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Drachenwut's Politikblog

Politische Korrektheit

Politische Korrektheit (dengl. pollitickel koräktnäss) ist heutzutage, dass logisch-auf sich beruhende Gegenteil von faktischer Korrektheit.
Oder einfacher,
eine Worthülse um Lüge, Meinungsmache, Maulkorberlasse, faktische Verdrehungen, Verfälschung und Meinungs-Monopolismus zu verschleiern.



Verschwörungstheoretiker: Die Ketzer der Neuzeit

Von kh

Vielleicht haben Sie schon einmal versucht, jemandem zu erklären, wie der Prozess der Geldschöpfung vor sich geht. Dass Geld nur zu einem Bruchteil den Zentralbanken entstammt und der Rest von privaten Banken kreiert wird. Sehr wahrscheinlich ist, dass Ihre Bemühungen mit einem Satz wie: „Ach du, immer kommst du mit diesen Verschwörungstheorien!“, spontan abgebrochen wurden. Natürlich wird es Ihr Freund auch weiterhin unterlassen, einen Blick in eine Enzyklopädie zu werfen, wo Ihre Behauptungen Bestätigung finden. Darüber hinaus gibt es dann noch eine ganze Menge offizieller Stellungnahmen zu sonderbaren Ereignissen, von denen erwartet wird, dass sie ohne jegliches Hinterfragen akzeptiert werden. Jede methodische Analyse wird schlichtweg in den Bereich von Verschwörungstheorien verdrängt. Und wer möchte seinen „guten Ruf“ schon aufs Spiel setzen?

Bei dem, was allgemein unter Religion verstanden wird, handelt es sich im Grundsatz um Erklärungskonzepte einer geistigen Welt, die unseren Sinnen verborgen bleibt. Ungeachtet, ob der Ursprung nun auf wirklich „Wissende“ zurückzuführen sein könnte, für „Uneingeweihte“ blieben und bleiben die Zusammenhänge unverständlich. Auch wenn sich Teile des Gesamtbilds durchaus mittels Logik erfassen lassen, Unverständliches wird in einen Mantel von Mystik gehüllt. Wie Sir Charles Popper schon vor Jahrzehnten zu erklären versuchte, zeichnen sich wissenschaftliche Konzepte dadurch aus, dass sie – in der Argumentation – widerlegbar sein müssen. Im Gegensatz dazu, die Behauptung, dass Jesus von Nazareth „Gottes Sohn“ sei, lässt sich weder bestätigen noch widerlegen. Es handelt sich um eines von unzähligen Dogmen in den Lehren der Katholischen Kirche. Um jegliches Hinterfragen, jede Herausforderung dazu, allgemein verständliche Erklärungen zu präsentieren, schon im Keim zu ersticken, wurde das Kratzen an der Oberfläche dieser Dogmen zum abscheulichsten aller Verbrechen erklärt: Zur Häresie oder Ketzerei! Und auch nachdem der grausame Tod am Scheiterhaufen nicht mehr drohte, noch lange Zeit, und in manchen Regionen bis in die heutigen Tage, konnte der leiseste Zweifel an religiösen Dogmen dem Ansehen und der Position tiefen Schaden zufügen.

Wer also daran zweifelte, dass Jesus Christus für unsere Sünden am Kreuz gestorben und nach drei Tagen von den Toten wieder auferstanden sei, war ein Ketzer. Wer daran zweifelt, dass Osama Bin Laden die Terroranschläge auf das World Trade Center und das Pentagon organisierte, ist ein Verschwörungstheoretiker. Die Kirchenfürsten und all ihre Anhänger beriefen sich auf die Bibel. Die Politiker und Medienzaren mitsamt ihren Anhängern berufen sich auf die 9/11-Kommission. Und wehe dem der es da wagt, Unstimmigkeiten, Ungereimtheiten und eindeutig Widerlegtes im Detail aufzugreifen. Sobald ein Dogma einmal erstellt ist, steht es absolut niemandem mehr zu, dieses abgerundete Bild auch nur im Ansatz zu verzerren.

Natürlich gab es in der Geschichte auch Gelehrte, Angehörige der Kirche, Theologen, die es wagten, die Dogmen zu hinterfragen. Was geschah mit ihnen? Sie wurden exkommuniziert, ausgestoßen, gebrandmarkt. Wen wundert es also, dass ihre Stimmen so selten zu hören waren? Natürlich gibt es auch heute Zweifler von hohem Rang, und nicht nur im Zusammenhang mit den Geschehnissen vom 11. September 2001. Und was geschieht mit diesen Menschen, denen die Wahrheit wichtiger ist als ihre Karriere? Weder zu Zeiten der kirchlichen Diktatur noch zu Zeiten der – wie soll ich es nennen? – noch heutzutage lohnt es sich, die eigene Lebensqualität aufs Spiel zu setzen. Der Zweifler wird ins Abseits gedrängt, sein Andenken wird mit Füßen getreten und sein Aufruf verhallt. Der Eine oder Andere mag sich an die kritischen, nachvollziehbaren Argumente vielleicht hin und wieder erinnern, doch die Masse der Gefolgschaft bleibt weiterhin den Dogmen treu.

Wer versucht, die unbarmherzige Vorgangsweise der Religionsführer der Vergangenheit zu rechtfertigen, könnte immer noch behaupten, dass der Zweck die Mittel heilige. Und was Beweise betrifft, nicht der Papst, kein Kardinal, niemand wäre jemals imstande gewesen, solche für die meisten der Behauptungen zu präsentieren. Thomas konnte vielleicht noch seine Finger in die Wunde legen. Für die Nachwelt bleiben Geschichten. Und nicht umsonst spricht man vom "Glauben", wenn es um das Vertrauen in diese Erzählungen geht.

Den Autoritäten der Neuzeit stünden gewiss Möglichkeiten zur Verfügung, die Argumente der Zweifler aufzugreifen, zu behandeln und zu widerlegen, sofern sie widerlegbar sind. Vielmehr zeigt sich aber meist nichts anderes als Überheblichkeit. Wer diskutiert schon mit Ketzern, pardon, Verschwörungstheoretikern?

Die einzelnen Punkte hier aufzuzählen, würde mit Sicherheit den Rahmen sprengen und immer noch wäre es nicht mehr als winziger Teil aller Ungereimtheiten, auf die sich in einem Artikel wie diesem verweisen ließe. Nehmen wir aber nur ein einziges Beispiel zur Hand, um zu demonstrieren, um was für eine Beleidigung unserer Intelligenz es sich bei einigen der Stellungnahmen handelt.

Der Höhepunkt des Dramas vom 11. September 2001 war mit Sicherheit der Einsturz der Zwillingstürme des World Trade Centers. Eine Gruppe professioneller Architekten und Ingieneure bringt stichhaltige Argumente vor, die den dringenden Verdacht nahe legen, dass es sich um einen kontrollierten Abriss mittels vorbereiteten Sprengstoffs gehandelt haben müsste. Ein Detail dazu: Anstatt den Schrott der beiden Wolkenkratzer sowie des Gebäudes Nr. 7 forensischen Untersuchen zu unterziehen, wurde er innerhalb kürzester Zeit außer Landes verschifft. Und was lässt sich bei Wikipedia über die Wahrheitsbewegung zum 11. September schon in der Einleitung lesen?

Als 9/11 Truth Movement bezeichnen ihre Vertreter Gruppen und Organisationen in den USA, die die geschichts- und naturwissenschaftlichen Erklärungen der Terroranschläge am 11. September 2001 bestreiten und stattdessen verschwörungstheoretische Alternativerklärungen anbieten und verbreiten.

Zwar findet sich in diesem Satz keinerlei unrichtige Behauptung, doch wie lässt sich diese Art der Formulierung wohl verstehen? Wehe dem, der da wissenschaftliche Erklärungen bezweifelt und verschwörerische Theorien verbreitet. Es handelt sich um ein Paradebeispiel der Hermeneutik.

Im Wikipedia-Artikel über „Verschwörungstheorien zum 11. September 2001“ findet sich im Absatz „Angebliche Sprengung der WTC-Gebäude“ folgende Erklärung:

Dagegen haben unabhängige, an den offiziellen Untersuchungen unbeteiligte Fachwissenschaftler bereits 2002 und öfter errechnet: Die Einstürze waren nach den verfügbaren Gebäude- und Flugzeugdaten physikalisch zwangsläufig und erfolgten exakt zu den Zeitpunkten, mit der Dauer und dem Verlauf, die zu erwarten waren.

Diese Aussage ist klar und präzise. Wer will den Berechnungen von Fachwissenschaftlern misstrauen? Die Einstürze erfolgten noch dazu „physikalisch zwangsläufig“. Dass es sich bei den Gründern der zitierten Wahrheitsbewegung ebenfalls um bestens ausgebildete Architekten und Ingenieure handelt, wird restlos in den Hintergrund gedrängt. Welchen der beiden konträren Konzepte soll der Laie nun folgen? Wissenschaftliche Erkenntnis rangiert schließlich weit über dem gesunden Menschenverstand. Wer verfügt schon über ausreichend Zeit, sich eigenen Recherchen zu widmen? Gewiss, nimmt der Eine oder Andere wirklich die Mühe auf sich, einen Blick auf die durchaus seriöse Literatur zu werfen, die über dieses folgenschwere Ereignis zur Verfügung steht, kann er sich sein eigenes Bild formen. Stimmt dieses Bild jedoch am Ende nicht mit den Behauptungen der 9/11-Kommission überein, dann sei ihm geraten, seine Überzeugung für sich zu behalten. Denn der, dem er sie mitteilt, wird ihn umgehend als Verschwörungstheoretiker entlarven. Eigene Nachforschungen anstellen wird der „Konformist“ aber keineswegs. Wer kümmert sich schon um solch verschwörungstheoretische Literatur? Ein guter Christ hätte sich schließlich, vor gar nicht so langer Zeit, seinen reinen Geist auch nicht durch Darwin vergiften lassen. http://vg06.met.vgwort.de/na/5cb1c3e39c23460397375306ac5ae4c1

Quelle: The Intelligence

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