Fehlt Geld?


Es geht zurzeit die Mär um, dass das Geld für den Kreditzins nicht erschaffen wird, weshalb es fehle. Halbwahrheiten haben eine Seite, die richtig ist, und eine andere, die nicht stimmt. Meist wird dann die falsche Hälfte geglaubt.

Tatsache ist: Die Bank schöpft das Geld für den Kreditzins nicht. Falsch ist, dass das Geld fehle.

Die Bank hat laufenden Aufwand. Nimmt die Bank die Kreditzinsen ein, zahlt sie damit z.B. Löhne. Damit ist das Geld wieder "in der Wirtschaft", womit dann der Kredit zurückgezahlt werden kann.

Die Gesamtgeldmenge wird zwar durch die Zinsen erhöht; die Zunahme wird allerdings durch die Kreditzinsbedienung wieder ausgeglichen (Kreditzinsforderung/Zinsertrag -> Zinsaufwand usw./Geldmenge -> und zum Schluss Geldmenge/Kreditzinsforderung):

Sowohl Kreditmenge als auch Geldmenge sind ausgangs exakt gleich gross wie eingangs. Vorübergehend werden zwar Kredit- und Geldmenge erhöht - diese Erhöhung wird jedoch mit Begleichung des Kreditzinses wieder eliminiert. Der angeblich fehlende Zins, welcher eine Geldmengenerhöhung erzwinge, ist damit ad absurdum geführt.

Zur Kreditrückzahlung des Schuldners steht allerdings jenes Geld nicht zur Verfügung, welches von irgendwem im System zurückgehalten (nicht ausgegeben) wird und welches den Weg zum Schuldner daher nicht "findet". Dieses Problem besteht allerdings nur in einem Schuldgeldsystem, wo Geld halt eben auf Schulden beruht, nicht aber in einem Warengeldsystem, weil dieses Geld eben gerade nicht auf Schulden beruht! Diese Offensichtlichkeit ist wichtig! Behalten Sie sie im Hinterkopf, wenn Sie über Alternativen nachdenken und diskutieren! Edelmetalle sind Waren, Aktiva wie ein Haus - im Gegensatz zu Papiergeld, das eine Schuld der Bank resp. eine Forderung, d.h. ein Kredit des Kunden/Bankgläubigers an die Bank ist (siehe Definitionen).

Da Geld grundsätzlich durch Kredit entsteht, sind Kredit- und Geldmenge vorerst und grundsätzlich gleich gross
(detaillierter gehen wir hier darauf ein). Somit wird klar, dass jede Geldeinheit, die zurückgehalten wird, irgendeinem Kreditnehmer zur Schuldenrückzahlung fehlen muss, solange Geld nur aus Krediten entstünde. Dass das zur Kreditbedienung nötige Geld fehlt, ist also nicht Folge des angeblichen Zinsproblems, sondern es ist ein Produktabsatz- resp. Einnahmenproblem. Geld, das jemand anders gehört, kann der Schuldner nicht zur Kreditrückzahlung verwenden.


Geld, das nicht verkonsumiert wird, ist definitionsgemäss Spargeld. Daher fehlt es zwingend zur Kreditrückzahlung jedes anderen Schuldners, ausser allenfalls dem Spargeldbesitzer selbst. Spargeld verkürzt daher die zur Schuldentilgung Dritter verfügbare Geldmenge. Z
um Sparen als "Übeltäter" schliesslich gesellt sich das Streben nach Gewinn (Mehrwert). Der Unternehmer gibt sich selbstredend nicht zufrieden, wenn er einzig seine Kredite für die Produktion aus den Verkaufserlösen zurückzahlen kann. Er möchte für seine Bemühungen und sein Risiko eine Entschädigung. Daher wird sich jemand für diese zusätzlich benötigten Geldeinheiten zusätzlich verschulden müssen. Den Mehrwert hat schon Karl Marx nicht verstanden:
Quelle: http://insideparadeplatz.ch/videos/vollgeldler-habe-ihre-idee-beim-ober-sozialisten-karl-marx-abgekupfert/#comment-93223

Autor: Oeconomicus criticus