Aus Vermögenswerten entsteht Geld

Bildquelle: http://pixabay.com
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Wenn zwei Menschen eine Münze betrachten, behauptet der Eine, es sei eine Zahl aufgeprägt, der Andere, es sei ein Bild drauf! Solange diese beiden Menschen sich nicht bewusst werden, dass die Münze zwei Seiten hat, werden sie sich streiten bis in alle Ewigkeit, denn jeder ist überzeugt, dass er recht hat!

 

Genau dieser Irrtum unterläuft nämlich vielen, wenn sie von Geld und Banken sprechen, weshalb sie die Bankenwelt immer auf dem Kopf stehend erleben.

 

Was ist Geld?

Geld ist eine Schuld einer Bank.

Bargeld ist eine Schuld, ein Schuldschein einer Zentralbank.

Buchgeld ist eine Schuld, eine Bargeldschuld einer Zentral- oder Geschäftsbank.

 

Welche Funktionen hat Geld?

Geld hat insbesondere folgende Funktionen: Zahlungs-, Tausch- und Wertaufbewahrungsfunktion. Es dient als Wertmassstab und Recheneinheit.

 

Wie entsteht Geld?

Geld entsteht grundsätzlich dadurch, dass eine Bank sich bereit erklärt, eine Schuld eines Wirtschaftssubjekts zu übernehmen. Eine Bank tritt an die Stelle eines Schuldners.

Anhand des Beispiels eines Liegenschaftskaufs kann man erkennen, dass die Bank die Schuld des Hauskäufers gegen den Hausverkäufer übernimmt: Der Hauskäufer schuldet das Geld nun nicht mehr dem Verkäufer, sondern der Bank, und der Hausverkäufer hat sein Guthaben gegenüber der Bank statt gegenüber dem Käufer. Analoges gilt beispielsweise bei Betriebskrediten: Eine Bank übernimmt die Schuld des Unternehmens gegenüber den Lieferanten. Bei einem Baukredit bezahlt die Bank die Handwerkerrechnungen anstelle des Bauherrn, indem sie seine Schuld übernimmt. Usw.

 

Die Kernaufgabe der Banken in einem einzigen Satz:

Eine Geschäftsbank nimmt Vermögenswerte entgegen, die in einer Volkswirtschaft geschaffen wurden, und gibt dafür Schuldanerkennungen (= Buchgeld) heraus; eine Zentralbank nimmt von den Geschäftsbanken Vermögenswerte entgegen, die in der Volkswirtschaft geschaffen und den Banken zur Verfügung gestellt wurden zwecks Beschaffung von Buchgeld, und gibt dafür Schuldanerkennungen (= Buchgeld) oder Schuldscheine (= Bargeld) heraus. Fertig und Punkt.

 

Die Bank ist eine Geldhändlerin, die halt eben nicht mit Heizöl, Lebensmitteln oder Gartenartikeln handelt, sondern mit Geld.

 

Zitat Dr. Ott: