Meine Mails an die Unis: Da gebe ich Herrn Dr. Marc Meyer einmal mehr vollkommen recht:Reaktionen? Keine. Man muss sich das mal auf der Zunge
zergehen lassen. Da kommt einer und sagt: Gib mir Dein Haus
und ich gebe Dir diesen Zettel hier, worauf steht "Ich schulde
Dir nichts"...
Der neue Verfassungsartikel (Auszug!) soll nach dem Willen der Initianten wie folgt lauten:
Art. 99a Schweizerische Nationalbank 3 Sie bringt im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages neu
geschaffenes Geld schuldfrei in Umlauf, und zwar über den Bund oder über die Kantone oder, indem sie es direkt den Bürgerinnen und Bürgern zuteilt . Sie kann den Banken befristete Darlehen gewähren. International anerkannte und staatlich geförderte Irrenanstalten: ***
So geht's heutzutage an den Unis zu und her (Zitat Dr. Marc Meyer): Von Studenten höre ich, dass in der Oekonomie beispielsweise höchste mathematische Kenntnisse gefordert werden. Viele Studenten scheitern daran. Dabei verwechseln die Herren Professoren sogar die alles
bestimmenden Vorzeichen. Komplizierte Rechnungen mit falschen Vorzeichen
– reine Zeitverschwendung. Ich staune, dass sich das die Studenten heutzutage bieten lassen. Und die wissenschaftliche Forschung bleibt auf der Strecke. Die Studenten müssen auswendig lernen und „nachplappern“. Die wissenschaftlichen Arbeiten müssen voll sein mit Literatur
anstatt selber kritisch zu hinterfragen. Eigene Denkarbeit ist an den
Universitäten nicht mehr gefragt – siehe das Debakel in der heutigen
Geldtheorie. Widerspruch reiht sich an Widerspruch. Das hat nichts mehr mit Wissenschaft zu tun, sondern viel eher mit Kindergarten und Irrenanstalt. Ein diesbezüglich lesenswerter Artikel findet sich neuerdings gar in der Wirtschaftswoche. Dr. Paul C. Martin: Seit 250 Jahren regier en uns die Truhe-Tausch-Schatz-Theoretiker. Sie halten alle Lehrstühle an den Universitäten besetzt, sie sitzen in den Notenbanken und den Wirtschafts- und Finanzministerien. Wolfgang Waldner:
Wirtschaftskrisen
werden durch die Geldpolitik absichtlich verursacht. Es ist die
einzige Aufgabe der VWL, dies zu leugnen und zu vernebeln und Dogmen
zur Verschärfung von Krisen zu liefern. Deswegen
ist die Geldpolitik in der VWL - wie auch im Marxismus - kein Thema;
die Professoren lehren Modelle, in denen Geld nur als Tauschmittel
vorkommt, d.h. als Geldmenge mit Umlaufgeschwindigkeit; die
Geschichte der Krisen darf nicht behandelt werden; alle Thesen werden
durch zirkuläre Argumentation aus den Annahmen der Modelle
abgeleitet; der mathematische Apparat soll wissenschaftliches
Arbeiten vortäuschen und die zirkuläre Argumentation verbergen. ***
Herr Prof. Polleit schreibt: Ein grundsätzliches Problem dabei ist, dass der Staat
(beziehungsweise das "Gremium", das mit der Bestimmung der
Vollgeldmenge beauftragt wird) gar nicht weiß (und nicht wissen
kann), wie viel Vollgeld die Marktakteure zu halten wünschen.
Daher kann es beispielsweise zu folgender Entwicklung kommen: Das
Vollgeld in den Händen der Bürger steigt. Mit einem Teil ihres
neuen Vollgeldes gehen die Sparer an den Kreditmarkt und kaufen
Anleihen.
Quelle: http://www.goldseiten.de/artikel/240181--Island-denkt-ueber-Vollgeldsystem-nach-.html Woher kommt dieses Vollgeld, frage ich Herrn Prof. Polleit! Was heisst das Wort Vollgeld, Herr Prof. Polleit? Wieso geht Herr Prof. Polleit diesen grundlegenden Fragen nicht nach? Normalerweise wird Wissenschaft ab ovo begründet. Die heutige Geldtheorie ist offensichtlich von der Realität dermassen abgehoben, dass grundsätzliche buchhalterische Selbstverständlichkeiten einfach übergangen und ausgeblendet werden. Wenn ich jemandem Geld "leihe", so besitzt derjenige das (mein) Geld selbstverständlich nachher, der von mir einen Kredit erhalten hat. Sobald eine Bank dazwischengeschaltet wird, wird diese Selbstverständlichkeit ausgehebelt - aus jeder Perspektive -, denn die Bank kann nie und nimmer mein Geld verleihen (das wäre ja Veruntreuung und ist buchhalterisch auch schlicht unmöglich), sondern immer nur ihr eigenes! Also hat sie gegenüber mir eine Schuld und der Kreditnehmer hat nicht eine Schuld gegenüber mir, sondern gegenüber der Bank! Ich finde es einfach nur noch tragisch, um nicht das Wort lächerlich benutzen zu müssen, dass Wirtschaftsprofessoren diese einfachste, unumgehbare buchhalterische und rechtliche Logik und Selbstverständlichkeit nicht verstehen (oder nicht verstehen wollen - und sich noch nicht einmal einer Antwort bemüssigt fühlen), geschweige denn ernsthaft hinterfragen (Dabei wäre es ja eigentlich selbstverständlich, dass man ein Gebiet ab ovo studiert und nicht einfach ein paar Bücher liest und dann nach Gefühl die eine oder andere Theorie sein eigen nennt. Anscheinend schaut man in der heutigen "Wissenschaft" ein paar Theorien an, die möglicherweise auch noch auf Sand gebaut sind, und entscheidet dann, was man glauben will...). Ich habe Herrn Prof. Polleit via Degussa vor gut einer Woche angeschrieben. Statt einer Antwort schreibt er nun seine realitätsferne Blech-Theorie weiter fort: http://www.goldseiten.de/artikel/240181--Island-denkt-ueber-Vollgeldsystem-nach-.html Tragisch!
Antwort von Herrn Prof. Polleit? Keine. Naja, Herr Prof. Polleit darf natürlich weiterhin auf seiner Theorie und freien Meinung beharren und die offensichtlichen Tatsachen ausblenden, das ist sein gutes Recht, das ich ihm gerne zugestehe und auch noch verteidigen würde. Nichtsdestotrotz aber: Ob er sich damit glaubwürdiger macht, sei dahingestellt. Wenn ich einer Bank mein Geld "leihe", so gehört es danach der Bank, es wird zu ihrem Eigentum, sie schuldet es mir und ich bin Kreditgeber der Bank. Und wenn die Bank danach "mein" Geld weiter"verleiht", dann gehört es dem Kreditnehmer der Bank, welcher es der Bank schuldet, denn es ist ihr und nicht mein Geld, denn ich habe nur eine Forderung gegenüber der Bank... Ich habe danach nur noch einen Anspruch auf dieses Geld gegenüber der Bank, das neu dem Kreditnehmer gehört, welcher es der Bank schuldet - und dasselbe Bargeld gehört nun nicht mehr nur mir, sondern auch dem Kreditnehmer (und diese Tatsache gilt auch für das sogenannte "Vollgeld"). Wenn das ein Herr Prof. Dr. Polleit nicht versteht, dann verstehe ich ihn nicht... Das ist einfachstes Buchhaltungswissen, das m.E. von einem Wirtschaftsprofessor eigentlich erwartet werden dürfte... In diesem Sinne danke ich für Hinweise, wo mein allfälliger Denkfehler liegt... Andernfalls empfehle ich Herrn Prof. Polleit einen Einführungskurs in Buchhaltung. Wenn man die grundsätzlichsten Dinge ausblendet, kann man grundsätzliche Tatsachen zerreden und in einer realitätsfernen Theorie leben... Freundliche Grüsse Autor: Oeconomicus criticus |
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