Hans-Heinrich Jörgensen
Ein
ausgewiesener Experte in Sachen Schüßler-Salz-Therapie. Jörgensen ist
Heilpraktiker seit 1962 und Vizepräsident des Biochemischen Bundes
Deutschlands. Viele Jahre war er Mitglied der wissenschaftlichen
Aufbereitungskommission für Mineralstoffe und Vitamine beim
Bundesgesundheitsamt.
Silicea,
korrekt Silicium, ist ein vierwertiges Kation und auch Anion
mit der Ordnungszahl 14 und der Atommasse 28,08.
Dichte 2,33 g/ccm, Schmelztemp. 1410 °C, Siedetemp. 2680 °C.
Vorkommen in Sand, Quarz, Glimmer und den meisten Gesteinen
Silicea, Kieselsäure, chemisch Siliciumdioxid, ist jenes Element, das
unsere Steinzeitvorfahren, von denen ich im Aufsatz
"Das fröhliche Molekül "
berichte, zum Auskurieren ihres Bandscheibenschadens benutzt haben. Und
eben dazu taugt es auch heute noch hervorragend. Die biochemische Nr. 11 ist
das Mittel der Wahl bei allen degenerativen Erkrankungen des kollagenen Bindegewebes,
des Knorpels. Übrigens zeichnen sich alle Pflanzen, die wir in der
Phytotherapie zu diesem Zwecke anwenden, durch einen außerordentlich hohen
Silicea-Gehalt aus.
Silicea, von dem lateinischen Silex=Kiesel, ist nach dem Sauerstoff das
am weitesten auf der Erde verbreitete Element. Sand, Quarz, Glimmer und der
hübsche Lanzarote-Halbedelstein Olivin, all das sind Silicium-Verbindungen. Als
Silikate nutzen wir es im Glas, Ton, Steingut, Porzellan und Zement. Die
organische Silicium-Sauerstoff-Verbindung Silicon dient als nicht fettende
Gleitmasse in Lippenstiften und Salben. In der Chirurgie werden Gewebsdefekte
mit Silicon-Polstern ausgefüllt. Berühmt und berüchtigt sind diese Polster
durch den Busen der Jane Russell geworden, der "wie eine Gewitterwolke
über der Landschaft schwebte".
Dr. Schüßler hat Silicea als das Funktionsmittel des Bindesgewebes
bezeichnet, ihm die Festigung des Knochens zugeschrieben und einen Mangel als
Ursache vorzeitigen Alterns bezeichnet, was dazu geführt hat, daß die
biochemische Salbe Nr. 11 enorme Umsätze in den Vereinen macht. Die moderne
Medizin hat sich lange der Erkenntnis verschlossen, daß Silicea ein
essentielles Spurenelement ist und die Schüßlerschen Indikationen verlacht.
Heute lacht niemand mehr.
Eine moderne Studie (E.M.Carlisle) der Universität San Diego in
Kalifornien befaßt sich intensiv mit Silicea und beginnt mit den Worten:
"Im vergangenen Jahrzehnt hat man entdeckt, daß Silicium am
normalen Stoffwechsel von höheren Wesen beteiligt und ein wichtiges
Spurenelement ist."
"Schlechte Literatur-Recherche !" kann ich da nur sagen. Das
hat man nicht erst im letzten Jahrzehnt, sondern schon vor 120 Jahren in
Oldenburg entdeckt.
Die Studie untersucht dann sehr genau, was denn Silicium alles im Körper
tut, und kommt dabei zu einer posthumen Bestätigung der Schüßlerschen
Beobachtungen.
Die Matrix, also das Strickmuster, nach der der Körper kollagenes Bindegewebe
erzeugt, ist Silicium-abhängig. Die Chondrozyten, das sind die Zellen in der
Gelenkkapsel, die ein Leben lang stets den abgebauten Knorpel im Gelenk
erneuern, zeigten eine um 243% höhere Aktivität, wenn sie siliciumreich
waren.
Wachstum und Festigkeit des Knochens, bei Jugendlichen am
Epiphysenschluß zu erkennen, werden durch Silicium gefördert. "Ein Mangel
an Silicium ist unvereinbar mit Wachstum und einer normalen Entwicklung des
Knochengerüstes." schreibt die Studie.
Und was das Altern angeht: in den Aorten von an Arteriosklerose
Verstorbenen hat man bei der Autopsie stets extrem wenig Silicium gefunden.
Sicher war das mehr das von Schüßler gemeinte Alterungsproblem, als die
freundlichen Lachfältchen, die man mit der Salbe Nr. 11 wegcremen möchte.