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Drachenwut's PolitikblogPolitische KorrektheitPolitische Korrektheit (dengl. pollitickel koräktnäss) ist heutzutage, dass logisch-auf sich beruhende Gegenteil von faktischer Korrektheit. |
Die
»Befreiung« Libyens: NATO-Sondereinsatzkräfte und al Qaida
Hand in Hand
Global
Research, August 28, 2011
Inhalt
»Die Wahrheit stirbt zuerst« - die Rolle der
westlichen Medien
Massive Luftangriffe auf Tripolis
Die zentrale Rolle der Al-Qaida-Kämpfer bei der »Befreiung von
Tripolis«
Wer steht an der Spitze der libyschen Islamischen Brigaden?
Eine »Demokratie« unter der Führung von Terroristen
Der islamische Dschihad der NATO
»Ex-Terroristen«
schließen sich der »prodemokratischen« Bewegung an. In diesem Krieg wurden
schwere Kriegsverbrechen begangen. An den Händen der NATO klebt Blut. Die
Regierungen und Staatschefs der NATO-Mitgliedsländer sind für erhebliche
Kriegsverbrechen verantwortlich.
Die
»prodemokratischen« Rebellen werden von paramilitärischen Al-Qaida-Brigaden
unter Aufsicht von Sondereinsatzkräften der NATO angeführt. Die »Befreiung« von
Tripolis erfolgte im Wesentlichen durch »frühere« Mitglieder der Libyschen
Islamischen Kampfgruppe (LIFG).
Dschihadisten und NATO
arbeiten Hand in Hand. Diese »früher« mit al Qaida verbundenen Brigaden bilden
das Rückgrat der »prodemokratischen« Rebellion.
Die Tatsache, dass
NATO-Sondereinsatzkräfte am Boden aktiv sind, blieb weitgehend unbemerkt. Um
welche Einheiten es sich handelt, ist nicht bekannt oder wird nicht
preisgegeben. Sie passen sich ihrem Umfeld der libyschen Rebellion mit ihren
Maschinengewehren und Pritschen-Geländewagen an und tauchen in den
Foto-Berichten, wenn überhaupt, nicht an prominenter Stelle auf.
Diese Spezialeinheiten
bestehen aus amerikanischen Navy-SEALS, britischem Special Air Service (SAS)
und französischen Legionären. Sie tragen die »typische«
Rebellen-Kleidung, und es wird berichtet, dass sie die größeren Operationen
gegen wichtige Regierungsgebäude, darunter auch Gaddafis [militärischen]
Gebäudekomplex Bab al-Aziziya mitten in Tripolis, verdeckt leiteten.
Berichte bestätigen, dass
britische SAS-Gruppen bereits vor Beginn der Luftangriffe in Ostlibyen aktiv
waren. Die Spezialeinheiten arbeiten in enger Absprache mit den
NATO-Luftoperationen. »Hochqualifizierte Einheiten, die wegen ihrer Tapferkeit
und ihrer zerstörerischen Kampfkraft auch als ›Smash‹[›Zerschmetter‹] -Teams
bekannt sind, führten geheime Aufklärungseinsätze durch, um aktuellste
Informationen über die libyschen Streitkräfte zu sammeln.« (SAS ›Smash‹
squads on the ground in Libya to mark targets for coalition jets, in: Daily Mirror, 21.
März 2011)
Die
NATO-Sondereinsatzkräfte und die von der CIA unterstützten Islamischen Brigaden
unter dem Kommando »früherer« Dschihadisten bilden das Rückgrat der
Bodenkampftruppen, die von Luftangriffen unterstützt werden, an denen seit
neustem auch Apache-Hubschrauber-Angriffe gehören.
Weiterhin gehören zu den
Rebellenkräften auch unausgebildete, aber emotional hoch aufgeheizte Bewaffnete
(darunter auch Personen im Teenageralter), die ein Klima der Panik und
Einschüchterung schaffen sollen. Alles in allem haben wir es hier mit einem
sorgfältig geplanten militärischen und nachrichtendienstlichen geführten
Einmarsch und der Besetzung eines souveränen Landes zu tun.
»Die
Wahrheit stirbt zuerst« - die Rolle der westlichen Medien
Die westlichen Medien
stellen ein wichtiges Werkzeug des Kriegs dar. NATO-Kriegsverbrechen werden
verschleiert. Der öffentliche Widerstand gegen die von der NATO angeführte
Invasion bleibt unerwähnt.
Im inneren Bewusstsein von
Millionen Menschen wird [durch die Berichterstattung] eine Bild der »Befreiung«
und der »oppositionellen prodemokratischen Aufständischen« verankert. Man nennt
es den »NATO-Konsens«. Dieser »NATO-Konsens«, der an dem Deckmantel des
»humanitären Mandat« der Atlantischen Allianz festhält, darf nicht in Frage
gestellt werden. Die Luftangriffe auf Wohngebiete sowie die Beteiligung
terroristischer Milizen werden entweder heruntergespielt oder erst gar nicht
erwähnt.
Die Zerstörung der Wahrheit
steht ganz oben auf der militärischen Agenda.
Die Wirklichkeit wird auf
den Kopf gestellt.
Die Lüge wird zur Wahrheit.
Wir haben es hier mit einem
inquisitorischen Dogma zu tun, wobei der »NATO-Konsens« die spanische
Inquisition noch weit in den Schatten stellt.
Die verbrecherische
Invasion und Besetzung Libyens findet keine Erwähnung. Das Leben unabhängiger
Journalisten in Tripolis, die über die tatsächlichen Ereignisse berichteten,
ist bedroht. Die Stichworte lauten »Befreiung« und »Revolution«, wobei sich das
Mandat der NATO auf die »Schutzverantwortung« (»Responsibility to Protect«)
beschränkt.
Befreiung oder Invasion?
Indem die Wirklichkeit des Militäreinsatzes verschleiert wird, ganz zu
schweigen von den Grausamkeiten, die die NTO verübt, haben die westlichen
Medien dazu beigetragen, dem Übergangsrat Legitimität und internationale
Anerkennung zu verschaffen. Letztere wäre ohne die Unterstützung der westlichen
Medien kaum im gleichen Maße erfolgt.
NATO-Spezialeinheiten und
Geheimdienstmitarbeiter vor Ort stehen in ständigem Kontakt und Austausch mit
den Militärplanern, die die Luftangriffe und die Kampfeinsätze gegen die
libysche Hauptstadt koordinieren.
Massive
Luftangriffe auf Tripolis
Am 27. August legte die
NATO offen, dass seit dem 31. März insgesamt bisher 20633 Lufteinsätze
(darunter auch Begleitschutz- und Aufklärungsflüge] und 7768 Kampfeinsätze
geflogen worden seien. (Diese Zahlen schließen die intensiven Bombardierungen
in zwei Wochen vor dem 31. März nicht ein.) Jedes Kampfflugzeug oder jeder
Kampfbomber verfügt je nach spezifischer Ausstattung über zahlreiche Bomben und
Raketen.
Multipliziert man die Zahl
der Kampfeinsätze (7768 seit 31. März) mit der durchschnittlichen Anzahl
der Raketen oder Bomben, die bei jedem Einsatz abgefeuert oder abgeworfen
werden, erhält man ein ungefähres Bild vom Umfang und Ausmaß dieses Militäreinsatzes.
Eine französische Dessault Mirage 2000 etwa kann 18 Raketen unter ihren Flügeln
transportieren. Amerikanische B-2-Stealth-Bomber sind mit bunkerbrechenden
Bomben ausgerüstet.
France's Mirage 2000 used in Operation Odyssey Dawn against Libya
USAF Stealth B-2 Bomber used in Operation Odyssey Dawn
Entsprechend des
humanitären Mandats der NATO erzählen uns die Medien, hätten diese
zehntausenden Angriffe nicht zu zivilen Opfern geführt (mit der Ausnahme
gelegentlicher »Kollateralschäden«).
Die Meldung der
Atlantischen Allianz von Mitte April, also drei Wochen nach Beginn der
»offiziellen« Luftangriffe, der NATO gingen bei den Kampfeinsätzen allmählich
die Raketen und Bomben aus, kam also eigentlich nicht überraschend. (UPI,
16. April 2011)
»›Der Grund dafür, dass wir
weitere Munition benötigen, hat nichts damit zu tun, dass wir nicht das
treffen, was wir sehen - diese Fähigkeit können wir aufrechterhalten‹,
erklärte ein NATO-Vertreter der Post. ›Wir haben Probleme mit der
Flugzeit und der Munition.‹« (ebenda).
In den vergangenen zwei
Wochen hat die Intensität der Luftangriffe auf Tripolis enorm zugenommen. Sie
sollten die Bodenoperationen unter Führung der NATO-Spezialeinheiten und der
islamischen paramilitärischen Brigaden unterstützen. Angesichts der nur
begrenzten Kräfte der NATO-Bodentruppen entschieden sich die NATO-Strategen für
die Verstärkung der Luftangriffe.
Unser Global Research-Korrespondent
in Tripolis, der mit seiner Berichterstattung über die NATO-Kriegsverbrechen
sein Leben riskiert, beschrieb eine Veränderung des Musters der Luftangriffe,
die Mitte Juni begann. Dabei sei die Intensität der Luftangriffe bis zur
Bodeninvasion am 20. August immer weiter erhöht worden:
»Bis etwa 02:35 EET
(Eastern European Time) [17. Juni] war der Lärm der Kampfflugzeuge über
Tripolis zu hören. Die Explosionen der Bomben ließen in der ganzen Stadt eine
Atmosphäre der Angst und Panik mit drastischen psychologischen und emotionalen
Folgen auf zehntausende Menschen aller Altersgruppen, von den Jüngsten bis zu
den Ältesten, entstehen. Die Menschen waren aufgeschreckt und alarmiert. Sie
standen auf ihren Balkons und mussten die Bombardierung ihres Landes
mitansehen.
Eine Explosion führte zu
einer riesigen pilzförmigen Wolke. Möglicherweise war dort eine bunkerbrechende
Bombe eingesetzt worden… Das Muster dieser NATO-Luftangriffe war irgendwie
ungewöhnlich.
Die Luftangriffe der
heutigen Nacht unterschieden sich von denen anderer Nächte. Der Lärm war
anders. Die Rauchwolken sahen anders aus. Bei früheren Angriffen stiegen die
Rauchwolken wie bei einem Feuer gerade in die Luft, aber heute Nacht breiteten
sie sich horizontal aus und bildeten am Horizont über Tripolis eine weiße
Wolke.
Die Menschen, die von den Angriffen nicht unmittelbar betroffen waren, klagten innerhalb eines Radius von 15 Kilometern über brennende Augen sowie Kopf- und Rückenschmerzen. ((Mahdi Darius Nazemroaya, NATO Launches Bombing Blitzkrieg over Tripoli hitting Residential Areas , in: Global Research, 17. Juli 2011)
Mit den Massenmorden in
einer Blitzkrieg-Atmosphäre sowie dem Schüren einer
allgemeinen Atmosphäre der Panik will man den Widerstand der Bevölkerung gegen
eine von der NATO angeführte Invasion brechen.
Die
Zahl der Todesopfer
Nach Angaben von
Informanten unsere Korrespondenten in Tripolis sind allein in den vergangenen
sieben Tagen (vom 20. – 26. August) etwa 3000 Menschen gestorben. Die
Krankenhäuser sind überfüllt und kommen mit der Versorgung der Verwundeten
nicht nach. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzesbestätigt (IRRC)
bestätigt, dass es im ganzen Land an notwendigen Medikamenten und
medizinischer Ausrüstung fehle.
Auch das Kinderhilfswerk
der Vereinten Nationen UNICEF warnte angesichts der jüngsten Entwicklungen vor
Wassermangel aufgrund der NATO-Luftangriffe auf die Wasser-Versorgung im ganzen
Land. »Es droht eine beispiellose Epidemie«, erklärte Christian Balslev-Olesen
von der libyschen UNICEF-Zentrale.
NATO-Kampfflugzeuge haben
bewusst bei ihren Angriffen auf die friedlichen Zeltstadt vor dem Anwesen
Gaddafis gezielt und ein grauenvolles Massaker angerichtet. Die etablierten
Medien berichteten zwar über das Massaker, schrieben aber, die Todesfälle seien
aufgrund von Schusswechseln zwischen Loyalisten und Rebellenkräften
eingetreten. Die Opfer waren:
»Die Identität der Toten
konnte noch nicht geklärt werden. Aber es handelte sich aller
Wahrscheinlichkeit nach um Aktivisten, die trotz der NATO-Luftangriffe aus
Solidarität mit Gaddafi spontan eine Zeltstadt errichtet hatten. (Forbes.com, 25. August 2011)
Hier handelt es sich nicht
um »Kollateralschäden«. Hier wurden schwere Kriegsverbrechen begangen. An den
Händen der NATO klebt Blut. Die Regierungen und Staatschefs der
NATO-Mitgliedsländer müssen als Kriegsverbrecher bezeichnet werden.
Die
zentrale Rolle der Al-Qaida-Kämpfer bei der »Befreiung von Tripolis«
Nach Angaben des
amerikanischen Fernsehsenders CNN »bereuen« die Terroristen: Die
»früheren Terroristen« sind nicht länger »Terroristen«. Angeblich wurde die
LIFG aufgelöst.
Nachdem sie der Gewalt abgeschworen hatten, gründeten diese früheren LIFG-Anführer eine neue politische Organisation, die sich »Islamische Bewegung für Veränderung« nannte und nach Angaben von CNN »entschlossen ist, sich an einem zukünftigen demokratischen Prozess zu beteiligen«. »Die Libysche Islamische Bewegung für Veränderung (Al-Haraka Al-Islamija Al Libyia Lit-Tahgir) besteht aus früheren Mitgliedern der nun aufgelösten [, von der CIA unterstützten] Libyschen Islamischen Kampfgruppe (LIFG).« (Reuters, 26. August 2011)
In einer 180°-Kehrtwende
werden die früheren »Bösewichte« (Terroristen) nun als die »Guten« dargestellt,
die entschlossen den »Terrorismus bekämpfen wollen«. Und aus den »früheren«
Kämpfern der Libyschen Islamischen Kampfgruppe (LIFG) sind über Nacht
»prodemokratische Aktivisten« geworden, die »führende Positionen in
verschiedenen Rebellen-Brigaden einnehmen«. Es wurden einfach die Etiketten
ausgetauscht: Aus der von der CIA unterstützten und al Qaida nahstehenden LIFG
wurde die von der CIA unterstützte Islamische Bewegung für Veränderung (IMC),
die den prodemokratischen Aufstand unterstützt.
Wann genau hat sich die
LIFG aufgelöst?
Es birgt eine gewisse
Ironie, dass die LIFG bis Juni 2011 beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
als Terrororganisation geführt wurde. Am 21. Juni 2011 verschwand dann
passenderweise aufgrund einer »Überarbeitung« der Internetseite des
UN-Sicherheitsrates die »Liste von Terrororganisationen« von der Internetseite.
Der Eintrag der LIFG in der »Terrorliste« des UN-Sicherheitsrates
(aktualisiert am 24. März, Zugriff auf die Seite am 3. April 2011) sah wie
folgt aus:
QE.L11.01.Name: LIBYSCHE ISLAMISCHE KAMPFGRUPPE
Bezeichnung: (in Originalschrift):
Alias : LIFG F.k.a.: nicht verfügbar Adresse : nicht verfügbar
Aufgenommen am 6. Oktober 2001 (ergänzt am 5. März 2009)
(Die Auflistung der LIFG befindet sich auf Seite 70,
http://www.un.org/sc/committees/1267/pdf/consolidatedlist.pdf
(bei Zugriff am 3. April 2011 nicht länger zugänglich)
Weitere Informationen: Am 21. Juni 2010 wurde eine
Überprüfung gemäß UN-Sicherheitsrats-Resolution 1822 (2008) durchgeführt. Die
Internetseite ist derzeit aufgrund einer Überarbeitung nicht erreichbar.
Wer
steht an der Spitze der libyschen Islamischen Brigaden?
Neueste Berichten
bestätigen noch einmal das, was bereits seit Beginn des »Aufstandes« Mitte März
bekannt war und dokumentiert wurde: Die wichtigsten militärischen
Kommando-Positionen waren mit »früheren« Kommandeuren der Libyschen Islamischen
Kampfgruppe (LIFG) besetzt.
Bei Sturm auf Tripolis führte Abdel Hakim Belahdj (auch bekannt als Abu
Abdullah al-Sadeq und Hakim al-Hasidi) das Kommando. Man hatte ihm mit Genehmigung der NATO » eine
der kampfstärksten Rebellenbrigaden in Tripolis anvertraut, [die] sich
erfolgreich an die Spitze der Bemühungen gestellt hatte, Gaddafis
Gebäudekomplex Bab al-Aziziya zu stürmen, was seine herausgehobene
Stellung unter den Rebellen weiter festigte.« (CNN, op cit.)
»Sadeeq war eine bekannte
Persönlichkeit in der Dschihadisten-Bewegung. Er kämpfte gegen die von den
Sowjets unterstützte Regierung in Afghanistan und war dort [mit Unterstützung
der CIA] am Aufbau der Libyschen Islamischen Kampfgruppe beteiligt.« (ebenda)
Aber, so berichtet CNN,
bereut Sadeeq. Er ist kein Terrorist mehr. ( d.h. ein Bösewicht), »sondern eine einflussreiche Stimme gegen
den Terrorismus von al Qaida.« (ebenda, Hervorhebungen vom Verfasser)
»Im Jahr 2009 sagten sich
Sadeeq und andere hochrangige LIFG-Anführer formell vom Terrorismus a la al
Qaida los und gaben ihre Bemühungen zum Sturz des libyschen Regimes auf.
Dieser Durchbruch war das
Ergebnis eines zwei Jahre dauernden Dialogs mit dem Regime, der von [Noman]
Benotman [ein früherer LIFG-Kommandeur, der jetzt für die in London sitzende
Quilliam-Stiftung für Konfliktlösungen verantwortlich ist]. CNN interviewte
im September 2009 führende Vertreter der LIFG im Gefängnis Abu Salim in
Tripolis kurz vor deren Freilassung. Auch wenn sie sich damals im Gefängnis
befanden, scheint der Gewaltverzicht der Anführer ernstgemeint zu sein.«
(ebenda)
Nach Angaben des
israelischen Informationsdienstes DebkaFile bilden die »al Qaida
nahestehenden Brigaden unter Führung des LIFG-Kommandeurs Abdel Hakim Belhadj die
stärkste Kraft der Rebellion und stehen über der Autorität des Nationalen
Übergangsrates. Sie kontrollieren die strategischen Gebäude, einschließlich der
Anwesens Gaddafis.
Der LIFG-Führer [Abdel
Hakim Behadj] bezeichnet sich heute als ›Kommandeur des Militärrates von
Tripolis‹. Auf die Frage unserer Quellen, ob sie die Absicht hätten, die
Kontrolle über Tripolis an den Nationalen Übergangsrat abzugeben, der vom
Westen anerkannt ist, antworteten die Dschihad-Kämpfer nicht, machten aber
ablehnende Gesten.« (Pro-Al
Qaeda brigades control Qaddafi Tripoli strongholds seized by rebels, in: Debkafile, 28. August 2011)
Abdel Hakim Belhadj erhielt
seine militärische Ausbildung in einem von der CIA unterstützten Guerilla-Lager
in Afghanistan. In einem älteren Bericht heißt es, unter seinem Kommando
stünden an die 1000 Kämpfer. (Libyan rebels at pains to distance
themselves from extremists, in: The Globe and Mail, 12. März 2011)
» Die Koalition aus USA und
NATO versorgt die Dschihadisten mit Waffen. Diese Waffen gelangen über
Saudi-Arabien, das geschichtlich gesehen seit Beginn des
sowjetisch-afghanischen Krieges verdeckt al-Qaida unterstützt hat, an die LIFG.
In Verbindung mit Washington und Brüssel versorgen die Saudis nun die Rebellen
mit panzerbrechenden Waffen und Boden-Luft-Raketen.« (Sie dazu: Michel Chossudovsky ,»Our Man in Tripoli«: US-NATO Sponsored Islamic
Terrorists Integrate Libya's Pro-Democracy Opposition, in: Global Research, 3. April 2011, deutsche Übersetzung: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/prof-michel-chossudovsky/-unser-mann-in-tripolis-von-den-usa-und-der-nato-unterstuetzte-islamische-terroristen-schliessen-s.html)
Eine
»Demokratie« unter der Führung von Terroristen
Darüber hinaus bestätigen
weitere Berichte, dass von den Rebellenkräften zahlreiche Terroristen, die im
Gefängnis in Abu Salim einsaßen, befreit wurden. Sie werden nun von den
früheren LIFG-Brigaden rekrutiert, die von »früheren« Dschihadisten und nun
prodemokratischen Kommandeuren angeführt werden.
Die ganze Entwicklung läuft am Ende in einem weichen Übergang auf eine von Terroristen
geführte Demokratie hinaus.
Der
islamische Dschihad der NATO
Es gibt Anzeichen dafür,
dass die NATO in Koordination mit westlichen Geheimdiensten (einschließlich des
israelischen Mossad) an der Rekrutierung islamistischer Kämpfer beteiligt ist.
Israelische Geheimdienstquellen bestätigen, dass die NATO in Zusammenarbeit mit
der Türkei nunmehr direkt in verschiedenen moslemischen Staaten eine neue
Generation dschihadistischer »Freiheitskämpfer« rekrutiert und ausbildet. Diese
Mudschaheddin sollen nach ihrer Ausbildung bei »prodemokratischen« und
»humanitären« Militäroperationen eingesetzt werden. Nach dem israelischen
Bericht von DEBKAfile zielt das vor allem auf Syrien, das als nächstes
auf der NATO-Liste für einen Militäreinsatz steht:
»Unsere Quellen berichten,
es existiere eine [NATO-] Kampagne, um tausende moslemischer Freiwilliger in
Ländern des Nahen und Mittleren Ostens und der moslemischen Welt zum Kampf an
der Seite der syrischen Aufständischen anzuwerben…« (DEBKAfile, 15.
August 2011, http://www.debka.com/article/21207/ )
Die von der NATO angeführte Invasion und Besetzung Libyens benutzt islamische
Kämpfer als Rückgrat eines angeblichen Übergangs zur Demokratie.
Schlussbemerkungen
Die tragischen Ereignisse
des 11. September 2001 spielten eine wichtige Rolle in der Entwicklung einer
massiven Propagandakampagne zur Rechtfertigung eines »Krieges gegen den
Terrorismus«, der sich gegen Osama bin Ladens al Qaida richtete.
In einer bitteren Wende
setzte das westliche Militärbündnis im ganzen Nahen und Mittleren Osten und in
Zentralasien islamische Brigaden, die von der CIA, MI-6 und Mossad ausgebildet
und aufgebaut wurden, um ihren »weltweiten Krieg gegen Terrorismus« zu führen.
Dieser Krieg gegen den
Terrorismus hat zu einem breiten Konsens geführt, der sich in den Köpfen von
Millionen Menschen festgesetzt hat. In der westlichen Öffentlichkeit ist
unbekannt, dass der heilige Kreuzzug gegen den islamischen Terrorismus sich
weniger gegen Terroristen richtet, sondern sich sogar dieser Terroristen in
seinen Reihen bedient, d.h. »Freiheitskämpfer« der al Qaida wurden in die
Reihen der von den USA und der NATO geführten Militäreinsätze eingebunden.
Aber seien Sie versichert,
im Falle Libyens sind die Rebellen die »Guten«: Es handelt sich eher um
»frühere« als um »aktive« Mitglieder von al Qaida.
Die westlichen Medien
berichten nicht über die Kriegsverbrechen der NATO und lassen beiläufig
die Grausamkeiten der NATO unter den Tisch fallen: 8000 Luftangriffe bedeuten,
dass mehr als 50.000 Raketen und Bomben auf die libysche Bevölkerung abgefeuert
oder abgeworfen wurden.
Man kann die Wahrheit auf
unterschiedliche Weise verheimlichen. Seit Beginn der Luftangriffe haben die
Medien die Existenz eines Krieges bestritten. Seine Ursachen und Folgen wurden
verzerrt dargestellt. Stattdessen wurde eine wirksame Propagandakampagne
angeleiert, die darauf abzielte, das Denken der Menschen und ihre Einstellungen
über Zeitungen, Fernsehsender und im Internet zu manipulieren.
Die Menschen sollten davon
abgehalten werden, zu einem wirklichen Verständnis des Kriegs zu gelangen. Von
der NATO mit Unterstützung der Vereinten Nationen verübte Grausamkeiten passen
da nicht auf die Titelseite. Wie kann man die Wahrheit am besten verschleiern?
Indem man die Berichterstattung über Libyen auf einige nebensächliche Aspekte
und Themen konzentriert, wie die Größe des Swimmingpools Gaddafis, seine
Leibwächterinnen, seine kosmetischen Operationen usw. (dazu: The Guardian, 23. August 2011)
Auf der Liste der
berichtenswerten Ereignisse der Journalisten finden sich aber keine
Meldungen über die 3000 Männer, Frauen und Kinder, die ihr Leben in der eine
Woche andauernden »Blitzklrieg«-Bombardierung von Tripolis unter Einsatz der
modernsten Waffensysteme der menschlichen Geschichte verloren.
Vor diesem Hintergrund an
Lügen und manipulierten Meldungen und Berichten war das Leben der verschiedenen
unabhängigen Journalisten, darunter der Global Research-Korrespondent
Mahdi Darius Nazemroaya, die in Tripolis eingeschlossen waren,
tatsächlich bedroht.
Anmerkungen:
Die Libysche Islamische
Kampfgruppe befand sich bis zum 10. Juni auf der Liste der
Terrororganisationen.
Der Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen bestätigte, dass es sich bei der LIFG um eine Organisation
überzeugter Terroristen handelt.
Der Eintrag der LIFG in der
»Terrorliste« des UN-Sicherheitsrates (aktualisiert am 24. März, Zugriff auf
die Seite am 3. April 2011) sah wie folgt aus:
QE.L.11.01. Name: LIBYAN
ISLAMIC FIGHTING GROUP
Name (original script):
A.k.a.: LIFG F.k.a.: na
Address: na Listed on: 6 Oct. 2001 (amended on 5 Mar. 2009)
Weitere Informationen: Am
21. Juni 2010 erfolgte eine Überprüfung entsprechend Resolution 1822 (2008) des
UN-Sicherheitsrates.
(Die LIFG erscheint auf
Seite 70 des Berichtes, http://www.un.org/sc/committees/1267/pdf/consolidatedlist.pdf. Nach den Bestimmungen des
UN-Sicherheitsrates werden Terror-Organisationen, die sich aufgelöst haben, in
einem entsprechenden Verfahren aus der Liste gestrichen. Die LIFG wurde nicht
aus der Liste entfernt. Consolidated List established and
maintained by the 1267 Committee with respect to Al-Qaida, Usama bin Laden, and
the Taliban and other individuals, groups, undertakings and entities associated
with them
(Aktualisierte Fassung vom 24. März 2011).
Dieser Eintrag befand sich
bis zum 10. Juni auf der Liste der Terrororganisationen des
UN-Sicherheitsrates. Eine neue Resolution des UN-Sicherheitsrates wurde am 10.
Juni verabschiedet und die Liste der Terrororganisationen, die noch am 24 März
aktualisiert worden war, verschwand passenderweise aufgrund einer
Ȇberarbeitung der Internetseite des US-Sicherheitsrates von der Seite:
»Wichtige
Veränderungen auf der Internetseite des Komitees aufgrund der Resolution 1989
(2011) des UN-Sicherheitsrates
Am 17. Juni verabschiedete
der UN-Sicherheitsrat einstimmig die Resolutionen 1988 (2011) und 1989 (2011)
als Folge-Resolutionen zu Resolution 1904 (2009). Mit der Annahme dieser
Resolutionen beschloss der Sicherheitsrat, die Sanktionen gegen al Qaida und
die Taliban voneinander zu trennen. Resolution 1989 (2011) legt fest, dass die
Sanktionsliste, die vom Komitee des UN-Sicherheitsrat gemäß Resolution
1267 (1999) geführt wird, in Zukunft die Bezeichnung »Al-Qaida-Sanktionsliste«
trägt und nur die Namen von Einzelpersonen, Gruppen, Unternehmungen und
Einrichtungen enthält, die mit al Qaida in Verbindung stehen.
Gemäß dieser Entscheidungen
des Sicherheitsrates wird diese Ínternetseite derzeit aktualisiert. In der
Zwischenzeit sollte jeglicher Bezug auf die Zusammengefasste List auf dieser
Internetseite als Bezug auf die Al-Qaida-Sanktionsliste betrachtet werden.«
Quelle: Global
Research, August 28, 2011
Übersetzt von : kopp-online
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dazu ist interessant, was Prof. Michel Chossudovsky im Bezug auf das libische Erdöl meint:
Die libyschen Revolutionäre haben den Krieg in dem erdölreichen nordafrikanischen Land noch gar nicht gewonnen,
da diskutieren die westlichen Mächten bereits etwa darüber, dass die Übergangsregierung in der Ära nach Gaddafi
die Erdölverträge erfüllen müsse. Wieso, ist dies denn nicht Sache des libischen Volkes?
Und wenn die Libyer diese Kolonial- und Ausbeuterverträge nicht einhalten wollen, wären dann die USA und ihre NATO-Verbündeten auch bereit, ihre Erdölinteressen mit Bodentruppen durchzuzusetzen?
In einem Interview mit Press TV erläutert Michel Chossudovsky, Direktor des Zentrums zur Forschung zur Globalisierung,
die derzeitigen Entwicklungen.
West too eager for Libyan oil Interview with Michel Chossudovsky, Director of Center for Research on Globalization. Video, englisch, 24 Min.
Einen Teil des Interview findet sich unterhalb des Videos zum Nachlesen.
Wer nicht genügend englisch kann, hier eine Teil des Interviews in deutsch