Hans-Heinrich Jörgensen

Ein ausgewiesener Experte in Sachen Schüßler-Salz-Therapie. Jörgensen ist Heilpraktiker seit 1962 und Vizepräsident des Biochemischen Bundes Deutschlands. Viele Jahre war er Mitglied der wissenschaftlichen Aufbereitungskommission für Mineralstoffe und Vitamine beim Bundesgesundheitsamt.

Sportler brauchen Mineralien

Alle brauchen Mineralien, nicht nur Sportler, die aber in besonderem Maße, insbesondere dann, wenn sie über den Alltagssport hinaus Höchstleistungen erbringen wollen. Dabei spielt der Säure-Basen-Haushalt eine besondere Rolle, weil der ansteigende Milchsäurespiegel unter anaerober Verbrennung der arbeitenden Muskulatur ein Leistungslimit setzt. Das Rennpferd, das hoffnungsvoll durch den Schlussbogen kommt, und dann "nach hinten durchgereicht wird", der Sprintläufer, der kurz vor dem Ziel einbricht, der Radrennfahrer, der auf den letzten Kilometern alle Hoffnung fahren lässt ..., sie sind das klassische Beispiel für versagende Muskeln, die ob des Säureanstiegs nichts mehr leisten können.

Milchsäure
Dass die leistungslimitierende Milchsäure aus anaerober Verbrennung dabei eine wesentliche Rolle spielte, war ziemlich klar. Intensive Forschungen brachten schließlich als Nebenprodukt ein Messverfahren hervor, mit der die Fähigkeit des Blutes, diesen Milchsäureanstieg zu bremsen und schnell wieder abzubauen, auch messbar wurde, die Bestimmung der Pufferkapazität. Mit der Pufferkapazität steht und fällt die Leistung des Sportlers.

Das bedarf der Erklärung: Muskelarbeit verbraucht genau wie der Automotor Energie, diesmal kein Benzin sondern Glucose, ein Kohlenhydrat. Die Energieausbeute erfolgt durch Verbrennung, zu deutsch Oxidation. Ein Kohlenstoffatom (C) bindet zwei Sauerstoffatome (O2) zu CO2 an sich. Die dabei entstehende Wärme treibt den Motor an. Den Kohlenstoff haben wir gegessen, den Sauerstoff eingeatmet. Mit dem Essen gibt es zumindest hierzulande keine großen Probleme, es sei denn, wir folgen irgendwelchen Ernährungs-Gurus. Mit dem Atmen schon eher, denn der Weg von der Lunge bis zur Wadenmuskulatur ist lang und hindernisreich. Schnell ist die Sauerstoffreserve in der Muskulatur aufgebraucht, und kommt der Nachschub nicht schnell genug, schaltet die Energieausbeute auf ein sauerstoffsparendes aber deutlich weniger effizientes Verfahren um: die anaerobe Verbrennung. Auch dabei entsteht CO2, aber wo kommt der dazu nötige Sauerstoff her? Ganz einfach, aus dem überall vorhandenem Gewebswasser (H2O). Die beiden für das CO2 dem Wasser abgerungenen Sauerstoffatome hinterlassen jeweils wiederum zwei, zusammen also nun vier frei gewordene Wasserstoffatome (4H+). 

Und genau das ist der Träger der Säure, das dissoziierte, aus einer Verbindung heraus gelöste, Wasserstoffatom. Diese natürlich stark vereinfachte Milchmädchenrechnung macht zugleich deutlich, warum denn unsere eifrige CO2-Produktion aus Automotoren und Fabrikschloten auf unserer Erdkugel mit ihrem ja auch begrenzten Sauerstoffmantel zur Zerstörung der Wälder, Felder und Meere beiträgt.

Mangan
In unserer Muskulatur bleibt das Wasserstoffatom nicht dissoziiert, sondern wird als Milchsäure gespeichert. Schon immer haben Sportmediziner den Laktat-Spiegel im Blut gemessen. Laktat ist das inzwischen schon wieder basisch gebundene Salz der Milchsäure. Die leidige Milchsäure stellt eine Stoffwechselsackgasse dar, aus der es nur einen Weg zurück gibt. Mit Hilfe des Enzyms Pyruvatcarboxylase kann die Leber Milchsäure wieder zu verbrennungsfähiger Glucose zurück verstoffwechseln. Gluconeogenese nennt man das. Dieses Enzym funktioniert aber nur, wenn das Spurenelement Mangan hinreichend vorhanden ist. 

Kein dissoziiertes H+-Ion, kein freies Wasserstoffatom, kein Träger der Säure löst sich in Nichts auf. Es wird mehr oder weniger fest in andere Verbindungen eingebunden und damit seiner unmittelbaren Aggressivität beraubt. Pufferung nennt man das. Eine hohe Pufferkapazität des Blutes kann solche freigesetzten Säuren abfangen und damit das Erreichen der Leistungsgrenze hinausschieben. 

Lange haben wir in der Medizin angenommen, dass die elektrisch positiven Kationen Calcium, Kalium, Magnesium und Natrium solche puffernden Eigenschaften haben und als Basen der Säure entgegen wirken. Auf dieser irrigen Annahme basieren übrigens auch alle Ernährungstabellen, die den Säurewert von Nahrungsmitteln darstellen - und alle in den Papierkorb gehören. Richtig ist, dass nur bestimmte Verbindungen dieser Kationen zusätzliche H+-Ionen aufnehmen können, das sind vor allem Phosphat- und Carbonatverbindungen.

Natriumhydrogencarbonat
Ein solches sehr beliebtes Pufferungssalz, Natriumhydrogencarbonat, ist Bestandteil nahezu aller "Entsäuerungsalze", die derzeit in der Apotheke angeboten werden. Nur: sie "entsäuern" nicht, sondern puffern allenfalls vorübergehend die sauren Valenzen. Zudem stellt sich zumindest in der Humanmedizin die Frage nach der Sinnhaftigkeit massiver Natriumzufuhren, zumal unsere europäische Mischkost bereits ein unangemessenes Natriumüberangebot beinhaltet. Wir haben uns damals aus gutem Grund entschieden, andere ebenso gut oder gar besser puffernde Stoffe zu verwenden, z.B. Calcium und Magnesium als Carbonat-, Phosphat- und Oxid-Verbindungen.

Zum Entsäuern gehört wesentlich mehr, als nur vorübergehend zu puffern. Entsäuern bedeutet, dass die Säureträger zunächst aus der Muskulatur freigesetzt werden müssen, damit die Niere als Ausscheidungsorgan sie überhaupt erkennt. Und schließlich müssen sich an der Niere auch die Pforten öffnen.

Kalium
Auch das bedarf der Erklärung: In den Nerven- und Muskelzellen befindet sich etwa vierzig Mal soviel Kalium wie in der Zellumgebung. Dieses Konzentrationsgefälle bewirkt an der Nervenzelle das so genannte Ruhepotenzial, das ist die Fähigkeit einer Nervenzelle, auch einmal "nein" zu sagen zu den unendlich vielen Signalen, die ständig von den Nachbarzellen auf sie abgefeuert werden. Diese Signale wiederum sind die Aktionspotenziale, die Informationen weiterleiten, zum Beispiel den Befehl an die Beinmuskeln, nun zu laufen. Solche Aktionspotenziale durchzucken in jeder Sekunde tausendfach die Nerven. Ist die Folge der angenommenen Signale zu schnell, und das kann in den Augenblicken höchster Leistung der Fall sein, kommt die Nervenzelle aus der Attacke der Aktionspotenziale nicht mehr heraus, es kommt zum Kathodenblock, und nichts geht mehr.

Eine ausreichende Kaliumversorgung stärkt das Ruhepotenzial und sorgt dafür, dass die Nervensignale an die Muskeln im angemessenen Rahmen bleiben, sich nicht überschlagen und auch nicht plötzlich zum völligen Stillstand kommen. Darum gehört Kalium zu den unerlässlichen Mineralien, die ein Leistungssportler benötigt. Aber Achtung: hier lauert eine Falle: Geht es an die Leistung heran, muss Kalium bereits im Inneren der Nervenzellen vorhanden sein, und nicht erst während der Bergtour als Elektrolyttrank getrunken werden. Noch nicht in der Nervenzelle, noch auf dem Wege dort hin in der Umgebungsflüssigkeit, dem Extrazellulärraum, verstärkt es ja nicht das Ruhepotenzial, im Gegenteil, das Konzentrationsgefälle wird gemindert und damit das Ruhepotenzial schwächer. Also muss Kalium nicht im Wettkampf sondern in der Trainingsphase genommen werden.

Magnesium
Wie sage ich aber dem Kalium, dass es in die Zelle hinein und nicht spornstreichs durch die Niere wieder verschwinden soll? An der Zellmembran sitzt eine aktive Pumpe, die Natrium-Kalium-Pumpe, die nach jedem Aktionspotenzial das dabei eingeströmte Natrium wieder heraus und das stetig ausgewanderte Kalium wieder hinein pumpt. "Pumpe" ist ein Enzym, die Adenosintriphosphatase, und dieses Enzym wiederum kann nur arbeiten, wenn Magnesium vorhanden ist. Das macht schon einmal deutlich, wie sehr alle lebensnotwenigen Mineralien aufeinander angewiesen sind und ein Team bilden.

Und noch etwas kommt hinzu: Ist der Kaliumgehalt der Nervenzelle zu niedrig, wandern stattdessen dissoziierte Wasserstoffionen in die Zelle ein, also Säure. Kommt durch die anaerobe Verbrennung immer mehr Säure hinzu, ist schnell das Leistungslimit erreicht. Eine ausreichende Kaliumversorgung stabilisiert also nicht nur die neuromuskuläre Erregbarkeit, sondern verzögert auch den fatalen Säureanstieg in der Muskulatur.

Mineralien werden nicht "verbraucht", wohl aber vermehrt zwischen dem Zellinneren und -äußeren hin und her transportiert. Je öfter das Ruhe- und Aktionspotenzial wechselt, je öfter eine Muskelzelle angespannt und wieder entspannt wird, desto mehr Kalium, Calcium, Magnesium und Natrium, desto mehr Phosphate und Carbonate verlassen ihren schützende Hort und werden nach getaner Arbeit ausgeschieden. So kann sich zum Beispiel der Kaliumbedarf bei körperlicher Anstrengung von 2 Gramm/Tag auf 10 Gramm/Tag steigern. Zudem ist Kalium schlecht gegen Ausschwemmverluste geschützt. Die Unsitte, in einigen Disziplinen das Körpergewicht durch Diuretika zu korrigieren (Jockeys), oder ebenfalls durch Wasserausschwemmung den Anteil der Sauerstoff transportierenden Erythrozyten im Blut relativ zu erhöhen, führt zugleich zu einem massiven Kaliumverlust und bewirkt allzu leicht das Gegenteil. Wenn schon der Gesunde am dritten Tag seiner Abspeckkur oder seines Heilfastens wegen des akuten Kaliummangels klagt: "Ich komme die Treppen nicht mehr hoch!", wie viel mehr macht das dem Sportler zu schaffen. Also bitte keine Experimente mit dem Kalium.

Eisen
Aus den leidigen Berichten über die Dopingszene wissen wir, wie sehr auf gesundheitsschädigende Weise an den Erythrozyten herumgebastelt wurde. Erythrozytendepots, die zum Wettkampf re-infundiert wurden, Erythropoetin zur vermehrten Bildung von roten Blutkörperchen ..., schädlich, gefährlich, Doping und zu Recht verboten. Die physiologische Sauerstofftransportfähigkeit der roten Blutkörperchen ist von der Versorgung mit Eisen abhängig. Der rote Blutfarbstoff, das Hämoglobin, ist eine Eisen-Eiweiß-Verbindung. Steht nicht genügend Eisen zur Verfügung, werden die Erythrozyten klein und mickrig und transportieren weniger Sauerstoff. Eisen ist kein Doping, sondern ein essenzielles Mineral, genau auf der Grenze zwischen Mengen- und Spurenelement. Ein Mangel schränkt die Leistungsfähigkeit massiv ein, eine Überdosierung bringt keinen Gewinn.

Am Ende des Sauerstofftransportes steht die Muskulatur. Hier dient eine dem Hämoglobin ähnliche Substanz, das Myoglobin als Sauerstoffspeicher. Auch Myoglobin besteht aus Eisen und Eiweiß. Es gilt also das gleiche wie oben. 

Kupfer
Und schließlich ist die so genannte Atmungskette, jener Stoffwechselzyklus, der die Verbrennung und Energieausbeute steuert, ohne Eisen nicht denkbar. Nahezu alle daran beteiligten Enzyme sind Eisen- und Kupfer-abhängig, womit noch ein lebenswichtiges Spurenelement ins Spiel kommt: Kupfer. Zum besseren Verständnis teilt man die Enzyme in Gruppen ein. Zur ersten und wohl wichtigsten Gruppe gehören die Oxidasen, die für den Aminosäurenstoffwechsel und die Synthese der Immunglobuline notwendig sind - aber wie der Name schon sagt auch für den Sauerstoffan- und -abbau. Die Oxidasen enthalten zu einem großen Teil Kupfer als metallischen Kern.

Monoamine, Transmitter oder Katecholamine nennen wir jene Überträgersubstanzen, die für die synaptische Übertragung neuraler Impulse zuständig sind. Ohne Monoamine kein Denken, kein Fühlen, keine Bewegung, kein Leben. Monoamino-Oxidasen - wiederum kupferabhängig - sind jene Enzyme, die aus der im Käse enthaltenen Aminosäure Tyrosin zunächst Dopamin und schließlich Noradrenalin und Adrenalin auf- und auch wieder abbauen. Das sind die wohl wichtigsten Überträgersubstanzen, die für Aktivität und Kreativität, aber auch für Stress stehen. Ihr hinreichender Aufbau und ihr rechtzeitiger Abbau halten uns in der richtigen Waage zwischen Antriebslosigkeit einerseits und Übererregbarkeit andererseits. Psychische Immunität heißt diese Waage. Das typische in der Medizin beschriebene Symptom für einen Kupfermangel ist die Adynamie, die Antriebslosigkeit, die ja einem Sportler am allerwenigsten gut zu Gesichte steht.

Die ebenfalls kupferabhängige Lysyl-Oxidase ist für die Struktur des kollagenen Bindegewebes, also für Knorpel, Gelenkkapseln, Sehnen und Muskelhüllen, Aderwände und Stützgewebe, mit verantwortlich. Eine kupfermangelbedingte Verminderung der Lysyl-Oxidase-Aktivität führt zur Strukturveränderung des kollagenen Bindegewebes und einer bestimmten Form der rheumatoiden Arthritis.

Zink
Doch zurück zur Säure: Die freigesetzten Säureträger sollen nicht lange im Blut herumschwimmen, sondern den Körper verlassen. Dazu gibt es nur ein Tor, und das ist die Niere. Sie prüft permanent den Säurespiegel und scheidet ein Zuviel aus. Nur ist sie aus der ursprünglichen Bauplanung des Urmenschen nicht auf regelmäßig soviel Zuviel eingestellt, wie heute üblich. Deshalb braucht sie ein bisschen Nachhilfe. Für besonderen Säureanfall verfügt sie über ein Enzym, die Carboanhydrase, das die Säureausscheidung so etwa um den Faktor Tausend beschleunigen kann. Dieses Enzym wiederum hat als Kern ein Zinkmolekül. Das bedeutet, ohne ausreichende Zinkversorgung ist die Ausscheidung vermehrt aus anaerober Verbrennung anfallender Säure nicht möglich. 

Und wenn wir schon beim Zink sind, kann ich mir den Hinweis nicht verkneifen, dass der erste Wettkampf, den ein Mensch bestreiten muss, schon lange vor seiner Geburt, nämlich bei seiner Zeugung ausgefochten wird. Millionen Spermien streben im Wettlauf dem Ziel zu. Nur eines, das schnellste, schafft es, das Ei zu befruchten und zu einem Menschen zu werden. Und auch das nur mit Hilfe des so wichtigen Spurenelementes Zink, denn die Beweglichkeit und Lebensfähigkeit der Spermien ist von einer ausreichenden Zinkkonzentration im Ejakulat und in der Prostata abhängig.

Und schließlich noch einmal Zink: Nahezu alle Funktionen der Immunabwehr sind zink-gesteuert. Es liegt auf der Hand, dass ein gesunder Läufer schneller ist, als ein vom Schnupfen schniefender.

Phosphor
Um die bei der Glucoseverbrennung frei werdende Energie optimal zu nutzen, bedient sich der Körper eines geschickten Tricks. Er bindet die C-Atome an eine Phosphor-Verbindung, das Adenosintriphosphat (ATP), das nacheinander unter beträchtlicher Energie-Ausbeute zu Adenosindiphosphat (ADP) und Adenosinmonophosphat (AMP) zerfällt. Die hohe Brennbarkeit des Phosphors wurde im 17. Jahrhundert ausgerechnet von einem Chemiker namens Henning Brand in der Hansestadt Hamburg, die im letzten Krieg fatal darunter leiden musste, entdeckt. 

ATP wird immer wieder aufs Neue auf- und abgebaut, stets unter Verwendung der vorhandenen Ressourcen. Die Energieausbeute des menschlichen Stoffwechsels ist ein Wunderwerk an Ökonomie und Ökologie. Könnten unsere Autobauer das nachahmen, bräuchten wir keine Klimakatastrophe zu fürchten. Hier nur zwei Beispiele um deutlich zu machen, welche Energieleistung mit einem Brötchen zum Frühstück, einem Teller Suppe mittags und abschließend einem Schnittchen zum Abendessen möglich ist: Der Körper baut bei normaler Arbeit am Tag ca. 70 kg ATP auf und wieder ab. Und jener kleine faustgroße Muskel im Brustkasten, der das Blut mit allen Treibstoffen stets in Bewegung hält, und nur einen Bruchteil davon für seine eigene Arbeit abzweigt, pumpt am Tag gut 7 Tonnen (7 000 Liter) durch ein endloses Adernetz. Unter sportlicher Hochleistung kann sich diese zu pumpende Menge gar versechsfachen.

Calcium
Drei der vielfältigen Calciumfunktionen seien hier angesprochen. Anknüpfend an die bereits oben beschriebene Pufferung saurer Valenzen hier noch einmal der Hinweis, dass Calciumphosphat - unsere Knochensubstanz - eine ganz wesentliche Rolle beim Puffern von Säure spielt. Produzieren wir ständig ein Übermaß an Milchsäure stehen die zum Puffern in die Säure eingebundenen Calciumphosphat-Moleküle nicht mehr dem Skelett zum Einbau zur Verfügung. Säure ist sogar imstande, Calcium aus dem Skelett herauszulösen. Natürlich ist für den Sportler eine intakte Knochenstruktur von großer Bedeutung. Der jugendliche Hochleistungssportler tendiert zu übermäßigen Belastungen der bindegewebigen Knochen-Spongiosa mit Knochenhautentzündungen, wenn der Knochen instabil ist. Den aufeinander prallenden Kickern auf dem Fußballplatz drohen Frakturen, und das noch viel mehr dem älter werdenden Sportler, wenn die Knochendichte nachlässt.

Und schließlich spielt Calcium bei der Umwandlung nervlicher Impulse in eine Muskelkontraktion eine entscheidende Rolle. Aus den Mitochondrien freigesetzte Calcium-Ionen verwandeln an der Nervenendplatte das Aktionspotenzial in eine Muskelkontraktion.

Silicium
Siliciumdioxid, in der Homöopathie und Schüßlerschen Biochemie als Silicea bezeichnet, ist wohl das Mineral, das schon am längsten von Menschen zur Verbesserung ihres Befindens angewendet wurde. Es gibt Hinweise darauf, dass bereits in der jüngeren Steinzeit, also vor gut 10-15 000 Jahren ein Steinmehl von den Findlingen, die in den Endmoränen der Eiszeit liegen geblieben sind, abgeschabt wurde und als wertvolle Arznei galt. Wenn das stimmt, waren unsere Steinzeitvorfahren recht kluge Beobachter, denn Silicea gilt in der Medizin als das klassische Mittel gegen alle Schäden des kollagenen Bindegewebes. Und es liegt auf der Hand, dass wer als steinzeitlicher Untertan riesige Findlinge auf plutokratische Häuptlingshünengräber wuchten musste, hinterher einen Bandscheibenschaden hatte. Und was liegt näher, als sich die Arznei gleich vom Hünengrab wieder abzukratzen.

Auch in der Phytotherapie wird Silicea mit den gleichen Indikationen benutzt. Alle Pflanzen mit dieser Indikation zeichnen sich durch einen extrem hohen Silicea-Gehalt aus.

Kollagenes Bindegewebe macht etwa 70% unseres gesamten Körpereiweißes aus. Bandscheiben, Sehnen, Bänder, Knorpel, Gelenkkapseln, die Spongiosa, das Grundgerüst der Knochen, Herzklappen und vieles mehr zählt dazu. Alles das unterliegt beim Sportler und vor allem beim Leistungssportler einer besonders starken Belastung und bedarf der Pflege. Eine ausgezeichnete Studie der kalifornischen Universität San Diego zeigt, dass Silicea für die Matrix, also das "Strickmuster", nach dem kollagenes Bindegewebe erzeugt wird, unerlässlich ist. Die Knorpelflächen unserer Gelenke werden ständig abgebaut und wieder erneuert. Schreitet der Abbau schneller voran als neue Knorpelsubstanz gebildet wird, oder stimmt die Matrix nicht, so dass minderwertiges Bindegewebe produziert wird, sind Verschleißerscheinungen oder auch akute Verletzungen vorprogrammiert. 

Silicea ist auch für den Epiphysenschluss verantwortlich. Die Epiphyse ist der Spalt zwischen den langen Röhrenknochen und den angrenzenden Gelenken, der sich erst schließt, wenn das Längenwachstum abgeschlossen ist, der Sportler also erwachsen geworden ist - zumindest körperlich. 

Dieser noch nicht komplett geschlossene Spalt kann sich bei jugendlichen Leistungssportlern entzünden. Der klagt dann über Schmerzen an der Grenze zum Handgelenk oder Ellbogen, zum Sprunggelenk oder Knie. 

Doping
Nun sind wir im Sport ja inzwischen hoch sensibilisiert gegen alles, was auch nur im Entferntesten nach Doping aussehen könnte. Die Versorgung  mit den essenziellen Mineralien und Spurenelementen in physiologischen Mengen ist niemals Doping. 

Es sei allerdings nicht verschwiegen, dass schon versucht wurde, mit Natriumhydrogenphosphat-Infusionen unmittelbar vor der Hochleistung den Säureschub der anaeroben Verbrennung abzufangen und damit das Leistungslimit heraufzusetzen. Das bestätigt unsere Untersuchungen und Empfehlungen, diesen Aspekt des Trainings und der Mineralergänzung nicht zu vernachlässigen. Der obige Trick ist im Gegensatz zu einer langfristigen Verbesserung der Mineraldepots im Körper und dem Trainieren der Enzymsysteme nur sehr kurz wirksam und den Kontrolleuren bestens bekannt.

Und nicht vergessen
Immer wieder vergessen wir, dass unsere Städte und Dörfer voll mit Leistungssportlern sind, die keine Aschenbahn und keinen Sportplatz betreten, vom Stoffwechsel her aber die gleichen Probleme haben, wie der Olympionike, die schon bei der kleinsten Anstrengung in den Bereich der anaeroben Verbrennung geraten. Es sind jene Geriatriepatientern, die an Durchblutungsstörungen, an einer Herzmuskelschwäche, an Gefäßverengungen, am Asthma oder Lungenemphysem leiden, oder die blutarm sind. Immer in Sauerstoffnot ringen sie schon nach wenigen Stufen auf dem Weg zu ihrer Wohnung im zweiten Stock nach Luft - und bilden Milchsäure. Darum nie vergessen: alles was für den Sportler wichtig ist, gilt im gleichen Maße für alte Menschen.