Vollgeld


Fröhlich in den Untergang!
Oder: Wie man ein Volk dazu bringt, sich jubelnd selber zu versklaven.

Vorbemerkung:

Die Vollgeldinitianten haben - ach wie scharfsinnig... - bemerkt, dass die Banken ja ihre Schulden nicht alle mit Bargeld gedeckt haben. Wie wir vorne festgestellt haben, ist die Hauptaufgabe der Banken die Fristentransformation, also z.B. die Schuld eines Hauskäufers gegenüber dem Hausverkäufer zu übernehmen, damit der Hausverkäufer sofort über das Geld verfügen kann, während der Hauskäufer es erst im Laufe der Zeit bezahlt. Das ist die Aufgabe der Bank und nicht die vollständige Bereitstellung des Bargeldes für ihre Verpflichtungen. Nur so kann der Hausverkäufer das Haus ja erst verkaufen und der Hauskäufer, vielleicht eine junge Familie, kann sich so das Haus erst leisten. Solcherlei Überlegungen sind den Luftschlossarchitekten offenbar völlig fremd.

Karikatur "Luftschloss": G. Ugus; Bildquellen: Pixabay.com

Wo liegen die Denkfehler? Hier die wichtigsten:
/grundlagen/geldentstehung

Die Initianten:

Quelle: http://www.vollgeld-initiative.ch/fa/img/Texte_Dokumente_deutsch/16-08_GammE_Geld-eine_Einfuehrung.pdf, S. 14

Dass die Initianten es selber sind, die die Welt auf den Kopf stellen, kommt ihnen offenbar gar nicht erst in den Sinn!

Wie das System funktioniert, ist hier leicht verständlich erklärt. Und dass nicht die Zentralbank die Werte schöpft, sondern die hart arbeitenden Menschen, dürfte wohl jedem auf dem Boden der Realität stehenden Arbeiter klar sein, offensichtlich aber nicht den sich in ihren eigenen Theoriegebäuden verlaufenden ewigen Schulstubenhockern.


Der Ursprung:


Die Vollgeldidee geht auf Karl Marx zurück.
Die Wirtschaft beruht auf Schuldverhältnissen - das unumgehbare Problem ist die Vorfinanzierung1. Und dies ist seit es Wirtschaft gibt so. Der Kommunismus (mit seiner Planwirtschaft) kann keine erstrebenswerte Lösung sein, weil er die Bürger die Freiheit kostet (der Obrigkeit ging es auch im Kommunismus gut - also nix da mit kommun und keine Klassenunterschiede...). Die Sowjetunion hätte niemals 70 Jahre existieren können, wenn das Land nicht so reich an Bodenschätzen wäre. Durchsetzbar war der Kommunismus nur durch Terror und Gewalt. Wer da noch den Marxistischen Theorien anhängt, muss blind sein und unter selektiver Wahrnehmung leiden.

Karl Marx - Manifest der Kommunistischen Partei - Kapitel 4:


Also auch, nein, erst recht(!), in der Sowjetunion, wie wir gesehen haben: "Die politische Gewalt im eigentlichen Sinne ist die organisierte Gewalt einer Klasse" - der Partei und des Obersten Sowjet - "zur Unterdrückung der andern"... Die Meinungsfreiheit stand nur auf dem Papier und wählbar waren nur die von der einzig erlaubten Partei aufgestellten und der Partei loyalen Personen...

Karl Marx war ein Truhe-Tausch-Schatz-Theoretiker, der meinte, das Kapital sei einfach so da... Wenn man von falschen Prämissen ausgeht, ist die Conclusio in den seltensten Fällen und höchstens rein zufällig richtig. Karl Marx hat aber voll daneben geschossen, wird allerdings als grosser Ökonom gefeiert - trotz den Abermillionen Toten, die seine falsche Theorie resp. Ideologie (direkt oder indirekt) verursacht hat.

Mit Vollgeld haben Sie mit einer guten Geschäftsidee nur noch eine einzige Anlaufstelle für einen Kredit: die Zentralbank, den Staat. Das führt zur Planwirtschaft - und wenn Sie dem Staat zu kritisch sind, kann er Sie ganz einfach ruinieren. Aber all dies verstehen die Vollgeldphantasten in Ihrer marxistischen Ideologie nicht (die Denkfehler von Marx habe ich ja auch teilweise dargelegt) - und wenn Sie mit ihnen eine offene Diskussion führen wollen, ist das nicht möglich. Sie können denen ihre Irrtümer buchhalterisch und volkswirtschaftlich noch so lange aufzeigen - da wird einfach abgeblockt und die Antwort bleiben sie Ihnen schuldig. Dafür beharren sie weiterhin auf ihrer sozialistischen Idee.

Ob wohl die Vollgeldinitiative auf folgender Prämisse beruht?
Jean-Claude Juncker: "Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt." - in Die Brüsseler Republik, Der Spiegel, 27. Dezember 1999.


Roland Baader. Ende des Wohlstands:
Fest steht ferner, dass das Auftreten von boom and bust-Zyklen (boom = Hochkonjunktur; bust = Bankrott) in der industrialisierten Welt erst seit der Gründung von Zentralbanken zu beobachten ist. Auch vorher hat es gelegentlich leichte konjunkturelle Wellen gegeben, aber die verrückten Ausschläge der Wirtschaftsgeschichte, Euphorie und Crash, siedender Aufschwung und Depression waren immer und überall Ausgeburten des Zentralbankensystems und seiner Kreditexpansion. Die boom and bust-Zyklen begannen im 18. Jahrhundert mit den Anfängen des Zentralbankwesens und haben sich seither ­ entsprechend der immer grösseren Rolle und der immer weiteren Verbreitung von Zentralbanken ­ immer weiter über den Globus ausgebreitet und immer grössere Ausmasse angenommen. Sie sind - ­ das sollte man sich fest einprägen! - ­ keine Geschöpfe der Marktwirtschaft oder der westlichen Zivilisation!
Entgegen allen anders lautenden und weit verbreiteten Theorien war auch die grosse Weltwirtschaftskrise der dreissiger Jahre ­ ausgehend von den USA ­ eine Missgeburt der Geldpolitik und des Fed (Fed, das Federal Reserve System, ist der Name des amerikanischen Zentralbanksystems).

Ausgerechnet der Zentralbank (Schweizerische Nationalbank) und dem Staat wollen nun die Vollgeldinitianten alle Macht übertragen!

Zum selben Ergebnis wie Roland Baader kam Dr. Paul C. Martin schon früher völlig zu Recht:
Seit 250 Jahren regieren uns die TTS-Theoretiker. Sie halten alle Lehrstühle an den Universitäten besetzt, sie sitzen in den Notenbanken und den Wirtschafts- und Finanzministerien. Und sie werden sich jetzt wundern, was mit der schönen »freien Wirtschaft«, die man gern noch so ein bißchen »sozial« garniert hat, geschieht, deren Uhr nun abgelaufen ist. Der Sozialismus, alias ein sowjetisches System wird möglicherweise schneller da sein, als wir es heute ahnen.
Schuld am Kollaps des Kapitalismus ist, wie wir nachweisen konnten, die Tatsache, daß in die freie Wirtschaft der »infallible Schuldner«, alias der »Staat« eingeschleust wurde. Damit sind alle Aufschuldungs-, Inflations-, Blow-off- und Deflations-Phänomene plus Depression und Crash erklärt.
Wer als Promoter der freien Wirtschaft und bedingungsloser Anhänger des kapitalistischen Systems zusehen muß, wie das Ganze jetzt in einer letzten Zuckung pervertiert wird, entwickelt auch Galgenhumor.

Wie weitsichtig Dr. Paul C. Martin doch war - er schrieb das vor einem Vierteljahrhundert:

Da die Politiker und Notenbanken aber den CRASH bis zum letztmöglichen Zeitpunkt hinauszögern wollen und werden, gibt es für das kapitalistische System kaum eine Chance mehr.
Das beste Wirtschaftssystem, das es je gab, das einzige dem Menschen angemessene, muß untergehen.

Nehmen wir also den Initiativtext und die Erläuterungen der Initianten einmal genauer unter die Lupe!


Die Initiative:

Heute ist, wie wir vorne gezeigt haben, eine Banknote ein Schuldschein einer Zentralbank. Mit diesem Schuldschein kann eine Geschäftsbank ihr der Zentralbank vorübergehend verkauftes Wertpapier zurückkaufen (Repos). Dadurch erhält die Banknote ihren Wert, denn die Geschäftsbank ist auf sie angewiesen, um ihr Eigentum, das Wertpapier zurückzukaufen.

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Da kommt einer und sagt: Gib mir Dein Haus und ich gebe Dir diesen Zettel hier, worauf steht "Ich schulde Dir nichts"...

Der neue Verfassungsartikel (Auszug!) soll nach dem Willen der Initianten wie folgt lauten:
Art. 99a Schweizerische Nationalbank
3 Sie bringt im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages neu geschaffenes Geld schuldfrei in Umlauf, und zwar über den Bund oder über die Kantone oder, indem sie es direkt den Bürgerinnen und Bürgern zuteilt. Sie kann den Banken befristete Darlehen gewähren.
Kann man solche Leute ernst nehmen? Oder sind sie nicht viel eher gefährlich für eine Gesellschaft? Wenn man dann bedenkt, dass da zahlreiche Professoren dahinterstehen, wird einem so richtig übel. Solche Leute unterrichten Studenten, grauslich!

Sie wissen ja mittlerweile, wenn Sie die vorhergehenden Seiten gewissenhaft studiert haben, dass es kein schuldfreies Geld gibt (ausser Warengeld, das einen intrinsischen Wert besitzt) und weshalb. Vollgeld ist einfach Zettelgeld, ein mit Farbe bedruckter Papierfetzen!  Wer würde dafür seine Ware verkaufen? Nur ein Narr! Er kann ja KEINE FORDERUNG stellen, denn schuldfrei heisst ja, dass es keine Forderung gibt - oder auf der Aktivseite der Zettel ausstellenden Bank keine Sicherheiten und keine Forderungen - also einfach nichts, negatives Eigenkapital!

Dazu liess schon Goethe Mephisto sprechen:


Im heutigen System haben Sie eine Forderung (= Guthaben) gegen eine solvente Bank, d.h. die Bank hat Aktiven, besicherte Forderungen gegen jemand anders, der ihr ein Pfand hinterlegen musste, sodass sie darauf zurückgreifen und es verwerten kann, wenn er nicht zahlt.
Würden Sie einem mittellosen Pleitier oder einem Penner 100'000 Franken leihen? Wohl kaum! Wenn Sie so blöd sind, tun Sie mir leid... Weshalb sollten Sie denn einer (Zentral-)Bank, die keine Aktiven, also kein Vermögen hat, Geld leihen, ihr vertrauen?
Und wie wollte diese Zentralbank die Währung verteidigen, wenn sie keine Aktiven besitzt? Die Währung würde sofort gegen andere, währschafte Währungen getauscht und die Zentralbank könnte nicht dagegen halten, also ihre eigene Währung zurückkaufen, weil sie keine Aktiven besitzt. Und die Hyperinflation wäre perfekt.
Damals in den Nachkriegsjahren nach WK I musste die deutsche Regierung wegen Versailles Geld drucken - basierend auf nichts (d.h. Staatsanleihen). Die Folge ist bekannt. Heute wollen die Vollgeldphantasten das ohne Not machen.
Es ist einfach so, dass, je mehr Währung auf dieselbe Menge produzierter Waren trifft, die Ware teurer wird. Das nennt sich Teuerung - oder Inflation im heutigen Verwirrspiel. (Inflation ist die Ausweitung der Geldmenge. Das Wort kommt von inflare, aufblasen, ausweiten. Teuerung ist, wenn die Waren mehr kosten.)


Wer hat damals - in der Genesis - wohl die Teuerung angefacht?
Quelle: 1. Mose (Genesis), Kapitel 12.10 - http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/1_mose/12/#10

Es finden sich noch weitere Quellen betreffend Teuerung in der Bibel http://www.bibel-online.net/suche/?qs=Teuerung&translation=6. Und, was heisst das? Der König - und nicht die Banken - hat das Geld verwässert - oder aber, dass es Ernteausfälle gab! Insbesondere aber heisst es auch, dass Geld schon zu Genesis-Zeiten existierte. Anmerkung: Interessant auch, da verwendet man noch das richtige Wort "Teuerung" statt das heute fälschlicherweise gebrauchte Wort "Inflation".

Genau diesen wollen die Vollgeldfantasten nun die Geld"schöpfungs"macht übergeben!

Die Vollgeldphantasten wissen nicht, wovon sie reden! Gott behüte uns vor diesem Experiment!

Die Vollgeld-Idee geht davon aus, dass die Zentralbank Werte schöpfen könne. Werte werden aber nicht von der Zentralbank geschaffen, sondern von den produzierenden Menschen in einer Volkswirtschaft - von Ihnen, der hart arbeitet! Die Vollgeld-Idee beruht also auf einem offensichtlichen Irrtum und Missverstehen des Systems!


Vollgeld:
Karikatur: G. Ugus

***

Die Vollgeldinitiative will, dass die National- resp. Zentralbanken sämtliches Geld schöpfen und dann in die Wirtschaft pumpen z.B. wie folgt:

Die Initianten wollen Ihnen also allen Ernstes weismachen, Zentralbanken könnten Geld aus dem Garnichts schöpfen:
Wenn das Eigenkapital negativ wird, rutscht es auf die Aktiva-Seite der Bilanz. Aber auch mit negativen Eigenkapital kann die Zentralbank immer weiter neues Geld verschenken. Das geht jetzt wieder durch eine Bilanzverlängerung, womit das negative Eigenkapital immer noch negativer wird:
Quelle: http://www.vollgeld-initiative.ch/fa/img/Texte_Dokumente_deutsch/2013_11_29_Vollgeld_Bilanzierung_aus_Sicht_der_Zentralbank_-_Thomas_Mayer.pdf

Negatives Eigenkapital = Nichts. Wenn die Geldentstehungsbuchung lautet Nichts/Geld, so ist das Geld = Nichts.

Offenbar haben die Vollgeldinitianten mittlerweile bemerkt, dass die Kernaussagen von Thomas Mayer unhaltbar sind - aber sie beharren trotzdem weiter auf ihrer unsinnigen Forderung, ungeachtet dessen, dass sie für die Schweiz bei Annahme der Initiative absehbare katastrophale Folgen haben wird -, denn sie haben die verlinkte Seite von ihrer Homepage entfernt, jedoch hatte ich das Pdf schon heruntergeladen: Vollgeldvorschlag-Schweiz.pdf (s. Seite 9).


In dieselbe Richtung geht die Aussage des SNB-Präsidenten Thomas Jordan:

Zum anderen kann ein Zustand von negativem Eigenkapital auch für eine Zentralbank problematisch werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Zustand längere Zeit anhält.
Der neue Verfassungsartikel (Auszug!) soll nach dem Willen der Initianten wie folgt lauten:
Art. 99a Schweizerische Nationalbank
3 Sie bringt im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages neu geschaffenes Geld schuldfrei in Umlauf, und zwar über den Bund oder über die Kantone oder, indem sie es direkt den Bürgerinnen und Bürgern zuteilt. Sie kann den Banken befristete Darlehen gewähren.

Die Schweizer Nationalbank soll nach dem Willen der Initianten der Schweizer Vollgeldinitiative also zinsloses Geld nicht bloss aus dem Nichts1, sondern aus dem Garnichts produzieren - und es dann verteilen an Bund, Kantone und an die Bevölkerung! So schreiben sie das ernsthaft in den Initiativtext (schuldfrei) und wollen das dann auch noch in der Verfassung verankert wissen.


Dass die Notenbanken noch nie unabhängig waren und die Geldmenge nicht zu steuern vermögen, ist mittlerweile vielen bekannt. Und das wird auch so bleiben. Wer diese Webseite studiert hat, weiss warum.
Genau so aber wollen die Vollgeldler allen ernstes den Staat finanzieren - vorbei am Bürger! Steht ja, bei Annahme der Initiative, dann in der Verfassung, abgesegnet durch das Volk! Die können dann machen, was sie wollen - und das Volk hat nichts mehr zu sagen! Dabei haben wir ja gelernt, dass der Staat sich über Steuern finanzieren soll - und nicht hintenrum über Geldverwässerung (oder gar Betrug). Aber genau das wird kommen (wenn dazu überhaupt noch Gelegenheit besteht), das prophezeie ich. Wieso sollten sie es denn nicht machen, wenn sie es können?

Niemand leiht Ihnen Geld, wenn Sie kein Eigenkapital haben. Niemand vertraut einer Währung, wenn sie auf nichts aufbaut. Niemand investiert in eine Währung, wenn sie keinen Zins bringt:
Die in Umlauf gebrachten Noten sind für die Notenbank eine Schuldverpflichtung, da die Geldbesitzer die Noten jederzeit gegen eine andere Währung eintauschen können, wenn die Währung frei konvertibel ist. (...) Niemand würde für zinsloses Geld eines Schwachwährungslandes verzinsliche Anleihepapiere hergeben. (Clement, Reiner/Terlau, Wiltrud/Kiy, Manfred: Angewandte Makroökonomie, Vahlen Verlag, 5. Aufl. 2013; ISBN 978-3-80064-480-3, S. 249)

Siehe auch Pfundkrise.


Es ist und bleibt ein ungelöstes Rätsel, wie es angeblich Zettelgeld geben kann ohne Schulden:
Ein Guthaben des Einen setzt immer die Schuld eines Anderen voraus!
Schon daran sieht man, dass dieses "Geld" wertlos ist! Wie kann man denn Werte mit etwas Wertlosem messen? Das ist vergleichbar, eine Strecke mit einem Hohlmass messen zu wollen. Eigentlich wäre die Diskussion damit ja abgeschlossen, denn weiterer Beweise bedarf es eigentlich nicht mehr.


Wenn Sie zu einem Konditor gehen und eine Tüte Pralinen verlangen, verlangt der Konditor vielleicht 40 Franken dafür. Wenn er Ihnen nun aber eine leere Tüte in die Hand drückt und 40 Franken dafür verlangt, dann lachen Sie ihn doch aus: "Bin ich denn so blöd, für eine leere Papiertüte 40 Franken zu zahlen?" Genau das aber will die Vollgeldinitiative, indem sie behauptet, ein Geldschein - ein Stück bunt bemaltes Papier - sei 100 Franken wert! Ein Geldschein selbst hat keinen Wert. Der Geldschein muss quasi mit einem Wert "befüllt" werden. Die Initianten der Vollgeldinitiative wollen Ihnen aber einen bunt bemalten Fetzen Papier als 100 Franken verkaufen. Was sagen Sie denn denen? Fragen Sie nicht auch: "Bin ich denn so blöd, einen Papierfetzen für 100 Franken wert zu halten?"

Die Initianten weiter:

WIE ERZEUGEN BANKEN ELEKTRONISCHES GELD?

Ganz einfach, indem sie einen Kredit vergeben oder Finanzanlagen kaufen. Dabei reichen sie grossteils nicht das Geld der Sparer weiter, sondern erzeugen neues Geld sozusagen aus dem ”Nichts”, das heisst ohne dass dieses Geld vorher vorhanden war. Ein gutes Geschäft, denn sie kassieren Zinsen für Geld, das sie selbst erzeugt haben.
Quelle: http://www.vollgeld-initiative.ch/3-minuten-info/

Natürlich können und dürfen die Banken das Geld der Sparer generell - und nicht bloss grossteils - nicht weiterreichen, denn das wäre ja Veruntreuung. Diese Feststellung ist trivial. Wir haben das in dieser Webseite bereits andernorts genau erklärt. Wäre ja noch schöner, wenn die Banken Ihr Geld weiterreichen würden!
Klar entsteht eine Schuldanerkennung erst mit der Anerkennung der Schuld. Das ist nun beileibe nichts weltbewegendes, sondern schlicht und einfach banal!
Obwohl sie hier noch präzisieren, dass der Ausdruck "aus dem Nichts" einzig heisst, dass das Geld vorher nicht bestanden hat, geht aus ihrer Vorgehensweise klar hervor, dass sie das selber nicht zu Herzen nehmen, sondern diesen Slogan für ihre Zwecke missbrauchen wollen
.
Wir kommen auf diese ganz offensichtlich hirnwäschende Propaganda und
an Plattheit kaum zu überbietenden Sätze weiter unten nochmals zurück.

Dass man nicht einfach aus Nichts etwas produzieren kann, sollte man meinen, ist selbst Kindern bekannt. Wer meint, Banken könnten Geld aus dem "Nichts" erzeugen, sollte sich einmal überlegen, weshalb Banken denn in Konkurs gehen können: http://bankimplode.com/.

Will man ein System verbessern, muss man es erst verstehen! Hat man es verstanden, schreibt man auch nicht mehr so wirres Zeug, wie das die Vollgeld-Initianten tun.

***

Es ist völliger Quatsch, was da die SNB schreibt: Bargeld ist für die SNB eine Schuld und keine Liquidität (siehe unten). Bargeld ist in der SNB-Bilanz auf der Passivseite, also Fremdkapital, Schuld, Verbindlichkeit; Liquidität allerdings ist Aktivum, Vermögen, Guthaben. Ergo kann sie auch illiquid und der Franken angegriffen werden, wenn das Eigenkapital negativ wird. Folglich kann die SNB auch nicht einfach Geld aus dünner Luft schöpfen. Wenn die Initianten solchen Stuss der SNB dann auch noch glauben und nachplappern, zeugt das nur einmal mehr, dass sie nicht imstande sind, selbständig eine Bilanz zu lesen. Wer meint, die SNB könne einfach Geld aus dem Garnichts produzieren und allen gehe es dann gut, muss schon ziemlich naiv sein und gehört weder auf einen SNB-Chefsessel noch auf einen Lehrstuhl an einer Uni! Dass die Parlamentarier und der Bankrat solcherlei Schmarren nicht merken und keine kritischen Fragen stellen, zeigt nur, dass auch sie keine Bilanz lesen können.
Es gibt entweder Warengeld - oder eben Schuldgeld. Etwas anderes gibt es nicht!



Daher behaupten die Initianten keck, das Eigenkapital einer Zentralbankbilanz könne problemlos negativ sein (die SNB behauptet noch "vorübergehend", woraus die Initianten dann gleich "dauernd und immer noch negativer" machen), der Rechtsstaat könne die Werthaltigkeit und Tauschbarkeit des Geldes garantieren und das Geld sei gedeckt durch die volkswirtschaftliche Leistung. Wer glaubt, das Eigenkapital einer (Zentral-)Bankbilanz könne problemlos negativ sein, ohne dass die Bank kracht, hat noch nie etwas von Bankbetriebswirtschaft gehört und vom Konkursrecht keine Ahnung. Selbst wenn es sich um die Zentralbank handelt, heisst das nicht, dass sie nicht krachen könnte. Dann kracht einfach die Währung. Wie es dem Volk dann geht, scheint egal zu sein, Hauptsache, man hat seine irrwitzigen Schnapsideen durchgesetzt und das hirnrissige Experiment machen können. Die Menschen, die diese Initiative lancieren, sind nicht am Wohl der Bevölkerung interessiert, sondern an deren Ruin

Wer diese Webseite studiert hat, weiss, dass eine Habenbuchung (also das Geld in den Passiven) auch eine Sollbuchung (den üblicherweise besicherten Kredit in den Aktiven) voraussetzt. Sonst wäre die Bilanz ja nicht ausgeglichen. Was würde die SNB da wohl in die Aktiven buchen? Bleiben mehr oder weniger nur Staats- und allenfalls Kantonsanleihen - oder andere bilanztechnische Konstrukte, die auch nicht besser sind - oder eben "Nichts", d.h., negatives Eigenkapital. Das heisst, der Staat finanziert sich selber und kann dann mit dem Geld machen, was er will. Werte entstehen niemals durch Buchungen, sondern immer nur durch Produktion! Sie arbeiten - und die anderen buchen und nehmen Ihnen damit Ihren wohlverdienten Lohn weg. So sieht es aus! Dass die Bilanz der SNB danach so aussieht wie die Bilanz der FED, welche es sich aber als Zentralbank des Imperiums erlauben kann im Gegensatz zur kleinen Schweiz, ist wohl niemandem klar:

Die SNB wäre dann nach kaufmännischen Gesichtspunkten völlig pleite und der Franken absolut wertlos!

Eine Zentralbank muss die eigene Währung jederzeit zurückkaufen können, andernfalls ist sie wehrlos gegen Angriffe auf die Währung! Das nennt man (In-)Solvenz. ( siehe auch.... hier!)

Prof. Dr. Dr. Gunnar Heinsohn, Bremen am 10.09.2013, zu Recht:
Bankrott ist eine Zentralbank, wenn sie die von ihr emittierten Geldnoten (Passiva) mit ihren Aktiva (vor allem Pfänder ihrer Geschäftsbankschuldner, Edelmetalle und Reserven) nicht aus dem Umlauf zurückkaufen kann und ihr Eigenkapital geringer ist als das Volumen der weiterhin umlaufenden Noten. Diese bleiben ja Forderungen gegen ihr Eigentum, das sie nun verbraucht hat. Stattdessen hat sie jetzt, wie es harmlos gerne heißt, „negatives Eigenkapital“.
Genau!

***

Dieses angebliche Vollgeld ist also nichts anderes als wertloses Scheingeld, das nicht einmal mehr den Wert des bedruckten Papiers hat! Selbst das Wort Zettelgeld wäre schönfärberisch, denn das Wort Geld kommt von gelten/gilt - eine Schuld gilt! (Wiktionary, allerdings ohne Belege: Das deutsche Wort bildete sich über Althochdeutsch gelt "Vergeltung, Vergütung, Einkommen, Wert" von Indogermanisch ghel "Gold".) Definition ab wissen.de: "gelten zurückzuführen auf mhd. gelten, ahd.geltan; aus germ.*gelda „entgelten“, das sich auch in altengl. gieldan und altfrz. jelda bezeugen lässt; die Ausgangsbedeutung „entgelten“ führte über „etwas wert sein“ zu „gültig sein“; vgl. dazu auch Geld; die Bildung vergelten geht auf mhd. vergelten, ahd. fargeltan zurück und bedeutet „zurückzahlen, erstatten“, aber auch im übertragenen Sinne „jmd. etwas heimzahlen“".
Aus der Wortherkunft lässt sich eindeutig ableiten, dass Geld nicht ein Geldschein, also kein Ding, ist, sondern etwas Immaterielles: ein Wert. Wenn also ein Ding, ein Geldschein keinen Wert beinhaltet, ist er wert-los = ohne Wert.

Die Folge des Experiments:

Die Initianten schreiben: "Geld von den Sparkonti kann verliehen werden und ein Einlageschutz soll mit bis zu 100'000 Franken haften".

Quelle: http://www.vollgeld-initiative.ch/erlaeuterungen/

 und:
Quelle: http://www.vollgeld-initiative.ch/fa/img/Bestell-Liste-Abbildungen/neu_Tectum_Leseprobe_Mayer-Huber-VOLLGELD.pdf

Was passiert nun mit diesem verliehenen "Geld"? Der Schuldner dürfte, wie jeder wohl weiss, den Kredit nicht aufgenommen haben, um ihn danach unter die Matratze zu legen und später wieder zurückzuzahlen! Er gibt selbstverständlich dieses Geld aus! Was passiert dann mit dem Geld? Es landet auf dem Konto seines Lieferanten. Wenn nun der Lieferant spart, haben wiederum zwei Personen Anspruch auf dasselbe Geld - wie gehabt -, nämlich einerseits der Sparer 1 und anderseits der Sparer 2! Ist das tatsächlich Vollgeld?
Ganz abgesehen davon, dass ja das Geld nicht auf dem Sparkonto liegt, sondern das Sparkonto ist nur eine Forderung, ein Anspruch auf Bargeld - siehe hier. "Das sie dafür zur Verfügung gestellt bekommen haben", schreiben die Initianten. Schon heute weiss jeder Normaldenkende, dass er nur ein Geldguthaben hat, wenn er das Geld bei der Bank einzahlt und dass die Bank Eigentümerin desselben ist. Und ganz abgesehen davon, dass die Geschäftsbanken dann überhaupt kein Geld mehr entgegennehmen dürften, weil dadurch Buchgeld entsteht (Buchung: Bargeld/Buchgeld), und dass sie auch keine Kredite mehr vergeben könnten, weil dann auch schliesslich wiederum Buchgeld entsteht (Buchung: Kredit/Buchgeld - oder von mir aus Kredit/Kasse und danach wieder Kasse/Buchgeld, was zwar nicht üblich ist), wie wir das gleich zeigen werden, was die Initiative ja explizit untersagt! Ebenso wären Banküberweisungen nicht mehr möglich, da die Geschäftsbanken ja kein Buchgeld haben dürften. Kurz: Die Geschäftsbanken wären damit eliminiert und Karl Marx' Forderung erfüllt:

Quelle: http://www.vollgeld-initiative.ch/initiativtext-erlaeutert/

Schauen wir uns nun mal dieses Kernanliegen an:

Was passiert mit dem Geld, wenn es in einen Kredit geflossen ist? Der Kreditnehmer gibt es aus und es landet entweder auf A- oder B-Konti und steht, sobald es gespart wird, also in den B-Konti gelandet ist, wieder zur Kreditgewährung zur Verfügung. Was ist denn das anderes als das bisherige angebliche Fractional-Reserve-System (Teilreservesystem)?

Wie komme ich auf diese Darstellung? http://www.vollgeld-initiative.ch/initiativtext-erlaeutert/
Die B-Konti werden durch Darlehen betrieben und das Geld darf ausgeliehen werden... (den Zins behandeln wir dann hier).
Da Geld die Angewohnheit hat, von den Einen angespart und von den Anderen verkonsumiert zu werden, ändert sich auch da nichts Grundlegendes.
(siehe hierzu auch das Märchen auf dieser Seite ganz unten)

Giralgeld (= Buchgeld = Bankguthaben = Ansprüche der Kunden auf Bargeld = Schulden der Bank) entsteht automatisch, wenn eine Bank Geschäfte tätigt, ob man das nun wahrhaben will oder nicht und ob das die ideologisch verblendeten Initianten verstehen oder nicht...
Wenn sie meinen, es ändere sich am Gesagten viel, wenn man nun das Buchgeld als Darlehen gibt resp. bezeichnet, irren sie sich - siehe oben - auf der Aktivseite steht wieder der Kredit an Z, also haben wir ein Fractional-Reserve-Vollgeld-Darlehen-Banking. Na sowas...!


Hätten sie das System richtig analysiert, wäre ihnen ihre wirre Argumentation klar gewesen. Ein Blick in die leidvolle Geschichte sollte eigentlich genügen, ansonsten könnte auch ein Einführungskurs in Bankbuchhaltung durchaus helfen...

Den meisten praktisch veranlagten Menschen ist durchaus bewusst, dass sie ein Guthaben bei der Bank haben und dass nicht alles Geld bei der Bank liegt. So habe ich einmal einen Schreiner gefragt, ob er denn wisse, woher das Geld kommt. Die wie aus der Pistole geschossene Antwort: "Von der Arbeit!". Solch eine simple Antwort und so richtig! Auch wenn er die Vorgänge und Buchungen in der Bank nicht genau kannte oder gar verstand, so wusste er doch, woher das Geld kommt - von der Arbeit - und nicht aus einer luftigen Buchung in der Zentralbank. (Wie Geld entsteht, haben wir vorne erklärt, die Problematik wird am Schluss der Webseite behandelt.) Ein Praktiker eben, der sich noch nicht von wirren, von der Realität völlig abgehobenen Theorien hat verblöden lassen. Geld kann nur aus Arbeit entstehen, aus Produktion, aus Werten, die erschaffen wurden. Was nützt ein Haufen Geld, wenn der Bauer sein Feld nicht bestellt und es nix zu essen gibt?


Tja, liebe Vollgeldler, wo ist denn nun oben das Geld, das die Darlehen decken soll? Wenn die Darlehensgeber der Bank ihr Darlehen nicht beziehen (und beziehen können sie es ja nun auch nicht mehr - genau wie im bestehenden System -, da das Geld ja als Kredit ausgereicht wurde und ihr Darlehen nicht mehr mit Geld gedeckt ist), so haben wir genau das, was Sie anprangern. Und das haben wir ja hier genauestens beschrieben. Die Darlehen sind wieder nicht mit Geld - diesmal halt Vollzettelgeld - gedeckt, dabei hat die Bank ja das Geld vermittelt, wie Sie es fordern. Wir haben hier also wieder - abgekürzt - die Buchung Forderung/Buchgeld (oder von mir aus Kredit/Darlehen, was soll's...). Ihr habt einfach die Welt auf den Kopf gestellt und wertvolles, mit Sachwerten gedecktes Geld in wertloses, tatsächlich aus dem Nichts geschöpftes Zettelgeld getauscht. Dafür hat man eine effiziente und bedarfsgerechte Kreditgewährung wirksam unterbunden (wir kommen darauf in der nächsten Seite zurück). Na sowas...


Hier sieht man, womit das Buchgeld der Schweizer Banken gedeckt ist - zum grössten Teil mit besicherten Forderungen. Man muss sich nur einmal die Mühe machen, der Sache nachzugehen, statt irgendwelche weltfremden Theorien in die Welt zu setzen.

Wir haben widerlegt, dass es so, wie sie uns das Fractional-Reserve-System weismachen wollen, überhaupt existiert (ausführlicher hier). Was passiert nun, wenn jemand seinen Kredit zurückzahlt? Das Geld verschwindet nicht einfach. Vorher ist das Geld einfach verschwunden, es war ja eine Forderung. Nun aber ist das Zettelgeld immer noch im System, nämlich wieder auf den B-Konti (resp. in der Bankkasse) verfügbar. Die Geldmenge hat sich also nicht dem Kreditvolumen angepasst, sondern ist fix. Wenn also das Kreditvolumen grösser wird, wird die Rückzahlungsfähigkeit erschwert, dasselbe gilt, wenn die A-Geldmenge klein ist; die B-Geldmenge steht ja zur Rückzahlung eher nicht zur Verfügung.

Im übrigen haben wir ja des Langen und Breiten gezeigt, dass die Banken nicht einfach das Sparkonto irgendwelcher Sparer belasten können und dass sie Spargelder überhaupt nicht verleihen können sowie dass das Geld in der Bank-Kasse den Banken gehört und dass sie dieses Geld zum Kredit benötigen (Banken müssen liquid sein und die Mindestreservevorschriften erfüllen), um überhaupt Kredit gewähren zu können; deshalb hat man ja auch die Mindestreservepflicht - und diese kann der Gesetzgeber oder die SNB2 bei Bedarf einfach heraufsetzen (wieso tut man das nicht, wenn es denn daran läge?). Die Sparer haben eine Forderung, ein Anrecht auf das Geld, das Geld aber gehört der Bank. Basta.

Geld in der Bankkasse ist das Eigentum der Bank, denn wäre es nicht ihr Eigentum, wäre es nicht bilanzierungsfähig:
aus: Schär, Johann Friedrich und Prion, W.: Buchhaltung und Bilanz auf wirtschaftlicher, rechtlicher und mathematischer Grundlage (...), Berlin und Heidelberg 1932, S. 93

Wie also können die Initianten allen Ernstes verlangen "die Banken dürfen dann nur noch Geld verleihen, das sie dafür zur Verfügung gestellt bekommen haben"?

Anders und auch korrekt ausgedrückt hat das Dr. Meyer in seinem lesenswerten Kommentar auf In$ideParadeplatz. Sein schlüssiges Fazit:


Oftmals ist eine Bank Mittlerin zwischen Gläubiger und Schuldner, d.h. sie übernimmt die Schuld des Schuldners gegenüber dem Gläubiger. Klar, dass der Schuldner danach die Schuld nicht mehr dem Gläubiger gegenüber hat, sondern der Bank. Als Beispiel sei hier ein Liegenschaftskauf angeführt: Die Bank übernimmt die Schuld des Hauskäufers gegenüber dem Hausverkäufer. Sie vermittelt also nicht das Geld der Sparer an die Kreditnehmer, wie das die Initianten meinen.

Die Initianten weiter:

- Alle Giroguthaben (Geldmenge M1) werden am Stichtag zu Vollgeld und müssen auf Treuhandkonten ausserhalb der Bankbilanz übertragen werden. Das ist nur möglich, in dem die Banken von der SNB Darlehen in gleicher Höhe bekommen. So entstehen die Verbindlichkeiten der Banken gegenüber der SNB aus der Buchgeld-Umstellung. Alles Giralgeld wird zu gesetzlichem Zahlungsmittel und wird neu von der SNB garantiert. Die bisherigen Verpflichtungen der Banken, die Guthaben der Kontoinhaber auf Wunsch auszuzahlen, wandeln sich zu Verpflichtungen gegenüber der SNB. Für die Banken ändert sich bloss der Gläubiger und sie haben den Vorteil, dass täglich fällige Kundenverbindlichkeiten in längerfristigen SNB-Verbindlichkeiten umgewandelt werden.
- Durch diese SNB-Darlehen in Höhe der Geldmenge M1 wird die SNB der größte Gläubiger der Banken. Die SNB wird die Darlehen grossteils ohne oder nur mit schlechter Besicherung vergeben müssen, da die Banken nicht in dieser Höhe die üblichen Sicherheiten in Form von Wertpapieren stellen können. Um das Risiko der SNB zu reduzieren ist deshalb eine Rückführung der Umstellungskredite notwendig, sonst würde eine neue „Geiselhaft des Staates“ durch die Banken entstehen. Eine Rückführung dieser hohen SNB-Umstellungskredite entspricht auch der liberalen Grundausrichtung der Schweiz, die einen möglichst geringen Einfluss des Staates auf die Wirtschaft anstrebt. Deshalb sollen die Banken möglichst unabhängig von der SNB werden und sich hauptsächlich bei Sparern, Versicherungen, Unternehmen und anderen Banken finanzieren.
Quelle: http://www.vollgeld-initiative.ch/erlaeuterungen/

Wie wir weiter hinten feststellen werden, kommt am Schluss wieder dasselbe heraus bei den Krediten, wie das bisher auch war: Am Schluss steht wieder Kredit/Buchgeld in der Geschäftsbankbilanz! Allerdings wird damit die Welt auf den Kopf gestellt! Das kommt daher, weil sie glauben - oder Sie glauben machen wollen -, die Banken schöpften Geld wortwörtlich aus dem Nichts! Dabei haben wir ja klar gesehen, dass die Bank nicht bloss das Geld (+ Mindestreserve) braucht, um überhaupt einen Kredit gewähren zu können, sondern dass das Geld auch gedeckt ist - im Gegensatz zu diesem Voll(betrug)geld - und dass das verliehene Geld der Bank gehört! Und wenn der Kredit zurückbezahlt wird, gehört die hinterlegte Sicherheit wieder vollumfänglich dem ehemaligen Kreditnehmer und das Geld, die Forderung, der Anspruch auf Bargeld gegen die Bank, ist wieder verschwunden.

Deshalb hat man Sie ja schliesslich jahrelang belogen, zu glauben, das bestehende Geld sei aus dem Nichts entstanden, damit es nicht mehr auffällt, wenn die Initianten die Geldschöpfung aus dem Garnichts anpreisen und Ihnen auch noch einreden wollen, das sei dasselbe! Die nächste Hirnwäsche folgt dann mit dem Wort Vollgeld statt Nichtsgeld oder Zettelgeld oder schlicht und einfach: FALSCHGELD! Das ist angewandte Massenpsychologie. Soll mir noch jemand sagen, das sei nicht von langer Hand geplant gewesen und die Professoren verstünden das alles nicht... Ich bin ja lange gutgläubig, aber irgendwann hört mein guter Glaube auf. Jeder Professor weiss - oder sollte wenigstens wissen -, dass man das Eigenkapital nicht einfach ins Negative rutschen lassen kann, denn von Bilanzrecht, Konkursrecht, Börsenhandel usw. sollten Wirtschaftsprofessoren doch zumindest ein bisschen Ahnung haben.

So wohl scheint ihnen dabei dann doch nicht zu sein - auch wenn das wohl eher als Bedenken bezüglich ihrer Propaganda (besser: Hirnwäsche) statt als Bedenken gegen ihre realitätsferne, völlig abgehobene3 und das Volk in die Katastrophe führende Theorie zu werten ist:
2. Psychologisch wäre es aber verheerend. Bisher war das Geld immer durch Aktiva gedeckt, Gold, Kredite, Sachanlagen oder Beteiligungen, reale Werte. Das alles soll nun durch „negatives Eigenkapital“ ersetzt werden? Allein bei diesem Wort zucken viele schon zusammen. „Negatives Eigenkapital“ wird mit Bankrott gleichgesetzt. Investoren meiden Unternehmen mit „negativen Eigenkapital“ wieder der Teufel das Weihwasser. Die emotionale Botschaft wäre: Unser Geld ist nicht mehr gedeckt, bald ist es nichts mehr wert, rette sich wer kann!
Auch wenn es langfristig vielleicht möglich ist, alles zu erklären, der Aufwand ist groß und die Ausstrahlung von „negativem Eigenkapital“ wird bedrückend bleiben. Welche Möglichkeiten haben wir noch?
http://www.vollgeld-initiative.ch/fa/img/Texte_Dokumente_deutsch/2013_11_29_Vollgeld_Bilanzierung_aus_Sicht_der_Zentralbank_-_Thomas_Mayer.pdf, Seite 10

Aber Hauptsache, man ist gleich auch noch Psychologe und kann etwas (buchhaltungs-)technisch begründen, wie stumpfsinnig das auch sein mag.4 Man macht sich halt die Welt, wie sie einem gefällt...

Wer glaubt, ein Rechtsstaat könne die Werthaltigkeit des Geldes garantieren, der sollte sich einmal überlegen, wie es denn möglich ist, dass die Währungen laufend an Kaufkraft verlieren, wo doch der Staat angeblich nur sein Machtwort aussprechen kann, und wie es denn möglich ist, dass laufend irgendwelche Staaten pleite gehen: Seit dem Jahr 1800 gab es weltweit 227 Staatsinsolvenzen.
Und wer glaubt, Geld sei gedeckt durch die volkswirtschaftliche Leistung, der meint wahrscheinlich, dass all diese Staaten, die bankrott gingen, keine volkswirtschaftlichen Leistungen zusammengebracht hätten und die Menschen dort alle auf der faulen Haut lagen.
Da muss man schon völlig indoktriniert, verblendet und ignorant gegenüber den offensichtlichen Tatsachen sein. Das nennt man auf gut Deutsch Realitätsverweigerung.

Zudem soll auf die Sparkonti Zins bezahlt werden. Wer diese Seite studiert hat, weiss, was das bedeutet!
Wenn man zusätzlich weiss, was die Politiker mit dem Geld anstellen, erübrigt sich eigentlich eine weitere Stellungnahme...

Diese Initiative ist zu vergleichen mit einer solchen, die verlangt, Wasser solle in Zukunft bergauf fliessen.


Nur noch ein paar wenige Müsterchen

Die Initianten schreiben:
Diese Regelung schafft eine klare Trennung zwischen Geld und Sparanlagen, zwischen Zahlungsmittel und Schuld.
http://www.vollgeld-initiative.ch/erlaeuterungen/

Was ist denn ein Zahlungsmittel anderes als eine Schuld der Bank? Ach ja, ich vergass: Die Zahlungsmittel sind ja neuerdings für die Initianten keine Schulden mehr, sondern nur noch Zettel, geschöpft aus dem Garnichts. Und Spareinlagen sind ja schliesslich keine (Spar-)Gelder... Sondern was? Ach ja, das sind jetzt Sparanlagen. Man sollte sie besser Glaubzettel nennen.

Die Initianten:
Da in einer zumutbaren Übergangsphase von zum Beispiel fünfzehn Jahren die Darlehen der SNB an die Banken, die bei der Einführung des Vollgeldes notwendig waren, abgebaut werden sollen, erhält die SNB die Möglichkeit, im Umfang der früheren Giralgeldmenge neues Vollgeld auszugeben. Dadurch entstehen einmalig öffentliche Mehreinnahmen von etwa 300 Milliarden CHF. Das ist ein echter Zuwachs an „Volksvermögen“ ohne Steuererhöhungen, Sparpakete oder Inflation.
http://www.vollgeld-initiative.ch/erlaeuterungen/

Wunderbar: ein echter Zuwachs an Volksvermögen einfach aus dünner Luft - gebratene Tauben vom Himmel. Leute freut Euch! Wem kommt dieser Zuwachs an Volksvermögen zugut? Ganz bestimmt nicht Ihnen, sondern der Macht. Und dieses Vermögen beruht nicht auf Produktion, sondern Betrug, denn Volksvermögen entsteht niemals aus und durch Geld, sondern ausschliesslich durch Produktion. (Wir haben ja gesehen, dass aufgrund der Saldenmechanik in einer Volkswirtschaft mit Schuldgeld insgesamt nicht gespart werden kann. Also ist dieses Geld entweder wertlos, da keine Verpflichtung dahintersteckt, oder aber dieses Vermögen muss irgendwem gestohlen werden.)

Da schwadronieren die Initianten suggestiv in bester Hirnwäschemanier, nur als weiteres kleines Beispiel:
Durch diese SNB-Darlehen in Höhe der Geldmenge M1 wird die SNB der größte Gläubiger der Banken. Die SNB wird die Darlehen grossteils ohne oder nur mit schlechter Besicherung vergeben müssen, da die Banken nicht in dieser Höhe die üblichen Sicherheiten in Form von Wertpapieren stellen können.

Auch da zeigt sich einmal mehr, dass die Initianten Kredit und Geld durcheinanderwirbeln, wie wenn Vermögen (Aktiven) und Schulden (Passiven) dasselbe wären. Die SNB gibt den Banken keine Darlehen, sondern sie schuldet ihnen Geld, also ist sie nicht Gläubigerin (Darlehensgeberin), sondern Schuldnerin. Die SNB hat nichts
! Das Vermögen der SNB wird in der Volkswirtschaft hart erarbeitet und gehört demnach dem Volk - und auf der Passivseite hat sie die Schuld dem Volk gegenüber, die diese Feststellung gar noch beweist. (Das Fremdkapital gehört ohnehin nicht der SNB; das Eigenkapital beträgt gerade einmal 10 % der Bilanzsumme und dieses Eigenkapital gehört ebenfalls dem Volk.)

So Grundlegendes sollten Wirtschaftsprofessoren eigentlich aus dem FF beherrschen:

Verbindlichkeiten sind Verpflichtungen, die auf der Passivseite der Bilanz gezeigt werden.

Also sind Passiven Verbindlichkeiten, basta! Und das kann jeder leicht überall nachprüfen. Das lernt man in einem Buchhaltungskurs schon in den ersten paar Lektionen.

Und Bar- und Buchgeld sind in einer Zentralbankbilanz immer auf der Passivseite, also ist Geld eine Verbindlichkeit der Zentralbank; bei der Geschäftsbank ist Buchgeld auf der Passivseite. Auch das kann man überall nachprüfen, wie z.B. hier und in jeder Bankbilanz. Und wer immer noch etwas anderes behauptet, nachdem man ihn darauf hingewiesen hat, ist entweder ein Lügner oder ein Narr.


Bilanzpositionen der SNB:
Quelle: http://www.snb.ch

Durch diese Begriffsverwirrungen schaffen die Initianten ein solches Durcheinander, dass sie selbst nicht mehr durchblicken oder sie blicken zum Vorneherein nicht durch und schreiben einfach nur solchen Schwachsinn. Natürlich haben die Geschäftsbanken nicht alles Buchgeld mit sogenannt üblichen (mit "üblichen" ist wahrscheinlich "derzeit notenbankfähigen" gemeint) Wertpapieren (wie z.B. Staatsanleihen - wer z.B. diese Seite gelesen hat, weiss ja, was das heisst - siehe aber auch hier) besichert, sondern mit Handfestem, wie Hypotheken (siehe die Bilanz hier ganz unten), aber auch mit nicht repofähigen Wertpapieren und Betriebskrediten usw.. Und nun ist die SNB plötzlich der grösste Gläubiger (besser: die grösste Gläubigerin, wenn schon, denn schon, denn es heisst ja bekanntlich "die Bank") der Banken; vorher war sie noch Schuldnerin, d.h., sie kaufte befristet ein Wertpapier und gab dafür Geld (ihre Schuld), das sie selber gedruckt hat. Jetzt hat sie plötzlich Geld - aus dem Garnichts - und ist daher grösste Gläubigerin und ist reich aus dem Garnichts. Allerdings muss ich Ihnen hier etwas offenbaren: Die SNB ist tatsächlich plötzlich reich. Warum? Wie Sie hier gleich feststellen werden (wir hatten das auch schon hier besprochen), ist Geld ein Passivum, also eine Schuld der Bank:
Diejenigen, die also dieses Scheingeld in der Hand haben, sind die Gläubiger der SNB. Also sind Sie, ja Sie! Gläubiger der SNB - von Ihnen hat die SNB das Geld! Und das verkaufen die Initianten Ihnen dann noch frech als "echter Zuwachs an Volksvermögen ohne Steuererhöhungen, Sparpakete oder Inflation"! Daher kann die SNB auch als "der grösste Gläubiger der Banken" (obwohl sie natürlich noch immer nicht Gläubigerin ist, sondern Schuldnerin von ... Nichts) in Erscheinung treten! Das ist das Geheimnis dahinter, das Ihnen die Initianten wohlweislich verschweigen. Man hat Ihnen dann gutes, d.h. durch Sachwerte gedecktes Geld abgenommen und wertloses Scheingeld in die Hand gedrückt - und Sie haben es womöglich nicht gemerkt, sondern auch noch bejubelt und zugestimmt, weil man Ihnen sagte, das sei Vollgeld, gedeckt durch den Staat - der sowieso tief in den Schulden steckt?
Kurz: Die SNB hat sich dann ihrer werthaltigen Schulden entledigt auf Ihre Kosten! Und das ist das Geheimnis hinter dem "echten Zuwachs an „Volksvermögen“ ohne Steuererhöhungen, Sparpakete oder Inflation." Und selbstverständlich bedeuten dann Ihre Forderungen gegen die Geschäftsbank Anspruch auf Scheingeld und nicht mehr auf werthaltiges Geld. Kurz: Man hat Sie - resp. Sie haben sich - ruiniert, weil Sie den Falschen geglaubt und nicht selbst geprüft haben. Dazu siehe auch die Ausführungen von Dr. Marc Meyer in IN$IDE PARADEPLATZ.

Wenn die Geschäftsbank der Zentralbank Wertschriften verkauft, bucht sie einen Aktivtausch (Girokonto/Wertschriften). Die SNB erscheint also nicht in den Passiven der Geschäftsbanken. Somit ist klar, dass die SNB Schuldnerin und nicht Gläubigerin/Darlehensgeberin der Banken ist. Wenn die Initianten Schulden und Vermögen nicht auseinanderhalten können, zeugt das nur von deren völligem Verdrehen der tatsächlichen Gegebenheiten und Vorgänge. Kein Wunder, ist die SNB in den Augen der Initianten plötzlich reich und kann Darlehen vergeben, so dass für sie unerklärlicherweise ein "echter Zuwachs an Volksvermögen ohne Steuererhöhungen, Sparpakete oder Inflation" aus dem Nirvana stattfindet... Woher sollte die SNB denn auch plötzlich reich sein? Die hart arbeitenden Bürger wissen, woher das Volksvermögen stammt: Aus Arbeit und nicht aus luftigen Buchungen und akademischen Verdrehungen der Realität.

Wenn man der Realität ins Auge blickt, ist es eigentlich ganz einfach: Die Menschen verpfänden ihr erarbeitetes Eigentum der Bank, damit diese ihnen Geld (Zahlungsmittel) zur Verfügung stellt, womit sie investieren, ihren Lebensunterhalt bestreiten und ihrer Arbeit nachgehen können. Dieses Eigentum (resp. der durch dieses Eigentum besicherte Kredit) erscheint dann als Vermögen in den Aktiva der Bankbilanz, währenddem sie gleichzeitig das Buchgeld, das sie zur Verfügung stellt, als Schuld in den Passiven bucht (die Bank schuldet Ihnen ja Ihr Eigentum, während Sie ihr das Geld schulden!). Das Vermögen gehört also den Bürgern. Die Bank verpfändet dann dieses Vermögen teilweise der Zentralbank, damit diese ihrerseits den Banken Notenbankgeld und Bargeld (= gesetzliches Zahlungsmittel) zur Verfügung stellt.
Wenn Wirtschaftsprofessoren schon diesen einfachen Vorgang nicht verstehen, haben sie den falschen Beruf, dem sie ganz offensichtlich nicht gewachsen sind. Dann gehören sie nicht auf einen Lehrstuhl, sondern auf die Schulbank.

Mit anderen, einfachsten Worten haben wir das hier erklärt.


WIE ERZEUGEN BANKEN ELEKTRONISCHES GELD?

Ganz einfach, indem sie einen Kredit vergeben oder Finanzanlagen kaufen. Dabei reichen sie grossteils nicht das Geld der Sparer weiter, sondern erzeugen neues Geld sozusagen aus dem ”Nichts”, das heisst ohne dass dieses Geld vorher vorhanden war. Ein gutes Geschäft, denn sie kassieren Zinsen für Geld, das sie selbst erzeugt haben.

Die href="https://sites.google.com/site/vollgeldinitiative/spargelder-werden-nicht-verliehen-und-koennen-auch-nicht-verliehen-werden" target="_blank" Banken kassieren ganz bestimmt keine Zinsen für Geld, das sie selbst erzeugt haben, denn Geld ist ein Passivum, also eine Schuld der Bank. Buchgeld ist eine anerkannte Verpflichtung der Bank, Ihnen Bargeld (Ihr Guthaben) auszuzahlen. Und für die Schuld der Bank soll sie auch noch Zinsen verlangen? Das zeigt einmal mehr, dass sie keine Ahnung haben, wovon sie reden - oder sie wollen Sie kirre machen! Die Bank ZAHLT Zinsen für das Geld, das sie "selbst erzeugt hat" - auch das wieder so ein Euphemismus, siehe hier. Egal, alles Kraut ist eh wie Kabis, nicht wahr? Liebe Leute von vollgeld-initiative.ch: Geht, und besucht einen Einführungskurs in Buchhaltung!

Um den Sachverhalt für jeden verständlich zu erklären, hilft es, einmal als Beispiel einen Baukredit zu erläutern: Ein Häuslebauer lässt sich ein Haus errichten. Den Handwerkern wäre wohl kaum gedient, wenn sie mit einem Schuldschein des Häuslebauers bezahlt würden, denn damit können sie ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten. Also geht der Häuslebauer zur Bank, welche seine Schulden gegenüber den Handwerkern übernimmt. Mit dieser neuen Schuld der Bank - Buchgeld genannt - können die Arbeiter nun in irgendein Geschäft gehen und ihren Bedarf decken, denn dieses Buchgeld ist nichts anderes als ein Anspruch auf Bargeld, den die Arbeiter bei der Bank haben. Selbstverständlich schuldet nun der Häuslebauer der Bank dieses Geld aus der Schuldübernahme durch die Bank. Da er ja nun im Haus wohnen kann und dabei Miete spart, kann es nur Unbedarfte erstaunen, dass ihn diese Schuldübernahme etwas kostet: den Zins!

Dass die Banken das Geld der Sparer nicht weiterreichen können, haben wir ja bewiesen, sonst würden sie ja Veruntreuung begehen und weil es auch sonst einfach nur reinster Blödsinn ist. Das Geld, das sie weiterreicht, gehört der Bank! (Dass die Bank bei einem Kredit nicht das Geld aus der Kasse entnimmt, um es dann wieder in die Kasse zu legen: Hypothek/Kasse und Kasse/Sparkonto, sondern direkt bucht: Hypothek/Sparkonto, hat doch nichts mit Geldschöpfung aus dem Nichts zu tun. Das Buchgeld - Zahlungsversprechen der Bank - ist natürlich mit dem Gewähren des Hypothekarkredits entstanden, denn damit schuldet die Bank Ihnen die Sicherheit, die Sie ihr gewährten, aber ganz bestimmt nicht aus dem Nichts, sondern aus der Hypothek, also dem Recht, auf das Haus Rückgriff nehmen zu können, sofern die Schuld nicht bedient wird.) Geld ist eine Forderung (siehe Definitionen), liebe Initianten und kein Ding, schreibt Euch das hinter die Ohren! (Damit der gewährte Kredit überhaupt rückzahlbar ist, muss auch das entsprechende Geld vorhanden sein! Und wenn Sie einen Kredit erhalten, wollen Sie ja schliesslich auch das Geld - und nicht bloss Ihre Sicherheit hinterlegen. Gleichzeitig mit der Rückzahlung des Kredits verschwindet diese Schuld der Bank auch wieder, da es ja bloss ein ganz normaler vertraglicher Forderungstausch war: Forderung der Bank einerseits gegen Forderung des Schuldners anderseits, also ein gegenseitiges Schuldverhältnis2.) Läge der Forderung gegen die Bank keine Forderung gegen Sie zugrunde, wäre es Geld aus dem Nichts. Aber so dumm sind die Banken nicht. (Das würde selbst der einfältigste Trottel nicht machen.)

Da das Geld meist im Bankensystem bleibt und die Spargelder nicht verliehen werden können, ändert sich nichts daran, dass die Banken weiterhin Buchgeld schöpfen - ach ja, dann heisst es einfach plötzlich verleihen, obwohl genau dasselbe passiert! - können nach Belieben, sobald dauernd genügend Spargelder vorhanden sind, d.h., sobald die Abflüsse in die A-Konti und die Zuflüsse in die B-Konti ausgeglichen oder die Zuflüsse in die B-Konti grösser sind als die Abflüsse. (Siehe dazu die Ausführungen in der Seite "Teilreserve und Geldmenge".) Sie können dann den Hebel wieder so hoch fahren wie bis anhin. Das zeigt einmal mehr, dass die Bevölkerung auf's Schlimmste an der Nase herumgeführt wird von dieser Initiative und den dahinterstehenden Professoren! Nur mag ich nicht daran glauben, dass das Vollgeld überhaupt so lange Bestand hat, sondern dass das Volk vorher ruiniert ist... Es scheint, wenn man die voraussehbaren katastrophalen Konsequenzen der Vollgeld-Initiative betrachtet, dass dieses Geschrei nur ein weiteres betrügerisches und propagandistisches Ablenkungsmanöver ist, um die tatsächliche Problematik zu kaschieren, die Macht zu festigen und die wahren Ziele zu verbergen: Den Ruin der Bevölkerung, sodass man sie dann in die Neue Welt Diktatur führen und vollständig versklaven kann während das Volk ihr dann auch noch zujubelt! Diese Tatsachen betrachtend, erscheint es nicht weit hergeholt, diese Initiative als Wolf im Schafspelz zu bezeichnen.

Die Initianten verstehen einfach nicht:
  • dass Geld ein Zahlungsversprechen, eine Schuldanerkennung einer Bank ist. Und die gibt dieses Zahlungsversprechen logischerweise nur heraus, wenn sie eine Sicherheit (z.B. Haus - Hypothek) hat - gratis gibt sie sicher kein Zahlungsversprechen aus - das wäre dann eben die vermeintliche und oft propagierte und nun von den Initianten verlangte Geldschöpfung aus dem Garnichts. Wenn die Initianten so dumm sind und meinen, dass die Bank Geld, also ein Zahlungsversprechen, aus dem Nichts schöpfe, dann dürfen sie nicht auch noch glauben, die Bank sei ebenso dumm! Wenn die Bank dieses Geld schöpft, dann hat ein anderer, nicht der Kreditnehmer, dieses Geld, d.h., dieser andere ist ein Gläubiger (Sparer) der Bank: Er gibt der Bank Kredit! Wenn er dann sagt, er wolle diesen Kredit nicht geben (z.B. weil er der Bank nicht traut - oder einfach das Geld bar benötigt), er wolle Bares? Dafür hat sie ja eben die sogenannte Mindestreserve (die die Initianten allerdings halt auch wiederum nicht verstehen), damit sie flüssig ist, andernfalls müsste die Bank Bargeld erst beschaffen (siehe hier).


  • Ein Problem gibt es bei der Zentralbank, wenn sie Staatsanleihen aufkauft. Da ist als Sicherheit die Staatsanleihe (= Staatsschuldverschreibung, d.h. Zahlungsversprechen des Staates) vorhanden. Wenn die Staatsanleihen vom Markt (Börse) nicht mehr gekauft oder gar abgestossen werden, muss sie sie aufkaufen und diese in die eigene Bilanz übernehmen. Dann geht das immer schneller: Immer mehr verkaufen die Staatsanleihen - und danach stossen sie selbstverständlich auch gleich die Währung mit ab - und die Zentralbank muss immer schneller Geld drucken, was dann in die Hyperinflation und damit zur Zerstörung der Währung führt. Die Bürger verlumpen. Und das sieht dann so aus: Hyperinflation Deutschland 1918 - 23.
  • Eine andere Möglichkeit ist, dass die Währung an der Börse direkt abverkauft, also in andere Währungen getauscht wird, weil ihr die Leute nicht mehr trauen. (Oder im Falle der Geschäftsbanken, wenn die Leute die Banken stürmen. Dann können die Banken ihre Sicherheiten nicht mehr schnell genug veräussern. Dass die Werte hinter den Sicherheiten damit in den Keller rauschen, versteht sich von selbst. So wird dann die Zentralbank oder der Staat einschreiten und die Sicherheiten der Geschäftsbanken aufkaufen - z.B. Stichwort: Bad Bank.)
All diese Möglichkeiten und Hintergründe verstehen die Initianten anscheinend nicht - und die Professoren hinter dieser Initiative geben den Studenten auch noch Unterricht. Das ist zum sich die Haare raufen!
Die Initianten meinen, die Zentralbank - hier die SNB - könne einfach Geld drucken und es dann verteilen. Noch nie in die Geschichte, z.B. nach Argentinien, Griechenland, Simbabwe, Türkei usw., geschaut? Dümmer geht's nimmer! Aber mit Emil wird das Ganze vielleicht noch zur grossen Lachnummer (IN$IDE PARADEPLATZ).

Ach, es gäbe noch so viel zu schreiben, um all den Quatsch, den sie schreiben, zu widerlegen, dass einem nur noch übel wird...

***

Der IWF ist bekannt dafür, dass er alle Staaten, bei denen er die Finger im Spiel hatte, ruiniert hat. Und genau vom IWF kommt die Vollgeld-Initiative:
Zwei IWF-Forscher haben die Folgen solch eine Radikalreform untersucht und kommen zu dem Schluss: Das würde Wirtschaftsleistung und Wohlstand ankurbeln. (...) Der Ökonomie-Nobelpreisträger Milton Friedman war von der Idee überzeugt, der Freiburger Ökonom Walter Eucken ebenso und der Yale-Professor Irving Fisher erst recht: Um das Finanzsystem stabil und sicher zu machen, solle der Staat Banken verbieten, im Zuge ihrer Kreditvergabe einfach neues Geld in Umlauf zu bringen. Ein Geldinstitut dürfe nur dann ein neues Darlehen vergeben, wenn es im gleichen Ausmaß über Bargeldreserven verfüge, forderten prominente Ökonomen in den 30er- und 40er-Jahren.
Diejenigen, die diese Webseite studiert haben, wissen, dass die Banken das Bargeld immer haben, wenn sie einen Kredit vergeben. Entweder ist der IWF so dumm, oder sie lügen einfach nur - der Leser soll bitte selber urteilen.

Und Herr Prof. Senf weiss es auch, wie jeder auf youtube schauen kann. Prof. Senf dort:
Ein Grossteil spielt die Rolle und weiss gar nicht, welche Rolle. (...) Denn sie wissen nicht, was sie tun. (...) Ja, beim Köhler sollte man eigentlich davon ausgehen, wenn er mal der Chef des IWF gewesen ist, sollte er eigentlich auch über die Rolle des IWF mal ein Stückchen was gelesen haben. (...) Da will ich ein Buch erwähnen (...) Michel Chossudovsky (...) The Globalization of Poverty and the New World Order - Deutsche Ausgabe: Global brutal. Der entfesselte Welthandel, die Armut, der Krieg.
Herr Senf scheint selber auf das Spiel hereinzufallen, sofern man ihm keine bösen Absichten unterstellen will. Herr Senf sollte ja eigentlich auch wissen, wie man Kredite verbucht - wie man Kredite nur verbuchen kann, nämlich als sogenannte Geldschöpfung: Aktiven/Passiven! Aber seiner Aussage zufolge schöpfen nur die grossen Banken Geld... Herr Senf scheint wirklich ein ziemliches Durcheinander zu haben. Herr Prof. Senf: Wissen denn Sie, was Sie tun?
Im übrigen schöpfen die Banken kein Geld, Herr Senf, sondern "schöpfen" Buchgeld - und das ist ein ganz grosser Unterschied, falls Sie das noch nicht bemerkt haben. Sonst studieren Sie am besten meine Webseite. Ich garantiere Ihnen, dass Sie hier sehr viel lernen können. Buchgeld ist ein Anspruch auf Bargeld und demnach kein Geld, sondern eine Geldschuld der Geschäftsbank. Sie als em. Volkswirtschafts-Professor und Ihre studierten Vollgeldkumpanen sollten das eigentlich wissen... Oder findet Ihr, es sei dasselbe, ob man nun 100 € in der Tasche oder 100 € Schulden hat?
(Nebenbei: Es wäre noch interessant zu wissen, woher die Initianten die Mittel für die Initiative haben.)

Weil es nicht anders geht, Herr Senf, und wenn Sie sich noch so lange auf den Kopf stellen - das sagt ja sogar die Deutsche Bundesbank explizit und zu Recht: "Tatsächlich wird bei der Kreditvergabe durch eine Bank stets zusätzliches Buchgeld geschaffen. Die weitverbreitete Vorstellung, dass eine Bank "auch altes, schon früher geschöpftes Buchgeld, z.B. Spareinlagen, weiterreichen" (könne), wodurch die volkswirtschaftliche Geldmenge nicht erhöht wird, trifft nicht zu."!

Beispiel Ratenkredit: Ratenkredit/Kunden-Konto-Korrent!


Die marxistische Vollgeld-Idee wurde von Irving Fisher wieder aufgegriffen, als er "in den 1930er Jahren die Idee eines Vollreserve-Systems befürwortete".
Ein wahrlich hervorragender Ökonom, auf dessen Ideen man sich tunlichst nicht berufen sollte: "Irving Fisher argued just before the crash that fundamentals were strong and the stock market was undervalued.". Übersetzung:
Irving Fisher argumentierte kurz vor dem Crash, dass die Fundamentaldaten stark und der Aktienmarkt unterbewertet sei.
Damit ist natürlich der 1929er Crash gemeint5:


Quelle: http://www.sharehunter.com/news/wp-content/uploads/2011/10/djia1928-to-33-980-size.jpg

Dass er dann auch noch nicht bloss sich selbst ruiniert hat, sondern auch gleich seine Frau und seine Schwester mit, zeugt von seinem genialen Ökonomieverständnis... (unten im Kasten).
Und genau so wollen die Initianten heute in ihrer verblendeten Ideologie nicht bloss ihre Eltern und Geschwister ruinieren, sondern gleich am liebsten das ganze Schweizerland!

Auch Zentralbanken können pleite gehen! Siehe IN$IDE PARADEPLATZ.

Karikatur: G. Ugus; Auditorium ab pixabay.com

***

So argumentieren die Vollgeldfantasten (und die korrekte Antwort eines Buchhalters dazu):

Anscheinend verstehen Arbeiter mehr vom Geld als einige Wirtschaftsprofessoren:
Quelle: dito.

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1 Damit spiele ich auf den weitverbreiteten Mythos an, dass die Banken Geld aus dem Nichts erschüfen, welcher ja wiederum Grundlage dieser Initiative ist. Wir haben diesen Mythos auf dieser Seite entlarvt und den tatsächlichen Vorgang samt Hintergründen genau erklärt.


3 Diese Initiative ist geeignet, den Franken zu zerstören und damit die Unabhängigkeit der Schweiz in eine naheliegende und ernsthafte Gefahr zu bringen sowie die Bevölkerung in Armut und Elend zu befördern. Sollten die Initianten der Meinung sein, der Franken müsse nicht verteidigt werden können, so bitte ich sie, mir dies zu beweisen und die unter "Autonome Geldpolitik" gemachten Aussagen der SNB auf der oben verlinkten Seite zu entkräften.
.
Ebenso sollen sie mir erklären, weshalb zahlreiche Zentralbanken ihre Währungen stützen mussten und müssen und wie sie dies denn mit einem negativen Eigenkapital bewerkstelligen wollen.

4 Schliesslich kommen sie dann auf die glorreiche Idee, man könne ja eine Forderung an die gesamte Volkswirtschaft als Beteiligung tarnen und aktivieren. Ein bisschen Bedenken haben sie zwar selber, aber man biegt sich halt die Welt auch da, wie sie einem gefällt:
Gewöhnungsbedürftig daran ist natürlich, dass es keine Beteiligung an einer einzelnen juristischen Person mit Beteiligungsvertrag oder Aktien ist, sondern eine pauschale Beteiligung an der Volkswirtschaft. Das widerspricht allen rechtlichen Gepflogenheiten.
http://www.vollgeld-initiative.ch/fa/img/Texte_Dokumente_deutsch/2013_11_29_Vollgeld_Bilanzierung_aus_Sicht_der_Zentralbank_-_Thomas_Mayer.pdf, Seite 13

Richtig! Was verkauft Ihr denn, wenn der Franken unter Druck gerät? Die Volkswirtschaft - oder klaut Ihr einfach den Leuten nachts die Dächer von den Häusern? Wieso aktiviert Ihr nicht den Mond? Oder noch besser:
die Sonne - die reicht auch für ein Weilchen! Ihr seht also: Auswahl hat's genug da draussen. Das wär doch mal eine neue, originelle Idee! Ist zwar ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber was soll's... Kabarett mit Emil halt. Die Initianten sollten sich die korrekten Ausführungen von Dr. Meyer zu Herzen nehmen.

5
Ein paar weitere diesbezügliche Zitate von Fisher (Quelle):
New York Times, Sept. 5, 1929:
There may be a recession in stock prices, but not anything in the nature of a crash.
Economics, Oct. 17, 1929:
Stock prices have reached what looks like a permanently high plateau. I do not feel there will be soon if ever a 50 or 60 point break from present levels, such as (bears) have predicted. I expect to see the stock market a good deal higher within a few months.
November 14, 1929:
The end of the decline of the Stock Market will probably not be long, only a few more days at most.
Early 1930:
For the immediate future, at least, the outlook (stocks) is bright.
Motto: "Man darf die Hoffnung nie aufgeben - irgendwann kriegt man dann recht."?

***


Fragen an den Vollgeldvertreter Herrn Dr. oec. Reinhold Harringer - die geschätzten Antworten werden nach Eintreffen gerne publiziert:

***

Noch so ein Vollgeldvertreter, von dem ich bis heute keine Antwort erhalten habe:

Die Aussage von Prof. Dr. Otmar Pregetter:

http://insideparadeplatz.ch/2015/05/12/vollgeld-vollidiotie/#comment-92506

http://insideparadeplatz.ch/2015/05/12/vollgeld-vollidiotie/#comment-93175


***

Auf Antworten auf klare Fragen wartet man vergeblich. Dafür sind Anschuldigungen, Unterstellungen usw. und die Polemik bei den Vollgeldlern alltäglich - in psychologischer Kriegsführung und Massenmanipulation sind sie Spitze!

http://insideparadeplatz.ch/videos/vollgeldler-habe-ihre-idee-beim-ober-sozialisten-karl-marx-abgekupfert/#comment-93937

***

So lügen die Vollgeldvertreter:

http://www.geolitico.de/2015/05/23/zeit-fuer-eine-echte-geldreform/#comment-145597

Geolotico wurde (angeblich?) gehackt - und die Kommentare sind allesamt verschwunden.

Meine Antwort:

...und dann bestreitet dieser Vollgeldler, was er geschrieben hat...


Fazit: Wie die Heuschrecken fallen die Vollgeldler in die Foren ein und müllen sie mit ihrer Propaganda zu. Wenn man sie dann ernst nimmt und mit ihnen diskutieren möchte, schweigen sie oder werden ausfallend und beleidigend. Die wissen schon warum. Vollgeld ist eine kommunistische Ideologie!

Sofort jaulen die Vollgeldpropagandisten auf - siehe die Kommentare:

http://insideparadeplatz.ch/videos/vollgeldler-habe-ihre-idee-beim-ober-sozialisten-karl-marx-abgekupfert/#comment-93931

http://insideparadeplatz.ch/videos/vollgeldler-habe-ihre-idee-beim-ober-sozialisten-karl-marx-abgekupfert/#comment-93292

(Anmerkung: Proudhons Schrift gelangte am 15.10.1846 in den Verkauf; Marx' Kommunistisches Manifest am 21.2.1848. Will man sich nicht mit Marx bekleckern? Wieso macht man denn solch ein Theater ob Marx oder Proudhon? Die Gesinnung ist bei beiden die Gleiche! Und die Analyse ist bei beiden gleich falsch; die verheerenden Folgen dieses Gedankenguts sollten mittlerweile ja sattsam bekannt sein: Was interessiert die 85 - 100 Millionen Ermordeten noch, ob die ideologisch-verblendete Schrift von Proudhon oder Marx stammte?)

Oder um es mit Gandhi zu sagen: "Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt".

Tja...

***

14.7.2014: Soeben entdecke ich den Artikel von Martin Schweiger vom 12.7.14, der meiner Argumentation auf's Tüpfelchen gleicht. Glauben Sie aber nicht, dass Schweiger mir das abgeschrieben hat (oder umgekehrt? - nicht möglich, da meine Seite schon länger existiert) - oh nein! Die Wahrheit bleibt halt eben die Wahrheit - und Tatsachen bleiben Tatsachen: alle Wege führen nach Rom. Falsche Wege allerdings führen in den Abgrund! http://martin-schweiger.com/2014/07/12/was-nicht-zu-einem-echtgeld-fuhrt-die-derzeit-laufenden-schweizer-gold-und-vollgeldinitiativen/comment-page-1/#comment-7636


***

1 Die unumgehbare Vorfinanzierung ist seit Jahrtausenden bekannt - doch dazu später mehr -, wie auch die daraus folgende Schuldenproblematik:

Das 5. Buch Mose (Deuteronomium) verlangt in Kapitel 15:

Nicht bloss das zeigt, dass man sich bereits damals betreffend der Problematik der Schulden und deren Konsequenzen im Klaren war. Dies wäre zwar eine Lösung - aber diese Lösung ist ausserhalb des Geldsystems. Eine andere Lösung wäre, wenn man die Superreichen enteignen würde. Allerdings ist auch das weder einfach noch unproblematisch, würde man doch das Institut des Eigentums aushebeln mit den entsprechenden Konsequenzen:
ein solcher Staat würde dadurch seine Glaubwürdigkeit und Kreditfähigkeit verlieren (mittlerweile hat man in Zypern einen teilweisen Bail-in wohl probehalber durchgeführt). Zudem wäre es ausserhalb des entsprechenden staatlichen Hoheitsgebiets nicht durchsetzbar.

Es gibt keine Lösung, solange es einen infalliblen Schuldner gibt: den Staat! Aber ohne Staat gibt es kein Eigentum im gebräuchlichen Sinn, sondern nur das Faustrecht. Das Eigentum besteht also dann nur so lange, bis man kräfte- oder waffenmässig unterliegt. Wenn sich dann wieder eine Macht etabliert (das Machtvakuum ausgefüllt wird), sind wir wieder im Staatswesen.
Man kann die Vorfinanzierung - welche man immer im Blickwinkel haben muss - niemals ausser Kraft setzen. So muss eben auch der infallible Schuldner, der Staat, sich vorfinanzieren, also ist auch der Staat von Beginn an Schuldner (nur rohstoffreiche Staaten können sich allenfalls von Schulden befreien infolge der Deviseneinnahmen aus dem Rohstoffexport), halt eben ein Schuldner, der zuletzt pleite geht - und der Staat wird im Interesse seiner Macht alles daran setzen, das Wirtschaftssystem aufrecht zu erhalten. Also wird er - infolge der gezwungenen Aufschuldung - immer der "Lender of last resort" bleiben, entweder selbst oder via Zentralbank, welche ja auch wiederum staatlich ist. Und das bis zum bitteren Ende.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lender_of_last_resort
https://www.snb.ch/de/iabout/finstab

Schuld"geld" ist Jahrtausende alt (z.B. hat man von der Steinzeit an bis ins Mittelalter Kerbhölzer (früher Kerbknochen) benutzt - daher noch heute das Sprichwort: etwas auf dem Kerbholz haben, d.h. verschuldet sein). Auch Goldgeld geht nicht ohne Schulden - damals hat man (Handels-)Wechsel gezogen, was auch eine Art von Geld ist (Ansprüche auf Gold); zudem gab es Noten schon lange Zeit. Bis 1971 - dem Schliessen des Goldfensters durch Nixon, also unter dem Bretton Woods System - war Geld ein Anspruch auf Gold (der Vietnam-Krieg hat die USA ausgelaugt): "in Gold we trust" - heute: "in God we trust". Da aber das System so oder so immer mehr in die Schulden kommt, war das Schliessen des Goldfensters nur eine Frage der Zeit. Man kann also festhalten: Schuldgeld ist Jahrtausende alt - und die Goldwährung kam auch nicht ohne Schuldgeld aus. Einzig eine reine Gold- und/oder Silberwährung (Kurantmünzen) wäre theoretisch ohne Schuldgeld denkbar - aber auch nicht ohne Wechsel. Wechsel werden m.W. heutzutage kaum mehr genutzt, allerdings sind sie weiterhin in den Gesetzen, haben also eine klare Rechtsgrundlage. In der Schweiz im Obligationen- sowie im Schuldbetreibungs- und Konkursrecht. Die Geschäftsbanken haben zu Beginn des Systems einen Wechsel auf sich gezogen und der Zentralbank übergeben, um an Bargeld zu kommen (ist auch heute noch denkbar, aber soviel ich weiss nicht mehr üblich).

Die Chinesen kannten Papier"geld" bereits ab dem 6. Jahrhundert:
http://www.nbbmuseum.be/de/2007/09/chinehttp://www.nbbmuseum.be/de/2007/09/chinese-invention.htmse-invention.htm
Ab dem 10. Jahrhundert sind auch Wechsel bekannt, wie Sie aus dem Text ersehen. Ab hier spricht man von Noten und Währung.
Sie sehen daraus auch, dass Warengeld nicht ausreicht, um den Bedarf der Wirtschaft zu decken. Immer mussten Schuldverschreibungen ausgestellt werden. Dies ergibt sich aus der unumgehbaren Vorfinanzierung, welche von den meisten "Wissenschaftlern" grosszügig übersehen wird. Nur wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel. Wer das nicht kapiert, hat eben nix verstanden. Dabei ist es doch einfach logisch: Wenn Sie als Händler Waren einkaufen, haben Sie das Geld aus dem Verkauf noch nicht eingenommen. Also stellen Sie einen Wechsel oder eine Schuldverschreibung (Kreditor) aus und zahlen nach dem Verkauf der Ware den Lieferanten aus. Der Lieferant gibt normalerweise ja 30 Tage Kredit und führt daher den Warenempfänger als Debitor. Analog ist es, wenn Sie ein Geschäft gründen: Sie brauchen erst einmal das Kapital - und müssen sich im Normalfall verschulden (oder Aktien oder Anteilscheine emittieren). So muss auch der Staat sich erst einmal vorfinanzieren. Doch dazu später mehr.

Wenn die Vollgeldphantasten jetzt meinen, man könne einfach Papier bedrucken und das sei dann schuldfreies Geld, ist das nicht einfach nur simplifizierend, sondern naiv und nicht mehr nachvollziehbar.

2 In Tat und Wahrheit ist es nicht bloss ein gegenseitiges, sondern ein mehrseitiges Schuldverhältnis, da ja der Kreditnehmer das Geld benötigte, um seinen Gläubiger zu befriedigen. Schliesslich resultiert daraus ein Schuldengeflecht, welches in der Bilanz der Bank seinen Niederschlag findet: Einerseits die Forderungen und übrigen Aktiven der Bank auf der Aktivseite (= ihr Vermögen) und anderseits ihre Schulden gegenüber ihren verschiedenen Gläubigern (Fremdkapital) und die Ansprüche der Kapitalgeber der Bank (Eigenkapital) auf der Passivseite (= ihre Verpflichtungen).

Autor: Oeconomicus criticus

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