Wie entsteht Geld?

Schuldgeld entsteht durch Kredit


Vergessen Sie, was Sie über Banken und Geld zu wissen glauben. Ich werde Ihnen nun in einem einzigen Satz sagen, was die Hauptaufgabe der Banken ist: Eine Geschäftsbank nimmt Vermögenswerte entgegen, die in einer Volkswirtschaft geschaffen wurden, und gibt dafür Schuldanerkennungen (= Buchgeld) heraus; eine Zentralbank nimmt von den Geschäftsbanken Vermögenswerte entgegen, die in der Volkswirtschaft geschaffen und den Banken zur Verfügung gestellt wurden zwecks Beschaffung von Buchgeld, und gibt dafür Schuldanerkennungen (= Buchgeld) oder Schuldscheine (= Bargeld) heraus. Fertig und Punkt.

Das heisst: Grundsätzlich mobilisiert Schuldgeld langfristig gebundenes Kapital.


Wie entsteht Geld konkret?


1. Sachwerte werden durch Arbeit geschaffen

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2. Sachwerte werden verbrieft

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3. Wertpapier oder Pfand wird der Bank übergeben

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4. Die Bank schreibt den Betrag gut


5. Die Bank bezieht Bargeld bei der Zentralbank


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Wenn zwei Bauern sich die Hand reichen, ist das oft nicht ein blosser Handschlag, sondern dieser Handschlag beinhaltet etwas: er gilt!


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Das Wort Geld kommt von gelten, gilt! Dieser Handschlag ist also so viel wert wie Geld.
Ähnlich wie ein bäuerlicher Handschlag beinhaltet ein Geldschein auch etwas, nämlich einen Wert. Beinhaltet er keinen Wert, so ist er wertlos.

Ein Lieferant, der seinem Kunden Waren liefert, erhält dadurch ein Guthaben beim Kunden. Er wird kaufmännisch als Kreditor bezeichnet. Analoges gilt im Bankwesen.
Als Beispiel: Der Hausverkäufer = Kreditgeber = Kreditor stellt sein Haus = Kapital zur Verfügung und erhält dafür eine Gutschrift auf seinem Konto, währenddem der Hauskäufer Kreditnehmer ist und eine Sicherheit (Hypothek = Forderung) auf das gekaufte Haus zur Verfügung stellt und dadurch den Kredit erhält. Das Kapital wird somit zur Grundlage des Kredits (= kreditiert); ohne Kreditgeber kein Kredit! Man kann somit sagen: Die Bank nimmt Kredit auf bei einem Gläubiger, stellt dann das "Gefäss" (also quasi den Handschlag) zur Verfügung, in welches die Sicherheit, die sie verlangt für den zu gewährenden Kredit, "hineingegossen" wird. Daraufhin gewährt sie den Kredit - der Geldempfänger ist der Kreditor, deshalb wird seine Forderung als Fremdkapital, als sein Guthaben verbucht. Die folgende Feststellung vermag daher nur auf den ersten Blick zu befremden: Bei der Erklärung der Geldentstehung übersieht man meist, dass die Bank bei der Kreditvergabe nicht bloss eine Sicherheit verlangt, sondern gleichzeitig Kredit aufnimmt! Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Aus diesem Grund ist das Wort "schöpfen" resp. "Geldschöpfung" gut geeignet zur Hirnwäsche, denn es gibt den (Zentral-)Banken den Nimbus des Schöpfers mit allen daraus folgenden satanistischen Assoziationen und Irrtümern...



  1. Der Hausverkäufer verkauft das Haus an die Hauskäufer
  2. Die Hauskäufer schliessen einen Hypothekar-Kredit-Vertrag mit der Bank ab
  3. Die Hauskäufer lassen die Hypothek im Grundbuch eintragen
  4. Das Grundbuchamt bestätigt der Bank den Eintrag der Hypothek und die Bank verbucht den Hypothekarkredit auf der Vermögensseite der Bilanz
  5. Auf der Schuldenseite der Bilanz verbucht die Bank das Guthaben des Hausverkäufers und sendet ihm eine Gutschrift
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Zum Vergleich:
Eine Bank macht, bildlich gesprochen, also nichts anderes, als ein Verkäufer in einer Konditorei, der eine Tüte (= Geldschein oder Konto) mit Pralinen (= Wert) befüllt. Die Pralinen allerdings wurden bereits vorher vom Konditor geschaffen! Das heisst: das Kapital wird von den Bürgern (= Konditor) geschaffen, währenddem die Banken dieses Kapital in die Tüten (= Geldscheine/Konti) schöpfen.

Geld benötigt also einen inhärenten Wert: das Kapital*. Eine Volkswirtschaft, die wenig Kapital besitzt, kann daher auch nicht so werthaltiges (Kaufkraft) Geld "schöpfen" wie eine Volkswirtschaft, die viel Kapital besitzt. Daher ist es beispielsweise Bangladesch nicht möglich, aus dem Stand den Wohlstand von z.B. Deutschland zu erreichen. Erst muss sie das Kapital erarbeiten. Zerfällt das Kapital, zerfällt auch die Währung. Kapital muss unterhalten werden, um den Wert zu er-/behalten. Beinhaltete Geld keinen Wert, wäre es, wie das Wort ja schon sagt, wert-los, also ohne Wert! Dann wäre es auch kein Geld mehr...

Hierdurch erkennen wir auch unschwer, dass ein Staat nicht einfach Geld drucken kann (weil er praktisch kein Kapital besitzt) ohne dass er den Wert der Währung, des bestehenden Geldes untergräbt. Das Kapital gehört den Bürgern und nicht dem Staat.

Wenn man also "Geld schöpfen" damit assoziiert, dass die Bank Kapital (= Wert) quasi mit der Schöpfkelle in das Gefäss Geldschein oder Konto schöpft, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Wenn man allerdings behauptet, die Bank schöpfe Geld aus dem Nichts, setzt man die Bank mit dem Schöpfer gleich, was nichts anderes ist als Blasphemie und Hirnwäsche, denn dann dichtet man einem Papierschnipsel einen Wert zu, den er nicht hat. Ebenso dichtet man damit Banken Fähigkeiten an, die sie weder haben noch ausüben.

* Gemeint ist das Kapital im klassischen betriebswirtschaftlichen Sinn, d.h.: der Vermögenswert ist das Äquivalent der in diesen Vermögenswert investierten Passiven (Fremd- und Eigenkapital).

Autor: Oeconomicus criticus