Gesell ging von einem Geldumlauf aus. Das mag in einem
Edelmetallgeldsystem auch stimmen. Gesell wollte, dass der Staat Zettelgeld ohne Wert herausgibt. Auch das geht wiederum nur durch ein gesetzliches
Zahlungsmittel, wie wir es derzeit haben. Ein gesetzliches Zahlungsmittel nimmt den Wirtschaftsteilnehmern die Freiheit, ihr Geld selber zu wählen. Aber dieses gesetzliche
Zahlungsmittel hat dann keinerlei Deckung mehr. Es läuft auf eine zentrale Planwirtschaft hinaus, da der Staat dann die Geldmenge total kontrolliert. Seine Ausgaben sind damit keinerlei demokratischer Kontrolle mehr unterworfen. Will man wissen, wohin das führt, braucht man in den Geschichtsbüchern nicht weit zurück zu blättern. Meist wird dann das angebliche Wunder von Wörgl angeführt zur Untermauerung der Theorie des Silvio Gesell. Gerne wird aber verschwiegen, dass es sich dabei um ein zeitlich und örtlich befristetes Experiment handelte und das Geld eine Ankerwährung hatte. Wäre dieses Experiment grossräumig weitergeführt worden, hätte es unweigerlich in einer Hyperinflation geendet.Im derzeitigen Kreditgeld-/Papiergeldsystem läuft Geld nicht um. Die sogenannte Geldumlaufgeschwindigkeit ist ein theoretisch-mathematisches Konzept, welches mit der Praxis nicht allzuviel gemein hat. Geld muss einen Wert haben. Autor: Oeconomicus criticus |