Zucker

Schlimmer als Alkohol und Nikotin!

Diese Aussage stammt von dem Ernährungswissenschaftler Dr. Bruker.
In seinem Buch "Unsere Nahrung - unser Schicksal",
erschienen im emu-Verlag, 5420 Lahnstein, begründet er dies sehr drastisch.



Unser täglich Brot und der Fabrikzucker als Hauptursache für die modernen Zivilisationskrankheiten
Dr. med. M. O. Bruker


Auszüge aus dem Buch
“Unsere Nahrung – unser Schicksal”



**Krank aus Unwissenheit

**Keine Krankheit kommt von selbst

**Gefühle und Vorurteile ersetzen kein Wissen

**Zucker soll krank machen?

**Alte Ernährungslehre

**Moderne Ernährungslehre

**Ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten

     1. Die drei grossen Gebisskrankheiten

     2. Krankheiten der Verdauungsorgane

     3. Herz und Kreislaufkrankheiten

     4. Erkrankung des Nervensystems

     5. Erkrankungen des Bewegungs- und Bindegewebsapparates

**Fazit

**Einiges wissenswertes über die verschiedenen Industriezucker

**Über den Autor von “Unsere Nahrung – unser Schicksal”



 

                                                                                                                                                                                                           


Krank aus Unwissenheit

Die täglichen Gespräche des Arztes mit Kranken und ihren Angehörigen zeigen, dass eine erschreckende Unkenntnis über die wahren Ursachen der Krankheiten besteht. Selbst Kranke, die schon Jahrzehnte an chronischen Störungen der Verdauungsorgane leiden, haben nicht die geringste Ahnung, dass es sich dabei um einen ernährungsbedingten Zivilisationsschaden handelt.
Sie wissen oft nicht einmal, dass es Krankheiten gibt, die durch Fehler in der Ernährung verursacht sind, geschweige denn, dass sie darüber aufgeklärt wären, dass sehr viele moderne Krankheiten ernährungsbedingte Zivilisationsschäden sind.
Fehlendes Wissen und daraus entstehende falsche Vorstellungen sind die Quelle vieler Gesundheitsstörungen.

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Keine Krankheit kommt von selbst

Jede Krankheit hat ihre Ursachen. Dieser Satz gilt auch für Krankheiten, deren Ursachen noch nicht bekannt sind.
Die Voraussetzung einer erfolgreichen und sinnvollen Behandlung jeder Erkrankung ist aber die Kenntnis der Ursachen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Behandlung in einer oberflächlichen Linderung der Beschwerden stecken bleibt.
Noch wichtiger ist das Wissen um Ursachen für die Vorbeugung.
Denn nur derjenige, der die Ursachen der Zivilisationskrankheiten kennt, kann sie vermeiden.

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Gefühle und Vorurteile ersetzen kein Wissen

Zum Verständnis aller Fragen, die etwas mit der Beziehung zwischen Krankheit und Ernährung zu tun haben, ist daher exaktes Wissen unerläßlich.
In ganz besonderem Maße gilt dies für das Problem "Zucker", da dieser infolge seiner Zwitterstellung als Nahrungsmittel und zugleich Genußmittel in besonderer Weise die Gemüter bewegt. Denn Diskussionen um Genußmittel (Tabak, Alkohol, Kaffee) werden nur selten objektiv auf dem Boden exakten Wissens geführt.
Private Meinungen, die auf gefühlsbetonten Einstellungen, Vorurteilen und mangelnder Fachkenntnis beruhen, werden gerade auf diesem Gebiet mit Leidenschaft verfochten!

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Zucker soll krank machen?

Jeder Kranke ist erstaunt, wenn er z. B. hört, dass der Zucker Schuld an der Entstehung zahlreicher Krankheiten tragen soll.
Sitzt doch noch jedem der alte Werbespruch der Zuckerindustrie in den Ohren:
"Zucker sparen, grundverkehrt, der Körper braucht ihn, Zucker nährt",
so dass ihm der Gedanke, Zucker könne gesundheitsschädlich sein, völlig abwegig erscheint.
Und doch hat die Nahrungsforschung seit längerer Zeit einwandfreie Beweise erbracht, dass der Fabrikzucker ernste Gesundheitsschäden hervorrufen kann.
Um verstehen zu können, auf welche Weise dies zustande kommt, ist es notwendig, kurz auf die herkömmliche Ernährungslehre einzugehen:

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Alte Ernährungslehre

Viele Ansichten, die man heute bei uns über Ernährungsfragen zu hören bekommt, sind noch der Ausdruck der veralteten klassischen (orthodoxen) Ernährungslehre.
Sie vertrat den Standpunkt, dass die Nahrung des Menschen ausreichend sei, wenn sie die drei Grundnährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate jeweils in ausreichender Menge enthalte.
Als Maßstab für die Menge wurde die Wärmeeinheit, die Kilo- Kalorie, angesehen.
Man errechnete demnach den Wert einer Kost nach ihrem  Kilo-Kaloriengehalt.
Je mehr Kilo-Kalorien ein Nahrungsmittel pro Gewichtseinheit enthielt, als umso wertvoller wurde es betrachtet.
Die zwangsläufige Folge dieser Anschauung war, dass man bestrebt war, möglichst konzentriert, die Nährstoffe künstlich herzustellen.
Alle Nahrungsbestandteile, die nicht aus einem der drei Grundnährstoffe Eiweiß, Fett oder Kohlenhydrate bestanden, wurden nicht nur als wertlos, sondern sogar als nachteiliger "Ballast" angesehen.
Da außerdem bekannt war, dass alle Kohlenhydrate bei der Verdauung im menschlichen Körper in Zucker umgewandelt werden, erschien es ganz folgerichtig, möglichst viel Zucker zu essen, um dem Körper einen möglichst leicht verdaulichen und zugleich konzentrierten Nährstoff zuzuführen.
Die Errichtung von Zuckerfabriken wurde von den Vertretern der alten Ernährungslehre daher als wichtiger Fortschritt angesehen.
Und die Reklame für reichlichen Verbrauch von Zucker stützte sich auf die damaligen Ansichten dieser Wissenschaftler.

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Ein böser Irrtum

Eine radikale Wandlung in der Ernährungslehre trat mit der Entdeckung der Vitamine ein.
Man erkannte, dass es ein böser Irrtum war anzunehmen, dass die drei Grundnährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate ausreichen würden, um die Gesundheit zu erhalten.

Moderne Ernährungslehre

In den letzten Jahrzehnten wurden in den Lebensmitteln ständig neue Stoffe gefunden, die sich als unerläßlich für die Erhaltung der Gesundheit herausstellten.
Sie werden heute mit der Bezeichnung "Vitalstoffe" zusammengefaßt.
Außer den Vitaminen im engeren Sinne versteht man darunter die Mineralstoffe, Spurenelemente, Fermente (Enzyme), die ungesättigten Fettsäuren, die Aromastoffe und die Faserstoffe (sog. Ballaststoffe).
Die neue Ernährungslehre besagt demnach, dass der Wert einer Nahrung nicht mehr allein an ihrem Gehalt an Nährstoffen, berechnet nach Kilo-Kalorien, abgelesen werden kann, sondern dass er auch von dem Gehalt an Vitalstoffen abhängig ist.

Die Gesundheit ist nur garantiert, wenn diese Vitalstoffe in einem ausgeglichenen richtigen Verhältnis zueinander vorhanden sind.

In dieser Erkenntnis der neuen Ernährungslehre, die durch unzählige wissenschaftliche Versuche gesichert ist, liegt zugleich die Erklärung für die krankmachende Wirkung isolierter Nährstoffe, wie sie z. B. der Fabrikzucker und die Auszugsmehlprodukte darstellen.

Pflicht der Bekanntmachung

Nachdem die Wissenschaft die unumstößlichen Tatsachen erarbeitet hat, dass die Nährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate, die mehr die statische Rolle der Kalorienspender spielen, zu ihrer Verarbeitung die dynamischen Substanzen und Systeme der Vitalstoffe nötig haben, müßten eigentlich aus diesen Erkenntnissen der neuen dynamischen Ernährungslehre mit Notwendigkeit die praktischen Schlußfolgerungen gezogen werden.

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Ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten

Es sollen nun die wichtigsten Zivilisationskrankheiten genannt werden, von denen sichere Nachweise darüber vorliegen, dass sie ernährungsbedingt sind:

1. Die drei großen Gebißkrankheiten

a) Zahnkaries (Zahnfäule), 98 % der zivilisierten Menschen sind von ihr befallen.
b) Kiefermißbildungen und Zahnfehlstellungen (heute schon zu 70 % bei der Jugend verbreitet).
c) Die Parodontose (Zahnbettschwund), die noch mehr zum Verlust von Zähnen führt als die Zahnkaries.

Die wissenschaftliche Forschung läßt keinen Zweifel offen, dass es ohne Auszugsmehl und Fabrikzucker keine Zahnkaries gibt!
Einen besonders eindrucksvollen Beweis liefert der Schweizer Zahnarzt Dr. Roos in seinem klassischen Buch "Kulturzerfall und Zahnverderbnis".
Ebenso überzeugend sind die in der ganzen Welt durchgeführten Forschungen des amerikanischen Zahnarztes Dr. Price, wie sie Albert von Haller in dem Buch "Gefährdete Menschheit" glänzend schildert.
Der katastrophale Gebißverfall ist zugleich der beste Gradmesser für das Ausmaß der Zivilisationsschäden der Völker und des Einzelnen.
Dass die Süßigkeiten und das Feingebäck die Hauptursachen der Zahnfäule sind, ist schon lange bekannt.
Die Mütter wußten dies schon immer.
Hier spielen außer den geschilderten Vorgängen des Stoffwechsels auch die örtlichen Verhältnisse in der Mundhöhle eine wichtige Rolle.
Besonders zerstörend wirken die klebrigen süßen Nahrungsmittel wie Kuchen und süßes Gebäck, die länger zwischen den Zähnen haften, und die konzentrierten Süßigkeiten in Form von Bonbons, Schokolade usw.
Die stärkste zahnzerstöreriche Wirkung haben Pfefferminzbonbons, weil die Schädlichkeit des Zuckers durch das Pfefferminzöl noch wesentlich gesteigert wird. (Alle Pfefferminzbonbons, auch wenn sie nicht süß schmecken, enthalten Zucker! Alle die bekannten Husten-, Hals- und Rachenbonbons enthalten Pfefferminz und Zucker!)!

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2. Die nächste Gruppe sind die Krankheiten der Verdauungsorgane, in erster Linie der Leber und der Gallenblase und die Störungen der Darmtätigkeit.
Mindestens 80 % der Stuhlverstopfungen gehören hierher.
Sie sind durch Richtigstellung der Nahrung innerhalb weniger Tage heilbar, ein einfacher Beweis dafür, dass die Darmträgheit zum größten Teil ernährungsbedingt ist.
Diese Störungen sind ihrerseits wieder Wegbereiter von Stoffwechselkrankheiten.
Jeder zweite leidet daran!
Das häufigste Zeichen ist der vermehrte Fettansatz.
Und gerade bei der Fettsucht zeigt sich, wie wenig aufgeklärt diese Kranken über die wahren Ursachen sind.
Der verbreitete Spruch "F.d.H." bestärkt den Dicken in der falschen Vorstellung, dass die Ursache der Fettsucht in zu üppigem und zu reichlichem oder gar in zu fettem Essen liege.
In Wirklichkeit handelt es sich bei der Fettsucht um das Gegenteil, nämlich um eine echte Mangelkrankheit, bei der die Hauptursachen bei den Auszugsmehlen, dem Fabrikzucker und einer ungenügenden Zufuhr von Frischgemüsen und naturbelassenen Fetten liegen.
Deshalb sind diese Erkrankungen nicht durch Nahrungseinschränkung, sondern nur durch Beseitigung der Ernährungsfehler zu heilen!

Wer sich richtig ernährt, kann sich ohne Schaden satt essen.
An keinem Beispiel ist dies so deutlich zu demonstrieren wie an der Fettsucht.
An Tausenden von Kranken konnte ich dies in der Klinik unter Beweis stellen.

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3. Die dritte Gruppe sind die Herz- und Kreislaufkrankheiten.
Sie stellen die meisten Todesfälle im mittleren Alter.
Jeder dritte zivilisierte Mensch stirbt daran.
Die lange Zeit bestehende Ansicht, dass die Arteriosklerose und der Herzinfarkt hauptsächlich ein Fettproblem seien, hat sich in dieser Einfachheit nicht bestätigt.
Es liegen heute genug Beweise vor, dass die isolierten Kohlenhydrate, vor allem wieder die Auszugsmehle und der Fabrikzucker bei der Entstehung der Arteriosklerose und des Herzinfarkts eine wesentliche Rolle spielen.
Der englische Forscher Prof. Yudkin hat auf den Zusammenhang zwischen Zuckergenuß und diesen Erkrankungen hingewiesen.

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4. Bei den Erkrankungen des Nervensystems spielt der Vitamin-B1-Mangel eine führende Rolle, da die Nervenzellen besonders viel von diesem Vitamin benötigen.
Von hochinteressanten Zusammenhängen zwischen Zuckergenuß und Kinderlähmung berichtet Dr. Sandler in seinem Buch "Vollwerternährung verhütet Kinderlähmung und andere Viruserkrankungen", emu-Verlag, 5420 Lahnstein.

Ohne Fabrikzucker entsteht keine Kinderlähmung

Dr. Sandler konnte nachweisen, dass ohne Zuckergenuß keine Kinderlähmung entsteht.
Fabrikzuckerfreie Ernährung bietet also eine sichere Garantie für Verhütung der Kinderlähmung.
Ähnliches gilt auch für andere Virusinfektionen, die Virusgrippe und die Leberentzündung.
Etwa ein Drittel aller Migränen sind ernährungsbedingt und verschwinden nach Zuckerentzug und gleichzeitiger Zulage von vitalstoffreicher Kost!

5. Schließlich gehören die Erkrankungen des Bewegungs- und Bindegewebsapparates, alle sogenannten rheumatischen Erkrankungen, Bandscheiben- und Wirbelsäulenschäden zu den ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten.
Hier war es vor allem Professor Kollath, der in gründlichen Tierfütterungsversuchen sichere Beweise für diese Zusammenhänge gebracht hat.
Der japanische Forscher Prof. Katase hat in sorgfältigen Fütterungsversuchen an jungen Kaninchen gezeigt, dass der Fabrikzucker auch als Kalkräuber wirkt.
Bei Zuckermengen, die nur einer Tagesmenge von 40-60 g für ein Kind von 20-30 kg Körpergewicht entsprachen, kam es zu schweren Veränderungen des ganzen Knochensystems!
Damit sind wohl auch die heute allgemein üblichen "Haltungsschäden" und die Neigung zu Knochenbrüchen erklärt.
Natürlich sind für das Zustandekommen der genannten Krankheiten auch noch andere Faktoren von Bedeutung.
Der Einbruch der Technik in den Nahrungsmittelbereich hat es mit sich gebracht, dass zahlreiche Nahrungsmittel in konservierter und präparierter Form verzehrt werden und außerdem nachteilige Fremdstoff e enthalten.
Wegen des Massenkonsums und der besonderen geschilderten Verhältnisse spielen aber der Fabrikzucker und die Auszugsmehle die wichtigste Rolle.

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Die Verschleierung der Gefahr durch den Zeitfaktor

Das Heimtückische bei den ernährungsbedingten Zivilisationsschäden ist der Zeitfaktor.
Zur Entstehung sind lange Zeiträume nötig.
Die Fehler, die in der Jugend gemacht werden, zeigen sich erst nach Jahrzehnten.
So kommt es, dass fälschlicherweise fast alle Zivilisationskrankheiten als "Verschleiß-, Abnützungs- oder Alterskrankheiten" bezeichnet und betrachtet werden, während die wahre Ursache, nämlich der jahrzehntelange Vitalstoffmangel nicht erkannt wird.
Dazu kommt, dass der gesundheitliche Schaden durch den Genuß von reichlich Süßigkeiten um so tiefgreifender ist, je jünger der Mensch ist.
Der im Aufbau befindliche Organismus reagiert verständlicherweise auf Vitalstoffmangel empfindlicher als der fertige Organismus des Erwachsenen.
Damit erklärt sich, dass die Generation, die heute 80 Jahre alt ist, meist ein besseres Gebiß und einen besseren Gesundheitszustand hat, als die 20- bis 30-jährigen, da jene in ihrer frühesten Jugend noch kein Graubrot und kaum Süßigkeiten genossen haben.

Man weiß genau, woher die modernen Krankheiten kommen

Die Behauptung, dass "man" immer noch nicht wisse, woher die modernen Krankheiten kämen, beruht also lediglich auf Unkenntnis wissenschaftlich erwiesener Tatsachen.
Ihr weiteres Verschweigen wäre unverantwortlich!

Sie werden garantiert alle krank werden

Hier aber beginnt das Problem erst.
Zahlreiche Fragen drängen sich auf.
Die brennendste darunter ist:
Warum geschieht nichts, das Volk aufzuklären?
Am krassesten kommt die Problematik vielleicht in dem Titel eines aufrüttelnden und anklagenden Flugblattes zum Ausdruck, das vom gemeinnützigen Schutzdienst für Volksgesundheit herausgegeben wurde:
"Mit welchem Recht zerstört man die Gesundheit der heranwachsenden Jugend?"
Den Wissenden ergreift tiefe Trauer gerade darüber, dass die scheinbar noch blühende Jugend lediglich durch Unwissenheit mit garantierter Sicherheit verurteilt ist, früher oder später krank zu werden.

Das dringendste Gebot

Es ist klar, dass eine völlige Verbannung des Fabrikzuckers aus den heutigen Lebensgewohnheiten kaum möglich ist.
Ebenso sicher ist auch, dass geringe Mengen Zucker bei einer sonst vollwertigen Nahrung, die Vollkornprodukte, Frischgemüse, rohes Obst und naturbelassene Fette enthält, ohne Schaden ab und zu genossen werden können.
Angesichts des Massenkonsums von Fabrikzucker, der sich in Westdeutschland auf drei Mill. Tonnen im Jahr beläuft, ist aber eine Aufklärung über die Gesundheitsschäden des Fabrikzuckers unerläßlich.
In welchem Maße dann der Einzelne aus den Erkenntnissen der modernen Ernährungswissenschaft für sich selbst Folgerungen zieht, wird jedem selbst überlassen bleiben.
Mit Zwang und staatlicher Verordnung wird hier nichts zu erreichen sein.
Das dringendste Gebot ist eine unermüdliche Aufklärung, die bei der Jugend beginnen und von wissenden und verantwortlichen Erwachsenen im Beispiel vorgelebt werden muß!
Oft wird der Einwand gemacht, dass Menschen von ihren lieben Gewohnheiten doch nicht lassen werden, auch wenn sie über die Schädlichkeit aufgeklärt sind.
Die praktische Erfahrung zeigt aber, dass es doch eine große Zahl von Menschen gibt, die gerne gesund leben würden, wenn sie nur wüßten, wie sie es machen müssen.
Schon diesen Menschen zuliebe ist eine Aufklärung über die Gesundheitsschäden durch Fabrikzucker ein Gebot der Stunde.
Für Kranke gilt dies natürlich in verstärktem Maße.
Man könnte als grobe Regel aufstellen:
Je kränker der Mensch ist, umso strenger ist die Vermeidung des Fabrikzuckers und immer zugleich auch der Auszugsmehle zu raten.
Jedem Leber-, Gallen-, Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkranken ist anfangs eine mehrwöchige strenge Enthaltung zu raten.
Wieviel fabrikzuckerhaltige Speisen er später zu sich nehmen kann, richtet sich nach dem Grad seiner Empfindlichkeit und nach der Stärke seines Gesundungswillens.
Für Menschen mit sogenanntem robusten Magen, die also alles vertragen können, bringt dieses fehlende Warnsystem andere Nachteile.
Sie können scheinbar ungestraft lange Zeit große Mengen Fabrikzucker genießen, ohne zu merken, dass sich im Stillen ein Schaden an den Gefäßen als Arteriosklerose oder am Bindegewebe als Gelenkerkrankung vorbereitet.

Getarnte Reklame

Als Gegengewicht gegen die raffiniert aufgemachte Reklame für den Zucker, die in der Bevölkerung ständig Verwirrungen stiftet, muß diese Aufklärung laufend über lange Zeiträume immer wieder stattfinden.
Das Wissen in Ernährungsfragen, das uns die moderne Ernährungswissenschaft vermittelt, muß so gründlich sein und so unermüdlich in die Völker getragen werden, dass jedermann imstande ist, Reklame als solche zu erkennen, auch wenn sie noch so verbrämt ist.
Es gibt heute noch wenig Menschen, die wissen, dass die Sprüche:
"Zucker sparen grundverkehrt, der Körper braucht ihn, Zucker nährt" und
"Zucker zaubert, nimm deshalb mehr" Werbesprüche der Zuckerindustrie sind.
Diese Werbung ist meist so gut getarnt, dass sie nicht als solche erkennbar ist.
Sie tritt auch oft im Gewand von Ratschlägen für die Gesundheit auf.
Es muß daher mit besonderem Nachdruck auf die ganz große Gefahr hingewiesen werden, die durch den Mißbrauch entsteht, der mit der Ahnungslosigkeit und Unwissenheit der gesamten Bevölkerung in der Werbung getrieben wird.
Der gesetzliche Schutz der Volksgesundheit steht hier leider noch aus.

Vorbilder

Verbot von Süßigkeiten bei Kindern ohne Aufklärung über die Gründe und ohne Vorbild durch die Erwachsenen wird wenig Erfolg bringen.
Immerhin haben wir in diesem Bemühen schon gute Vorbilder:
In Schweden haben die Behörden angeordnet, dass in einem bestimmten Umkreis von Schulen, Spiel- und Sportplätzen keine Kioske und ähnliche Verkaufsstände stehen dürfen.
Auch aus der Schweiz wird gemeldet, dass Rektoren von Schulen den Süßwarenverkauf im Schulhaus verboten haben.
Auch in der Bundesrepublik gibt es bereits Schulen, an denen der Verkauf von Süßigkeiten und die entsprechenden Automaten abgeschafft wurden.

Wirtschaftliche Interessen

Es darf nicht Wunder nehmen, dass die Nahrungsmittelindustrie, die auf den Fundamenten der herkömmlichen Ernährungsphysiologie aufgebaut ist, auch heute noch ihre hartnäckigste Verteidigerin ist.
Ihre Interessen liegen auf wirtschaftlichem Gebiet und nicht auf gesundheitlichem.
Dass auf dem Ernährungssektor wirtschaftliche und gesundheitliche Interessen sich sogar diametral entgegenstellen, erklärt es,
weshalb auch der Staat einer Entscheidung in diesen Fragen ausweicht.
Immerhin hat der Staat jährlich zig Millionen Einnahmen durch die Zuckersteuer, auf die er ungern verzichten will.

Mit besserem Wissen gewappnet

Wenn Sie nun morgen in der Tagespresse, in einer Illustrierten, im Rundfunk oder im Fernsehen genau das Gegenteil lesen oder hören, nämlich, dass Zucker zaubert oder ein hervorragender Energiespender und für die Erhaltung der Gesundheit besonders wichtig sei, so werden Sie nun, mit besserem Wissen gewappnet, hoffentlich erkennen, dass es sich hier entweder um Reklame handelt oder um überholte Ansichten aus der veralteten Ernährungslehre.

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1. Womit soll man süßen?

Am häufigsten wird die Frage gestellt, womit man nun anstelle des Fabrikzuckers süßen soll und welche Mengen Fabrikzucker noch unschädlich sind.
Am besten stellt man zunächst eine Gegenfrage:
"Was wollen Sie noch süßen, wenn die Auszugsmehlprodukte sowieso einzuschränken sind"?
Ein beträchtlicher Teil der Nahrungsmittel, die künstlich gesüßt werden, fällt damit weg.
Die anderen Nahrungsmittel, denen gewöhnlich Fabrikzucker zugesetzt wird, z. B. Getränke und gekochtes Obst, können mit Honig gesüßt werden.
Das Süßigkeitsbedürfnis muß wieder mehr, wie früher, mit natürlichen Früchten befriedigt werden.
Es taucht auch immer wieder die ängstliche Frage auf, ob der Körper bei Weglassen des künstlichen Zuckers noch genügend Kohlenhydrate bekomme.
Die Natur hat uns im Obst, in Vollkornprodukten, Kartoffeln, Wurzeln und Blattgemüsen eine Fülle von Kohlenhydraten geschenkt, womit vor der Entstehung der Nahrungsmittelindustrie die Menschen mit natürlichen Lebensmitteln ausreichend versorgt waren!!!

2. Warum keine Zucker-Ersatzstoffe?

Nach dem Dargestellten bleibt eigentlich kein Fall übrig, der die Anwendung von Zuckerersatzstoffen erforderlich machte.
Der Nachteil der Süßstoffe liegt besonders darin, dass sie die Gewöhnung an die süße Geschmacksrichtung aufrecht erhalten.

3. Aber der Milchzucker ist doch wertvoll?

Auch der Milchzucker ist ein isoliertes Konzentrat und würde bei regelmäßigem Gebrauch genauso nachteilig wirken wie andere Zuckerarten.
Deshalb darf man nicht einfach an die Stelle des gewöhnlichen Küchenzuckers den ebenfalls süßen Milchzucker setzen!
Bei bestimmten Darmerkrankungen (Dysbakterie) kann er jedoch für kurze Zeit in geringen Mengen als "Medikament" verordnet werden.

4. Der Fruchtzucker, den die Diabetiker essen, kann doch nicht schädlich sein?

Grundsätzlich gilt für den Fruchtzucker dasselbe wie für jede andere Zuckerart, falls er in isolierter Form verwendet wird.
Würde in der Bundesrepublik statt der drei Millionen Tonnen Rohrzucker dieselbe Menge Fruchtzucker verzehrt werden, wäre der Schaden nicht geringer.
Es ist auch ein weitverbreiteter Irrtum, dass der Zuckerkranke ohne Nachteil unbegrenzt Fruchtzucker verwenden kann!
Selbst die Menge des fruchtzuckerhaltigen Obstes ist bei jedem Zuckerkranken gesondert festzulegen.

5. Traubenzucker ist kein Heilmittel

Da der gewöhnliche Zucker (Rohrzucker) bei der Verdauung im menschlichen Körper in Traubenzucker und Fruchtzucker aufgespalten wird, bringt der isolierte Traubenzucker grundsätzlich dieselben Schädigungen wie der Alltagszucker.
In Wirklichkeit ist er aber doppelt so schädlich wie der gewöhnliche Zucker, da man wegen seiner geringen Süßkraft von ihm die doppelte Menge benötigt, um denselben Süßigkeitsgrad zu erzielen.
Da die krankheitserzeugende Wirkung der isolierten Kohlenhydrate auch unter den Ärzten noch nicht genügend bekannt ist, verwundert es nicht, wenn im Krankheitsfall der Traubenzucker noch in so großem Ansehen steht.
Denn ein Kranker kommt nie auf den Gedanken, dass gerade sein vermeintliches Heilmittel dasjenige ist, was den Heilungsprozeß unmöglich macht.

6. Honig und Trockenfrüchte

Honig und Trockenfrüchte sind zwar gesundheitlich wertvoll, sie können jedoch an den Zähnen durch die Zuckerkonzentration Karies hervorrufen, besonders wenn der Honig nicht gelöst, sondern in klebriger Form genossen wird, etwa als Honigbrot!
Nach dem Verzehr muß man daher die Zähne putzen!
Auch bei Leber-, Galle-, Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkranken kann Honig Beschwerden hervorrufen.
Trockenfrüchte sollte man nur eingeweicht essen und nur als Notbehelf, wenn frische Früchte nicht zur Verfügung stehen.

7. Zuckerkonzentrate

Für alle Zuckerkonzentrate gilt dasselbe wie für den isolierten Fabrikzucker.
Dazu gehören Ahornsirup, Rübensirup, Birnendicksaft, Apfeldicksaft, Melasse, Sucanat, Vollrohrzucker-Präparate, Ur-Zucker, Ur-Süße, Maltodextrin u.a.
Ihr Gehalt an Mineralstoffen rechtfertigt ihre Empfehlung nicht.
Bei Empfindlichen treten durch den Verzehr dieselben Unverträglichkeiten auf wie beim Fabrikzucker.

Streng zwischen isoliertem Zucker und süßen Lebensmitteln unterscheiden

Eine scharfe Unterscheidung zwischen dem isolierten Konzentrat "Fabrikzucker" und dem Sammelbegriff "Kohlenhydrate" ist unerläßlich, um Mißverständnisse zu vermeiden.
Es wird wohl auch kaum jemandem einfallen, den biologischen Wert einer Kartoffel mit der reinen Stärke, die aus der Kartoffel gewonnen werden kann, gleichzusetzen, obwohl beide zu den Kohlenhydraten gehören.

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