Gemäss Definition sind Reserven immer Eigenkapital und stehen auf der Passivseite der Bilanz: Quelle: Aktiengesellschaft.ch Bargeld ist allerdings ein Aktivposten einer Geschäftsbankbilanz. Begriffsverwirrungen sind Grundlage eines Zerrbilds der Realität: Bildquelle: pixabay.com Wenn Reserven also Teil des Eigenkapitals sind, gibt es keine Teilreserve: entweder eine AG hat Reserven - oder sie hat keine. Mit Hilfe dieses Begriffs kann den Menschen suggeriert werden, dass Buchgeld durch Bargeld gedeckt zu sein habe. Buchgeld der Geschäftsbanken ist derweil durch deren Aktiven gedeckt. Müssten die Geschäftsbanken sämtliches Buchgeld durch Bargeld decken, wäre es unumgänglich, ihr Vermögen der Zentralbank abzutreten. Dann wäre das Buchgeld über den Umweg Zentralbank und Bargeld wiederum durch genau dieselben Aktiven gedeckt. Dann allerdings verkämen die Geschäftsbanken zu reinen Filialen der Zentralbank und die Zentralbank müsste sämtliche Risiken übernehmen; die Geschäftsbanken wiederum könnten selbständig keine Kredite vergeben, sondern müssten jeweils die Bewilligung der Zentralbank einholen. Das wohl kaum wünschenswerte Resultat wäre eine Zentralbankbürokratie. Die Folge wäre Machtkonzentration anstelle von Freiheit. Bargeld ist ja lediglich ein Mittel zum Zweck, beruhend auf Wertschriften, die einer Geschäftsbank gehören. Bargeld ist nur die Quittung der Zentralbank, dass sie diese Wertschriften erhalten hat und sie der Geschäftsbank schuldet - Bargeld ist folglich nichts anderes als ein Schuldschein der Zentralbank. Betreffend Geldfunktionen existiert umfangreiche Literatur, weshalb ich nicht näher darauf eingehe. Spareinlagen können nicht verliehen werden und werden daher auch nicht verliehen. Dazu verweise ich auf die Ausführungen in dieser Folie. Aber
wenn Spareinlagen nicht verliehen werden können, werden Sie sich
fragen: "Warum gibt es denn dann das sogenannte Fractional Reserve
Banking?".Die Teilreserve-Propaganda geht davon aus, dass Bargeld aus sich heraus einen Wert habe. Allerdings ist Bargeld nicht das Fundament des Geldsystems. Bargeld bezieht seinen Wert aus den Vermögenswerten, welche in der Volkswirtschaft erarbeitet wurden und zum Bargeldbezug der Zentralbank vorübergehend verkauft wurden. Da die Vermögenswerte nicht der Zentralbank gehören, stellt sie Schuldscheine, genannt Bargeld, aus. Wer Teilreserve damit begründet, dass die Spareinlagen ja nie alle ausbezahlt werden können, übersieht, dass die Spareinlagen durch Aktiven gedeckt sind! Es ist kein Solvenzproblem, wenn dasselbe Bargeld mehrfach verliehen wird, weil es lediglich ein Medium, ein Anrecht der Geschäftsbanken auf Rückkauf ihrer an die Zentralbank verkauften Aktiven ist. Wenn die Menschen massenhaft ihr Guthaben bar beziehen oder von einer Bank zu anderen überweisen, kann ein Liquiditätsproblem entstehen. Dann müssen die Banken Mittel beschaffen, indem sie beispielsweise beginnen, ihr Vermögen zu verpfänden resp. zu verkaufen. Das ist ein sogenannter Aktivtausch für die Geschäftsbanken. Allerdings ist auch Liquiditätsbeschaffung durch Kreditkündigung, Zinserhöhungen, Ausgabe von Kassaobligationen, Aktienkapitalerhöhung möglich. Bargeldbeschaffung via Aktivtausch (zum Vergrössern anklicken) Ein Liquiditätsproblem lässt sich vergleichsweise einfach lösen; ein Solvenzproblem allerdings ist ernst. Sind die Aktiven zu hoch eingeschätzt, kann ein Solvenzproblem resultieren. Das Problem besteht also nicht darin, dass wegen der angeblichen Teilreserve die Verbindlichkeiten nicht gedeckt
wären, sondern, dass der Wert der Aktiven eventuell drastisch einbrechen kann. Dann kommen die
Banken in ernsthafte Schwierigkeiten. Sie sehen also sofort, dass Sie mit Falschinformationen bombardiert wurden. Da Sie ja nun gesehen haben, dass das Notengeld in der Bankkasse ganz offensichtlich der Bank gehört und nicht irgendwelchen Sparern, ist diesbezüglich auch die Hirnwäsche mit dem sogenannten Fractional Reserve Banking (Teilreservehaltung) hinfällig! Klar hat sie dieses Geld ausleihen können und auch problemlos dürfen. Sicher hat sie damit auch Spareinlagen und Sichtguthaben ausgezahlt. Das alles ist ja auch überhaupt kein Problem, denn die Bank hat 1. noch ziemlich viel Geld in der Kasse und auf dem Girokonto. Des weiteren hat sie ja Aktiven, die sie jederzeit verkaufen oder beleihen kann. Sie sehen also, worauf ich hinaus will? Solange der Wert ihrer Aktiven richtig eingeschätzt ist und die Bank diese auch veräussern oder beleihen kann, droht Ihrem Geld keine Gefahr! Wenn allerdings der Wert genau dieser Aktiven falsch eingeschätzt ist oder zusammenbricht, kommt die Bank in Schwierigkeiten. Dafür hat sie allerdings im Normalfall ein schönes Fettpolster angesammelt. Aber es ist nicht immer Normalfall! (Nebenbei: So sieht die Bilanz aller Schweizer Banken per 31.12.13 aus.) Wenn von Fractional-Reserve-Banking die Rede ist, geht es darum, die Leute von der wahren Problematik abzulenken und auf ein falsches Gleis zu führen! Sie dienen damit weder dem Volk noch der Wahrheit, sondern der Macht! Ganz abgesehen davon, dass diese unselige Theorie die Welt auf den Kopf stellt - siehe hier - und daher reinster Nonsens ist. Bildquelle: pixabay.com Die Vollgeldinitiative ändert an der Problematik praktisch nichts, ausser, dass sie alles nur viel schlimmer macht. Sie beruft sich auf eine ominöse "Geldschöpfung aus dem Nichts", welche nur existiert, wenn man die Welt auf den Kopf stellt. Dann steht der Eiffelturm selbstredend auf dem Nichts und die Welt steht auf dem Eiffelturm. Die Vollgeldinitiative will dann, wenn schon, denn schon, Geld aus dem Garnichts produzieren... Es scheint, wenn man die katastrophalen Konsequenzen der Vollgeld-Initiative betrachtet, dass dieses Geschrei nur ein weiteres betrügerisches und propagandistisches Ablenkungsmanöver ist, um die tatsächliche Problematik zu kaschieren, die Macht zu festigen und die wahren Ziele zu verbergen. Diese Tatsachen betrachtend, erscheint es nicht weit hergeholt, diese Initiative als Wolf im Schafspelz zu bezeichnen. Details wollen Sie bitte im Skript nachlesen! Autor: Oeconomicus criticus |