Werte schöpfen Geld
Die Initianten schreiben:WIE ERZEUGEN BANKEN ELEKTRONISCHES GELD?
Ganz einfach, indem sie einen Kredit vergeben oder
Finanzanlagen kaufen. Dabei reichen sie grossteils nicht das Geld der
Sparer weiter, sondern erzeugen neues Geld sozusagen aus dem ”Nichts” ,
das heisst ohne dass dieses Geld vorher vorhanden war. Ein gutes
Geschäft, denn sie kassieren Zinsen für Geld, das sie selbst erzeugt
haben. Quelle: http://www.vollgeld-initiative.ch/3-minuten-info/
Klar entsteht eine Schuldanerkennung erst mit der Anerkennung der Schuld. Das ist nun beileibe nichts weltbewegendes, sondern an Banalität kaum zu überbieten! Obwohl sie hier noch präzisieren, dass der Ausdruck "aus dem Nichts" einzig heisst, dass das Geld vorher nicht bestanden hat, geht aus ihrer Vorgehensweise klar hervor, dass sie das selber nicht zu Herzen nehmen, sondern diesen Slogan für ihre Zwecke missbrauchen wollen - insbesondere dazu, dass die Zentralbank in Zukunft Geld aus dem Garnichts produzieren soll...:
Wenn das Eigenkapital negativ wird, rutscht es auf die Aktiva-Seite der Bilanz. Aber auch mit negativen Eigenkapital kann die Zentralbank immer weiter neues Geld verschenken . Das geht jetzt wieder durch eine Bilanzverlängerung, womit das negative Eigenkapital immer noch negativer wird (...)
Quelle:
http://www.vollgeld-initiative.ch/fa/img/Texte_Dokumente_deutsch/2013_11_29_Vollgeld_Bilanzierung_aus_Sicht_der_Zentralbank_-_Thomas_Mayer.pdf
Das Wort Geld
ist der Oberbegriff von Bar- und Buchgeld. Eine Geschäftsbank kann allerdings
kein Bargeld "schöpfen", welches das Wort Geld jedoch automatisch mitbeinhaltet.
Somit kann eine Geschäftsbank genau genommen kein Geld "schöpfen",
sondern einzig Buchgeld, welches eine Forderung, ein Anspruch auf Bargeld aber eben kein
Bargeld ist. Mit dem korrekten Ausdruck "Geld leihen" könnte man nichts bewirken. Mit dem orwellschen Neusprech
"Geld schöpfen aus dem Nichts" hingegen kann man künstlich einen nicht
existierenden Skandal lostreten und seine Ziele blendend verfolgen,
obwohl keinerlei Sinn dahinter steckt:
- Weder das Wort Geld stimmt: es
müsste heissen Buchgeld, welches ein von der Bank anerkanntes Anrecht auf Bargeld ist,
- noch das Wort "schöpfen" trifft die Sache, denn eine Schuldanerkennung schöpft man nicht, sondern stellt sie aus,
- und
der Ausdruck "aus dem Nichts" ist aus dem Nichts frei erfunden.
Hirnwäsche tönt halt immer gut... Wie wir gezeigt haben, ist Geld eine
Schuldanerkennung einer Bank. Wenn die Propagandisten nun ihren Slogan "Geldschöpfung aus dem Nichts" korrekt ändern würden in "Schuldanerkennungsschöpfung aus dem Nichts", begännen vermutlich viele - wohl zu Recht - an deren geistiger Fitness endlich wenigstens zu zweifeln...
Wenn Sie Bargeld auf Ihr Bankkonto einzahlen, sagen Sie dann auch, die Bank schöpfe Geld aus dem Nichts? Aha. Aber dieses Buchgeld hat ja vorher nicht bestanden - und Ihr Geld stammt mit einiger Wahrscheinlichkeit von einem Kredit an Ihren Arbeitgeber, falls Sie Arbeitnehmer sind! Der Arbeitgeber hat zur Lohnzahlung sein Kontokorrent belastet und Ihnen den Betrag gutschreiben lassen. Danach haben Sie das Geld vom Konto bezogen. Hat da die Bank das Geld bei Ihrem Bezug ent-schöpft? Das Buchgeld ist ja dann verschwunden im Nichts und Sie haben (nur noch) Bargeld in der Hand! Folglich hat sie das Geld ins Nichts ent-schöpft... Und jetzt wollen Sie das Geld wieder einzahlen und die Bank schreibt Ihnen den Betrag auf Ihrem Konto gut - aber sie schöpft dabei doch wohl nicht Geld aus dem Nichts, nicht wahr - oder doch? Naja, ich mache mir da nichts vor: nichts kann wohl den Glauben der Geldschöpfung-aus-dem-Nichts-Sektenmitglieder erschüttern, wenn die Absurdität ihres Glaubens auch noch so offen zu Tage tritt.
Bei der sogenannten Geldschöpfung wird langfristig gebundenes Kapital zu Geld gemacht nicht durch Verkauf, sondern durch Beleihung (recte: Kreditgewährung).
Gäbe
es die
Möglichkeit der Mobilisierung von langfristig investiertem Kapital
nicht, müssten viele Leute ihr Haus im Alter verkaufen, weil
sie Bargeld benötigen, aber keinen Kredit bekämen! Aber das ist keine
Geldschöpfung aus dem Nichts, sondern Mobilisierung des ins Haus im
Laufe des Lebens investierten Kapitals. Volkstümlich ausgedrückt: Wird dieses Haus verkauft oder beliehen, so "wird es wieder zu Geld" - das geschöpfte Geld ist also nicht aus dünner Luft, sondern hat einen handfesten Hintergrund.
Wird die Hypothek zurückgezahlt, verschwindet das Geld, aber nicht das
Haus, denn sowohl Geld als auch Hypothek sind Forderungen. Die gegenseitigen Forderungen sind dadurch erloschen, ganz einfach.
Die Bank braucht immer das Geld für den Kredit (+
Mindestreserve) flüssig, um einen Kredit überhaupt gewähren zu können.
Wie sonst sollte sie denn die Gutschrift auf ein Konto bei einer anderen
Bank vornehmen können oder den Betrag bar auszahlen? Auch daher ist die Forderung der Vollgeldclaqueure nichts weiter als Wischiwaschi:
Ein Geldinstitut dürfe nur dann ein neues Darlehen
vergeben, wenn es im gleichen Ausmaß über Bargeldreserven verfüge,
forderten prominente Ökonomen in den 30er- und 40er-Jahren. Eine Bank ist eine private
Firma. Keine private Firma gibt ein Zahlungsversprechen (= Geld) heraus, wenn sie nicht ihren Grund hat. Und
dieser Grund kann nicht Nichts sein!
Ganz abgesehen davon: Wie
erklären diese Leute denn, dass Banken pleite gehen können, obwohl sie
ja angeblich Geld aus dem Nichts schöpfen können?
Übrigens: Auch Sie
können problemlos "Geld" schöpfen. Nur heisst dieses "Geld" dann eben
nicht Geld, sondern Schuldschein, weil Sie keine Bank sind und folglich
nicht der Bankengesetzgebung unterliegen. Jetzt überlegen Sie sich
einfach, ob Sie bereit sind, so einen Schuldschein aus dem Nichts zu
schöpfen!
Man kann Geld als Quittung für geleistete Arbeit bezeichnen. Wenn man der Bank einen Vermögensgegenstand verpfändet, quittiert sie den Erhalt des Pfandes!
Der
Skandal ist nicht a priori die Geldschöpfung, sondern das Schuldgeldsystem. Von
diesem lenkt man allerdings ab, wenn man die Geldschöpfung als Skandal
bezeichnet! Genau da setzt aber die Vollgeldinitiative an, währenddem sie daran nichts grundsätzlich ändert - ein Schelm, wer dabei Böses denkt! Nicht unwichtige Details betreffend Geldschöpfung finden Sie hier.
Autor: Oeconomicus criticus |
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