Die Macht der Kreditvergabe Wo Macht ist, besteht die Möglichkeit des Machtmissbrauchs. Wer Kredite vergeben kann, hat eine gewisse Macht, da der Kreditnehmer auf den Kredit hofft oder gar darauf angewiesen ist. So können Kreditgeber genehme Personen bevorzugen und missliebige benachteiligen. Politiker können gefördert oder behindert werden, Firmen unterstützt oder ruiniert werden. Insbesondere in den USA ist es üblich, dass die Banken ihnen genehme Politiker mit hohen Beträgen fördern, andere werden nicht unterstützt. Diese Art der Politikbeeinflussung findet natürlich nicht bloss von Banken, sondern auch durch finanzkräftige Grossfirmen statt. Die Finanzkraft entscheidet auch darüber, ob man sich Lobbyisten leisten kann, welche in den Ratsstuben ein- und ausgehen. Zudem kann Politikern ein Pöstchen z.B. als Verwaltungsrat nach ihrem Ausscheiden in Aussicht gestellt werden. Solcherlei Politikbeeinflussung ist dem "Normalbürger" verwehrt, und er hat in der Regel keine direkt wahrnehmbaren finanziellen und persönlichen Vorteile daran, welche Richtung die Politik einschlägt. Jedenfalls sind seine Vorteile marginal im Verhältnis zum Aufwand, den er betreiben müsste, um die Politik wahrnehmbar zu beeinflussen. Kurz gesagt: er hat kein persönliches Interesse, weil es ihn zuviel kostet und ihm nichts bringt (Kosten-Nutzen-Rechnung). Es ist klar und legitim, dass Firmen auf ihr Wohl bedacht sind, das kommt indirekt auch den Arbeitnehmern zugut. Die Grenze liegt dort, wo die Machtvorteile zu Lasten der Allgemeinheit stattfinden. Eine fliessende und nicht objektiv feststellbare Grenze, zugegebenermassen. Solange es
eine Vielzahl von Banken gibt, ist der Missbrauch der diesbezüglichen
Macht begrenzt. Gibt es allerdings nur noch ein Bankenmonopol, so ist
die Macht desselben fast unbegrenzt (siehe Vollgeldidee). Der Staat - resp. die herrschenden Politiker - benötigt Geld, um die Stimmen der Bürger zu kaufen; die Politiker versprechen den Menschen irgendeinen persönlichen oder geldwerten Vorteil, so werden sie (wieder) gewählt. Als anschauliches Beispiel siehe das Märchen ganz unten auf dieser Seite. Wenn die Banken keine Staatsanleihen kaufen oder ihre Käufe reduzieren würden, müsste das entweder die Notenbank übernehmen oder die Politiker müssten ihre Versprechen den Bürgern gegenüber brechen. Die Korruption
beginnt also nicht erst bei den Politikern, sondern schon viel früher,
nämlich bei den Bürgern selbst! Allerdings haben wir die Möglichkeiten
der Banken auf anderen Seiten konkreter besprochen und festgestellt,
dass da in den Erklärungen und Kritiken einiges verdreht wird,
insbesondere hier und hier. Die Aussagen auf dieser Seite sind unter jenen Aspekten zu betrachten. Banken haben aufgrund ihrer Macht der Kreditvergabe oder eben -verweigerung die Möglichkeit über Wohl und Wehe ganzer Volkswirtschaften
und Nationen zu befinden und sie der Prosperität oder dem Untergang
zuführen, denn die Ausweitung der Geldmenge bedeutet nichts anderes
als Boom; Stagnation in der Kreditgewährung oder gar Rückforderung von
Krediten bedeutet Rezession oder gar Deflation. In diesem Zusammenhang sind ebenfalls die Zinsmanipulation durch die Zentralbanken, die Kreditgewährung unter dem Aspekt des Moral Hazards - Grossbanken können davon ausgehen, dass sie gerettet werden, falls sie sich verspekulieren - sowie politisch unterstützte und ermöglichte Kredite - wie z.B. an Griechenland - zu erwähnen. Zu diesem Beispiel sei folgendes angemerkt: Griechenland profitierte durch den Eurobeitritt von tiefen Zinsen, weshalb sich die Wirtschaftssubjekte günstig verschulden konnten. Sie sind allerdings aufgrund der volkswirtschaftlichen Leistung nicht imstande, diese Kredite zu bedienen. Im Gegenteil: Da die Leistung der griechischen Volkswirtschaft (viel zu hohe Lohnstückkosten) nicht konkurrenzfähig ist mit einer starken Währung, wurden die Kredite notleidend. Durch Euro und tiefe Zinsen war es möglich, dass Griechenland teure Produkte auf Kredit importieren konnte. Profitiert haben die Exporteure und die Banken, denn diese werden nun durch die Politik herausgekauft; die Rechnung zahlt wiederum der Bürger der Exportländer mittels EZB-Bazooka, ESM usw.. (Und die SNB unterstützt den Euro mit ihren massiven Käufen und wälzt damit nicht bloss das Risiko auf die Schweizer Bürger und Banken ab, sondern unterstützt damit auch die EU-Diktatur.) Das heisst nun nichts anderes, als dass die Exportländer resp. ihre Arbeiter ihre hergestellten, exportierten Produkte selber bezahlen; das Geld wandert von den die Produkte herstellenden Arbeitnehmern zu den Aktionären der Exportindustrie und der Banken. Ebenso profitiert die Macht, seien dies EU-Diktatoren, Staaten oder Finanzoligarchie. Durch die ach so schöne, manipulativ und propagandistisch bejubelte, hochgelobte und gross angepriesene Personenfreizügigkeit kann zwar der Arbeiter ohne grössere Kontrollen und ohne Geldwechsel in die anderen Länder reisen (Zynismus ein: welch segensreiche Errungenschaft! Zynismus aus.), solange er noch das Geld dazu hat, wird allerdings zu Hause konkurrenziert durch billigere Arbeitskräfte, ausgesogen durch hohe Mieten und Sozialkosten, währenddem sein Lohn seit Jahren stagniert und die Arbeitslosigkeit grassiert nachdem er selbstverständlich alternativlos und dankend (Zynismus ein: z.B. als deutscher Exportweltmeister! Zynismus aus.) auch noch gratis für den Export und für Moloch geschuftet hat... Zusätzliche Infos: Hier einige Filme: Wer hat die wirkliche Macht? Zur Macht infolge des Schuldgeldes an sich kommen wir auf der nächsten Seite. *** Monopole, Oligopole und Lobbying Die Bürger dürfen Geld nicht im Keller drucken, da sie damit ja eine Verpflichtung der Bank herstellen würden. Sie kämen mit dem Strafrecht in Konflikt. Auch können sie nicht einfach so eine Bank gründen, da ihnen dazu meist das nötige Kapital wie auch das Know-How fehlen. Deshalb gibt es eine gewisse Anzahl Banken, wenn man so will ein Oligopol. Die Zentralbanken besitzen gar innerhalb des Staates das Monopol. Nur diese Wirtschaftsteilnehmer haben die Möglichkeit, Geld zu erzeugen (bitte dazu unbedingt die Ausführungen auf der Seite "Geldschöpfung" beachten, um weitverbreitete Missverständnisse zu vermeiden!). Diesen gewährten Vorteil versucht man mittels Gesetzen einzudämmen. Die Macht der Banken wird durch die Spezial-Bankengesetzgebung in gewissem Sinne begrenzt. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass die Gesetzestexte oftmals durch die Bankenlobby beeinflusst, wenn nicht gar eingebracht werden. Der "Normalsterbliche" übersieht dabei aber leicht, dass die entsprechenden Gesetze eher nie von den Volksvertretern oder unabhängigen Professoren codiert, sondern vielmehr von Lobbyistenseite eingebracht wurden und meist unverändert den Parlamenten zum Abnicken unterbreitet werden. Als fast schon extremes Beispiel seien die Ausführungen im Buch von Griffin: "Die Kreatur von Jekyll Island. Die US-Notenbank Federal Reserve. Das schrecklichste Ungeheuer, das die internationale Hochfinanz je schuf." erwähnt. (Ich empfehle die Lektüre desselben, obwohl ich absolut nicht in allem mit Griffin einiggehe. Wer diese Webseite ernsthaft studiert hat, weiss warum und wird auch die Denkfehler von Griffin sehr schnell erkennen.) Natürlich haben die Bankfachleute einen Wissensvorsprung vor den Politikern - und die Politiker sind dankbar, wenn die Gesetze von Fachleuten geschrieben werden, das ist auch bis zu einem gewissen Grad verständlich und nachvollziehbar, ja gar wünschenswert -, von welchen wohl kaum einer das Geldsystem, geschweige denn das Bankwesen versteht. Sie haben mit meiner Webseite die Möglichkeit, ihr Wissensdefizit ein Stück weit zu kompensieren - sofern sie denn Interesse und Zeit haben. Es ist jedoch nicht bloss Aufgabe der Politiker zu wissen, wovon sie reden, sondern in einer Demokratie wäre es wünschenswert, dass auch das Volk dies täte. Dies umso mehr, da es sich beim Geldsystem um eine der zentralen Fragen einer Gesellschaft handelt, welche jeden Einzelnen etwas angeht und seine Zukunft mitbestimmt. Von der Problematik des Schuldgeldes generell haben wir ja bereits gesprochen. Hier näheres, wie die Gesetze zustandekommen: Wer steuert die EU - 3 Teile Hier ein lesenswerter Kommentar eines Bankers, womit wir zu den Schattenbanken überleiten. *** Schattenbanken Da die Banken mittels Kredit quasi das Geld in die Welt setzen (bitte dazu unbedingt die Ausführungen auf der Seite "Geldschöpfung" beachten, um weitverbreitete Missverständnisse zu vermeiden!), können sie Schattenbanken unterhalten, d.h., sie können eine „Bank“ gründen, welche sie danach mit Kredit ausstatten und gleich auch selber kontrollieren. Sie geben sich also quasi selber Kredit (d.h., die Schattenbanken kaufen Wertpapiere, welche sie dann als Sicherheit hinterlegen und wiederum beleihen können). Diese Schattenbanken können dann mit diesem neuen Buchgeld spekulieren. Oftmals werden diese Schattenbanken in bezüglich Bankenregulierung quasi rechtsfreien Staaten gegründet, wo auch die Steuerbelastung günstig ist. Diese Schattenbanken ermöglichen es den Muttergesellschaften, Macht-, Wissens-, Kosten- und Steuervorteile auszunützen und Aufsichts- und Gesetzesauflagen des Sitzstaates der Muttergesellschaft zu umgehen sowie ihre Marktmacht auszuspielen. So kann die Geldmenge nicht bloss ausgeweitet und die Vermögenswerte durch die Spekulationen dieser Schattenbanken aufgeblasen und manipuliert werden, sondern die Banken haben eine weitere Möglichkeit, ihre Gewinne zu vergrössern, Märkte zu kontrollieren und ihre Macht zu konsolidieren. Verluste werden sowieso im Notfall von der Allgemeinheit übernommen, wie man in den letzten Jahren unschwer erkennen konnte, weil man angeblich oder auch tatsächlich systemrelevante Banken nicht einfach pleite gehen lassen kann/will; Gewinne werden allerdings als Dividenden den Aktionären und als Boni den sogenannten Investmentbankern gutgeschrieben: Gewinne werden privatisiert, Verluste werden sozialisiert. Bis vor wenigen Jahren waren die Banken ziemlich eingeschränkt in ihren Tätigkeiten durch den Glass Steagall Act (Trennbankensystem) der USA, der dann aufgehoben, aber wieder in Kraft gesetzt wurde. Dieses Gesetz und seine Aufhebung hatten Auswirkungen bis nach Europa. In Deutschland z.B. hat Herr Jörg Asmussen bei der Aufhebung eine bedeutende Rolle gespielt und ist auch heute noch in hoher Position. Hier ein entsprechender Film. Wissensvorsprung und andere Vorteile Banken haben meist Vertreter im Parlament, beherrschen die Börsen (siehe die vielen Skandale und ausgesprochenen Megabussen der letzten Jahre betreffend Manipulation), verwalten Vermögen und haben Einsicht in Firmeninterna durch Verwaltungsratssitze, Aktienmehrheiten resp. Beteiligungen und Vertretungsmandate, Buchführung und Kreditgewährung. Dies nur einige Vorteile, die Banken gegenüber Privatpersonen geniessen. Aus all diesen Überlegungen geht hervor, dass nicht eigentlich das Geldsystem Betrug ist (das wird nämlich von den meisten Professoren auch nicht behauptet!!!), sondern der Missbrauch von Privilegien resp. Macht sowie das ...ähh... Versagen der Aufsichtsbehörden und der Politik. Daher ist der Titel dieses Videos zwar verfehlt, der Inhalt allerdings durchaus sehens- und bedenkenswert. Mit obigen Ausführungen möchte ich keineswegs behaupten, dass alle Banken ihre Macht und ihren Wissensvorsprung missbrauchen. Beileibe nicht: im Gegenteil, die meisten Banken dürften wohl recht verantwortungsvoll handeln. Aber wo Macht ist, ist auch die Möglichkeit des Missbrauchs gegeben. Und je grösser die Macht, desto grösser die Versuchung des Missbrauchs. Als Gegenpol zur Macht und ihrem Wissensvorsprung bleibt das Wissen, das Verstehen der Grundzüge des Geldsystems durch die Allgemeinheit. Nur so kann sich der Stimmbürger eine wirklich eigene Meinung bilden und sachlich seinen Standpunkt vertreten, mitdiskutieren, abstimmen und wählen. Dafür aber braucht er keine Propaganda, welche leider mittlerweile offensichtlich die Oberhand gewonnen hat und in den Schulstuben gelehrt wird, sondern objektive Informationen. Mir bleibt einzig, zu versuchen, diese Informationen in den Grundzügen dem mündigen Bürger bereitzustellen. Der Staat Ich liebe ihn - ich hasse ihn... Bildquelle: pixabay.com Mit Staat geht es nicht, ohne Staat auch nicht (mehr)... Ich bin zwar in vielem nicht mit Oppenheimer einig, aber er hat in vielem auch durchaus recht: http://www.franz-oppenheimer.de/staat0.htm Siehe insbesondere auch Seite 2: http://www.franz-oppenheimer.de/staat1.htm Autor: Oeconomicus criticus |
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