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Drachenwut's PolitikblogPolitische KorrektheitPolitische Korrektheit (dengl. pollitickel koräktnäss) ist heutzutage, dass logisch-auf sich beruhende Gegenteil von faktischer Korrektheit. |
Unser
Geld zerstört die Welt |
14.08.2011
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Das Geldsystem ist ein Selbstmordprogramm auf allen Ebenen. Doch die
Kritik daran ist ebenso tabu wie seinerzeit den Sozialismus in Frage zu
stellen. Standhaft weigern sich Experten und Politiker, die wahre Ursache der
Krise zu erkennen – an deren Ende zwangsläufig der totale gesellschaftliche,
wirtschaftliche und ökologische Kollaps programmiert ist. Die Vorboten dieses
Zerfalls sind bereits überall spürbar. von Yoshi Frey Was haben die
finanzielle, die ökologische und die soziale Krise als gemeinsamen Nenner?
Diese sich verschlimmernden Krisen werden von einem dysfunktionalen
Geldsystem forciert. Ein wichtiger Grund, warum es immer schwieriger wird,
diese Krisen zu beheben, beruht auf einem fundamentalen Konstruktionsfehler
in unserem Wirtschaftssystem, nämlich der Art und Weise wie Geld geschaffen
wird. Für einen nachhaltigen Kapitalismus ist es darum zwingend erforderlich,
dass wir ein nachhaltiges Geldsystem erschaffen. Die dem Geldsystem
innewohnende Logik steuert nämlich all unsere ökonomischen Entscheidungen.
Dessen unbewusste Prämissen durchsäuern unser gesamtes wirtschaftliches
Gebaren und Denken. Historische Forschung zeigt, dass das Geldsystem steuert,
ob unsere Wirtschaft ein kurzsichtiges Wachstum verfolgt, das wenigen zu Gute
kommt oder ob die Wirtschaft nachhaltig wächst und breiten Wohlstand erzeugt. Die Geldschöpfung
erscheint für die Meisten wie ein Mysterium und wird bisher nur von Wenigen
wirklich verstanden. Der Geldschöpfungsakt ist jedoch in Wahrheit so simpel,
dass er, wie der Ökonom John Kenneth Galbraith einmal sagte, den Verstand vor
den Kopf stösst. Nach Aussen erscheint es so, als ob die Banken die Einlagen
anderer gegen eine Marge verleihen. In Wirklichkeit wird aber bei jedem
Kredit neues aus dem Nichts Geld geschaffen. Die Einlagen früherer Kredite
dienen lediglich als Begründung oder Legitimation für eine neue Kredit- und
damit Geldschöpfung. Der Verstand ist verwirrt über die tautologische Unlogik
eines in sich geschlossenen Begründungszirkels und hat darum ein Problem, die
Geldschöpfung zu verstehen. Wir glauben allgemein,
dass wir mit dem Darlehen etwas Wertvolles erhalten (Geld) und sind darum
bereit, unsere zukünftigen Einnahmen der Bank zu versprechen bzw. unser Eigentum als Sicherheit zu verpfänden, falls wir das
Versprechen nicht einlösen. In Wirklichkeit ist das Verhältnis jedoch genau
umgekehrt: Wir erhalten etwas, das im Wesentlichen wertlos ist, nämlich
Ziffern auf unserem Konto und wir als Kreditnehmer decken oder füllen diese
Ziffern mit einem Wert, d.h. einem Leistungsversprechen. Es ist also der
Darlehensnehmer, der das Geld durch eine Schuldanerkennung und einem
Leistungsversprechen „schöpft“. Die Banken haben nur vom Staat die Macht
übertragen bekommen, unsere Schuldanerkennung zu monetarisieren, d.h.
zu Geld zu machen – und „dafür“ sogar auch noch Zinsen zu verlangen.
Darum wird das heutige Geld auch „Schuldgeld“ genannt oder „Fiat-Geld“
das „ex nihilo“ aus dem Nichts geschaffen wird. In der Bibel erschafft Gott
das Licht aus dem Nichts mit Hilfe der Worte „ Fiat lux“, lateinisch für „es
werde Licht“. Auf dieselbe Weise wird unser Geld aus dem Nichts in unser
kollektives Bewusstsein geboren. Dessen innerer Wert wird geschaffen durch
eine soziale Konstruktion, in welcher wir „Nichts“ mit
einer Schuldanerkennung und einem Leistungsversprechen füllen. Interessanterweise wurde
das Schuldgeld historisch zunächst als „protestantisches“
Geld bezeichnet, vornehmlich von den Katholiken (die Gold
bevorzugten). Es erhielt zuerst staatliche Legitimität
durch die Bildung von Zentralbanken in protestantischen Staaten wie
Schweden (1668) und England (1688). Damit ist auch ein religiöser Hintergrund
zum heutigen pseudorationalen Schuldgeld hergestellt: Der Ablasshandel mit
der spirituellen Schuld war die „Geschäftsidee“ der
Katholiken. Luther und die Protestanten wandten sich gegen diesen
Selbstbetrug. Im Protestantismus wurde der „Schuldhandel“
ein internalisierter Prozess im Verhältnis zu einem unsichtbaren Gott.
Geld durch eine erschlichene Schuldanerkennung zu erschaffen ist darum
psychologisch gesehen ein logischer Schritt für einen schuldbewussten
Protestanten, der durch Arbeit nach Sühne sucht. Unser heutiges Schuldgeld
ist darum nichts anderes als Ausdruck einer profanen Religion. Schuldgeld ist
unser „sicht-barer“ Gott der alles beherrscht und
die Banker unsere modernen Priester. Schuldgeld entsteht, weil wir kollektiv
unbewusst Schuld als Geld projizieren. Das Recht zur
Geldschöpfung ist zu allen Zeiten das Privileg des Souveräns gewesen, wurde
aber im 17. Jahrhundert vom Staat an die Banken abgegeben damit jener sich
seine Kriege finanzieren konnte. Die Möglichkeit Geld aus dem „Nichts“ durch Schuldvergabe zu schöpfen, ist die historische
Vorrausetzung und Grundlage unserer heutigen industrialisierten Welt. Ohne
eine beliebig zu erweiternde Geldmenge, wäre es nicht möglich gewesen, die
moderne Wirtschaft zu entwickeln. Die moderne Geldschöpfung ist wirklich ein
illusionistisches Meisterwerk, eine alchemistische Tat im kollektiven
Bewusstsein. Die moderne Welt kann nicht verstanden werden, ohne Einsicht in
die illusionistische Natur der Geldschöpfung. Warum? Jede ökonomische
Tätigkeit läuft im Grunde darauf hinaus, eine aufgenommene Schuld
zurückzuzahlen. Alles Geld, auch das sauer verdiente auf unserem
Gehaltskonto, ist ursprünglich ein Kredit gewesen, der am
Ende wieder zurückgezahlt werden möchte. Aber wie alle wissen, so folgt mit
jedem Kredit auch eine Zinsforderung. Da Geld als Kredit geschaffen wird,
bedeutet das für die Gesellschaft im Ganzen, dass diese Zinsforderungen nur
bedient werden können, wenn wir noch mehr Schulden machen, die aber noch mehr
Zinsforderungen verursachen, usw., usf. Dies ist die Beschreibung eines
klassischen Teufelskreises. Es bedeutet, dass die
Zinsen von den alten Schulden mit neuen Schulden bedient werden müssen. Was
für jeden Geschäftsmann ein unseriöses und betrügerisches Wirtschaften
darstellt (Ponzi-Schema!), ist jedoch ein Grundgesetz in unserem Wirtschaftssystem. In der Systemtheorie ist bekannt, dass
jedes System mit einer positiven Rückkopplung zum Zusammenbruch führt. Das
existierende Geldsystem erzeugt einen exponentiell
wuchernden Schuldenberg, d.h. die Schulden verdoppeln sich in
regelmässigem Takt: 2,4,8,16,32,64,128, usw. Mit zunehmender
Geschwindigkeit gerät so jedes Wirtschaftssystem in eine Forderungskrise in
welcher Staaten, Organisationen und Privatpersonen nicht mehr in der Lage
sind, noch mehr Geld zu leihen um das Wachstum zu erzeugen, das notwendig
ist, um die Zinsen zu bedienen. Das dysfunktionale
Grundgesetz unseres Geldsystems erzeugt eine Reihe von unerwünschten
Wirkungen die vor dem Zusammenbruch eines Systemzyklus besonders deutlich
zutage treten: Da es per Definition nie genug Geld gibt, kämpfen alle gegen
alle. Einige müssen Bankrott gehen, damit andere ihre Schulden bedienen
können. Einige Staaten exportieren sich gesund auf Kosten von anderen, was Spannungen zwischen den Staaten verursacht.
Die Zinsen verteilen die Guthaben in zunehmendem Masse von den Schuldnern zu
den Gläubigern. Die sozialen und politischen Spannungen in den Gesellschaften
nehmen daher rapide zu. Da die Schuld ja ein
Leistungsversprechen ist, muss der exponentielle Zuwachs der Schulden mit
einem exponentiellen Zuwachs der Leistungen bezahlt werden. Wir müssen darum
mehr leisten und mehr konsumieren- und zwar um jeden ökologischen und
sozialen Preis. Wachstum, Wachstum, Wachstum ist darum das autistische Mantra
aller Ökonomen und Politiker - nur damit das
Schuldsystem nicht zusammenbricht. Absurderweise vermehrt
sich jedoch unsere globale Schuld, je mehr wir versuchen ihrer Forderung zu
entsprechen. Das System muss unweigerlich in einem Zusammenbruch enden, weil
die Schulden rein mathematisch lawinenartig gegen Unendlichkeit wachsen.
Unterdessen wächst der Leistungsdruck auf Mensch, Gesellschaft und Natur, die
in zunehmendem Masse aus der Balance geraten, weil der Wachstumszwang des
Geldsystems keine Erholung der Ressourcen erlaubt. Die Gesellschaften sind
angehalten zu immer stärkerer Ausbeutung, Rationalisierung und Sparmassnahmen, um die steigenden Schulden bedienen zu
können. Gleichzeitig sollen wir alle fleissig konsumieren, damit die
Wirtschaft wächst und die Zinsen bezahlt werden können. Diese Gleichung kann
auf Dauer nicht aufgehen. Es gibt, mit anderen
Worten, einen zwingenden selbstdestruktiven Mechanismus in unserem monetären
Tauschsystem. Ein Schuldencrash bedeutet zugleich einen Zusammenbruch unseres
Geldsystems. Eine Gesellschaft ohne funktionierendes Tauschsystem ist eine
Gesellschaft ohne funktionierende Arbeitsteilung. Die wirtschaftliche
Tätigkeit kommt zum Erliegen oder wird sehr stark beeinträchtigt. Die
Gesellschaften geraten damit in eine akute existentielle Krise. Not und
aufkeimender Extremismus bedrohen daraufhin die demokratische Ordnung, wie es
schon einmal geschah. Das heutige Geldsystem stellt darum eine ernsthafte
gesellschaftliche Bedrohung dar. Die Politik muss erkennen, dass wir unser
Geldsystem reformieren müssen. Die Marktwirtschaft braucht ein neues
Operativsystem, das alte ist eine Gefahr für Mensch und Natur. Damit dies
geschieht, bedarf es Druck von „unten“, denn Staat und Banken sind leider
historisch zu sehr verflochten, um sich in diesem Falle um das Wohl der
Gesellschaft kümmern zu können. Da eine Diskussion über
das Geldsystem die herrschenden Machtverhältnisse in Frage stellen würde,
herrscht ein allgemeines Denkverbot zu diesem Thema. „ Des Kaisers Kleider“ sind das ultimative Machtmittel. Da ist es angebracht,
nicht darüber zu reden. Der Zusammenbruch des Systems ist auf der anderen
Seite nur eine Frage der Zeit, das ökologische, soziale und ökonomische Chaos
schon absehbar. Die offenbare Gefahr ist,
dass die etablierten Parteien dieses wichtige Thema (wieder einmal)
ignorieren und es den Parteien am rechten Rand überlassen. Das Volk fühlt
nämlich sehr genau, dass es vom herrschenden System übers Ohr gehauen wird
und es die Zeche für eine Party bezahlen muss, für die es nicht einmal
eingeladen wurde. Wenn keine der etablierten Parteien es wagt, das Thema
aufzugreifen, läuft unsere Demokratie (zu Recht) Gefahr als Lügenfassade für
eine betrügerische Geldherrschaft von wachsenden Teilen der Bevölkerung
wahrgenommen zu werden. Die Folge ist, dass sich weite Teile der Bevölkerung
von der Demokratie abwenden und unter den Einfluss von rechts gerichteten
Demagogen geraten, die die Sehnsucht des Volkes nach einer gerechteren
Gesellschaftsordnung für ihre autoritären Gelüste ausnutzen. Wir erleben
diesen Vertrauensverlust in die Demokratie bereits in vielen Ländern, der
Aufmarsch der neuen Rechten ist ein deutliches Zeichen hierfür. Vieles
erinnert an die Dreissiger Jahre und keine der
etablierten Parteien scheint aus der Geschichte ihre (geldpolitischen) Lehren
gezogen zu haben. Das ist sowohl gefährlich als auch eine Beleidigung der menschlichen
Intelligenz. Es gibt wenige löbliche
ausserparlamentarische Initiativen die das Thema aufgreifen und meines
Wissens nur eine einzige, die Vollgeldreform in der
Schweiz, die zu einer Gesetzesänderung via Volksabstimmung aufruft (www.monetative.ch). Volksabstimmungen sind in parlamentarischen Demokratien wie der
deutschen kaum möglich. Daher ist eine Gesetzesinitiative von Parteien und
deren Abgeordneten abhängig, die sich ihrer Aufgabe als Vertreter der
Interessen des Volkes voll bewusst sind und diese nicht dem Diktat des
Geldsystems unterordnen. Ich wünsche mir, dass wir
uns im Moment der kommenden Not der Ironie bewusst werden, dass die globale
Schuld immer nur eine Projektion und eine Illusion im kollektiven Bewusstsein
war. Eine Illusion kann nicht bekämpft werden,
ohne sie zu bestätigten. Was wir wirklich brauchen, ist ein schallendes
Gelächter über „des Kaisers Kleider“ durch eine
allgemein befreiende Einsicht, dass Schuldgeld eigentlich nur durch einen
Taschenspielertrick entsteht. Wir hatten und haben immer alle Mittel in de der Hand um ein neues, gerechtes und nachhaltiges Geldsystem zu
konstruieren. Nur ein nachhaltiges Geldsystem gibt uns die Möglichkeit, eine
nachhaltige Wirtschaft und damit
eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft zu bauen. |
Quelle: www.mmnews.de
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