich Sünden schnell erkennen.
Darum hält die Pharmaindustrie auch ein reiches Angebot an Tabletten bereit,
das dem Typ-II-Diabetiker zur Augenwischerei verhilft, indem der Zuckerspiegel
niedrig gehalten wird. Um es ganz deutlich zu sagen: die Sünden richten
weiterhin Schaden an, sie werden nur nicht mehr erkannt. Die zuviel verzehrten
Kohlenhydrate lösen sich ja durch die Tabletten nicht in Nichts auf, sie sind
nur nicht mehr im Laborergebnis sichtbar. Junge und gut gemachte klinische
Studien zeigen denn auch, dass eine noch so restriktive
Tabletten-Therapie lediglich die Laborwerte schönt, die Spätschäden aber nicht
verhindert – möglicherweise gar verstärkt, weil sie den Patienten in falscher
Sicherheit wiegt. Ziel einer jeden Therapie kann es nicht sein,
Laborwert-Kosmetik zu betreiben, sondern Schäden zu verhindern. Und das geht
nicht ohne disziplinierte Ernährung.
Dazu bedarf es keiner faden
Diätmarmeladen oder teurer Diabetiker-Produkte, dazu bedarf es einer Briefwaage
und eines Planes, der für die einzelnen Lebensmittel aussagt, wie viel
Kohlenhydrate drin enthalten sind. Der Einfachheit halber wird der Spieß
umgedreht. Die Tabellen sagen aus, wie viel Gramm der einzelnen Lebensmittel
man essen darf, um eine so genannte Broteinheit, das sind genau 12 Gramm
Kohlenhydrate, zu sich zu nehmen. Am Rande: in der Schweiz und an einigen
Kliniken in Deutschland rechnet man lieber mit einer „Kohlenhydrateinheit“ zu
10 Gramm.
Isst man, steigt der
Zuckerspiegel. Isst man weiter über das Erreichen der Zucker-Obergrenze hinaus,
wird der Zucker (Glucose) zu Glykogen umgewandelt und in der Leber gespeichert.
Arbeitet man, sinkt der Zuckerspiegel. Arbeitet man weiter über das Erreichen
der Untergrenze hinaus, wird das Glykogen der Leber wieder zu Glucose
zurückverwandelt und ins Blut abgegeben. Da beim Diabetiker die oberen und
unteren Kontrollmechanismen versagen, muss er das durch Rechnen und Wiegen
ersetzen, und nur so viel zu einer Mahlzeit essen, bis die Obergrenze erreicht
ist, und nur so lange arbeiten und fasten, bis der Spiegel unten angelangt ist.
Dann muss die nächste Mahlzeit kommen. Sechs Mahlzeiten am Tag sind optimal,
und jede – je nach Arbeitsleistung – mit 2-3 Broteinheiten.
Sie versuchen ja auch
nicht, bei Ihrem Auto die Zündkerzen abzuschrauben, mit Mutters Küchentrichter
durch die Kerzenlöcher 10 Liter Benzin in den Motor zu kippen, um damit dann
100 km zu fahren. Mit dem Gaspedal spritzen Sie immer gerade soviel Treibstoff
ein, wie im Augenblick gebraucht wird. So sollten Sie auch bei Ihrer
Treibstoffzufuhr verfahren.
Und ein weiteres Bild macht
das deutlich: beim alten Kohleofen glüht das Rohr wenn Sie alle halbe Stunde
eine halbe Schaufel Eierbrikett hinein werfen. Füllen Sie ihn voll, glöst er
nur so vor sich hin.
Noch ein drittes Argument,
aber dann muss es sitzen: in Notzeiten schaltet der Stoffwechsel schnell auf
optimale Verwertung der kargen Nahrung um. Versuchen Sie, den ganzen Tag zu
darben, wird das Abendessen umso gründlicher ausgewertet, selbst wenn es nicht
üppiger ausfällt. Übrigens: die Diabetikerempfehlungen gelten gleichermaßen für
alle, die schlicht abspecken wollen.
Was tun nun die „so
hilfreichen“ Medikamente? Insulin – beim Typ-I-Diabetiker unerlässlich – senkt
den Blutzuckerspiegel im Serum, unter anderem indem die Glucose in Fett
umgewandelt wird, der Fettanbau gefördert wird, die Umwandlung von Eiweiß zu
Glucose unterbunden wird und Glucose vermehrt aus dem Serum in das Zellinnere
verschoben wird. Der Zuckerspiegel ist in Ordnung, die Schadwirkungen,
Fettablagerungen in den Adern, aber bleiben. Trotz dieser Probleme und auch bei
straffer Diät kann der Typ-I-Diabetiker nicht auf Insulin verzichten, weil der
Zuckerspiegel sonst ins Unermessliche steigen würde. Anders beim Altersdiabetes
vom Typ II. Bei 80 % der Patienten gilt es als Kunstfehler, den Zuckerspiegel
mit Tabletten zu senken statt mit straffer Diät.
Bei den Tabletten schauen
Sie bitte nicht auf den Namen sondern auf die Stoffgruppe, denn schließlich
wollen …zig Unternehmen von dem lukrativen Kuchen profitieren.
Sulfonylharnstoffe stimulieren die körpereigene Insulinausschüttung, und das
leider bis zur völligen Erschöpfung. Dadurch beschleunigen diese Tabletten, die
darum auch immer seltener eingesetzt werden, den Absturz vom Typ-II zum
Insulin-spritzpflichtigen Typ-I. Bei den Biguaniden tappen wir hinsichtlich des
Wirkmechanismus immer noch im Dunkeln, was uns nicht hindert, sie fleißig zu
verordnen. Immerhin aber weiß man, dass die anaerobe (sauerstofflose) Verbrennung
der Glucose gefördert wird, was wiederum zur Milchsäurebildung und Azidose
führt. Kommt Erbrechen oder Durchfall hinzu, sogar in lebensgefährlichen
Bereichen.
Mit viel Werbeaufwand
drängen zwei neue Stoffgruppen (Glitazon und DPP4-Hemmer) in den Markt, sind
aber in den Verdacht geraten, neben einigen verzichtbaren Nebenwirkungen auch
vermehrt Herzinfarkte und Herzmuskelschwäche zu erzeugen. Wie auch immer die
Tabletten wirken, das Hauptproblem ist die gepriesene Wirkung: wird der
Blutzuckerspiegel gesenkt steigt die Versuchung, mehr zu essen als gut ist.
Und hier noch einmal die
Warnung: machen Sie keine eigenen Experimente – von Bohnenkraut bis Zimt - sie
stören mehr als sie nutzen. Wenn solche Geheimrezepte überhaupt wirken, stellt
sich immer auch die Frage, wie sie denn wirken. Für alle Medikamente gilt, dass
der zu viel gegessene Treibstoff sich nicht in Luft auflöst, sondern irgendwo
im Körper deplatziert platziert wird.
Um eine optimale Behandlung chronisch Kranker zu sichern gibt es „strukturierte Programme“, auch DMP (Disease-Management-Programme), in denen festgeschrieben ist, wie eine solche Behandlung auszusehen hat. Die Krankenkassen werben intensiv für die Teilnahme an solchen Programmen. Das ist verständlich, denn man erhofft sich davon langfristig eine Kosteneinsparung in der Therapie, vielleicht allerdings auch nur einen höheren Zuschuss aus dem Gesundheitsfond. Immerhin bekommt die Kasse aus dem Risikostrukturausgleich für einen Diabetiker, der sich in ein solches Programm eingeschrieben hat, rund 1200 € mehr als für einen nicht am Programm teilnehmenden Diabetiker. Davon gibt sie dem Arzt für alle Mühen und Dokumentationen rund 100 € ab, dem Patienten 40 €. Kein schlechtes Geschäft.
Trotz der eindeutigen Warnungen jüngster Studien und obwohl auch das Diabetiker-DMP vorrangig nichtmedikamentöse Maßnahmen empfiehlt, geht kaum ein Diabetiker ohne Tablettenrezept nach Hause. Schade drum!
Es geht nur – wie bereits oben beschrieben – über die sorgsam gesteuerte
Nahrungsaufnahme, immer nur so viel essen, wie in den nächsten zwei Stunden
auch verbrannt wird. Wohlgemerkt,
verbrannt durch Muskelarbeit, nicht in den Zellen oder Adern versteckt. Als
Standard für den Beginn des Spiels nehmen Sie ruhig die oben erwähnte Regel: 6
Mahlzeiten am Tag mit jeweils 2,5 Broteinheiten, zusammen also 15 BE: Erstes
Frühstück, zweites Frühstück, Mittagessen, Kaffeezeit, Abendessen,
Spätmahlzeit. Abhängig vom Tagesrhythmus kann es hingenommen werden, dass Sie
von den drei Zwischenmahlzeiten je eine halbe Broteinheit auf die
Hauptmahlzeiten verschieben, dann also dreimal 3 BE und 3 x 2 BE.
In der Regel hat ja ein
Diabetiker ein Blutzuckermessgerät zu Hause. Um die Richtigkeit des Tagesplanes
zu kontrollieren, kann es Sinn machen, an einigen Tagen den Blutzuckerspiegel
vor und nach jeder oder zumindest den Hauptmahlzeiten zu kontrollieren. Die
Kurve, die sich daraus ergibt, sollte von 80 mg% vor zu 120 mg% nach dem Essen
schwanken. Bei starken Abweichungen müssen die BE erhöht oder abgesenkt werden.
Ebenso bei Schwerarbeitern und Leistungssportlern, bzw. bei
Schreibtischmenschen und Bettlägerigen.
Eine modifizierte Tabelle
der gängigen Lebensmittel mit Angabe der Menge, die einer BE entspricht, finden
Sie im Anhang. Für die, die bisher in kcal (Kilokalorien) oder KJ (Kilojoule)
gerechnet haben, die Umrechnungsformel:
1 BE = 12 Gramm Kohlenhydrate = 48 kcal = 204 KJ
Ebenso finden Sie eine
Tabelle des Fettgehaltes, der nicht ganz unberücksichtigt bleiben sollte. Fett
ist ein konzentrierter Energieträger, der bei Bedarf in Glucose
umgewandelt werden kann, wenn mehr Energie abgefordert wird, der aber ebenso
den physiologischen Teil der Glucoseumwandlung in Fett verhindert. Ein
vernünftiges Verhältnis der Nahrungsbestandteile sollte etwa 60 % Kohlenhydrate,
20 % Fett und 20 % Eiweiß enthalten.
So könnte ein Mittagessen
z.B. aus 60 g Kartoffeln (1 BE), 100 g Kalbfleisch (10 g Fett), 120 g grünen
Bohnen (0,5 BE) und zum Nachtisch 120 g Pfirsich (1 BE) bestehen. Sie haben mit
solcher Tabelle alle Freiheiten, Ihren Speiseplan selbst nach Geschmack oder
Hunger zusammenzustellen. Haben Sie einen unbändigen Jiffel auf Erbsenpüree,
dann essen Sie Erbsenpüree, aber nur 20 g. Hängt Ihnen der Magen vor Hunger in
der Kniekehle, entscheiden Sie sich für grüne Bohnen, da dürfen Sie 240 g für
eine BE. Auch die Fetttabelle räumt Ihnen viel Spielraum ein: 30 g Gans oder
330 g Hase. Der arme Hase muss um sein Leben rennen und hat nicht die Chance
soviel Fett anzusetzen, wie die Gans.
Sie sind gut beraten, sich
wie der Hase zu verhalten, und nicht wie die Gans. Dann haben Sie die Chance,
auch weiterhin rennen zu dürfen, weil das Bein eben nicht ab muss.