Es gibt die sichtbare Regierung in Washington, und dann gibt es eine andere, schattenhafte, undefinierbarere Regierung, die nicht
öffentlich beobachtbar ist. Die erstere ist die traditionelle Washingtoner Parteipolitik: Die Spitze des Eisbergs, die eine Öffentlichkeit
täglich sieht und welche theoretisch über Wahlen steuerbar ist. Den untergründigen Teil des Eisbergs nenne ich den "Tiefen Staat", der nach
seinem eigenen Regeln und Richtlinien funktioniert, unabhängig davon, wer formell an der Macht ist.
Die politischen Aktivitäten des tiefen Staats sind die Hauptquelle und das Milieu dessen, was ich seit einiger Zeit nun,
als das US-SchreckensImperium bezeichne.
Einen herrausragenden Artikel und gründliche Analyse zum "Tiefen Staat" in den USA, Der tiefe Staat, die Schatten-Regierung und die Wall Street-Oberwelt schrieb Peter Dale Scott
im Frühling 2014. Wer sich dafür interessiert braucht nur auf Aufklappen/Zuklappen zu klicken.
Der tiefe Staat, die Schatten-Regierung und die Wall Street-Oberwelt
von Peter Dale Scott
Der "tiefe Staat” wurde vom britischen Newsletter On Religion als "die eingebetteten antidemokratischen Machtstrukturen
innerhalb einer Regierung" definiert, "etwas, von dem nur sehr wenige Demokratien behaupten können, frei zu sein.” Der Begriff entstand 1996
in der Türkei, um sich auf US-gestützte Elemente zu beziehen, vor allem in den Geheimdiensten und im Militär, die immer wieder Gewalt
angewendet hatten, um den demokratischen politischen Prozess in der Türkei zu stören und neu auszurichten. Manchmal ist die Definition
auf Elemente innerhalb der Regierung (oder "einen Staat im Staate”) eingeschränkt, aber häufiger wird der Begriff in der Türkei aus
historischen Gründen erweitert benutzt, um "Mitglieder der türkischen Unterwelt” miteinzubeziehen. In diesem Essay werde ich den
"tiefen Staat” im erweiterten Sinne verwenden, um sowohl die zweite Ebene der geheimen Regierung innerhalb Washingtons, als auch jene
Außenseiter zu berücksichtigen, die entweder in der Unterwelt oder der Oberwelt mächtig genug sind, ihm Richtung geben zu können. Kurzum,
ich werde den Begriff des "tiefen Staats” mit dem gleichsetzen, was ich 1993 ein "tiefes politisches System” nannte: "eines,
das gewöhnlich auf Entscheidungs- und Durchsetzungsverfahren außerhalb wie auch innerhalb des von Gesetz und Gesellschaft öffentlich sanktionierten
Bereichs zurückgreift.”
So wie ich, legt Lofgren eine zweideutige Symbiose zwischen zwei Aspekten des tiefen Staats Amerikas nahe:
"1.) die Beltway-Behörden der Schattenregierung, wie die CIA und NSA, die vom öffentlichen Staat eingerichtet worden sind und ihn
jetzt überschatten, und
2.) die viel ältere Macht der Wall Street, die sich auf den mächtigen Banken und Anwaltskanzleien dort gründet."
In seinen Worten:
"Es ist nicht zu viel gesagt, dass die Wall Street der eigentliche Eigentümer des Tiefenstaats und seiner Strategien sein könnte, und sei
es aus keinem anderen Grund als dem, dass sie das Geld hat, um Regierungsvertreter mit einer zweiten Karriere zu belohnen, die von der
Attraktivität her weit über die Träume eines angestellten Regierungsbeamten hinausgeht."
Ich werde vorbringen, dass in den 1950er Jahren die Wall Street ein dominierender Komplex war. Dieser umfasste nicht nur Banken und Ölfirmen,
sondern auch die Ölkonzerne, deren Kartellabsprachen von der Wall-Street-Kanzlei Sullivan und Cromwell, der Heimat der
Dulles-Brüder, erfolgreich gegen die US-Regierung verteidigt wurden. Dieser größere Komplex ist das, was ich mit der Wall Street-Oberwelt
meine.
Die lange Geschichte der Wall Street-Oberwelt
Lofgrens Einbeziehung der Wall Street steht im Einklang mit Franklin Roosevelts Beobachtung im Jahre 1933 an seinem Freund,
Col. E.M. House: "Die wirkliche Wahrheit … ist, wie Sie und ich wissen, dass ein Finanz-Element in den größeren Zentren
die Regierung von jeher seit den Tagen Andrew Jacksons besessen hat."
FDRs Einsicht wird durch die Effizienz illustriert, mit der eine Gruppe von Wall Street-Bankern (einschließlich Nelson
Rockefellers Großvater Nelson Aldrich und Paul Warburg) in einem streng geheimen Treffen im Jahre 1910 in der Lage waren,
das Federal Reserve System zu begründen ¬ ein System, das die Aufsicht über die Geldversorgung des Landes und aller Banken
Amerikas in die nicht unparteiischen Hände seiner größten Mitglieder legte. Der politische Einfluss des quasi-staatlichen
Federal Reserve-Vorstands (in dem das Bundesfinanzministerium vertreten ist, aber nicht dominiert) wurde 2008 deutlich aufgezeigt,
als die Fed-Führung die sofortige Unterstützung der aufeinander folgenden Regierungen eines Republikaners aus Texas und eines
Demokraten aus dem Mittleren Westen für den Erhalt öffentlicher Gelder sicherstellte, um das rücksichtslose Management der Wall
Street-Banken zu retten: Banken, die Too Big To Fail sind, und natürlich auch Too Big To Jail, aber nicht Too Big
To Bail.
Die Wall Street und der Beginn der CIA
Hochrangige Beamte des Finanzministeriums, CIA-Offiziere, und die Wall Street-Banker und -Anwälte denken ähnlich ob der
"Drehtür”, durch die sie problemlos vom privaten Sektor in den öffentlichen Dienst und zurück wechseln. 1946 rekrutierte General
Vandenberg als Director of Central Intelligence (DCI) Allen Dulles, damals ein republikanischer Anwalt bei Sullivan und Cromwell
in New York, "um Vorschläge für die Form und Organisation dessen zu entwerfen, woraus die Central Intelligence Agency im
Jahre 1947 werden sollte.” Dulles rief umgehend eine beratende Gruppe von sechs Männern zusammen, von denen bis auf
einen alle Wall Street-Investmentbanker oder ¬Anwälte waren. Dulles und zwei andere (William H. Jackson und Frank Wisner)
traten der Behörde später bei, wo Dulles damit fortfuhr, politische Entscheidungen zu orchestrieren, wie beispielsweise den Sturz
des Regimes Arbenz in Guatemala, den er zuvor in New York beim Council on Foreign Relations diskutiert hatte.
Es scheint wenig Unterschied für den Einfluss von Allen Dulles ausgemacht zu haben, ob er ein Wall Street-Anwalt oder
CIA-Direktor war. Obwohl er der CIA bis November 1950 nicht offiziell beigetreten war, war er vor Beginn der Berlin-Blockade von
1948 in Berlin, indem er "die Aufsicht über die Entfesselung der antisowjetischen Propaganda in ganz Europa” innehatte. Im Frühsommer 1948
bildete er das Amerikanische Komitee für ein Vereinigtes Europa (ACUE), um das zu unterstützen, was in den frühen 1950er Jahren "die größte
CIA-Operation in Westeuropa" wurde.
Der Tiefenstaat und Gelder für verdeckte Operationen der CIA
Die Wall Street war auch die Inspiration für das, was schließlich zur ersten verdeckten Operation der CIA wurde: die Verwendung von
"über 10 Millionen US-Dollar in beschlagnahmten Achsen-Geldern, um die [italienische] Wahl [von 1948] zu beeinflussen.”
(Das Fundraising hatte im wohlhabenden Brook Club in New York begonnen; aber Allen Dulles, noch immer ein Wall Street-Anwalt, überzeugte
Washington, das zunächst eine private Finanzierung der Kampagne bevorzugt hatte, die Operation durch den National Security Council und die
CIA zu genehmigen.
Dulles‘ Freund Frank Wisner verließ danach die Wall Street, um die Aufsicht über ein vergrößertes Programm für verdeckte Operationen durch das neu
geschaffene Office of Policy Coordination (OPC) zu übernehmen. Dulles, noch immer ein Anwalt, warb erfolgreich für einen Wiederaufbau
Westeuropas durch das, was als Marshall-Plan bekannt wurde. Gemeinsam mit George Kennan und James Forrestal half Dulles auch "einen geheimen
Zusatz [zum Marshall-Plan] zu entwickeln, der der CIA die Möglichkeit gab, politische Kriegsführung auszuüben. Er ließ die Behörde Millionen von
Dollar aus dem Plan abschöpfen.”
Dies schuf eine der früheren Gelegenheiten, bei denen die CIA direkt oder indirekt lokale Kräfte, die im Drogenhandel verwickelt waren,
rekrutierte. Das AFL-Mitglied Irving Brown, der Assistent vom AFL-Offiziellen Jay Lovestone (ein CIA-Asset), war in Drogenschmuggel-Aktivitäten
in Europa zur gleichen Zeit verwickelt, in der er Mittel aus dem Marshall-Plan umleitete, um
"eine ,kompatible linke‘ Gewerkschaft in Marseille mit Pierre Ferri-Pisani (zu etablieren). Im Auftrag von Brown und der CIA heuerte
Ferri-Pisani (ein Drogenschmuggler mit Verbindung zum Verbrechensherrscher von Marseille, Antoine Guerini) Berufsschläger zum Zusammenschlagen von
kommunistischen Dock-Arbeitern an.”
Eine ähnliche Finanzierungsquelle für die CIA wurde im Fernen Osten entwickelt: der sogenannte
",M-Fonds‘, ein Geheimer Geldfonds von enormer Größe, der [1991] in Japan seit mehr als vierzig Jahren existierte. Der Fonds wurde von den Vereinigten
Staaten in der unmittelbaren Nachkriegszeit im Wesentlichen aus den gleichen Gründen gegründet, die später den Marshallplan der
Unterstützung der USA an Westeuropa entstehen ließen, darunter auch für die Bundesrepublik Deutschland….. Der M-Fonds wurde nicht nur
für den Aufbau eines demokratischen politischen Systems in Japan verwendet, sondern darüber hinaus für alle Zwecke, für die die
Marshall-Plan-Gelder in Europa benutzt wurden."
Für mindestens zwei Jahrzehnte unterstützte die CIA großzügig rechte Parteien in Ländern wie Japan und Indonesien, möglicherweise noch mit
beschlagnahmten Achsen-Geldern. (Man trifft häufig auf die Behauptung, dass die Quelle für den M-Fonds Gold war, das von Japan im Zweiten
Weltkrieg geplündert wurde, "Yamashitas Gold”.)
Als allgemeine Regel scheint die CIA, statt diese Mittel in ihren eigenen Haushalt zu assimilieren, in die Hände von verbündeten unternehmerischen
Kräften gegeben zu haben ¬ angefangen bei anderen US-Behörden wie die Economic Cooperation Administration
(ECA, 1948 gegründet, um den Marshall-Plan zu verwalten), bis hin zu Ölgesellschaften und mächtigen Drogenhändlern.
Die CIA hat ihre Abhängigkeit von Geldern, die außerhalb ihres offiziellen Budgets fließen, nie aufgegeben, um
ihre Geheimoperationen durchzuführen. In Südostasien versorgte ihre eigene Firma Sea Supply Inc. eine Infrastruktur für einen Drogenhandel,
der eine CIA-geführte paramilitärische Einheit unterstützte, PARU. Die CIA scheint auch in Abstimmung mit schwarzen Kassen aus
verschiedenen US-Regierungsverträgen gehandelt zu haben; angefangen bei der Howard Hughes-Organisation, bis hin zu (wie wir sehen werden)
ausländischen Waffenverkäufen von US-Rüstungskonzernen wie Lockheed und Northrop.
Lockheed-Auszahlungen und CIA-Kunden: die Niederlande, Japan, Italien, Indonesien und Saudi-Arabien
Die Auszahlungen aus dem M-Fonds in den 1950er Jahren wurden von Kodama Yoshio verwaltet, "wahrscheinlich das Hauptasset der CIA in
Japan"; während "alle Darstellungen besagen, dass nach dem Ende der Besatzung alle amerikanischen Manager
des Fonds von der CIA kamen.” Kodama empfing auch und verteilte Millionen an Lockheed-Mitteln, um militärische Aufträge
sicherzustellen ¬ eine Operation, von der die CIA wusste, aber über die sie nie zugab, an ihr beteiligt gewesen zu sein.
Lockheeds Auszahlungssystem war weltweit gespannt, und man sieht eine CIA-Beteiligung daran in mindestens vier anderen Ländern:
in den Niederlanden, Italien, Indonesien und Saudi-Arabien. (Lockheed, der Erbauer der U-2, war ein großer CIA-Auftragnehmer.)
Der Empfänger in den Niederlanden war Prinz Bernhard, ein enger Freund der CIA-Direktoren Walter Bedell Smith und Allen Dulles,
und der Veranstalter der Bilderberg-Gruppe. Im Fall von Italien wurden die Zahlungen über einen Kontakt ("Antelope Cobbler”) gehandhabt,
der immer der war, der der italienische Ministerpräsident in dem Moment war (immer von einer der beiden Parteien, die zuvor von der
CIA gefördert worden waren).
Beim aufschlussreichen Beispiel Indonesiens wurden Lockheed-Zahlungen im Mai 1965, entgegen der rechtlichen Einwände des Lockheed-Ratgebers,
an einen neuen Vertrag mit einer Firma des langjährigen lokalen Agenten oder Mittelsmann, August Munir Dasaad, verschoben. Das war nur sechs Monate
nach einer geheimen US-Entscheidung, die CIA heimlich
",Einzelpersonen und Organisationen (unterstützen zu lassen), die bereit waren, obstruktive Handlungen gegen die PKI
[Indonesische Kommunistische Partei] zu unternehmen.’ Auf längere Sicht bedeutete dies die Identifizierung und ins Auge fassen von,
Anti-Regime-Elementen‘ und anderen potenziellen Führungskräften eines Post-Sukarno-Regimes."
Obwohl Dasaad ein langjähriger Unterstützer von Sukarno war, bildete er ab Mai 1965 bereits Verbindungen zu Sukarnos späteren Nachfolger,
General Suharto, über einen Verwandten der Familie, General Alamsjah, der Suharto kannte und der Empfänger des neuen Lockheed-Kontos war.
Nachdem Suharto Sukarno ersetzte, machte Alamsjah, der erhebliche Gelder kontrollierte, Gelder für Suharto frei, was ihm den Dank des neuen Präsidenten
einbrachte.
Während dies geschah, erhöhte Stanvac (ein Joint Venture von Standard-Unternehmen, die später als Exxon und Mobil bekannt wurden) die
Zahlungen an die Ölgesellschaft der Armee, Permina, die von einem eventuellen politischen Verbündeten Suhartos, General Ibnu Sutowo, geleitet wurde.
Von Alamsjah wird gesagt, dass er sich mit Ibnu Sutowo bei einer Verschwörung gegen Sukarno verbündet haben soll, zusammen mit einem gut verbundenen
japanischen Ölmann, Nishijima Shigetada. Nach Suhartos Sturz von Sukarno schrieb Fortune, dass “Sutowos noch immer kleine Firma eine
entscheidende Schlüsselrolle bei der Finanzierung der Operationen spielte, und die Armee hat dies nie vergessen.”
Wir werden uns später mit dem speziellen Fall der Lockheed-Schmiergelder für Saudi-Arabien befassen, die weitaus größer als die in Japan
waren. Die Verbindung zwischen Öl im Nahen Osten und Waffenverkäufen ist jedoch wichtig zu beachten: als sich die US-Importe von Öl des Nahen
Ostens erhöhten, wurde der Druck auf die US-Zahlungsbilanz durch erhöhte US-Waffenlieferungen in die Region wettgemacht. "In der Zeit zwischen
1963-1974 gingen die Waffenlieferungen in den Nahen Osten von 10 Prozent der weltweiten Waffenimporte auf 36 Prozent hinauf, die Hälfte davon
wurde von den Vereinigten Staaten geliefert.”
Iran 1953: Wall Street, die Dulles-Brüder und das Internationale Öl-Kartell
Die internationalen Anwälte der Wall Street versteckten voreinander nicht ihre gemeinsame Überzeugung, dass sie die Anforderungen, um die Welt
zu führen, besser verstanden als Washington. Wie John Foster Dulles in den 1930er Jahren an einen britischen Kollegen schrieb:
"Das Wort ,Kartell‘ hat hier das Stigma eines Schreckgespenst angenommen, das die Politiker ständig angreifen. Tatsache ist, dass die meisten
dieser Politiker isolationistisch und nationalistisch sind, und weil die politische Organisation der Welt unter solchen Einfluss so rückwärtsgewandt
ist, müssen Business-Leute, die realistisch mit internationalen Problemen zu kämpfen haben, Wege finden, um durch dumme politische Barrieren zu
kommen."
Die gleiche Mentalität erklärt auch, warum Allen Dulles als OSS-Offizier im Jahr 1945 einfach Befehle aus Washington umging, die es ihm verboten,
mit SS-General Karl Wolff über eine bedingte Kapitulation der deutschen Streitkräfte in Italien zu verhandeln ¬ eine wichtige Verletzung von
Roosevelts Vereinbarung mit Stalin in Jalta für eine bedingungslose Kapitulation, eine Verletzung, die von vielen als zum Kalten Krieg hinführend
angesehen wird. Und sie erklärt, warum Allen, als CIA-Direktor im Jahr 1957, sich zusammenfassend mit Eisenhowers Zurückhaltung bei der
Genehmigung von mehr als nur gelegentlichen U-2-Flügen über der UdSSR befasste, indem er heimlich einen Plan mit dem britischen MI-6
genehmigte, demnach U-2-Flüge stattdessen durch den britischen Premierminister Macmillan genehmigt werden konnten.
Diese Mentalität zeigte sich 1952, als Trumans Justizministerium versuchte, die Kartellvereinbarungen auseinanderzubrechen, durch die
Standard Oil of New Jersey (heute Exxon) und vier weitere Ölkonzerne die globale Ölverteilung kontrollierten. (Die anderen vier waren
Standard Oil Company of New York, Standard Oil of California oder Socony, Gulf Oil und Texaco; zusammen mit Royal Dutch Shell und
Anglo-Iranian bildeten sie die sogenannten Sieben Schwestern des Kartells). Konfrontiert mit einer Regierung, die die Aushändigung
relevanter Unterlagen forderte, weigerte sich Exxon-Anwalt Arthur Dean von Sullivan und Cromwell, wo Foster Dulles ein Senior-Partner war:
"Wenn es nicht um eine Frage der nationalen Sicherheit ginge, wären wir durchaus bereit, einem Strafverfahren oder einer Zivilklage
entgegenzublicken. Aber das ist die Art von Informationen, die der Kreml gerne in seine Hände bekäme.”
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete das Ölkartell eng mit der britischen Anglo-Iranian Oil Company (AIOC , später BP) zusammen, um die
Verstaatlichung von AIOC durch den iranischen Premier Mossadegh zu verhindern, und zwar durch die Einführung eines erfolgreichen
Boykotts iranischer Öl-Exporte im Mai 1951.
"Im Mai 1951 sicherte sich AIOC die Unterstützung der anderen Ölkonzerne, die jedes Interesse an einer Entmutigung von Verstaatlichungen
hatten …. Keines der großen Unternehmen würde iranisches Öl anrühren; trotz ein oder zwei malerischer Episoden hielt der Boykott."
Im Ergebnis fiel die iranische Ölproduktion von 241 Millionen Barrel im Jahre 1950 auf 10.6 Millionen Barrel im Jahre 1952.
"Dies wurde erreicht, indem dem Iran die Fähigkeit verweigert wurde, sein Erdöl exportieren zu können. Zu dieser Zeit kontrollierten die
sieben Schwestern fast 99% der Rohöltanker der Welt für solche Exporte, und noch wichtiger ist, die Märkte, die sie ansteuerten."
Aber Truman lehnte eine Beteiligung der CIA bei Bemühungen zum Sturz von Mossadeq ab, trotz eines direkten persönlichen Appells von
Churchill, und schickte stattdessen Averell Harriman nach Teheran, um in gescheiterten Bemühungen um eine friedliche Beilegung der Differenzen
mit Mossadegh zu verhandeln.
All dies änderte sich mit der Wahl von Eisenhower im November 1952, gefolgt von der Ernennung der Dulles-Brüder, Außenminister und
Chef der CIA zu sein. Die Strafanzeige des Justizministeriums gegen das Öl-Kartell wurde schnell durch eine Zivilklage ersetzt, aus der
das Öl-Kartell schließlich unbeschadet hervorging.
"Eisenhower, ein offener Freund der Ölindustrie … veränderte die Anklage von strafrechtlich auf zivilrechtlich und übertrug die
Verantwortung für den Fall vom Justizministerium ans Department of State ¬ das erste Mal in der Geschichte, dass ein Kartellverfahren zur
Strafverfolgung an das Außenministerium gegeben wurde. Wenn man sieht, dass der Außenminister John Foster Dulles war, und dass der Verteidiger
für das Öl-Kartell Dulles’ ehemalige Kanzlei (Sullivan und Cromwell) war, war der Fall bald so gut wie tot."
Danach
"(blieb die) kooperative Steuerung des Weltmarktes durch die großen Ölgesellschaften mit unterschiedlichem Erfolg bis zum
Öl-Embargo von 1973 bis 1974 in Kraft. Dass die Zusammenarbeit mehr als stillschweigend war, kann durch die Tatsache ersehen werden,
dass die kartellrechtlichen Regelungen speziell im Zeitraum 1950-1973 oftmals beiseite geschoben wurden, was den großen Unternehmen
erlaubte, als Gruppe mit verschiedenen Nahost-Ländern zu verhandeln, und nach ihrer Gründung [1960] mit der Organisation der Erdöl
exportierenden Länder oder OPEC."
Im November 1952 begannen CIA-Beamte auch die Beteiligung der CIA an den Bemühungen des MI6 und der Ölgesellschaften im Iran zu planen ¬ obwohl ihre
berüchtigte Operation TP / AJAX, um Mossadegh zu stürzen, von Eisenhower erst am 22. Juli 1953 entgültig genehmigt wurde.
Die Ereignisse von 1953 stärkten die Rolle des Ölkartells als eine strukturelle Komponente des amerikanischen tiefen Staats, sich dabei
auf seine starke Verbindungen sowohl zur Wall Street als auch zur CIA stützend. (Eine weitere solche Komponente war die Arabian-American
Oil Company oder ARAMCO in Saudi-Arabien, die die Ölproduktion in den Jahren 1951 bis 1953 erhöhte, um den Verlust von Öl aus dem Iran wettzumachen.
Bis sie vollständig 1980 verstaatlicht wurde, hielt ARAMCO Undercover-CIA-Personal wie William Eddy unter seinen Top-Beratern. Die fünf amerikanischen
Ölkonzerne waren insbesondere gestärkt durch den Erfolg von AJAX, da Anglo-Iranian (später umbenannt in BP) fortan gezwungen wurde, 40 Prozent des Öls
aus seinen iranischen Raffinerien mit ihnen zu teilen.
Nahezu alle jüngeren Darstellungen des Mossadegh-Sturzes behandeln ihn als eine verdeckte Geheimdienstoperation, bei dem das Öl-Kartell eine
(wenn es überhaupt erwähnt wird) untergeordnete Rolle spielte. Doch die Chronologie, und vor allem die verspätete Genehmigung von Eisenhower,
deuten darauf hin, dass es die CIA war, die 1953 verspätet zu einer früheren Ölkartell-Operation hinzustieß, und nicht umgekehrt.
Was den tiefen Staat betrifft, initiierte das Öl-Kartell oder der tiefe Staat im Jahre 1951 einen Prozess, den der öffentliche Staat Amerikas erst
zwei Jahre später genehmigte. Doch die unvermeidlichen Verzerrungen in der akademischen oder Archivierungs-Geschichtsschreibung, die nur mit den
primären Quellen arbeitet, die öffentlich zugänglich sind, besteht darin, die Mossadegh-Tragödie schlicht als "CIA-Coup” zu betrachten.
Die CIA, Booz Allen Hamilton und die Wall Street-Oberwelt
Durch die "Drehtür ” zirkulieren auch hochrangige Geheimdienstmitarbeiter und die Chefs der "cleared contractors"
(Auftragnehmer, die Zugang zu hochklassifizierten Informationen und Bereichen haben, Anm. d. Übersetzers), auf die sich Mike Lofgren
als Teil des tiefen Staats bezog. Tim Shorrock enthüllte 2007, dass "etwa 70 Prozent der geschätzten $ 6 Milliarden, die von der Regierung
jedes Jahr für … Geheimdienstarbeit (ausgegeben wird)", an privatunternehmerische Geheimdienstauftragnehmer wie Booz, Allen &
Hamilton (heute Booz Allen Hamilton) und SAIC ausgelagert wird. Zum Beispiel ging Mike McConnell "(vom Posten als) Chef der National
Security Agency unter Bush 41 und Clinton direkt zu Booz Allen, einem der landesweit größten privaten Geheimdienstauftragnehmer, dann
wurde er Bushs Director of National Intelligence (DNI), ging dann zurück zu Booz Allen, wo er ist jetzt ausführender Vize-Präsident
ist." Geheimdienst-Offiziere in der Regierung schreiben die nicht-kompetitiven Verträge für die privaten Unternehmen, für die sie möglicherweise
gearbeitet haben und für die sie möglicherweise wieder arbeiten könnten. Und im Laufe der Jahre hat die "Drehtür” auch Personal
zwischen Booz Allen und den internationalen Ölgesellschaften, denen die Firma dient, ausgetauscht.
Die ursprüngliche Firma Booz, Allen, & Hamilton teilte sich 2008 in Booz Allen Hamilton, konzentriert um das USG-Geschäft, und Booz &
Company in New York, das das kommerzielle und internationale Portfolio des alten Unternehmens übernahm, auf. Booz Allen Hamilton gehört mehrheitlich
dem Private-Equity-Unternehmen der Carlyle Group, bekannt für seine Zusammenarbeit mit politischen Persönlichkeiten wie den beiden Präsidenten
Bush.
Lofgren weist auf die Tiefenstaat-Bedeutung von Booz Allen Hamilton hin, dessen Unternehmensgeschäft zu 99 Prozent von der US-Regierung abhängt.
Booz Allen wurde in den Medien mit der NSA verbunden, seitdem sein Mitarbeiter Edward Snowden mit NSA-Aufzeichnungen ausriss. Aber Booz Allen,
eines der ältesten und größten der "cleared contractors”, war mit verdeckten Operationen der CIA verflochten, seit Allen Dulles
1953 CIA-Direktor wurde. Im gleichen Jahr begann Booz Allen "mehreren Auslandsaufträge zu übernehmen…: ein Land-Registrierungssystem auf den
Philippinen, eine Umstrukturierung der ägyptischen Zolloperationen und Textilindustrie, und die Arbeit für Irans nationaler Ölgesellschaft.”
Alle drei Aufgaben überschnitten sich mit verdeckten Operationen der CIA im Jahre 1953, einschließlich des philippinischen Landverteilungsprogramms,
das von Edward Lansdale gefördert wurde, um einen Huk-Aufstand zu bekämpfen, und der CIA-Operation TP / AJAX (mit dem britischen MI6), um die
Anglo-Iranian Oil Company (später BP) zu retten.
Aber die wichtigsten CIA-Booz Allen-Kooperation mag in Ägypten stattgefunden haben. Im März 1953 kehrte Miles Copeland, nachdem er von der
CIA zurückgetreten war, um Booz-Allen beizutreten, "nach Kairo für eine gemeinsame CIA-BA & H-Mission zurück.” Über
Management-Beratung an die ägyptische Regierung im Allgemeinen und an eine private Textilfabrik hinausgehend, gab Miles Nasser auch Rat bei der
Gründung seines Nachrichtendienstes (dem Mukhabarat), und er wurde "bald sein engster westlicher Berater” (wie auch sein Top-Kanal zur USG,
wichtiger als der lokale US-Botschafter und der CIA-Chef).
Copelands Verhältnis zu Nasser machte ihn nicht zu einem Gestalter der US-Politik; seine pro-Nasser-Ansichten wurden weitgehend vom pro-britischen
Anti-Nasserismus der Dulles-Brüder unterdrückt. Aber sie brachten eine Bindung zwischen Copeland und dem Weißen Haus Eisenhowers hervor. Nach 1967,
als Nixon sich für die Kandidatur um das Präsidentenamt vorbereitete, hatte Copeland eine Beurlaubung von Booz Allen genommen, um ein
prestigeträchtiger und gut bezahlter Berater für Ölunternehmen zu werden.
Die CIA, Miles Copeland und Adnan Khashoggi
Im Jahr 1966 schloss Copeland, während er technisch auf Urlaub von Booz Allen war, engen Kontakt zu Adnan Khashoggi, einem jungen Araber, der
sich sowohl zu einem "hauptsächlichen ausländischen Agenten” der USA entwickelte, als auch äußerst wohlhabend wurde aufgrund von Kommissionen
auf die Waffenlieferungen von Lockheed und anderen militärische Unternehmen an Saudi-Arabien. ("Um ein Gefühl für die Größe des Unternehmen zu
geben, das Unternehmen räumte Mitte der 1970er Jahre ein, das es zwischen 1970 und 1975 $ 106 Millionen an Kommissionen an Khashoggi zur Verfügung
gestellt hatte, mehr als zehn Mal die Höhe der Zahlungen an die nächstwichtigste Verbindung, Yoshi [sic] Kodama aus Japan.”
Anhand Copelands eigener Darstellung von 1989 hob diese Begegnung mit Khashoggi "uns beide auf eine ,Miles-und-Adnan‘-Basis, die für mehr
als zwanzig Jahre, Partys und eine sehr spezielle Art der politischen Handlungsweise überdauert hat.” (68) Copeland fügt hinzu, dass
"Adnan und ich (wurden) getrennt durch unsere jeweiligen Freunde in Langley [d.h. CIA] gebeten, einen Offiziellen … [sic]
Off-the-record-Austausch von Ideen über die sich abzeichnende Krise im Nahen Osten zu haben, und mit Vorschlägen zu kommen, die die zahmen
Bürokraten gerne gemacht hätten, aber nicht machen konnten."
Copeland flog beinah sofort nach Kairo und vertiefte sich in einer Reihe von hochrangigen, aber letztlich erfolglosen Bemühungen zur
Verhinderung dessen, was bald der Sechs-Tage-Krieg von 1967 wurde. Seine Mission gab ihm basierend auf seiner Darstellung, obwohl erfolglos,
einen "enormen Schub” für seinen Ruf, so dass er "den schon begonnenen Versuch, eine ,private CIA‘ durch Verwendung von vertraulichen
Vereinbarungen mit politisch klugen Mitglieder der Klienten-Unternehmen aufzubauen, zu beschleunigen.”
Copeland selbst-promotende Behauptungen sind umstritten, und eine Reihe von Establishment-Schriftstellern haben seine Bücher
als "unzuverlässig” beschrieben. (71) Aber Augenzeuge Larry Kolb bestätigt, dass Copeland Khashoggi nahestand, und dass die zwei
"ein Arbeitspapier (geschrieben hatten) … das vorschlug, dass … … reiche Länder, darunter nicht nur die USA, sondern auch die
arabischen Ölstaaten, einen ,Marshall-Plan‘ für alle bedürftigen Länder des Nahen Ostens, einschließlich Israels, gründen sollten."
Nachdem der Plan mit Kolbs Unterstützung nach Rücksprache mit Reagans Weißem Haus neugeschrieben worden war, sollte er von einem "Mideast
Peace Fund" unterstützt werden, dem "Adnan hundert Millionen Dollar von seinem eigenen Geld spendete.”
Der Vorschlag scheiterte, teils wegen des nahöstlichen Widerstands gegenüber Verhandlungslösungen, teils aber auch, weil Khashoggi in den
1980er Jahren nicht mehr so reich und einflussreich wie einst war. Seine Funktion als Einflussagent im Nahen Osten und anderswo wurde scharf
beschränkt, nachdem die Vereinigten Staaten durch den Corrupt Federal Practices Act von 1978 die Direktzahlungen von US-Unternehmen
an ausländische Personen verboten. Von nun an verschob sich die Funktion der Verleihung von Geld und sexuellen Gefälligkeiten an Klienten-Politiker
vor allem von Khashoggi zu einer anderen CIA-Connection, zur Bank of Credit and Commerce International (BCCI). Ein Großaktionär in BCCI war der
saudische Geheimdienstchef Kamal Adham, Khashoggis Freund und Geschäftspartner und (nach dem Senats-BCCI-Bericht) "der ehemalige Hauptansprechpartner
der CIA im arabischen Nahen Osten.”
Was die Geschichte des gescheiterten "Mideast Peace Fund" enthüllt, ist erstens, dass Khashoggi (wie BCCI nach ihm) für Washington von
Interesse war wegen seiner Fähigkeit, sowohl mit Israel als auch mit den arabischen Ländern zu verhandeln, und zweitens, dass sich Copeland und das,
was Copeland seine "private CIA” nannte, in einer Kommandoposition als führender Berater von Khashoggi befand, während er immer noch
auf unbezahlten Urlaub von Booz Allen Hamilton war.
Khashoggi, das CIA-Asset Edward K. Moss und politische Korruption
Eine starke Verbindung wurde durch die Kombination von Copelands politischen Kontakten mit den Millionen Khashoggis gebildet.
Copeland war vielleicht für Khashoggis inspirierte Wahl des unterschätzten Edward K. Moss verantwortlich, einem anderen Mann mit
CIA-Verbindungen, um sein PR-Mann in Washington zu werden.
Bereits im November 1962 entschied die CIA, als Teil der Planung, Castro loszuwerden, Moss für die politische Aktionsgruppe der
CIA-Covert Action (CA) zu verwenden. (77) Das war mehr als ein Jahr, nachdem das FBI der CIA beratend mitgeteilt hatte,
dass Moss‘ Geliebte Julia Cellini und ihr Bruder Dino Cellini angeblich Menschenbeschaffer wären, während "die Cellini- Brüder
lange mit Drogen- und modernen Sklavenhandel-Verbrechen auf Kuba in Verbindung gebracht” wurden.
Dieser FBI-Bericht legt ein wichtiges gemeinsames Interessen zwischen Moss und Khashoggi nahe: sexuelle Korruption. Genau wie sein Onkel
Yussuf Yassin einst ein Beschaffer von Frauen für König Abdul Aziz gewesen war, so wurde über Khashoggi selbst gesagt, er habe "Sex benutzt,
um US-Führungskräfte zu gewinnen.” Die Rechnung für die Frau, die Mädchen en masse auf seine Yacht im Mittelmeer lieferte, belief sich
auf Hunderttausende von Dollar. Khashoggi machte eine Praxis aus der Lieferung von Geld und Sex an solche, die er beeinflussen wollte.
Der CIA war es natürlich verboten, Sex und Geld auf diese Weise in den Vereinigten Staaten zu verwenden, oder in den Vereinigten Staaten die
Zahlungen an rechte Politiker zu tätigen, wie es ihr Verhalten in den Rest der Welt auszeichnete. Aber ein solches Verbot galt nicht für Khashoggi.
Laut Anthony Summers:
"Khashoggi hatte 1967 Nixon umworben, indem er ihm ein Flugzeug zur Verfügung stellte, um den Nahen Osten nach dem Sechs-Tage-Krieg zu bereisen.
Bald darauf eröffnete er, indem er einen Strohmann benutzte, ein Konto bei Rebozo [bei Bebe Rebozo, Nixons engem Vertrauten] in Florida. Er machte
dies, so erklärte er Watergate-Staatsanwälten, in der Hoffnung, "die Gunst von Rebozo zu erlangen”, um zu dem Mann zu gelangen, der
Präsident werden könnte, und um Geschäftsdeals zu verfolgen."
Khashoggi diente tatsächlich als "Cutout" oder Vertreter in einer Anzahl von Operationen, die der CIA und den Unternehmen,
mit denen er arbeitete, untersagt waren. Lockheed beispielsweise war auffällig abwesend auf der Liste der militärischen Auftragnehmer,
die illegal zu Nixons Wahlkampf 1972 beigetragen hatten. Aber es gab kein Gesetz, dass es seinem offiziellen Vertreter, Khashoggi, verbot,
$ 200 Millionen durch die Bank von Nixons Freund Bebe Rebozo zu lenken.
(Pierre Salinger hörte von Khashoggi, dass er 1972 1 Million Dollar an Nixon gespendet hatte, damit die oft gehörte Behauptung erhärtend,
dass Khashoggi es in einem Aktenkoffer in Nixons westliches White House in San Clemente gebracht hatte und dann "vergessen” habe, es
mitzunehmen.)
Natürlich führte Khashoggi solche Korruption nicht in der amerikanischen Politik ein; er trat bloß einem Milieu bei, in dem Rüstungsunternehmen
seit Jahren Geld und Mädchen verwendeten, um Rüstungsaufträge in Washington und Las Vegas zu ergattern. Prominent in dieser Praxis war Howard
Hughe , dem Khashoggi bald bei internationalen Beteiligungen beitrat. (Laut einem Senats-Ermittler, der der Spur nachging, die Khashoggi mit
Hughes‘ Sands Hotel in Las Vegas in Verbindung brachte, kam eine Blondine unerwartet in sein Hotelzimmer hinein und sagte: “Ich bin für
Ihr Vergnügen hier.”)
Aber Khashoggis Korruptionskanäle und -ziele überlappten mit denen der anderen mit CIA-Verbindungen. Im Jahr 1972 wurde behauptet, dass Gelder
aus dem Paradise Island Casino auf den Bahamas heimlich an Nixon und sein Freund Bebe Rebozo gegeben wurden, durchgeführt von einem Casino-Mitarbeiter.
Dies war Seymour (Sy) Alter, die von beiden, "von Nixon und Rebozo seit 1962 ein Freund war”, und auch ein Verbündeter von Edward Moss‘
Schwager Eddie Cellini, der Casino-Manager im Paradise Island war. Die Gelder kamen von der Paradise Island Bridge Company, einem Unternehmen,
das teilweise einem Offiziellen der Benguet International gehörte, einer Firma, die in Amerika von Paul Helliwell vertreten wurde. Es ist wahrscheinlich,
dass Nixon selbst einen versteckte Anteil an der Bridge Company hielt, was die Enthüllung durch die Operation Tradewinds erklären
könnte, dass ein "Richard M. Nixon” (nicht anders gekennzeichnet) ein Konto bei Helliwells Castle Bank hatte.
Drei Fakten deuten auf ein tiefenstaatliches Interesse an dem, was sonst vielleicht als Frage persönlicher Korruption erscheinen könnte.
Der erste ist, dass Paul Helliwell zwei Unternehmen für die CIA gegründet hat ¬ CAT Inc. (später Air America ) und SEA Supply Inc. in
Bangkok ¬ , die die Infrastruktur der verdeckten Operationen der CIA mit Drogenhandel-Armeen in Südostasien wurden. Der zweite ist,
dass Paul Helliwells Bankpartner, E.P. Barry, der Nachkriegsleiter des OSS-Abschirmdienstes (X -2) in Wien war, der die Aufsicht hatte über die
Rückgewinnung des SS-Golds in der Operation Safehaven. Der dritte ist, dass seit über vier Jahrzehnten Personen von Booz Allen
Hamilton zur sehr kleinen Gruppe von Eigentümern der profitablen Paradise Island Bridge Company gehörten. (Ein jüngerer Partner in der
Paradise Island Bridge Company ist Booz Allens Vize-Präsident Robert Riegle.)
Moss, Khashoggi, der Safari-Club und die Internationale Oberwelt
Die von Khashoggi und Moss ausgeübte Kraft beschränkte sich nicht auf Khashoggis Zugang zu Geld und Frauen. In den 1970er Jahren war Moss
Vorsitzender des elitären Safari Club in Kenia, wo er Khashoggi als Mehrheitseigner einlud. (91) Das exklusive Anwesen wurde zum Schauplatz für
ein Bündnis zwischen Geheimdiensten, die wünschten, den CIA-Abbau wettzumachen, der im Zuge der Wahl von Präsident Carter und den
Post-Watergate-Reformen von Senator Church auftrat.
Wie der ehemalige saudische Geheimdienstchef Prinz Turki bin Faisal einmal vor der Ehemaligenvereinigung der Georgetown University sagte:
"Im Jahre 1976, nachdem hier die Watergate-Angelegenheiten stattfanden, wurde Ihre Geheimdienstgemeinschaft buchstäblich durch
den Kongress gefesselt. Sie konnte nichts tun. Sie konnte keine Spione schicken, sie konnte keine Berichte schreiben, und sie konnte
kein Geld bezahlen. Um dies zu kompensieren, kam eine Gruppe von Ländern in der Hoffnung zusammen, den Kommunismus zu bekämpfen,
und gründeten das, was der Safari Club genannt wurde. Der Safari Club beinhaltete Frankreich, Ägypten, Saudi-Arabien, Marokko und
den Iran."
Prinz Turkis offenherzige Bemerkungen ¬ "Ihre Geheimdienstgemeinschaft (wurde) buchstäblich durch den Kongress gefesselt … Um dies zu kompensieren,
kam eine Gruppe von Ländern zusammen … und gründeten das, was der Safari Club genannt wurde" ¬ machten deutlich, dass der Safari-Club, auf der Ebene des
tiefen Staats operierend, ausdrücklich geschaffen wurde, um Beschränkungen zu überwinden, die von politischen Entscheidungen des öffentlichen
Staats in Washington beschlossen worden waren.
Offensichtlich darf das Anwesen von Khashoggi und Moss in Kenia nicht mit der Geheimdienstoperation mit dem gleichen Namen verwechselt werden.
Aber es wäre auch falsch, eine radikale Trennung zwischen den beiden vorzunehmen: die beiden Männer Khashoggi und Moss scheinen Teil dieses
supranationalen Geheimdienst-Milieus gewesen zu sein.
Insbesondere Kashoggis Aktivitäten der Korruption durch Sex und Geld scheinen von der Bank of Credit and Commerce International
(BCCI ) übernommen worden zu sein, nachdem sie von den Post-Watergate-Reformen des Senator Church etwas beschnitten wurden ¬ eine
Bank, bei der Khashoggis Freund und Geschäftspartner Kamal Adham, der saudische Geheimdienstchef und ein Safari-Club-Mitglied, ein
Teilinhaber war.
Das Safari Club-Milieu: George H. W. Bush, Theodore Shackley und BCCI
Die übliche Darstellung dieser Super-Behörden-Herkunft ist, dass es
"die Idee von Alexandre de Marenches war, dem gutmütigen und schnauzbärtigen Chef von Frankreichs CIA, dem SDECE (Service de Documentation
Extérieure et de Contre-Espionnage)…. Besorgt wegen sowjetischen und kubanischen Fortschritten im postkolonialen Afrika, und wegen Amerikas
Post-Watergate-Lähmung im Bereich der Undercover-Tätigkeit, war der verwegene Marenches zu Turkis Vater, König Faisal, mit einem Vorschlag
gekommen …. [Von 1979 an] wurde der somalische Präsident Siad Barre aus der Sowjet-Umarmung mit ägyptischen Waffen im Wert von
75 Millionen Dollar heraus bestochen (bezahlt … von Saudi-Arabien)."
Joseph Trento fügt hinzu, dass "(d)er Safari Club ein Netzwerk von Banken brauchte, um seine Operationen zu finanzieren.
… Mit dem offiziellen Segen von George Bush als Leiter der CIA verwandelte Adham … die Bank of Credit und Commerce
International (BCCI ) in eine weltweite Geldwäsche-Maschine.”
Trento behauptet auch, dass der Safari Club danach in der Lage war, mit einigen der umstrittenen CIA-Operateure zusammenzuarbeiten, die
aus der CIA durch Turner herausgedrängt wurden, und dass dies durch den vielleicht umstrittensten von allen koordiniert wurde: Theodore
Shackley.
"Shackley, der noch immer Ambitionen hatte, DCI zu werden, nahm an, dass ohne seine vielen Quellen und Operateure wie [Edwin] Wilson
der Safari Club ¬ der mit [dem ehemaligen DCI Richard] Helms als Verantwortlichem in Teheran operierte- ineffizient sein würde. … Es sei
denn, Shackley unternahm direkte Handlungen, um die Privatisierung der Geheimdienstoperationen in Kürze abzuschließen, würde der Safari
Club keine Leitung für [CIA-] Ressourcen haben. Die Lösung: kreiere ein völlig privates Geheimdienst-Netzwerk, das CIA-Assets benutzte,
ehe Präsident Carter ersetzt werden konnte.
Kevin Phillips hat nahegelegt, dass Bush beim Verlassen der CIA hatte mit der Bank zu tun hatte, die am ehesten mit dem Safari Club alliiert
war: die Bank of Credit and Commerce International (BCCI). In Phillips ‘ Worten:
"Nach dem Verlassen der CIA im Januar 1977 wurde Bush Vorsitzender des Vorstands der First International Bancshares und ihrer
britischen Tochtergesellschaft, wo Bush laut den Journalisten Peter Truell und Larry Gurwin in ihrem Buch von 1992, ,False Profits‘
[S. 345], ,im Auftrag der Bank (reiste) und manchmal auch zu internationale Banken in London geschickt wurde, darunter mehrere
Nahost-Institute.’"
Joseph Trento fügt hinzu, dass durch die Londoner Filiale dieser Bank, der Bush vorsaß, "Adhams Petrodollars und BCCI-Geld für eine
Vielzahl von Geheimdienstoperationen flossen”.
Es ist darüber hinaus klar, dass BCCI-Operationen, wie Khashoggis davor, durch die Fähigkeit begünstigt wurden, hinter den Kulissen sowohl mit
den arabischen Ländern als auch mit Israel verhandeln zu können.
Es ist klar, dass der amerikanische tiefe Staat in Washington seit Jahren sowohl mit BCCi verbandelt war, als auch BCCI geschützt hatte.
Der stellvertretende CIA-Direktor Richard Kerr erkannte vor einem Senatsausschuss an, "dass die CIA die BCCI auch für bestimmte
Aufklärungsoperationen verwendete.”
"Später zeigte eine Kongress-Untersuchung, dass das FBI, die DEA, die CIA, der Zoll und das Justizministerium allesamt in den mehr als zehn
Jahren vor dem BCCI-Zusammenbruch im Sommer 1991 versagten, Hunderten von Tipps rund um die Rechtswidrigkeiten der internationalen Aktivitäten
der BCCI nachzugehen."
Weit weniger klar ist die Haltung, die von den Wall Street-Banken in Richtung des Bösewichts BCCI eingenommen wurde. Der Senatsbericht zu
BCCI erhob jedoch den Vorwurf, dass die Bank von England "Informationen über den BCCI-Betrug 15 Monate lang, ehe die Bank schloss, dem
öffentlichen Wissen vorenthalten hatte.”
Natürlich spiegelte der Umfang und Einfluss der BCCI die Veränderungen des globalen Finanz-Überbaus seit den Ölpreisanstiegen der
1970er Jahre wider. Eine aktuelle Studie der gefährlich instabilen Konzentration des Eigentums in der Welt zeigte nur vier erkennbare
Wall-Street-Institutionen unter den Top Zwanzig: JPMorgan Chase & Co, die Goldman Sachs Group, Bank of New York Mellon Corp, und
Merrill Lynch. Von diesen wurde über die Bank of New York, die Bank, die stark in der 1990er Jahre-Plünderung von Russland beteiligt war, und die
mit der BCCI durch die Schweizer Banking-Aktivitäten des internationalen Bankers Bruce Rappaport verbunden war, "angenommen, dass sie
Beziehungen zum US-amerikanischen und dem israelischen Geheimdienst hatte." (Alfred Hartmann, Vorstandsmitglied der BCCI, war sowohl
stellvertretender Vorsitzender der Schweizer Rappaport-Bank, Bank of New York ¬ Intermaritime, als auch Leiter der Schweizer
BCCI-Tochtergesellschaft, der Banque de Commerce et de Placements).
Der Zusammenbruch der BCCI im Jahre 1991 sah kein Ende der systematischen saudisch-finanzierten politische Korruption in den USA und
anderswo. Nachdem ein geplanter größerer Verkauf von Waffen in den 1980er Jahren auf härteren Widerstand im Kongress durch die Israel-Lobby
traf, handelte Saudi-Arabien einen langfristigen Multi-Milliarden-Pfund-Vertrag mit dem Vereinigten Königreich aus ¬ den sogenannten
Al-Yamamah-Deal. Es entwickelte sich sehr viel später dahin, dass Überzahlungen für die gekauften Waffen in eine riesige schwarze Kasse
für die politische Profite abfloss, einschließlich "Hunderten von Millionen Pfund an den Ex-Saudi-Botschafter in den USA, Prinz
Bandar bin Sultan.” Laut Robert Lacey gingen die Zahlungen an Prinz Bandar über mehr als ein Jahrzehnt auf insgesamt
bis zu einer Milliarde Pfund, darunter "ein Koffer mit mehr als 10 Millionen Dollar”, der an einen Vatikan-Priester für die
CIA-Langzeit-Kunden ging, der Christlich-Demokratischen Partei.
Wie wir bereits gesehen haben, "wusch (die CIA) über $ 10 Millionen in beschlagnahmten Achsen-Geldern, um die [italienische] Wahl
[von 1948] zu beeinflussen.” Diese Praktiken überdauerten mit anderen Worten die rechtlichen Bemühungen, sie zu beenden.
Fazit: Ein supranationaler Tiefenstaat
Das komplexe Milieu Khashoggis, der BCCI und des Safari Clubs kann als supranationaler Tiefenstaat charakterisiert werden, dessen organische
Verbindungen zur CIA geholfen haben könnten, ihn zu konsolidieren. Es ist jedoch klar, dass die Entscheidungen, die auf dieser Ebene vom Safari
Club und von der BCCI unternommen wurden, in keinster Weise von den politischen Bestimmungen derer geführt wurden, die in Washington an die Macht
gewählt worden waren. Im Gegenteil, die offenen Bemerkungen von Prinz Turki zeigten, dass der Safari Club (mit der angeblichen Teilnahme von zwei
ehemaligen CIA-Direktoren, Bush und Helms) ausdrücklich geschaffen wurde, um Beschränkungen zu überwinden, die von politischen Entscheidungen in
Washington begründet wurden.
Ein ehemaliger türkischer Präsident und Premierminister sagte einmal, dass der türkische Tiefenstaat der eigentliche Staat wäre, und dass der
öffentliche Staat nur ein "Ersatzstaat” sei, nicht der wirkliche. Ein besseres Verständnis des amerikanischen Tiefenstaats ist notwendig,
wenn wir verhindern möchten, dass er permanent die gleiche Rolle übernimmt.
Quelle:www.larsschall.com
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Die meisten von uns sind gewohnt, in der Kategorie von Supermacht zu denken...sichtbarer Supermacht. Immerhin haben die US-Präsidenten
von Reagan bis Obama uns allen eine Diät und zwar ganz öffentlich, von grossen Erklärungen, grossen Lügen, ständigen Militäroperationen gefolgt von Pentagon Briefings,
Drohungen, Sanktionen, Boykotten usw. präsentiert. Ja man kann sagen, dass dies immer ein Kennzeichen westlicher "Diplomatie.?" war, von den
Kreuzzügen bis zur letzten Bombenkampagne gegen ISIL zur Zeit in Syrien und Irak. In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich aber die Situation zusehends
verschärft...für die USA ist Diplomatie nur noch dazu da, Drohungen zu übergeben....das anglozionistische Imperium ist dabei primitiv
bis an die Grenze des "Komischen.?".....
Dieses "Komische.?" das man auch als Stufen nationalistischen Wahnsinns deuten kann....so trug zum Beispiel Obamas Auftreten vor der UNO eindeutig psychopathische
Züge. Es lässt schon auf eine tiefgehende Wahrnehmungstrübung schliessen, die eigenen Völker- und Menschenrechtverbrechen korrekt
zu beschreiben und diese dann anderen zuzuschieben. Aus diesem Konstrukt dann auch noch den Anspruch auf die "Führung der Welt" abzuleiten, sprengt
alle Grenzen.
Vor der UNO hat nicht Obama gesprochen, könnte man zur Entlastung des Präsidenten sagen.....Obama steht unter dem Druck des "Tiefen Staates"
unsw.....Nun dies tut aber leider nichts zur Sache. Wenn die Neokonservativen (Neocons) der USA ihre eigene Aussenpolitik machen, und Obama nun zu deren
Marionette geworden ist, für die Welt ändert sich dadurch nichts. Sie die Neocons werden von Obama im weiteren verlangen, dass er von den
Bombardements des Islamischen Staats fortschreitet zur Zerstörung der syrischen Luftstreitkräfte und der Verordnung einer Flugverbotszone....
alles wie schon in Libyen gehabt.
Wir leben in einer gefährlichen geopolitischen Konstellation , wenn der "Weltpolizist" von ausufernden Psychopathen
des amerikanischen Tiefen Staates beherrscht wird und das offizielle Washington zu deren Instrument wird, wie Obamas Rede zeigte.
Wer sich die die aggressiv und verlogen Rede die der US-Präsident Obama am 25. September 2014 vor der Vollversammlung der Vereinten
Nationen hielt ansehen möchte braucht nur auf Aufklappen/Zuklappen zu klicken.
(deutsche Übersetzung / usembassy.gov/amerikadienst)
Herr Präsident, Herr Generalsekretär, verehrte Delegierte, meine Damen und Herren, wir treffen uns hier am Scheideweg zwischen Krieg und Frieden, zwischen Chaos und Integration, zwischen Angst und Hoffnung.
Auf der ganzen Welt gibt es Zeichen des Fortschritts. Der Schatten des Weltkriegs, der zur Zeit der Gründung dieser Institution noch vorhanden war, hat sich gelichtet und die Wahrscheinlichkeit eines Krieges zwischen Großmächten hat sich verringert. Die Zahl der Mitgliedsländer hat sich mehr als verdreifacht und es leben mehr Menschen unter von ihnen selbst gewählten Regierungen. Hunderte Millionen Menschen wurden aus dem Gefängnis der Armut befreit und die Zahl derer, die in extremer Armut leben, wurde um die Hälfte reduziert. Nach der schwersten Finanzkrise, die wir erlebt haben, setzt sich die Stabilisierung der Weltwirtschaft weiter fort.
Heute ist es möglich, in einer Hand mehr Informationen zu halten als die größten Bibliotheken der Welt beinhalten, egal, ob man mitten in Manhattan oder in dem Dorf meiner Großmutter, gut 200 Meilen von Nairobi entfernt, lebt. Gemeinsam haben wir gelernt, Krankheiten zu heilen und die Kraft des Windes und der Sonne zu nutzen. Die Existenz dieser Institution ist eine einmalige Errungenschaft ¬ die Menschen auf der ganzen Welt haben entschieden, ihre Differenzen friedlich beizulegen und ihre Probleme gemeinsam zu lösen. Ich sage den jungen Menschen in den Vereinigten Staaten häufig, dass dies unabhängig von den Schlagzeilen der beste Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte ist, um auf die Welt zu kommen, denn die Chance, dass man Lesen und Schreiben lernt, gesund ist und seine Träume verwirklichen kann ist heute größer als je zuvor.
Und doch gibt es eine tiefe Unsicherheit ¬ ein Gefühl, dass dieselben Kräfte, die uns zusammengeführt haben, zu neuen Gefahren geführt haben und es den einzelnen Ländern schwer machen, sich vor den globalen Kräften zu schützen. Während wir uns hier versammeln, werden die öffentlichen Gesundheitssysteme Westafrikas von einer Ebola-Epidemie überwältigt, die droht, sich schnell über Grenzen hinweg auszubreiten. Die russische Aggression in Europa erinnert uns an die Zeiten, als große Staaten die kleineren in ihrem Streben nach territorialen Zielen einfach zertrampelten. Die Brutalität der Terroristen in Syrien und im Irak zwingt uns, in das Herz der Finsternis zu blicken.
Jedes einzelne dieser Probleme erfordert unsere sofortige Aufmerksamkeit. Aber sie sind auch Symptome eines umfassenderen Problems: des Versagens unseres internationalen Systems, mit den Veränderungen in einer verflochtenen Welt mitzuhalten. Wir alle haben nicht angemessen in die Kapazitäten des öffentlichen Gesundheitswesens in Entwicklungsländern investiert. Zu oft ist es uns nicht gelungen, internationale Normen durchzusetzen, wenn es unbequem war. Und wir sind nicht energisch genug gegen Intoleranz, Sektierertum und die Hoffnungslosigkeit vorgegangen, die den gewaltsamen Extremismus in zu vielen Teilen der Welt nährt.
Verehrte Delegierte, wir kommen hier als vereinte Nationen zusammen, die eine Entscheidung fällen müssen. Wir können das internationale System, das so viele Fortschritte ermöglicht hat, erneuern, oder wir können zulassen, dass der Sog der Instabilität uns wieder in alte Gewohnheiten verfallen lässt. Wir können unsere kollektive Verantwortung, globale Probleme anzugehen, nochmals bekräftigen, oder wir können uns von immer neuen Ausbrüchen der Instabilität überwältigen lassen. Für die Vereinigten Staaten liegt die Entscheidung auf der Hand: Wir entscheiden uns für Hoffnung und gegen Angst. Wir sehen die Zukunft nicht als etwas, das außerhalb unserer Kontrolle liegt, sondern als etwas, das wir durch unsere gemeinsamen Anstrengungen besser machen können. Wir lehnen Fatalismus und Zynismus im Zusammenhang mit den Geschicken der Menschheit ab. Wir entscheiden uns, daran zu arbeiten, dass die Welt so wird, wie sie sein sollte, wie unsere Kinder sie verdienen.
Viel muss getan werden, um die Prüfungen dieser Zeit zu bestehen. Aber heute möchte ich mich auf zwei entscheidende Fragen konzentrieren, die den Kern so vieler Herausforderungen bilden, mit denen wir konfrontiert sind: Werden die heute hier anwesenden Nationen in der Lage sein, den Gründungszweck der Vereinten Nationen zu erneuern, und werden wir an einem Strang ziehen, um dem Geschwür des gewaltsamen Extremismus eine Absage zu erteilen?
Zuerst einmal müssen wir alle ¬ große wie kleine Länder ¬ unserer Verantwortung gerecht werden, internationale Regeln einzuhalten und durchzusetzen. Wir sind hier, weil andere begriffen haben, dass wir durch Zusammenarbeit mehr gewinnen als durch Eroberung. Vor einhundert Jahren forderte ein Weltkrieg viele Millionen Menschenleben und bewies, dass das Ziel, ein Imperium aufzubauen, im Zeitalter der schrecklichen Kraft moderner Waffen letztendlich auf den Friedhof führt. Es würde eines weiteren Weltkriegs bedürfen, die Kräfte des Faschismus und den Gedanken der Überlegenheit bestimmter Rassen zu stoppen und die Vereinten Nationen so zu gestalten, dass kein Land seine Nachbarn unterwerfen und Anspruch auf ihr Territorium erheben kann.
Das Vorgehen Russlands in der Ukraine stellt diese Ordnung der Nachkriegszeit auf die Probe. Hier sind die Fakten: Nachdem die Menschen in der Ukraine protestierten und zu Reformen aufriefen, floh ihr korrupter Präsident. Gegen den Willen der Regierung in Kiew wurde die Krim annektiert. Russland schickte Waffen in die Ostukraine, stachelte so gewalttätige Separatisten und gab einem Konflikt Auftrieb, der Tausende Menschen das Leben gekostet hat. Als ein Passagierflugzeug in einer Region abgeschossen wurde, die von diesen Schergen kontrolliert wurde, weigerten diese sich tagelang, den Zugang zur Absturzstelle zu ermöglichen. Als die Ukraine wieder die Kontrolle über ihre eigenen Gebiete zu übernehmen begann, hörte Russland auf vorzugeben, die Separatisten lediglich zu unterstützen, und schickte Truppen über die Grenze.
Diesem Konzept zufolge geht Macht vor Recht ¬ es ist eine Welt, in der die Grenzen eines Landes von einem anderen geändert und zivilisierte Menschen daran gehindert werden können, die sterblichen Überreste ihrer Lieben zu bergen, weil dadurch die Wahrheit ans Licht kommen könnte. Die Vereinigten Staaten stehen für etwas anderes. Wir glauben, dass Recht vor Macht geht, dass größere Nationen nicht die Möglichkeit haben sollten, kleinere zu gängeln, und dass die Menschen die Möglichkeit haben sollten, ihre Zukunft selbst zu gestalten.
Das sind einfache Wahrheiten, aber sie müssen verteidigt werden. Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten werden die Menschen in der Ukraine dabei unterstützen, ihre Demokratie und ihre Wirtschaft aufzubauen. Wir werden unsere NATO-Bündnispartner stärken und unser Bekenntnis zur kollektiven Verteidigung aufrechterhalten. Wir werden Russland die Kosten für sein aggressives Vorgehen aufbürden und Lügen die Wahrheit entgegensetzen. Und wir rufen andere auf, sich mit uns auf die richtige Seite der Geschichte zu stellen ¬ denn während unter Androhung von Waffengewalt kleine Siege errungen werden können, werden diese letztlich wieder zunichte gemacht, wenn genügend Stimmen sich für die Freiheit der Nationen und Völker und dafür, dass diese für sich sich selbst entscheiden können, einsetzen.
Es gibt auch einen anderen Weg ¬ den Weg der Diplomatie und des Friedens und die Ideale, für die sich diese Institution stark machen soll. Das Waffenstillstandsabkommen in der Ukraine ist eine Chance für das Erreichen dieser Ziele. Wenn Russland diesen Weg einschlägt ¬ einen Weg, der der russischen Bevölkerung phasenweise nach dem Kalten Krieg Wohlstand brachte ¬, werden wir unsere Sanktionen aufheben und Russlands Beitrag zur Lösung unserer gemeinsamen Herausforderungen begrüßen. Schließlich haben die Vereinigten Staaten und Russland genau dies in den vergangenen Jahren getan ¬ angefangen mit der Reduzierung unserer Atomwaffenarsenale über unsere Verpflichtungen im Rahmen des Nichtverbreitungsvertrags bis hin zur Zusammenarbeit bei der Entfernung und Zerstörung der gemeldeten syrischen Chemiewaffen. Zu einer solchen Zusammenarbeit sind wir erneut bereit ¬ wenn Russland seinen Kurs ändert.
Das bringt mich zu einer entscheidenden Frage unseres globalen Zeitalters: Werden wir unsere Probleme gemeinsam lösen, im Geiste gemeinsamer Interessen und gegenseitigen Respekts, oder werden wir in die zerstörerischen Rivalitäten der Vergangenheit zurückfallen? Wenn Nationen Gemeinsamkeiten finden, die nicht nur auf Macht, sondern auch auf Prinzipien beruhen, dann sind enorme Fortschritte möglich. Ich bin heute, während ich hier vor ihnen stehe, entschlossen, die Stärke der Vereinigten Staaten einzubringen, um mit allen Ländern zusammenzuarbeiten, damit wir die Probleme des 21. Jahrhunderts angehen können.
Während wir hier versammelt sind, stellen die Vereinigten Staaten Ärzte und Wissenschaftler, unterstützt von unseren Truppen, bereit, um die Ebola-Epidemie einzudämmen und neue Behandlungsmethoden zu testen. Wir müssen aber umfassender agieren, um diese Krankheit zu stoppen, die Hunderttausende töten könnte, schreckliches Leid mit sich bringt, Volkswirtschaften schwächen und sich rasend schnell über Grenzen hinweg ausbreiten kann. Es ist leicht, das als weit entferntes Problem zu betrachten ¬ bis es das nicht mehr ist. Deshalb werden wir weiterhin andere Länder mobilisieren, sich uns anzuschließen und konkrete, signifikante Zusagen zu machen, um diese Seuche zu bekämpfen und unser System der globalen Gesundheitssicherheit langfristig zu stärken.
Die Vereinigten Staaten bemühen sich um eine friedliche Lösung der iranischen Atomfrage als Teil ihrer Verpflichtung, die Verbreitung von Atomwaffen zu stoppen und streben nach dem Frieden und der Sicherheit einer Welt ohne Atomwaffen. Das ist nur möglich, wenn Iran diese historische Chance ergreift. Meine Botschaft an die führenden iranischen Politiker und die Menschen in Iran ist einfach und gleichbleibend: Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen. Wir können eine Lösung finden, die Ihren Energiebedarf stillt und der Welt gleichzeitig zeigt, dass Sie mit Ihrem Programm friedliche Ziele verfolgen.
Die Vereinigten Staaten sind und bleiben im Pazifik engagiert und sind ein Land, das Frieden, Stabilität und den freien Welthandel fördert. Aber wir bestehen darauf, dass alle Länder sich an die Regeln halten und ihre territorialen Streitigkeiten friedlich und im Einklang mit dem Völkerrecht lösen. So konnte der asiatisch-pazifische Raum wachsen. Und das ist die einzige Möglichkeit, diesen Fortschritt für die Zukunft zu erhalten.
Die Vereinigten Staaten haben sich einer Entwicklungsagenda verpflichtet, der zufolge die extreme Armut bis 2030 eliminiert sein soll. Wir werden unseren Teil dazu beitragen, dass Menschen sich selbst ernähren, ihre Volkswirtschaften selbst voranbringen und ihre Kranken selbst versorgen können. Wenn die Welt gemeinsam handelt, können wir dafür sorgen, dass all unsere Kinder ein Leben mit Chancen und in Würde führen können.
Die Vereinigten Staaten verfolgen ehrgeizige Ziele bei der Reduzierung ihrer Kohlendioxidemissionen, und wir haben unsere Investitionen in saubere Energieformen erhöht. Wir werden unseren Beitrag leisten und den Entwicklungsländern dabei helfen, ihren Teil beizutragen. Aber wissenschaftliche Erkenntnisse besagen, dass wir den Klimawandel nur erfolgreich bekämpfen können, wenn dieses Bestreben von allen anderen Ländern, allen Großmächten, unterstützt wird. So können wir diesen Planeten für unsere Kinder und Enkelkinder schützen.
Anders ausgedrückt gilt für all diese Themen, dass wir nicht mit Regeln arbeiten können, die für ein anderes Jahrhundert konzipiert waren. Wenn wir über unsere Grenzen hinaus blicken ¬ wenn wir global denken und kooperativ handeln ¬, dann können wir den Verlauf dieses Jahrhunderts ebenso gestalten wie unsere Vorgänger die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gestaltet haben. Aber in der Zukunft droht ein Thema eine Konfliktspirale zu schaffen, die viele Fortschritte zunichte machen könnte, und zwar das Geschwür des gewalttätigen Extremismus, das in so vielen Teilen der muslimischen Welt verheerende Schäden angerichtet hat.
Natürlich ist Terrorismus nichts Neues. Präsident Kennedy hat das vor dieser Versammlung einmal gut auf den Punkt gebracht. Er sagte: "Terror ist keine neue Waffe. In der Geschichte wurde er stets von denen genutzt, die sich nicht durch Überzeugungskraft oder als Vorbild durchsetzen konnten." Im 20. Jahrhundert arbeiteten alle möglichen Gruppen mit Mitteln des Terrors, die es nicht schafften, durch Unterstützung der Öffentlichkeit Macht zu erlangen. Aber in diesem Jahrhundert haben wir es mit einer noch mörderischeren, ideologischen Sorte Terroristen zu tun, die eine der größten Weltreligionen pervertiert haben. Mithilfe von Technologien, die kleinen Gruppen ermöglichen, großen Schaden anzurichten, verfolgen sie eine albtraumhafte Vorstellung, die die Welt in ihre Anhänger und Ungläubige spalten würde ¬ und töten so viele unschuldige Zivilisten wie möglich und wenden die brutalsten Methoden an, um die Menschen in ihrem Umkreis einzuschüchtern.
Ich habe klar gesagt, dass die Vereinigten Staaten nicht ihre gesamte Außenpolitik darauf ausrichten werden, auf terroristische Akte zu reagieren. Stattdessen haben wir einen konzentrierten Feldzug gegen Al Kaida und die mit ihr verbündeten Gruppen geführt, führende Persönlichkeiten ausgeschaltet und ihnen die Rückzugsorte, auf die sie angewiesen sind, entzogen. Gleichzeitig haben wir immer wieder bekräftigt, dass die Vereinigten Staaten keinen Krieg gegen den Islam führen und dies auch nie tun werden. Der Islam lehrt den Frieden. Muslime in aller Welt wünschen sich ein Leben in Würde und Gerechtigkeit. Und wenn es um Amerika und den Islam geht, dann gibt es kein wir und sie, dann gibt es nur uns ¬ denn Millionen muslimischer Amerikanerinnen und Amerikaner sind fester Bestandteil unseres Landes.
Wir lehnen also selbst die Andeutung eines Kampfes der Kulturen ab. Der Glaube an permanente Religionskriege ist die törichte Zuflucht von Extremisten, die nichts aufbauen oder erschaffen können und darum nur mit Fanatismus und Hass hausieren gehen. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass die Zukunft der Menschheit davon abhängt, dass wir uns gegen diejenigen verbünden, die uns entlang der Grenzen von Volk oder Konfession, ethnischer Zugehörigkeit oder Religion spalten wollen.
Aber wir dürfen darüber nicht nur reden. Wir müssen gemeinsam konkrete Schritte unternehmen, um der Gefahr zu begegnen, die von religiös motivierten Fanatikern und den Entwicklungen ausgeht, die ihre Anwerbung erleichtern. Diese Kampagne gegen Extremismus ist auch mehr als nur eine Sicherheitsherausforderung. Denn während wir systematisch Al Kaidas Kern zerstört und einen Übergang zu einer souveränen Regierung in Afghanistan unterstützt haben, hat sich die extremistische Ideologie an andere Orte verlagert ¬ insbesondere in den Nahen und Mittleren Osten und nach Nordafrika, wo ein Viertel der jungen Menschen arbeitslos ist, Nahrungsmittel und Wasser rar werden könnten, Korruption vorherrscht und religiös motivierte Konflikte immer schwerer zu beherrschen sind.
Als internationale Staatengemeinschaft müssen wir dieser Herausforderung begegnen, indem wir uns auf vier Bereiche konzentrieren. Erstens muss die terroristische Vereinigung, die unter dem Namen IS bekannt ist, geschwächt und letztlich zerstört werden.
Diese Gruppe hat im Irak und Syrien alle Menschen in Angst und Schrecken versetzt, die ihr dort begegnet sind. Mütter, Schwestern, Töchter wurden vergewaltigt, und dies wurde als Kriegswaffe eingesetzt. Unschuldige Kinder wurden erschossen. Leichen wurden in Massengräber geworfen. Religiöse Minderheiten haben die Terroristen verhungern lassen. Unschuldige Menschen wurden in den grausamsten verbrecherischen Akten, die man sich vorstellen kann, geköpft, und Videos von diesen Gräueltaten wurden in Umlauf gebracht, um das Bewusstsein der ganzen Welt zu erschüttern.
Kein Gott heißt diesen Terror gut. Keine Unzufriedenheit rechtfertigt diese Handlungen. Es kann keine Verhandlungen mit diesem Bösen geben, man kann ihm nicht mit logischen Argumenten beikommen. Die einzige Sprache, die solche Mörder verstehen, ist die Sprache der Gewalt. Die Vereinigten Staaten von Amerika werden also mit einer umfassenden Koalition zusammenarbeiten, um dieses Netzwerk des Todes zu zerstören.
Hierbei handeln wir nicht im Alleingang. Außerdem ist es nicht unsere Absicht, andere Länder zu besetzen. Vielmehr unterstützen wir die Iraker und Syrer dabei, in ihrer Heimat wieder die Oberhand zu gewinnen. Wir werden unsere militärische Stärke einsetzen, um durch Luftangriffe die IS-Miliz zurückzudrängen. Wir werden die Kräfte, die am Boden gegen diese Terroristen kämpfen, ausbilden und ausrüsten. Wir werden die Terroristen von ihren Finanzierungsquellen abschneiden und Kämpfer daran hindern, in die Region einzureisen oder sie wieder zu verlassen. Mehr als 40 Staaten haben bereits angeboten, sich unserer Koalition anzuschließen.
Heute bitte ich den Rest der Welt, sich ebenfalls zu beteiligen. Diejenigen, die sich dem IS angeschlossen haben, sollten das Schlachtfeld verlassen, solange dies noch möglich ist. Diejenigen, die dem Hass nicht abschwören, werden zunehmend isoliert sein. Wir werden uns den Drohungen nicht beugen und wir werden der Welt zeigen, dass die Zukunft denjenigen gehört, die gestalten ¬ nicht denjenigen, die zerstören. Dies ist die erste und unmittelbare Herausforderung, der wir uns stellen müssen.
Nun zur zweiten Herausforderung: Es ist an der Zeit, dass die Welt ¬ und insbesondere muslimische Gemeinden ¬ den Ideologien von Organisationen wie Al Kaida und dem IS explizit, unmissverständlich und kontinuierlich eine klare Absage erteilen.
Es ist eine der Aufgaben aller großen Religionen, eine Brücke zwischen Glauben und einer modernen, multikulturellen Welt zu schlagen. Kein Kind kommt hasserfüllt auf die Welt und kein Kind ¬ egal, wo es aufwächst ¬ sollte zum Hass auf andere erzogen werden. Wir dürfen es nicht mehr tolerieren, dass selbsternannte Kleriker Menschen dazu aufrufen, Unschuldigen Schaden zuzufügen, nur weil sie jüdisch, christlich oder muslimisch sind. Es ist Zeit für einen neuen Pakt zwischen den zivilisierten Völkern dieser Welt, der darauf abzielt, die Wurzel von Kriegen zu entfernen: die Verblendung junger Menschen durch eine Ideologie der Gewalt.
Das bedeutet, die Finanzströme abzuschneiden, die diesen Hass nähren. Es ist an der Zeit, der Scheinheiligkeit derer ein Ende zu bereiten, die dank einer vernetzten Weltwirtschaft große Vermögen anhäufen und davon dann Gelder an Menschen weiterleiten, die Kinder lehren, diese Ordnung zu zerstören.
Dazu gehört es auch, um den Raum zu ringen, den Terroristen besetzen, wie zum Beispiel auch das Internet und die sozialen Medien. Terroristische Propaganda hat junge Menschen dazu verleitet, im Ausland die Kriege anderer zu führen und hat aus Studenten ¬ jungen Menschen mit viel Potenzial ¬ Selbstmordattentäter gemacht. Wir müssen Ihnen eine andere Perspektive bieten.
Dazu gehört es, Möglichkeiten der Begegnung für Anhänger verschiedener Glaubensrichtungen zu schaffen. Alle Religionen sind schon einmal in das Kreuzfeuer von Extremisten aus den eigenen Reihen geraten, und alle Gläubigen haben die Verantwortung, den Wert hochzuhalten, der den Kern aller großen Religionen ausmacht: Behandle Deinen Nächsten so, wie Du selbst behandelt werden möchtest.
Die Ideologie des IS, von Al Kaida oder von Boko Haram wird ihren Reiz verlieren und ganz verschwinden, wenn sie konstant dem Tageslicht ausgesetzt und dort in Frage gestellt und widerlegt wird. Ein Beispiel hierfür ist das neue Forum für die Förderung des Friedens in islamischen Gesellschaften. Scheich bin Bayyah hat die Ziele des Forums folgendermaßen beschrieben: "Wir müssen dem Krieg den Krieg erklären, daraus wird Frieden um Frieden entstehen." Ein weiteres Beispiel sind die jungen britischen Muslime, die als Reaktion auf die terroristische Propaganda die Kampagne NotInMyName (Nicht In Meinem Namen) gestartet haben und erklärten: "Der IS versteckt sich hinter einem falschen Islam". Weitere Beispiele sind die christlichen und muslimischen Geistlichen, die sich in der Zentralafrikanischen Republik gemeinsam gegen Gewalt ausgesprochen haben. Und der Imam, der hierzu sagte: "In unserem Land versuchen die Politiker, die Religionen zu spalten, aber der Glaube sollte kein Anlass für Hass, Krieg oder Spaltungen sein".
Heute wird der Sicherheitsrat eine Resolution annehmen, mit der unterstrichen wird, dass es zur staatlichen Verantwortung gehört, gegen gewaltsamen Extremismus vorzugehen. Aber auf Resolutionen muss spürbares Engagement folgen. Wir schulden also Rechenschaft, wenn wir unseren Worten nicht gerecht werden. Im nächsten Jahr sollten wir alle über konkrete Schritte berichten, die wir ergriffen haben, um extremistischen Ideologien in unseren eigenen Ländern zu begegnen ¬ zum Beispiel Intoleranz aus den Schulen verbannen, Radikalisierung stoppen, bevor sie sich ausbreitet und Institutionen und Programme fördern, die neue Brücken der Verständigung schaffen.
Drittens müssen wir gegen die Konfliktspirale vorgehen ¬ insbesondere gegen konfessionelle Konflikte, die Terroristen den Nährboden bereiten.
Konfessionskriege sind nichts Neues. Das Christentum hatte jahrhundertelang mit heftigen Konfessionskonflikten zu kämpfen. Heute ist die Gewalt innerhalb muslimischer Gemeinden zum Ursprung großen menschlichen Leids geworden. Es ist an der Zeit auszusprechen, dass Stellvertreterkriege und Terrorkampagnen zwischen Sunniten und Schiiten im ganzen Nahen und Mittleren Osten viel Zerstörung angerichtet haben. Und es ist an der Zeit, dass politische, gesellschaftliche und religiöse Führungspersönlichkeiten konfessionellen Spaltungen etwas entgegensetzen. Klar ist: Diese Auseinandersetzung kann niemand gewinnen. Im brutalen syrischen Bürgerkrieg haben bereits fast 200.000 Menschen ihr Leben verloren und Millionen sind auf der Flucht. Der Irak ist kurz davor, wieder im Chaos zu versinken. Der Konflikt hat es Terroristen erheblich erleichtert, neue Rekruten anzuwerben, die die Gewalt dann unweigerlich auch in anderen Staaten verbreiten.
Die gute Nachricht ist, dass es auch Anzeichen für eine Trendwende gibt. In Bagdad konnte eine neue Regierung der nationalen Einheit gebildet werden, die Ernennung des neuen irakischen Premierministers wurde von den Nachbarstaaten begrüßt und unterschiedliche libanesische Lager haben Kriegstreibern eine Absage erteilt. Auf diese Schritte muss eine umfassendere Waffenruhe folgen. Nirgends ist dies notwendiger als in Syrien.
Gemeinsam mit Partnern bilden die Vereinigten Staaten die syrische Opposition aus und rüsten sie aus, damit sie als Gegengewicht zu den IS-Terroristen und der Brutalität des Assad-Regimes fungieren kann. Aber nur eine politische Lösung kann den syrischen Bürgerkrieg dauerhaft beenden ¬ eine politische Wende, die alle einschließt und den legitimen Wünschen aller syrischen Bürger gerecht wird, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihrem Glauben.
Zyniker könnten jetzt entgegnen, dass so ein Szenario vollkommen unrealistisch ist. Aber einen anderen Ausweg aus diesem Wahnsinn gibt es nicht ¬ nicht in einem und auch nicht in zehn Jahren. Und das zeigt auch, dass es Zeit für umfassendere Verhandlungen in der Region ist. Alle wichtigen Kräfte müssen ihre Differenzen direkt, ehrlich und friedlich am gemeinsamen Verhandlungstisch und nicht durch bewaffnete Stellvertreter zum Ausdruck bringen. Ich kann Ihnen versichern, dass die Vereinigten Staaten sich auch weiterhin in der Region engagieren werden und bereit sind, sich in diesen Prozess einzubringen.
Mein vierter und letzter Punkt ist ein ganz einfacher: Die Staaten der arabischen und muslimischen Welt müssen das außergewöhnliche Potenzial ihrer Bürgerinnen und Bürger ¬ und insbesondere das ihrer Jugend ¬ in den Mittelpunkt stellen.
Ich möchte mich an dieser Stelle direkt an die jungen Menschen in der muslimischen Welt wenden. Ihr könnt auf eine große Tradition der Bildung, nicht des Unwissens, der Innovation und nicht der Zerstörung, der Menschenwürde und nicht des Tötens zurückblicken. Alle, die Euch von diesem Weg abbringen möchten, verteidigen diese Tradition nicht, sondern vergehen sich an ihr.
Ihr habt bewiesen, dass Gesellschaften sich positiv entwickeln, wenn junge Menschen die notwendigen Werkzeuge haben, um erfolgreich zu sein: gute Schulen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht und eine Volkswirtschaft, die Kreativität und Unternehmertum fördert. Die Vereinigten Staaten werden an der Seite derer stehen, die sich für eine solche Vision einsetzen.
Gesellschaften sind besser aufgestellt, wenn Frauen sich voll und ganz in das politische und wirtschaftliche Leben eines Landes einbringen können. Deshalb unterstützen wir die Beteiligung von Frauen in Parlamenten, Friedensprozessen, Schulen und im wirtschaftlichen Leben.
Solange junge Menschen an Orten aufwachsen, wo sie sich lediglich zwischen einem staatlichen Diktat oder den Verlockungen extremistischer Untergrundbewegungen entscheiden können, kann keine Anti-Terrorstrategie der Welt Erfolg haben. Aber wenn es Entfaltungsmöglichkeiten für eine wirkliche Zivilgesellschaft gibt, wenn Meinungsfreiheit gegeben ist und friedlich ein besseres Leben organisiert werden kann, erweitert dies die Alternativen zum Terrorismus dramatisch.
Solch ein positiver Wandel muss nicht zulasten von Traditionen und Glauben vollzogen werden. Dies ist im Irak zu beobachten, wo ein junger Mann für Gleichaltrige eine Bücherei eröffnet hat. Er erklärte: "Wir verknüpfen das irakische Erbe mit ihren Herzen und geben ihnen so einen Grund zu bleiben". Wir können es in Tunesien beobachten, wo säkulare und islamische Parteien einen politischen Prozess durchlaufen haben, um eine neue Verfassung auszuarbeiten. Wir beobachten es im Senegal, wo sich neben einer starken demokratischen Regierung auch die Zivilgesellschaft sehr positiv entwickelt. Wir beobachten es in Malaysia, wo ein lebendiger Unternehmergeist eine ehemalige Kolonie rasant in eine entwickelte Volkswirtschaft verwandelt. Und wir beobachten es in Indonesien, wo ein gewaltsamer Transformationsprozess in eine echte Demokratie mündete.
Die Aufgabe, Sektierertum und Extremismus eine Absage zu erteilen, ist letztlich eine Aufgabe für viele Generationen und eine Aufgabe für die Menschen im Nahen und Mittleren Osten selbst. Keine externe Kraft kann Veränderungen in den Herzen und Köpfen bewirken. Die Vereinigten Staaten werden jedoch ein respektvoller und konstruktiver Partner sein. Wir werden keine Rückzugsorte für Terroristen akzeptieren, aber auch nicht als Besatzungsmacht auftreten. Wir werden gegen Bedrohungen für unsere Sicherheit und die unserer Verbündeten vorgehen und gleichzeitig eine Architektur für die Zusammenarbeit bei der Terrorbekämpfung schaffen. Wir werden mehr tun, um Menschen zu stärken, die sich extremistischen Ideologien entgegenstellen und sich um eine Lösung für religiöse Konflikte bemühen. Und wir werden unsere Programme zur Unterstützung von Unternehmertum, der Zivilgesellschaft, Bildung und jungen Menschen ausweiten, denn letztlich sind diese Investitionen das beste Mittel gegen Gewalt.
Uns ist ebenfalls bewusst, dass es Führungsstärke bedarf, um den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis beizulegen. Obwohl die Situation gerade extrem schwierig ist, werden die Vereinigten Staaten das Streben nach Frieden nicht aufgeben. Die Lage im Irak, Syrien und Libyen sollte außerdem jedem die Illusion nehmen, dass der arabisch-israelische Konflikt der Hauptgrund für die Probleme in der Region ist. Viel zu lange ist dieser Konflikt als Vorwand benutzt worden, um die Menschen von Problemen im Inland abzulenken. Die heute in der Region allgegenwärtige Gewalt hat bei zu vielen Israelis zu der Bereitschaft geführt, die harte Friedensarbeit aufzugeben. Darüber sollte innerhalb Israels nachgedacht werden.
Klar ist: Der Status quo im Westjordanland und dem Gazastreifen ist nicht haltbar. Wir können es uns nicht leisten, aufzugeben ¬ jedenfalls nicht, solange unschuldige Israelis mit Raketen beschossen werden oder das Leben so vieler palästinensischer Kinder in Gaza ausgelöscht wird. Solange ich Präsident bin, werden wir uns für das Prinzip einsetzen, dass Israelis, Palästinenser, die Region und die Welt in mehr Gerechtigkeit leben und sicherer sein werden, wenn es zwei Staaten gibt, die Seite an Seite in Frieden und Sicherheit existieren.
Die Vereinigten Staaten sind zu Folgendem bereit: Wir gehen gegen unmittelbare Bedrohungen vor und arbeiten an einer Welt, in der die Notwendigkeit eines solchen Handelns abnimmt. Die Vereinigten Staaten werden nie davor zurückschrecken, ihre Interessen zu verteidigen, aber genauso wenig werden wir uns von dieser Institution und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte abwenden ¬ wir glauben daran, dass Frieden nicht nur die Abwesenheit von Krieg ist, sondern ein besseres Leben bedeutet.
Mir ist klar: Die Kritiker der Vereinigten Staaten werden sofort darauf hinweisen, dass wir es auch oft nicht geschafft haben, unseren Idealen gerecht zu werden, und dass die Vereinigten Staaten zu Hause auch jede Menge Probleme haben. Das stimmt. Ich weiß, dass die Welt in einem Sommer, der von Instabilität im Nahen und Mittleren Osten und in Osteuropa geprägt war, auch von der amerikanischen Kleinstadt Ferguson in Missouri gehört hat, wo ein junger Mann umgebracht wurde und es zu Spaltungen kam. Es stimmt: Wir haben auch mit ethnischen Spannungen zu kämpfen. Wie jedes Land haben auch wir ständig damit zu kämpfen, die massiven Veränderungen, die die Globalisierung und die wachsende Vielfalt mit sich bringen, mit uns lieb gewonnenen Traditionen in Einklang zu bringen.
Aber wir begrüßen es, wenn die Welt uns auf die Finger schaut, denn in den Vereinigten Staaten kann man beobachten, wie ein Land seine Probleme kontinuierlich angegangen ist, um seine Union vollkommener zu machen und die Kluft zu überwinden, die bei der Gründung unserer Nation vorhanden war. Die Vereinigten Staaten sind heute nicht mehr dieselben wie vor 100 Jahren, vor 50 Jahren oder auch vor einem Jahrzehnt. Und zwar weil wir für unsere Ideale kämpfen und angesichts von Unzulänglichkeiten bereit zur Selbstkritik sind. Unsere Führungspersönlichkeiten sind rechenschaftspflichtig und wir beharren auf Pressefreiheit und der Unabhängigkeit der Justiz. Wir diskutieren unsere Differenzen im offenen Raum der Demokratie ¬ unter Wahrung der Rechtstaatlichkeit, mit Raum für Menschen aller ethnischen Herkunftsgruppen und Religionen, und mit dem unumstößlichen Glauben daran, dass einzelne Männer und Frauen ihr Umfeld, ihre Lebensumstände und ihre Länder positiv verändern können.
Nach fast sechs Jahren als Präsident der Vereinigten Staaten glaube ich, dass dieses Versprechen dazu beitragen kann, Licht in die Welt zu bringen. Denn ich habe in den Augen der jungen Menschen, die ich überall auf der Welt getroffen habe, eine Sehnsucht nach positiver Veränderung wahrgenommen ¬ nach Frieden, Freiheit und Chancen und nach einem Ende des Fanatismus.
Sie erinnern mich daran, dass uns alle etwas Grundlegendes eint, unabhängig davon, wer wir sind, woher wir kommen, wie wir aussehen, zu welchem Gott wir beten oder wen wir lieben. Eleanor Roosevelt, eine große Befürworterin der Vereinten Nationen und des Engagements der Vereinigten Staaten in dieser Organisation, hat einmal gefragt: "Wo beginnen die allgemeinem Menschenrechte?" Ihre Antwort lautete: "Zu Hause, an Orten, die so nah und so klein sind, dass sie auf keiner Weltkarte zu erkennen sind. Aber sie sind die Welt dieser einen Person: der jeweilige Wohnort, die Schule oder Universität, die jeweilige Fabrik, der Bauernhof oder das Büro."
Weltweit sind junge Leute in Bewegung und dürsten nach einer besseren Welt. An kleinen Orten weltweit überwinden sie Hass, Fanatismus und Sektierertum. Sie lernen, einander trotz ihrer Unterschiede zu respektieren.
Die Menschen weltweit schauen auf uns, die wir hier versammelt sind, und erwarten, dass wir so anständig, würdevoll und mutig sind, wie sie es in ihrem Alltag zu sein versuchen. Ich kann Ihnen versichern, dass sich die Vereinigten Staaten an diesem Scheideweg nicht ablenken oder davon abhalten lassen, das Notwendige zu tun. Wir sind die Erben eines stolzen Vermächtnisses der Freiheit, und wir sind bereit zu tun, was nötig ist, um dieses Vermächtnis für kommende Generationen zu sichern. Ich bitte Sie, sich an dieser gemeinsamen Mission für die Kinder von heute und morgen zu beteiligen.
Vielen herzlichen Dank.
Quelle:usembassy.gov/amerikadienst/
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Es ist einfach unglaublich....und wenn Obama Pinoccio wäre würde seine Nase bis zum Mond wachsen. Wörtlich: "Die russische Aggression in
Europa erinnert uns an die Zeiten, als grosse Staaten die kleineren in ihrem Streben nach territorialen Zielen einfach zertrampelten. Die Brutalität
der Terroristen in Syrien und im Irak zwingt uns, in das Herz der Finsternis zu blicken". Was für eine freche Behauptungen die von der eigenen
Verantwortung ablenken soll. In der Vorstellungswelt des Barack Obama bzw. seiner Redenschreiber begann der Konflikt in der Ukraine mit der
Intervention Russlands. Die Destabilisierungspolitik des SchreckensImperiums in der Ukraine wie auch in Syrien wird völlig ausgeblendet.
Dieser scheinheilige Lügner beklagt das Versagen unseres internationalen Systems.....dabei haben gerade die USA internationale Normen seit gut 20 Jahren
dauernd verletzt, zum Beispiel bei den militärischen Interventionen im Kosovo Krieg, im Irak und in Afghanistan. Ihre mörderischen
Drohnen-Angriffe, die an vielen Orten begangene Folter wie auch das Lager in Guantanamo.
Da tut es gut, dass auf dem internationalen Parkett auch vernünftige Stellungsnahmen (Le monde / 01.10.2014) auftauchen....wie diejenige von Dominique de Villepin.
Dominique de Villepin war von 2002 bis 2004 französischer Aussenminister und von 2005 bis 2007 französischer Ministerpräsident.
Lasst uns mit den selbstmörderischen Kriegen aufhören und endlich dem Frieden eine Chance geben !
Ein paar Auszüge aus der Stellungsnahme dieses französischen Politikers: "Aber das Böse ist heute viel umfassender verbreitet und hat sich
des ganzen Westens bemächtigt. Der Anti-Terrorkrieg begeht Verrat an unserer Sicht der Welt, er verkörpert die Suizid-Versuchung einer Zivilisation. Diese
leidet an gefühlter Ohnmacht und an gefühltem Abstieg, an Angst vor der Welt und den anderen und sie leidet auch an ihrer Überzeugung
ethisch-moralischer Überlegenheit.
Der Islamismus wiederum hat die Form eines nihilistischen Rausches angenommen. Der Mittlere Orient erlebt
gegenwärtig eine Modernisierungskrise, der den gewachsenen régional-konfessionellen und nationalen Identitäten schwer zusetzt. Schon die
Kolonisierung schwächte traditionelle Solidaritätsbande, die Globalisierung fegte sie dann vollends hinweg. Wirtschaftliche Entwicklung und die
Herausbildung neuer Mittelklassen, verbunden mit dem Aufschwung der Kommunikationsmedien weckten alte Dämonen und schufen neue Ängste.
Das von George W. Bush imaginierte Feindbild globaler Krieg gegen den Terrorismus findet seinen Widerpart im globalen Kalifat.
Mit gleicher Neigung für Ideologie, mit gleichem Gewaltreflex und mit gleicher Bilder-Leidenschaft. Das ist die Falle der
Opfer-Konkurrenz und des Tangos der Schlachthöfe! Ein Feindbild nährt das andere und beide geben sich mit Leib und Seele ihren
Ängsten hin. Der islamische Terrorismus ergötzt sich an der Inszenierung seines Opfertums, die westlichen Länder neigen dazu,
ihre Kollateralschäden zu verstecken." ....ja so ist dies wohl...man kann Villepin nur zustimmen.!
Wer sich die gesammte Stellungsnahme Villepin's ansehen möchte, braucht nur auf Aufklappen/Zuklappen zu klicken.
(deutsche Übersetzung)
Wenn Frankreich der Meinung ist, Krieg gegen den Terrorismus könne die Lösung bringen, verleugnet es sich selbst. Antiterror-Kriege, das haben die Kriege in Afghanistan und im Irak gezeigt, können nicht gewonnen werden. Das Gesetz des Guerilla-Krieges dominiert. Diese Kriege sind unendliche Kriege gegen einen sich immer wieder neu aufstellenden Feind, der an Legitimität, Wahrnehmbarkeit und Glaubwürdigkeit gewinnt ¬ es sind Kriege ohne Hoffnung. Selbst wenn wir den Islamischen Staat (IS) vernichten, werden neue schiitische, sunnitische, islamistische oder nationalistische Konflikt-Gefahrenherde auftauchen. Zehn Jahre nicht abgestimmte Kriege im Mittleren Orient standen Pate bei der Geburt des IS, nährten ihn und verschafften ihm Zulauf.
Kriege gegen den Terrorismus können keine Lösungen bringen. Unsere Regierung engagiert sich in der Hoffnung, ein im Fernsehen gezeigter und über das Fernsehen geführter Krieg werde den legitimen Emotionen der Franzosen gegenüber der Barbarei gerecht. Als mediale Speerspitze der Koalition und als Hilfsinstrument trügerischer lokaler Kriegskulissen wird Frankreich auf zwei Feldern verlieren. Sein Hoheitsgebiet und seine Bürger auf der ganzen Welt werden Attentaten und Entführungen ausgesetzt sein.
Dass zu handeln ist, steht außer Frage. Die aufgespannte Kriegslogik-Falle besteht in der Festlegung auf eine Politik des Alles oder Nichts. Die internationale Handlungseffizienz hängt von eigenen Handlungsspielräumen, von Verantwortungsübernahme durch Partner und von der Ausschöpfung der ganzen Skala möglicher Maßnahmen ¬ inklusive militärischer Optionen – ab.
Der IS stellt eine neuartige, sehr beunruhigende Art der Bedrohung dar. Er ist die Hybride einer fanatisierten totalitären Partei, einer lukrativen kriminellen Organisation und eines Kriegsunternehmers, der seine Marke auf dem Weltmarkt plazierte. Der IS übt auf seinem Territorium Macht aus über eine Allianz, die aus Scherbenresten des Saddam Hussein-Regimes und aus sunnitischen Stammes-Ältesten sowie sunnitischen Stadtteil-Chefs besteht, welche die sektiererisch-schiitische Regierung des Irak ablehnen.
Vonnöten ist jedenfalls eine politische Strategie zur Eindämmung und Erstickung des IS, mit der zunächst seine Einnahmen aus Öl- und Schmuggelgeschäften ausgetrocknet werden. Dazuhin müsste dem IS die Unterstützung gemäßigter Sunniten dadurch entzogen werden, dass diesen ein integrierender Dialog mit politischen Garantien im neuen Irak angeboten wird. Schließlich sollte der Rekrutierungsnährboden des IS ausgetrocknet werden. Die Auflösung des IS beginnt, sobald seine Aktionen ins Stocken geraten. Dazu sind gezielte militärische Aktionen erforderlich, die aber primär von Ländern der Region mit Unterstützung lokaler, irakischer, kurdischer, jordanischer und syrischer Oppositions-Kräfte geführt werden sollten.
Weiterführend brauchen wir eine Strategie zum Schutz unserer Bürger und unseres Hoheitsgebiets. Unsere Präventionskapazitäten gegen Radikalisierungstendenzen, besonders in Gefängnissen oder im Internet, müssten gestärkt werden, ohne dabei unsere Grundsatz-Werte-Entscheidung für individuelle Freiheitsrechte und demokratische Prinzipien in Frage zu stellen. Aus bisherigen Fehlern sollten Konsequenzen gezogen werden, die Funktionstüchtigkeit von Justiz und Geheimdiensten ist durch eine erweiterte Kooperation auf europäischer Ebene zu verbessern.
Seit zehn Jahren plädiere ich für politische Lösungen und Strategien der Kriegsvermeidung. So schlug ich für den Irak 2003 eine Verstärkung der Inspektionen, für Libyen 2011 eine Luftverbotszone und die Unterstützung der Rebellen vor, ohne jedoch die rote Linie der Regime-Zerstörung zu überschreiten. In Syrien war ich für internationale Sanktionen und für die Errichtung humanitärer Korridore zur Rettung von Zivilisten. Jedesmal kam der Einwand : es gibt nur den Krieg und sonst nichts. Und selbst wenn der Krieg dann nichts taugt, warum diese blinde Kriegslogik ?
Weil Frankreich nicht mehr an sich selbst (und die demokratischen Errungenschaften seiner Geschichte und Zivilisation) glaubt. Weil Frankreich wie besessen vom Schwindel einfach daher kommender Ideen ist. Seit sieben Jahre gleitet nun Frankreich in den demokratisch-westlichen Militarismus ab, der von Frankreichs Zukunftsangst und Zweifeln über seine politische Rolle und Aufgabe zeugt. Frankreich taucht jeden Tag mehr in den Expeditionskorpsgeist ein, der in der Endzeit der IV. Republik vorherrschte (unter Ministerpräsident Guy Mollet 1956-57).
Aber das Böse ist heute viel umfassender verbreitet und hat sich des ganzen Westens bemächtigt. Der Anti-Terrorkrieg begeht Verrat an unserer Sicht der Welt, er verkörpert die Suizid-Versuchung einer Zivilisation. Diese leidet an gefühlter Ohnmacht und an gefühltem Abstieg, an Angst vor der Welt und den anderen und sie leidet auch an ihrer Überzeugung ethisch-moralischer Überlegenheit. Der Islamismus wiederum hat die Form eines nihilistischen Rausches angenommen. Der Mittlere Orient erlebt gegenwärtig eine Modernisierungskrise, der den gewachsenen régional-konfessionellen und nationalen Identitäten schwer zusetzt. Schon die Kolonisierung schwächte traditionelle Solidaritätsbande, die Globalisierung fegte sie dann vollends hinweg. Wirtschaftliche Entwicklung und die Herausbildung neuer Mittelklassen, verbunden mit dem Aufschwung der Kommunikationsmedien weckten alte Dämonen und schufen neue Ängste.
Das von George W. Bush imaginierte Feindbild globaler Krieg gegen den Terrorismus findet seinen Widerpart im globalen Kalifat. Mit gleicher Neigung für Ideologie, mit gleichem Gewaltreflex und mit gleicher Bilder-Leidenschaft. Das ist die Falle der Opfer-Konkurrenz und des Tangos der Schlachthöfe! Ein Feindbild nährt das andere und beide geben sich mit Leib und Seele ihren Ängsten hin. Der islamische Terrorismus ergötzt sich an der Inszenierung seines Opfertums, die westlichen Länder neigen dazu, ihre Kollateralschäden zu verstecken. Der Kult der Körperopferung verwandelt sich in Selbstmordattentate und wendet sich gegen die Obsession eines Null-Risiko-Krieges, in dem Drohnen als Strafe aus heiterem Himmel niedeprasseln. Es sind zwei Kreuzzugsfahnen, die lokal geführten Kampfhandlungen einen globalen Sinn geben sollen. Zwei Sprachwelten, die existenziellen Ängsten Ausdruck geben. Und die das Risiko gegenseitiger Zerstörung in sich tragen.
Wir sind zurzeit dabei, eine weitere Schwelle hin zu einem Krieg der Zivilisationen zu überschreiten, aber noch ist nicht alles verloren. Es bleibt die Chance einer Friedeninitiative und die Chance eines den Frieden wagen unter der Bedingung, dass mit der Logik des Krieges gebrochen wird. Im Kampf gegen den Terrorismus müssen lokale Friedenslösungen gefunden werden. Zuvorderst müsste hier die Rolle der schwächelnden Staatsnationen als Nährboden und Ursprung des Identitätsverlusts ihrer Bürger gestärkt werden. Die EU könnte den Vereinten Nationen eine Plattform zum Wiederaufbau staatlicher Strukturen, sowie zur Konsolidierung von Verwaltung und öffentlichem Dienst in den Konfliktstaaten anbieten (Mali, Zentralafrika, Ukraine).
Wir sollten die Strategie eines Dialogs in den Vordergrund stellen. Pazifizierungs-Schlüssel sind die Anerkennung von Rechten von Minderheiten, sowie Modelle und Formen politischer Vertretung und Autonomie. Eine wesentliche Aufgabe besteht (im Nahen und Mittleren Osten) darin, den schiitisch-sunnitischen Dialog neu zu beleben und sowohl (das sunnitische) Saudi-Arabien als auch den (schiitischen) Iran an den Verhandlungstisch zu bringen.
Eine multilaterale militärische Eingreiftruppe der Vereinten Nationen könnte aus der Logik des Alles oder Nichts herausführen. Unter Inkaufnahme militärischer Bodenpräsenz könnte eine wirkliche Friedensstreitmacht ins Leben gerufen werden. Im Irak und in Syrien ist eine zeitweilige Stationierung von Puffer-Truppen zwischen den Religions- und ethnischen Gemeinschaften erforderlich.
Die Ambitionen eines solchen Programms können nur im Kontrast mit den Gefahren gesehen werden, denen wir durch die Spirale permanenter Kriege ausgesetzt sind. Der Stimme der Friedensvision seine Stimme zu verleihen, das ist Frankreichs Rolle und Bestimmung.
Quelle: Le Monde am 1. Oktober 2014 Cessons ces guerres suicidaires
et donnons enfin une chance à la paix Übersetzt von Gerhard Kilper
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Aber damit noch nicht genug.....von den Mainstreams völlig verschwiegen und von der Öffentlichkeit ignoriert, hat nur ein Tag vor dem verlogenen und heuchlerischen Obama-speak,
das US-SchreckensImperium....und man glaubt es kaum, mit Zustimmung der russischen Föderation und China.....das Ende des Völkerrechts und den Bruch mit der
Weltordnung die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist, eingeläutet.
Entscheident für den imperealen US-Tiefenstaat ist Kapitel VII, in der am 26. Juni 1945 beschlossenen Charta der Vereinten Nationen.
Wörtlich heisst es in Artikel 39 Kapitel VII U.N.-Charta:
Der Sicherheitsrat soll die Existenz irgendeiner Bedrohung des Friedens, eines Friedensbruchs oder Aktes der Aggression feststellen und soll
Empfehlungen aussprechen, oder entscheiden, welche Massnahmen unternommen werden sollen, in Übereinstimmung mit Artikel 41
(Anm.: nichtmilitärische Massnahmen, wie Abschaltung der Kommunikations-Infrastruktur) und 42 (Anm.: militärische Massnahmen), um internationalen
Frieden und Sicherheit zu erhalten oder wieder herzustellen.
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Dieses Kapitel VII, das gedacht war "internationalen Frieden und Sicherheit zu erhalten" wird von der Psychopathen Horde des US Tiefenstaates
dazu benützt, wahllos nicht genehme (nicht US-hörige) Staaten zu überfallen und zu zerstören.
Schon 2011 wurde mit der "UN Resolution 1973" auf Berufung zu Kapitel VII, Libyen auf maximal zynische und barabarische Art in die Steinzeit zurück gebombt,
in der Libyen bis heute verweilt.
Resolution 2178
Weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit hat das US-SchreckensImperium im Verbund mit Russland und China.....nun am 24.09.2014 die Resolution
2178 zu Kapitel VII des Artikel 39 der U.N. Charta (Pdf 0,193 MB) durchgepeitscht.
entscheidet / Decides (der Sicherheitsrat), dass Mitgliedsstaaten, in Übereinstimmung mit internationalem Menschenrecht, internationalem Flüchtlingsrecht
und internationalem humanitären Recht, das Rekrutieren, Organisieren, Transportieren oder Ausrüsten von Individuen (vorbeugend) verhindern und
unterdrücken sollen, die zum Zwecke der Durchführung, Planung, oder Vorbereitung von, oder Teilnahme an, terroristischen Handlungen oder
dem Anbieten oder Erhalten von terroristischem Training, und dem Finanzieren ihrer Reisen und ihrer Aktivitäten, in einen anderen Staat als
der ihrer Residenz oder Nationalität reisen.
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Was fehlt, wenn eine solche Vollmacht auf die Berücksichtigung von "internationalem Menschenrecht, internationalem Flüchtlingsrecht
und internationalem humanitären Recht" hin eingeschränkt wird?
Ja genau liebe Leser, es fehlt das Völkerrecht
Mit dieser maximal heuchlerischen Resolution können nun theoretisch, alle Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen, ganz nach belieben, so ziemlich jeden nur denkbaren
kriegerischen Wahnsinn auf diesem Planeten veranstalten.
In der Praxis natürlich vor allem der US-Tiefenstaat, die russische Föderation und China. Man kann nun endlich überall einzumarschieren, rumbomben unsw., ohne sich mit diesem
ganzen lästigen Völkerrecht, diesen Resolutionen etz. herumschlagen zu müssen.
Diese U.N.-Resolution wurde von einem moralischen, ethischen, menschlichen Abfall, einer Psychopathen-Horde ohne jedes Gewissen entworfen.
Diese U.N.-Resolution repräsentiert nichts anderes als das Prinzip "des politisch Bösen" und
das dies ist in diesem Falle, wörtlich zu nehmen. Der ganzen Planeten wird mit dieser Resolution in ein einziges Kriegsgebiet verwandelt und
der seit 2001, durch das US-SchreckensImperium ausgerufene Terrorkrieg, wird im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Weltkrieg.
Und das passt genau dazu, was Washington bereits für sich als seinen Anspruch verkündet hat, nämlich das Recht auf weltweite
Kriegführung ohne Rücksicht auf nationale und
internationale Grenzen.
Im US-Magazin Business Insider wurde schon mal vorab eine Landkarte ohne Grenze zwischen dem Irak und Syrien veröffentlicht....und falls
Assad "es wagen" sollte, das US-Militär bei den bevorstehenden Angriffen auf die ISIS-Kämpfer auf syrischem Boden zu behindern, hat Obama diesem
die totale Vernichtung der syrieschen Luftabwehr Kräfte und weiteres mehr angedroht.....ja so läuft dies, es ist kaum zu glauben.....Das
US-SchreckensImperium kann halt tun was gerade gefällt.
zum vergrössern - anklicken
In diesem Zusammenhang möchte ich hier noch an die Rede von Muammar Al-Quadhafis bei der UNO vom 23. September 2009 erinnern. Al-Quadhafi sprach schon damals Klartext
über die UNO....wahrscheinlich mit ein Grund, wieso Libyen 2011 vom SchreckensImperium flach gebombt und völlig zerstört wurde.....wer sich die Rede Al-Quadhafis nochmals
ansehen möchte, braucht nur auf Aufklappen/Zuklappen zu klicken.....
(deutsche Übersetzung)
Muammar Gaddafi – Rede vor der UN General-versammlung, am 23. September 2009
Im Namen der Afrikanischen Union möchte ich die Mitglieder der Generalversammlung der UNO grüssen und ich hoffe, dass dieses Treffen als das bemerkenswerteste in die Geschichte der Menschheit eingehen wird.
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Im Namen der Generalversammlung in ihrer 64. Sitzung, die unter dem Vorsitz Libyens, einem Staat der Afrikanischen Union, die aus tausend traditionellen, afrikanischen Königtümern besteht, stattfindet, möchte ich als deren Präsident die Gelegenheit nutzen und unseren Sohn Obama begrüssen, da sein Land der Gastgeber dieses Treffens ist
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Diese Sitzung findet in einem Moment grosser Herausforderungen statt und die Welt sollte sich verbünden, um zusammen diese Herausforderungen, die unseren grössten, gemeinsamen Feind darstellen, wie Klimawandel, die internationale Krisen des Zerfalls des kapitalistischen Wirtschaftssystems, oder die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln, die Verwüstung, Terrorismus, Einwanderung, Piraterie, künstliche und natürliche Epidemien und Atomproliferation, zu überwinden. Vielleicht ist die H1N1 Grippe ein ausser Kontrolle geratener Virus, der in Militärlabors ursprünglich für Kriegszwecke entwickelt wurde. Diese Herausforderungen sind von Heuchelei, Armut, Angst, Materialismus und Ruchlosigkeit umgeben.
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Die UNO wurde von drei bis vier Ländern zur Bekämpfung des deutsche Reichs gegründet. Es waren die Länder, die sich im zweiten Weltkrieg gegen das Dritte Reich verbündeten. Diese Länder formten den Sicherheitsrat und wurden permanente Mitglieder mit Vetorecht. Keiner von uns war damals dabei. Die UNO wurde im Sinn dieser drei Länder gegründet, um gegen Deutschland anzugehen. Aus diesem Grund wurde vor 60 Jahren die UNO gegründet.
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Dies geschah in der Abwesenheit von 165 Ländern, ein Verhältnis von eins zu acht, beziehungsweise, einer war anwesend, acht waren abwesend. Hier ist eine Kopie dieser Gründungsurkunde. Wenn man diese Urkunde liest, stellt man fest, dass die Einführung sehr unterschiedlich zu den Artikeln ist. Wie kamen sie zustande? Alle Anwesenden der San Francisco Konferenz im Jahr 1945 schrieben die Einführung. Die Verfassung der Artikel und internen Regeln wurden den Experten, Spezialisten aus den Ländern des Sicherheitsrates überlassen. Dies waren dieselben Länder, die sich gegen Deutschland verbündet hatten.
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Die Einführung ist attraktiv und niemand hat Einwände dagegen. Die darauf folgenden Artikel jedoch widersprechen der Einführung grundsätzlich. Wir weisen diese Artikel zurück und werden sie nie befürworten; sie endeten mit dem zweiten Weltkrieg. Die Einführung sagt, dass alle Länder, gross oder klein, gleichberechtigt sind. Besteht diese Gleichberechtigung wenn es um die permanenten Sitze im Sicherheitsrat geht? Nein, wir sind nicht gleichberechtigt. Die Einführung sagt wörtlich, dass alle Länder, gross oder klein, gleichberechtigt sind. Haben wir das Vetorecht? Sind wir gleichberechtigt? Die Einführung sagt, dass wir die gleichen Rechte haben, egal ob gross oder klein. Das ist was die Einführung sagt und was vereinbart wurde. Somit widerspricht das Vetorecht und die permanenten Sitze dem Sinn der Gründungsurkunde. Wir akzeptieren und anerkennen das Vetorecht nicht.
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Die Einleitung der Urkunde sagt, dass keine Streitkräfte eingesetzt werden dürfen, mit der Ausnahme für das gemeinsame Wohl. So steht es in der Einleitung, die wir unterschrieben haben und wir sind der UNO beigetreten, um das zu unterstützen. Es sagt, dass Streitkräfte nur im Sinne des gemeinsamen Wohles aller Länder eingesetzt werden dürfen. Aber was ist seither geschehen? 65 Kriege sind seit der Gründung der UNO und des Sicherheitsrates, ausgebrochen ¬ 65 Kriege mit Millionen mehr Opfern als im Zweiten Weltkrieg. Sind diese Kriege im Sinne des gemeinsamen Wohles? Nein, sie waren im Interesse von ein paar Ländern und nicht im Interesse des gemeinsamen Wohles.
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Sprechen wir darüber, ob diese Kriege im Interesse eines Landes oder aller Länder waren. Sie widersprechen eindeutig der Gründungsurkunde der UNO, die wir alle unterschrieben haben – und solange nicht entsprechend dieser Urkunde gehandelt wird, werden wir sie ablehnen und werden uns nicht davor scheuen, dies diplomatisch zu verkünden. Nun sprechen wir über die Zukunft der UNO. Heuchelei und Diplomatie sollten zur Seite gelassen werden, weil es hier um die Zukunft der Welt geht. Es ist gerade diese Heuchelei, die die 65 Kriege seit der Gründung der UNO ermöglicht hat.
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Die Einführung sagt auch, dass, falls Streitkräfte eingesetzt werden, es UNO Streitkräfte sein müssen; folglich ein militärisches Eingreifen der UNO mit dem Einverständnis aller UNO-Mitglieder und nicht ein paar Länder, die ihre Streitkräfte einsetzen. Die ganze UNO entscheidet über die Führung eines Krieges, um internationalen Frieden und Sicherheit zu gewähren. Seit der Gründung der UNO 1945 sind alle Mitglieder verpflichtet, die Aggression eines Landes gegen ein anderes zu verhindern.
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Falls ein Land, Libyen zum Beispiel, Frankreich angreifen sollte, dann würde die ganze UNO darauf reagieren, weil Frankreich ein souveränes Mitglied der UNO ist und wir alle die Verantwortung tragen, die Unabhängigkeit von Staaten zu schützen. Trotzdem haben 65 Kriege stattgefunden ohne jegliches Handeln der UNO, um sie zu verhindern. Acht grosse, erbitterte Kriege mit mehr als 2 Millionen Opfer sind von Vetorechtmitgliedern geführt worden. Diese Länder machen uns vor, sie würden die Souveränität von Ländern verteidigen, in Wirklichkeit unterdrücken sie jedoch deren Völker. Obwohl wir gerne glauben würden, dass diese Länder im Sinne von Frieden und Weltsicherheit handeln, haben sie zur Kriegsführung und unfriedlichen Mitteln gegriffen. Im Genuss ihres Vetorechtes, das sie sich selber, als permanente Mitglieder des Sicherheitsrates, gewährt haben, führten sie Kriege, die Millionen von Opfern gefordert haben.
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Das Prinzip des Nichteingreifens in die internen Angelegenheiten von Staaten, ist in der Gründungsurkunde der UNO verankert. Somit hat kein Land das Recht, sich in die internen Angelegenheiten eines Landes einzumischen, egal ob es eine Demokratie, eine Diktatur, sozialistisch oder kapitalistisch, progressiv oder reaktionär ist. Das ist die individuelle Verantwortung jedes Landes. Es ist die interne Angelegenheit seiner Einwohner. Die Senatoren von Rom ernannten Julius Cäsar zu ihrem Führer, weil dies gut für das damalige Rom war. Niemand kann behaupten, dass Rom, Cäsar damals das Vetorecht gab. Das Vetorecht ist nirgendwo erwähnt.
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Wir sind der UNO beigetreten, weil wir dachten, dass wir gleichberechtigt sind, nur um herauszufinden, dass ein einziges Land allen unseren Entscheidungen widersprechen kann. Wer gab dem permanenten Sicherheitsrat dieses Privileg? Vier Länder gaben sich selber dieses Privileg. Das einzige Land, dass dieses Privileg durch eine Wahl der Generalversammlung des Sicherheitsrates bekommen hat, ist China. Dies geschah auf demokratischem Weg. Die anderen permanenten Sitze jedoch wurden auf undemokratischem Weg, durch einen diktatorischen Eingriff, gegen unseren Willen, vergeben und wir sollten sie nicht akzeptieren.
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Die Reform des Sicherheitsrates, die wir brauchen, ist nicht eine Erhöhung der Zahl der Mitglieder. Dies würde die jetzige Situation nur verschlechtern. Wie man zu sagen pflegt: Wenn man mehr Wasser in den Schlamm giesst, kriegt man mehr Schlamm. Es würde alles verschlimmern, da mehr grosse Länder zu den bestehenden privilegierten, hinzugefügt würden. Es würde einfach die Proliferation von Supermächten aufrechterhalten. Aus diesem Grunde lehnen wir jegliche Erhöhung der permanenten Sitze ab. Die Lösung des Problems ist nicht eine Erhöhung der permanenten Sitze, diese wäre sehr gefährlich. Ein Zuwachs von Supermächten, würde die Bevölkerungen von kleinen Ländern benachteiligen, die sich in der so genannten Gruppe der 100 organisieren, die man auch das Forum der Kleinen Länder nennt.
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Diese kleinen Länder würden von einem Zuwachs von Supermächten im Sicherheitsrat, erdrückt werden. Diese Türe muss geschlossen werden. Wir treten energisch und kategorisch dagegen an. Ein Zuwachs von Sitzen im Sicherheitsrat, würde zu mehr Armut, Unrecht und Spannung führen. Zudem würden es zu grosser Konkurrenz zwischen bestimmten Ländern wie Italien, Deutschland, Indonesien, Indien, Pakistan, Philippinen, Japan, Brasilien, Nigeria, Argentinien, Algerien, Libyen, Ägypten, die Demokratische Republik des Kongo, Süd Afrika, Tansania, Türkei, Iran, Griechenland und der Ukraine, führen. Alle diese Länder würden einen Sitz im Sicherheitsrat anstreben und der Sicherheitsrat würde dann beinahe das Ausmass der Generalversammlung haben, was sehr unpraktisch und konterproduktiv sein würde.
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Die gute Lösung wäre, wenn die Generalversammlung, unter der Führung von Herrn Treki eine bindende Resolution verabschieden würde, die den Willen der Mehrheit der UNO-Mitglieder darstellt, ohne die Einmischung von anderen Sektoren. Die Lösung ist, keine weiteren Sicherheitsratmitglieder zuzulassen. Dieser Vorschlag ist in der Tagesordnung der Generalversammlung, die unter Herrn Trekis Führung stattfindet, aufgeführt. Die Mitgliedschaft von Gruppen und das Delegieren von Mandaten müssen anderen Vorschlägen vorgezogen werden.
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Wir müssen uns auf die Einführung von Demokratie durch Gleichberechtigung von Mitgliedstaaten konzentrieren. Es muss Gleichberechtigung zwischen den Mitgliedstaaten herrschen. Die Befugnisse und Mandate des Sicherheitsrates sollten der Generalversammlung überlassen werden. Die Mitgliedschaft sollte für Gruppen gelten und nicht für Länder. Die Aufwertung der Mitgliedstaaten würde allen Ländern das Anrecht auf einen Sitz geben, im Sinne der Einführung des UNO Mandats.
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Kein Land könnte Italien einen Sitz verweigern, sollte Deutschland einen Sitz bekommen. Oder theoretisch könnte Italien sagen, dass Deutschland ein aggressives Land ist, das im Zweiten Weltkrieg besiegt wurde. Wenn man einen Sitz an Indien geben würde, dann würde Pakistan, gleichfalls eine Atommacht, auch darauf bestehen. Beide Länder befinden sich in einer kriegerischen Phase und dies könnte sehr gefährlich sein. Wenn man an Japan einen Sitz geben würde, dann müsste man Indonesien, dem größten muslimischen Land der Welt, auch einen geben. Dann hätten die Türkei, Iran und die Ukraine den gleichen Anspruch. Was sollten wir zu Brasilien und Argentinien sagen? Libyen verdient einen Sitz, wegen seines Beitrages zur Weltsicherheit, weil es sein Massenvernichtungswaffenprogramm aufgegeben hat. Dann würden Südafrika, Tansania und die Ukraine folgen und das gleiche verlangen. Alle diese Länder sind wichtig. Die Türe zur Mitgliedschaft im Sicherheitsrat sollte verschlossen werden.
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Dies ist eine falsche Strategie, ein alter Trick. Wenn wir die UNO reformieren möchten, ist eine Vermehrung der Großmächte nicht der Weg. Die Lösung ist die Pflege der Demokratie auf Weltebene, indem die Handlungsmacht des Sicherheitsrates der Generalversammlung übertragen wird. Der Sicherheitsrat würde dann ausschliesslich Entscheidungen der Generalversammlung vollziehen. Dies wäre dann sozusagen das Parlament, die Legislative der Welt.
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Die Generalversammlung ist unser demokratisches Forum und der Sicherheitsrat sollte nicht dafür verantwortlich sein; wir dürfen die jetzige Situation nicht akzeptieren. Ihr seit die Gesetzgeber der UNO-Mitgliedstaaten und die Resolutionen der Generalversammlung müssen bindend sein. Man sagt, dass die Generalversammlung alles tun sollte, was der Sicherheitsrat vorschlägt. Im Gegenteil, der Sicherheitsrat sollte alles tun, was die Generalversammlung beschließt. Dies ist die UNO, die Versammlung von 192 Ländern. Es ist nicht der Sicherheitsrat, der nur aus 15 Länder besteht.
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Wie können wir zufrieden sein mit dem Weltfrieden und der globalen Sicherheit, wenn die ganze Welt von 15 Ländern kontrolliert wird? Wir sind 192 Länder und wir sind wie Speakers’ Corner in Londons Hyde Park. Wir sprechen einfach und niemand kümmert sich darum was gesagt wird. Wir sind reine Dekoration ohne Substanz. Wir sind Redner wie im Speaker’s Corner, nicht mehr, nicht weniger. Wir halten Reden und dann verschwinden wir. Das ist es, was Ihr zur Zeit seid.
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Nachdem der Sicherheitsrat zum ausführenden Organ von Resolutionen der Generalversammlung verwandelt worden ist, wird es keine Konkurrenz für Mitgliedschaften geben. Wenn der Sicherheitsrat einmal zum Ausführungswerkzeug der Generalversammlung gemacht worden ist, wird es keinen Grund zur Konkurrenz geben. Der Sicherheitsrat sollte einfach alle Länder vertreten. Diesem Vorschlag zufolge, der vor der Generalversammlung eingereicht wurde, würde es für alle Länder, Gruppen und Vereinigungen, einen Sitz im Sicherheitsrat geben.
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Die 27 Länder der EU sollten einen permanenten Sitz im Sicherheitsrat haben. Die Länder der Afrikanischen Union sollten einen permanenten Sitz im Sicherheitsrat haben. Die Lateinamerikanischen und ASEAN Länder sollten permanente Sitze haben. Die Russische Föderation und die Vereinigten Staaten sind bereits permanente Mitglieder des Sicherheitsrates. Die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC) sollte nach vollendeter Gründung einen permanenten Sitz haben. Die 22 Länder des Arabischen Bundes sollten einen permanenten Sitz haben. Die 57 Länder der Islamischen Konferenz sollten einen permanenten Sitz haben. Die 118 Länder der Blockfreien Bewegung sollten einen permanenten Sitz haben.
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Dann haben wir die G-100. Vielleicht sollten sie, die kleinen Länder, auch einen permanenten Sitz haben. Länder die ich nicht in einer Gruppe aufgeführt habe, sollten vielleicht auch einen permanenten Sitz bekommen, den sie dann in 6-12 monatiger Rotation besetzten würden. Ich denke da an Länder wie Japan oder Australien, die ausserhalb von Organisationen wie ASEAN sind. Oder die Russische Föderation und Länder, die nicht Mitglied der Lateinamerikanischen, Europäischen oder Afrikanischen Union sind. Dies könnte eine Lösung sein, falls die Generalversammlung dem zustimmen würde.
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Dies ist eine sehr wichtige Angelegenheit. Wie bereits erwähnt, ist die Generalversammlung das Parlament der Welt. Wir sind die Länder, und wer ausserhalb der Generalversammlung ist, wird nicht anerkannt werden. Der Präsident der Versammlung, Herr Ali Abdussalam Treki und der Generalsekretär Ban Ki-Moon werden eine legale Vorlage ausarbeiten und die notwendigen Komitees schaffen, um diesen Vorschlag zur Abstimmung einzureichen: Der Sicherheitsrat sollte von jetzt an aus Staatengemeinschaften bestehen. Somit werden wir Gerechtigkeit und Demokratie geniessen und der Sicherheitsrat wird nicht mehr prinzipiell aus Ländern bestehen, die Atomwaffen besitzen, grosse Wirtschaftszentren sind oder über Spitzentechnologie verfügen. Dies ist Terrorismus. Wir können den Sicherheitsrat nicht den Großmächten überlassen. Das wäre auch eine Form von Terrorismus.
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Wenn wir eine vereinte, friedliche und sichere Welt haben wollen, sollten wir dementsprechend vorgehen. Oder wir verbleiben in einer Welt, die vom Krieg bestimmt ist; dass hängt von euch ab. Wir werden weiter Konflikte und Kriege haben, bis zum jüngsten Tag oder bis zum Ende der Welt. Alle Sicherheitsratmitglieder sollten das Vetorecht haben, ansonsten sollte man das ganze Vetorechtkonzept, in der Bildung des neuen Rates, einfach eliminieren. Das wäre dann ein echter Sicherheitsrat. Dem neuen Vorschlag zufolge, der der Generalversammlung vorgelegt wurde, würde man ein Gremium schaffen, das der Generalversammlung unterstellt ist, welche die echte Entscheidungskraft hat.
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Somit wären alle Länder gleichgestellt im Sicherheitsrat, wie sie in der Generalversammlung sind. In der Generalversammlung geniessen wir alle die gleichen Rechte, wenn es um Mitgliedschaft und Wählen geht. Das sollte auch für den Sicherheitsrat gelten. Zur Zeit haben gewisse Länder das Vetorecht, andere nicht; manche haben einen permanenten Sitz, andere wieder nicht. Wir sollten weder dies, noch jegliche Resolution akzeptieren, die vom jetzigen Sicherheitsrat verabschiedet wird. Wir waren kolonisiert und jetzt sind wir unabhängig. Wir treffen uns heute, um die Zukunft der Menschheit, auf demokratischen Weg zu entscheiden, damit Frieden und Sicherheit für alle Länder, gross oder klein, gewährleistet sind. Sonst sind wir dem Terrorismus ausgesetzt. Denn Terrorismus heisst nicht nur Al Qaeda, sondern er kann verschiedene Formen annehmen.
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Wir sollten nur von der Stimmenmehrheit der Generalversammlung geführt werden. Wenn die Generalversammlung eine Entscheidung durch Wahlen fällt, dann müssen wir diesen Entscheidungen folgen und sie ausführen. Niemand steht über den Entscheidungen der Generalversammlung. Wer dies behauptet, sollte die UNO verlassen und sich alleine durchschlagen. Demokratie ist nicht für die Reichen, die Mächtigen, oder jene, die Terrorismus ausüben. Alle Länder sollten gleichgestellt sein.
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Zur Zeit ist der Sicherheitsrat feudalistisch organisiert, ein politischer Feudalismus für diejenigen, die im Genuss eines permanenten Sitz sind. Sie schützen sich gegenseitig und nutzen alle anderen aus. Man sollte ihn den Terrorrat und nicht den Sicherheitsrat nennen. Im politischen Alltag benutzen die Privilegierten den Sicherheitsrat gegen uns, wenn es ihnen von Nutzen ist. Ansonsten wird er ignoriert. Wenn sie ein Projekt vorantreiben wollen, oder ein persönliches Anliegen haben, dann wird die UNO respektiert, verherrlicht und Kapitel VII wird gegen die armen Länder angewandt. Wenn sie aber die Regeln der UNO brechen wollen, wird die ganze Institution einfach ignoriert.
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Wenn man das Vetorecht den permanenten Sicherheitsratsmitgliedern gibt, welche sowieso die Macht haben, ist dies eine Ungerechtigkeit und ein Terrorismus und wir sollten das nicht dulden. Wir sollten nicht im Schatten solcher Ungerechtigkeiten leben.
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Die Supermächte haben komplizierte, globale Interessen und sie benutzen das Vetorecht, um diese Ziele zu verteidigen. Im Sicherheitsrat benutzen sie zum Beispiel die Macht der UNO, um die Dritte Welt einzuschüchtern, zu terrorisieren und verdammen sie zu einer Existenz unter dem Terror.
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Seit seiner Gründung 1945 hat der Sicherheitsrat es nicht geschafft, Sicherheit zu gewährleisten. Im Gegenteil, er hat Terror und Sanktionen hervorgebracht. Er wird nur gegen uns benutzt. Aus diesem Grunde sehen wir uns nach dieser Rede zum vierzigsten Jahrestag nicht mehr verpflichtet, die Resolutionen des Sicherheitsrates anzuerkennen.
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65 Kriege; entweder kleine Länder, die sich gegenseitig bekämpfen, oder Kriege der Supermächte, die gegen uns geführt wurden. Der Sicherheitsrat, mit eindeutigem Verstoss gegen das Mandat der UNO, hat es versäumt einzuschreiten, um diese Kriege gegen kleine Länder zu stoppen.
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Die Generalversammlung wird über eine Anzahl von Vorschlägen abstimmen, die von historischer Relevanz sind. Entweder gehen wir als eine Einheit vor, oder wir werden fragmentiert und geschwächt. Wenn jedes Land seine eigene Version der Generalversammlung hätte, würde sich die Macht des Sicherheitsrates auf die permanenten Mitglieder beschränken. Das würde uns nicht stören.
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Wenn sie ihre permanenten Sitze beibehalten wollen, so sei es. Die permanenten Sitze gehen uns nichts an. Wir werden uns nicht von ihrer Macht, oder ihrem Vetorecht, unterwerfen lassen. Wir sind nicht leichtsinnig und geben den Supermächten das Vetorecht, damit sie uns als Menschen zweiter Klasse und Aussenseiter behandeln können. Wir waren es nicht, die den Supermächten ihren Status und das Recht gegeben haben, über 192 Ländern zu verfügen.
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Wir werden alle Sicherheitsratsresolutionen ignorieren, weil diese Resolutionen ausschliesslich gegen uns gerichtet sind und nicht gegen die Supermächte, welche permanente Sitze und das Vetorecht haben. Diese Mächte benutzen das Vetorecht nie gegeneinander.
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Sie benutzen es jedoch gegen uns, und das hat die UNO in eine Travestie verwandelt, die Kriege und Verstösse gegen das Hochheitsrecht unabhängiger Staaten befürwortet. Es hat zu Kriegsverbrechen und Völkermorden geführt. All dies stellt ein Verstoss gegen das Mandat der UNO dar.
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Da niemand dem Sicherheitsrat Achtung schenkt, haben Länder und Gemeinschaften ihren eigenen Sicherheitsrat gegründet und der Sicherheitsrat hier ist isoliert.
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Die Afrikanische Union hat bereits ihren eigenen Friedens- und Sicherheitsrat gegründet, die Europäische Union hat ihren Sicherheitsrat geschaffen, die asiatischen Länder haben auch ihren Sicherheitsrat geschaffen. Sowohl Lateinamerika, wie auch die 120 blockfreien Länder werden bald ihren eigenen Sicherheitsrat haben.
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Das bedeutet, dass wir bereits unser Vertrauen in den UNO Sicherheitsrat verloren haben, weil dieser uns keine Garantien und Sicherheit geben konnte. Deswegen gründen wir jetzt regionale Sicherheitsräte.
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Wir sehen uns nicht gezwungen, die Regeln und Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates zu befolgen. Seine jetzige Form ist undemokratisch, diktatorisch und ungerecht. Niemand kann uns zwingen, dem Sicherheitsrat in seiner jetzigen Form, beizutreten oder seine Resolutionen zu befolgen.
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Zudem gibt es keinen Respekt für die UNO und die Generalversammlung, welche die wirkliche UNO darstellt. Die Urteile des Internationalen Gerichtshofes, die internationalen juridischen Institutionen, haben nur kleine und Dritte Welt-Länder im Visier. Mächtige Länder werden entweder vom Gerichtshof übersehen oder die Urteile werden nicht eingehalten.
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Die Internationale Atomenergie Behörde (IAEA) ist eine wichtige Einheit innerhalb der UNO. Mächtige Länder jedoch sind ihr oder ihrer Gerichtsbarkeit nicht unterstellt. Wir haben festgestellt, dass die IAEA nur gegen uns benutzt wird. Man sagte uns, dass es eine internationale Organisation ist, da müssten jedoch alle Staaten ihre Mitglieder sein. Falls sie nicht wirklich eine internationale Institution ist, dann sollten wir sie nach dieser Rede nicht mehr anerkennen und schliessen.
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Herr Treki, der Präsident der Generalversammlung, sollte mit dem Direktor der IAEA, Herrn ElBaradei sprechen und ihn fragen ob er bereit ist, Nuklearenergie-Lager und verdächtige Bestände auf der ganzen Welt zu überprüfen. Wenn er zustimmt, dann anerkennen wir die Gerichtsbarkeit seiner Organisation. Wenn er aber sagt, dass gewisse Länder, die Atomenergie haben, nicht seiner Gerichtsbarkeit unterstellt sind, dann sollten wir diese Organisation schliessen und ihre Richtlinien nicht befolgen.
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Zur Zeit der libyschen Atombombenkrise sprach ich mit Herrn ElBaradei. Ich fragte ihn, ob die Atomreduktionsabkommen der Supermächte der Aufsicht durch die IAEA unterlagen und ob diese eingehalten wurden. Er sagte, dass er nicht die Autorität hätte, die Supermächte zu überprüfen.
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Dann kontrolliert die IAEA wirklich nur uns? In diesem Falle ist sie als internationale Organisation nicht gerechtfertigt, da sie selektiv vorgeht, genau so wie der Sicherheitsrat und der Internationale Gerichtshof. Dies widerspricht dem Sinne der UNO und wir lehnen diese Situation ab.
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Herr Präsident, Afrika sollte einen permanenten Sitz im Sicherheitsrat bekommen, egal ob die UNO-Reform stattfindet oder nicht. Wir haben schon zu lange gewartet.
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Ungeachtet der UNO-Reform wissen wir, dass Afrika kolonisiert, isoliert und benachteiligt wurde. Seine Einwohner wurden versklavt und wie Tiere behandelt. Der Kontinent wurde kolonisiert und von der Ferne verwaltet. Die Staaten der Afrikanischen Union verdienen einen permanenten Sitz. Dies ist eine Schuld, die beglichen werden muss und nichts mit der UNO-Reform zu tun hat. Niemand kann der Afrikanischen Union das absprechen.
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Wer könnte sich dagegen aussprechen? Ich fordere jeden heraus, der Einwände dagegen diesen Vorschlag aufbringen kann. Die Afrikanische Union verdient einen permanenten Sitz. Wer könnte uns das absprechen?
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Das Thema der Kompensation für Länder, die kolonisiert wurden, sollte auch vor der Generalversammlung zur Wahl kommen. Somit könnte man der erneuten Kolonisation eines Kontinentes, seiner Ausbeutung und Unterwerfung vorbeugen.
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Wieso gehen Afrikaner nach Europa? Wieso ziehen Asiaten nach Europa? Wieso kommen Lateinamerikaner nach Europa? Weil Europa diese Bevölkerungen kolonisiert hat und deren Rohstoffe und Arbeitskräfte gestohlen hat ¬ das Erdöl, Mineralien, Uranium, Gold, Diamanten, Früchte, Gemüse, Vieh und Leute. Nun macht sich eine neue Generation von Afrikanern, Asiaten und Lateinamerikanern auf, um diesen verlorenen Reichtum zurückzuholen.
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Vor Kurzem haben wir 1000 afrikanische Emigranten festgehalten, die auf dem Weg nach Europa waren. Wir fragten sie, warum sie nach Europa gehen wollten? Sie sagten, es wäre, um ihren verlorenen Reichtum zurückzuholen ¬ ansonsten würden sie nicht gehen. Wer kann die Reichtümer, die von uns genommen wurden, zurückgeben? Sollten diese Reichtümer wiederhergestellt werden, dann gäbe es keine Immigration mehr von den Philippinen, Lateinamerika, Mauritius und Indien. Afrika hat Anspruch auf $777 Milliarden Dollar als Kompensation der kolonisierenden Länder. Afrika wird auf diesem Betrag bestehen, und falls er ihnen nicht gegeben wird, werden Afrikaner dorthin gehen, wo diese Reichtümer hingebracht worden sind. Sie haben das Recht, diesem Reichtum zu folgen und ihn zurückzubringen.
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Warum gibt es keine libysche Migration nach Italien, trotz dessen Nähe? Italien schuldete dem libyschem Volke eine Kompensation. Diese Tatsache wurde von Italien anerkannt und es wurde ein Abkommen unterschrieben, das von beiden Parlamenten ratifiziert wurde. Italien hat eingestanden, dass die Kolonisierung von Libyen falsch war und es wurde ein Nichtangriffspakt eingegangen. Zudem wird Italien Libyen eine jährliche Kompensation von $250 Millionen, für 20 Jahre zahlen und ein Krankenhaus für Libyer, die durch italienische Minen im 2. Weltkrieg, verstümmelt wurden, bauen. Italien hat sich entschuldigt und hat versprochen, nie wieder ein fremdes Land zu besetzen. Italien, das eine Monarchie während des Faschismus war und grosse Beiträge für unsere Zivilisation geleistet hat, sollte für seine Leistungen unter seinem Premier Berlusconi und seinen Vorgängern, gelobt werden, weil sie zu diesem Prozess beigetragen haben.
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Warum besteht man auf Kompensationen? Damit es keine Kolonisation mehr gibt. Damit grosse, mächtige Länder, in Anbetracht der Kompensationen, nicht erneut andere Länder kolonisieren. Kolonisation sollte bestraft werden. Die Kolonialländer, die andere Völker unter ihrer Herrschaft zu Schaden haben kommen lassen, sollten Kompensation für die angerichteten Schäden und das Leid zahlen.
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Bevor ich das nächste Thema anspreche, möchte ich kurz erwähnen, dass wir Afrikaner sehr stolz darauf sind, dass ein Sohn Afrikas jetzt Präsident der USA ist. Es ist ein historischer Moment. In einem Land, indem Schwarze nicht mit Weissen zusammen in Cafés, Restaurants, Bussen sitzen konnten, hat das amerikanische Volk einen, jungen, schwarzen Mann kenianischer Abstammung gewählt. Dies ist ein gutes Zeichen und es deutet auf einen neuen Anfang. Trotzdem ist meines Erachtens Obama bloss eine vorübergehende Auflockerung für die nächsten 4 bis 8 Jahre. Danach wird es wieder wie vorher zugehen. Niemand weiss, wie es in den USA nach Obama weitergehen wird.
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Von uns aus gesehen könnte Obama für immer als Präsident der USA bleiben. Seine Ansprache zeigt, dass er ganz anders ist als jeglicher amerikanische Präsident zuvor. Normalerweise wurden wir mit Drohungen von Operation Wüstensturm, Früchte de Zorns, Rollende Donner oder Giftige Rosen für die libyschen Kinder begrüsst. Amerikanische Präsidenten bedrohten uns immer mit diesen Einsätzen wie Rollender Donner in Vietnam, Wüstensturm im Irak, Musketier in 1956 in Ägypten, obwohl die amerikanische Bevölkerung dagegen war. Giftige Rosen für die libyschen Kinder. Kann man sich so etwas vorstellen? Man wäre doch davon ausgegangen, dass Präsidenten von grossen Ländern mit permanentem Sitz im Sicherheitsrat und Vetorecht uns beschützen und Frieden senden würden. Stattdessen haben wir lasergelenkte Bomben aus F-111 Kampfflugzeugen bekommen. So gingen sie vor. Unter dem Motto: Wir führen die Welt an, egal ob ihr es akzeptiert, und wir bestrafen jeden, der uns entgegentritt.
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Was Obama heute gesagt hat, ist ganz anders. Er machte einen aufrichtigen Aufruf zur Abrüstung. Wir befürworten das. Er sagte auch, dass die USA nicht alleine mit den Herausforderungen unserer Zeit fertig werden kann. Wir könnten dies nur zusammen tun. Er sagte auch, dass wir mehr tun müssen, als nur Reden halten. Wir befürworten das. Er meinte wir seien zur UNO gekommen, um miteinander zu sprechen. Wenn wir herkommen, sollten wir wirklich auf ebenbürtiger Ebene miteinander sprechen. Zudem sollte Demokratie nicht von ausserhalb aufgezwungen werden. Bis vor kurzem sagten amerikanische Präsidenten, dass die Demokratie dem Irak und anderen Ländern aufgezwungen werden sollte. Obama sagte, dies sei eine interne Angelegenheit des Iraks. Er sprach wahrheitsgemäss, als er sagte, dass Demokratie nicht von aussen aufgezwungen werden kann.
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Mann muss vorsichtig sein, wenn man sich zu solchen Sachen äussert, denn die Welt ist sehr polarisiert. Was meint ihr: Sollten wir eine polarisierte Welt haben? Können wir nicht gleichberechtigte Länder haben? Sollten wir Patriarchen haben? Sollten wir Päpste haben? Sollten wir Götter haben?
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Warum müssen wir eine so polarisierte Welt haben? Wir lehnen so eine Welt ab und setzen uns für eine mehr gleichberechtigte Welt ein.
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Ein anderer empfindlicher Punkt ist der Hauptsitz der UNO. Darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten? Ihr alle seid von fern her gekommen, über den Atlantik, den Pazifik, über den asiatischen oder afrikanischen Kontinent. Warum? Sind wir in Jerusalem, dem Vatikan oder Mekka? Ihr seid alle müde, habt alle Jetlag und schlaflose Nächte hinter euch. Ihr seid sehr müde und erschöpft. Jemand ist gerade jetzt angekommen nach einem 20 Stunden Flug und muss gleich eine Rede halten.
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Ihr seid alle am Schlafen und müde nach einer langen Reise. Warum tun wir dies? In einigen unserer Heimländer ist es jetzt Nacht und alle schlafen. Ihr müsstet auch am Schlafen sein, da eure biologische Uhr und Kopf normalerweise um diese Zeit zu schlafen pflegen. Ich wache um 4 Uhr auf in New York weil es in Libyen 11 Uhr Morgens ist. Warum? Denkt darüber nach. All dies wurde 1945 entschieden. Sollten wir immer noch daran festhalten? Können wir uns nicht in einen Ort treffen, der irgendwo in der Mitte liegt und bequem erreichbar ist?
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Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass alle Unterhalts- und Sicherheitskosten für den Hauptsitz und Nebensitze von den USA getragen werden. Die Vereinigten Staaten geben viel Geld aus für die ausländischen Gesandten, die hierher kommen. Die Vorschriften sind sehr strikt.
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Wir wollen die Vereinigten Staaten von dieser Pflicht befreien. Wir danken den Vereinigten Staaten für die geleistete Hilfe und befreien New York und das ganze Land von dieser kostspieligen, undankbaren Aufgabe. Sie sollten nicht verantwortlich sein für die Sicherheit der UNO. Was wäre, wenn eines Tages ein Terrorist eine Bombe explodiert oder ein Attentat auf einen Präsidenten verübt? Dieser Ort war schon mal das Ziel eines Al-Qaeda Attentates. Die UNO wurde am 11. September verschont, weil es die logistischen Möglichkeiten der Terroristen überschritten hätte. Dieser Ort könnte das nächste Ziel sein ¬ ich meine es ernst. Wir haben Dutzende von Al-Qaeda Mitglieder in Libyschen Gefängnissen. Ihre Geständnisse sind furchterregend. Das trägt zur Spannung hier bei. Man kann nie wissen, was geschehen mag. Vielleicht werden die Vereinigten Staaten oder die UNO Opfer eines Raketenanschlages. Es könnten viele Staatsoberhäupter sterben. Wir wollen die Vereinigten Staaten von dieser Sorge befreien. Der UNO-Hauptsitz sollte dort sein, wo keine Gefahr besteht.
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Nach 50 Jahren, sollte der UNO Hauptsitz in einen anderen Teil der Hemisphäre verlegt werden, auf Rotationsbasis, alle 50 Jahre woanders. Nach 64 Jahren ist dieser Wechsel seit 14 Jahren schon überfällig.
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Wir meinen dies nicht als eine Beleidigung der USA. Im Gegenteil, es ist ein Dankeschön für die geleistete Hilfe. 1945 war dies angebracht, aber heute ist es fehl am Platz. Natürlich würde dies durch eine Abstimmung in der Generalversammlung bestimmt, weil Artikel 23 der UNO-Charta festlegt, dass die Verlegung des Hauptsitzes durch eine Abstimmung bestimmt wird.
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Die USA hat das Recht, strenge Sicherheitsmassnahmen einzuführen, weil sie im Visier von Al Qaeda und Terroristen ist. Wir halten ihnen das nicht vor, trotzdem halten wir diese Massnahmen für inakzeptabel. Wir brauchen nicht hierher zu kommen, um all diesen Massnahmen ausgesetzt zu sein. Ein Präsident sagte mir, dass seinem Copiloten davon abgeraten wurde, hierher zu kommen, weil es sehr einschränkende Kontrollen gäbe. Er fragte, wie er den Atlantik ohne Copilot überqueren sollte. Ein anderer Präsident beklagte sich, dass ein Mitglied seiner persönlichen Schutzwache wegen eines Namenmissverständnisses kein Visum bekommen hätte. Ein anderer Präsident sagte, dass sein persönlicher Arzt kein Visum bekam und nicht kommen konnte.
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Die Sicherheitsmassnahmen sind sehr strikt. Wenn ein Land Meinungsverschiedenheiten mit den Vereinigten Staaten hat, dann wird die Bewegungsfreiheit seiner Delegationsmitglieder stark eingeschränkt, als ob man in Guantanamo wäre. Man fragt sich, ob dies UNO-Mitglieder sind oder Häftlinge in Guantanamo, die sich nicht frei bewegen dürfen.
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Die Änderung des Hauptsitzes der UNO wird nun der Generalversammlung zur Abstimmung vorgelegt. Falls 51 Prozent dafür sind, dann wird über den neuen Standort bestimmt. Wenn der Standort in der mittleren Hemisphäre sein soll, dann warum nicht Sirte oder Vienna? Dann könnte man als Präsident ohne Visum kommen und es wird keine Bewegungseinschränkungen geben. Libyen ist niemandem feindlich gesinnt. Ich glaube, das gleiche gilt für Österreich.
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Falls die Abstimmung sich für die östliche Hemisphäre entscheidet, dann kämen Dehli oder Beijing in Frage, die Hauptstädte von Indien und China.
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Einwände gegen diesen logischen Prozess geben wird. Man wird mir dafür danken, dass die 14, 15 oder 20 Stunden langen Flüge, um herzukommen, wegfallen werden. Niemand kann den USA Vorwürfe machen oder sagen, sie sollen ihre Beiträge reduzieren, dies wäre ein schlechte Idee. Die USA werden sicher ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen und sich nicht verärgern. Im Gegenteil, sie werden sich erleichtert fühlen und dankbar sein, dass alle diese Sicherheitsvorkehrungen wegfallen können.
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Wir befassen uns jetzt mit den Vorschlägen, die zur Abstimmung eingerecht wurden. Wir stehen kurz davor, die UNO vor Gericht zu stellen. Die alte UNO wird verschwinden und eine neue UNO wird auftauchen. Dies ist keine normale Versammlung. Sogar unser Bruder Obama sagte, dass dies kein gewöhnliches Treffen ist. Es ist ein historisches Treffen.
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Die Kriege, die nach der Gründung der UNO stattfanden, wie kamen sie zustande? Wo waren der Sicherheitsrat, das UNO-Mandat, die UNO? Dies müsste untersucht werden und legale Konsequenzen haben. Wie kamen Massaker zustande? Man könnte mit dem Koreakrieg anfangen, weil er nach der Gründung der UNO stattgefunden hat. Wie konnte ein Krieg ausbrechen und Millionen von Opfern fordern? Atomwaffen hätten benutzt werden können. Die Verantwortlichen für diesen Krieg müssten zur Rechenschaft gezogen werden und sollten Kompensationen zahlen.
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Dann kommt 1956 der Krieg im Suezkanal. Diese Akte sollte man wieder öffnen. Drei Länder mit permanentem Sitz im Sicherheitsrat und Vetorecht haben einen UNO-Mitgliedstaat angegriffen. Ägypten, ein unabhängiges Land, wurde angegriffen und seine Armee vernichtet. Tausende von Ägyptern verloren ihr Leben, viele Städte wurden zerstört. Das alles, weil Ägypten den Suezkanal verstaatlichen wollte. Wie konnte so etwas passieren unter den Augen der UNO? Wie kann man davon ausgehen, dass so etwas nicht wieder passieren wird, wenn keine Wiedergutmachungen fällig wurden? Das waren gefährliche Ereignisse, und die Akten über den Koreakrieg und den Suezkanal sollten wieder geöffnet werden.
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Dann kommt der Vietnamkrieg. 3 Millionen Menschen verloren ihr Leben. Während 12 Tagen wurden mehr Bomben abgeworfen als während 4 Jahren des Zweiten Weltkrieges. Es war ein erbitterter Krieg, und er fand nach der Gründung der UNO statt, wo beschlossen wurde, dass keine Kriege mehr stattfinden würden.
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Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel. Wir können nicht schweigen. Wie könnten wir uns da sicher fühlen? Wie können wir tatenlos zusehen? Es geht um die Zukunft der Welt und wir in der Generalversammlung der UNO müssen uns dafür einsetzen, dass solche Kriege sich nicht wiederholen.
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Dann wurde Panama angegriffen, obwohl es ein unabhängiger Staat der UNO war. Viertausend Menschen verloren ihr Leben und der Präsident dieses Landes wurde gefangen genommen und ins Gefängnis gesteckt. Noriega sollte befreit werden – diese Akte sollte geöffnet werden. Wie können wir ein Land das UNO¬Mitglied ist, befugen, ein anderes Land anzugreifen und dessen Präsidenten gefangen zunehmen und wie einen Kriminellen einzusperren? Wer kann so etwas akzeptieren? Es könnte sich wiederholen. Wir sollten nicht schweigen. Wir sollten ein Verfahren einleiten. Jedes UNO-Mittglied könnte sich in dieser Situation befinden, besonders wenn die Aggression von einem Mittgliedstaat kommt, der einen permanentem Sitz im Sicherheitsrat hat.
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Dann kam der Krieg gegen Grenada. Das Land wurde, trotzdem es ein UNO-Mitglied ist, besetzt. Es wurde von 15 Kriegsschiffen, 7.000 Soldaten und Dutzenden Flugzeugen angegriffen, obwohl es eines der kleinsten Länder der Welt ist. Dies geschah nach der Schaffung der UNO, des Sicherheitsrates und des Vetorechtes. Der Präsident von Grenada, Herr Maurice Bishop wurde ermordet. Wie konnte dies geschehen und dies ungestraft bleiben? Es ist eine Tragödie. Wie können wir garantieren, dass die UNO gut ist? Dass ein bestimmtes Land gut ist? Dass wir eine sichere Zukunft haben werden? Können wir dem Sicherheitsrat vertrauen? Können wir der UNO vertrauen?
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Wir sollten das Bombardieren von Somalia untersuchen. Somalia ist ein Mittglied der UNO. Es ist ein unabhängiges Land unter der Herrschaft von Aidid. Wir wollen eine Untersuchung. Warum geschah es? Wer hat es erlaubt? Wer hat das grüne Licht zum Angriff gegeben?
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Dann ging es um das ehemalige Jugoslawien. Niemand war friedsamer als Jugoslawien, nachdem es, Schritt für Schritt seit Hitlers Zerstörung, wieder aufgebaut wurde. Tito fügte dieses friedfertige Land zusammen, Stück für Stück, und dann kamen wir und haben es aus imperialistischen Gründen auseinander gerissen, gleich wie Hitler. Wie können wir dazu keine Stellung nehmen? Warum können wir nie zufrieden sein? Wird ein friedfertiges Land wie Jugoslawien einer solchen Tragödie ausgesetzt, sollte die Generalversammlung eine Untersuchung einleiten, um herauszufinden, wer vor den internationalen Gerichtshof gebracht werde sollte.
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Dann kommt der Krieg im Irak, das grösste aller Unheile. Die UNO sollte das auch untersuchen. Die von Mr. Treki geführte Generalversammlung sollte das auch untersuchen. Die Besetzung von Irak war auch ein Verstoss gegen das Mandat der UNO. Es wurde ohne Rechtfertigung, von UNO-Sicherheitsratsmitgliedern mit permanentem Sitz ausgeführt. Der Irak ist ein unabhängiges Land und ein Mitglied der UNO-Generalversammlung. Wie konnten diese Länder den Irak angreifen? Wie in der UNO-Verfassung festgelegt ist, hätten die UNO-Mitglieder eingreifen müssen, um den Angriff zu stoppen.
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Wir setzten uns damals ein, um den Krieg stoppen. Wir waren gegen die Invasion von Kuwait und die arabischen Staaten kämpften zusammen mit ausländischen Mächten gegen den Irak, im Namen der UNO.
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Das erste Mal wurde das UNO-Mandat respektiert. Als wir im zweiten Irak Krieg versuchten, durch die UNO den Krieg zu verhindern, wurde diese ignoriert. Warum ist das geschehen? Herr Treki und die Generalversammlung sollten untersuchen, ob die Invasion des Iraks überhaupt gerechtfertigt war. Denn die Gründe für diesen Angriff sind nach wie vor rätselhaft und ungeklärt. Das gleiche könnte uns auch blühen.
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Warum wurde der Irak besetzt? Die Invasion war ein gravierender Verstoss gegen das UNO-Mandat und sie war grundlegend ungerechtfertigt. Es war ein Massaker, ein Genozid. Mehr als 1.5 Millionen Menschen kamen ums Leben. Wir werden uns dafür einsetzen, dass der Fall Irak vor das Internationale Strafgericht kommt (ICC) und wir wollen die Verantwortlichen dieser Massenmorde vor Gericht sehen.
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Es ist einfach, Charles Taylor, Bashir oder Noriega zu verurteilen, das ist schnell gemacht. Aber diejenigen, die Massenmorde gegen den Irak verübt haben? Die können nicht vor den Internationalen Gerichtshof kommen. Wenn dieses Gericht uns nicht anhören kann, dann sollten wir es nicht respektieren. Entweder ist es für alle da, oder wir sollten es nicht anerkennen.
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Jeder, der Kriegsverbrechen begeht, kann vor den Internationalen Gerichtshof kommen. Wir sind aber kein Vieh, dass man einfach schlachten kann. Wir haben das Recht zu leben und wir sind bereit, uns zu verteidigen. Wir haben das Recht, in Würde auf diesem Planeten zu Leben.
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Es gibt noch mehr Probleme. Warum können irakische Kriegsgefangene zum Tode verurteilt werden? Als der Irak besetzt wurde und dessen Präsident gefangen genommen wurde, war er ein Kriegsgefangener. Er hätte nicht verurteilt und gehängt werden sollen. Als der Krieg vorüber war, hätte er befreit werden sollen. Wir wollen wissen, warum ein Kriegsgefangener vor Gericht kam. Wer hat den Präsidenten des Iraks zum Tode verurteilt? Gibt es Antworten dafür? Wir wissen den Namen des Richters, der ihn verurteilt hat. Wir wissen auch, wer die Schlinge um seinen Kopf gelegt hat, obwohl eine Maske getragen wurde.
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Wie konnte dies in einem zivilisiertem Land geschehen? Es waren Kriegsgefangene in zivilisierten Ländern unter internationalem Recht. Wie konnten ein Präsident und Minister zum Tode verurteilt werden? Diejenigen, die sie verurteilt haben, sind das Anwälte oder Mitglieder eines Rechtssystems?
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Die Gerüchte sagen, dass die Gesichter unter jenen Masken die Gesichter der Präsidenten der USA und Grossbritanniens sind. Sie haben den Präsidenten des Iraks zum Tode verurteilt.
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Warum zeigen die Henker ihre Gesichter nicht? Warum kennen wir ihre Positionen nicht? Wieso wissen wir nicht, ob sie Offiziere, Richter, Soldaten oder Ärzte sind? Wie kommt es, dass ein Präsident eines UNO-Mittgliedstaates zum Tode verurteilt wird? Wir kennen die Identität ihrer Henker nicht. Es ist die Pflicht der UNO, diese Fragen zu beantworten: Wer hat das Urteil vollstreckt? Was war die Position und der Verantwortungsbereich der Beteiligten? Wir sollten wissen, wer sie waren, ob Ärzte anwesend waren, welche legale Vorgänge angewendet wurden. Das würde man für die Hinrichtung eines normalen Bürgers, geschweige denn den Präsidenten eines UNO-Mittgliedstaates, erwarten.
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Mein dritter Punkt in Bezug auf den Irakkrieg, bezieht sich auf Abu Ghraib. Das war eine Schande für die Menschheit. Ich weiss, dass die USA diesen Fall untersuchen werden. Die UNO sollte es auch tun. Die Generalversammlung sollte dies untersuchen. Kriegsgefangene in Abu Ghraib wurden gefoltert, Hunde wurden auf sie gehetzt; Männer wurden vergewaltigt. Das ist beispiellos in der Geschichte der Kriege. Es waren Vergewaltigungen, Sünden, die nie zuvor von Invasoren begangen wurden. Kriegsgefangene sind Soldaten und sie wurden im Gefängnis eines permanenten Mitglieds des Sicherheitsrates vergewaltigt. Das verstösst gegen unsere Zivilisation und die Menschheit. Wir dürfen nicht schweigen; Wir sollten die Fakten wissen. Bis heute verbleiben tausende gefangene Männer und Frauen in Abu Ghraib. Sie werden misshandelt, verfolgt und vergewaltigt. Dies muss untersucht werden.
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Der Afghanistankrieg muss auch untersucht werden. Wieso sind wir gegen die Taliban? Wieso sind wir gegen Afghanistan? Wer sind die Taliban? Wenn die Taliban einen religiösen Staat wollen, so sei es. Der Vatikan, zum Beispiel. Sind wir von ihm bedroht? Nein. Es ist ein religiöser und ein friedlicher Staat. Wenn die Taliban ein islamisches Emirat schaffen wollen, wer sagt, dass sie dann Feinde sind? Ist Bin Laden ein Taliban oder ein Afghane? Nein. Er ist weder Taliban noch Afghane. Waren die Terroristen, die New York angriffen, Taliban oder Afghanen? Nein. Was war dann der Grund für die Kriege gegen Afghanistan und Irak?
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Falls ich wirklich meine amerikanischen und britischen Freunde täuschen wollte, dann würde ich ihnen sagen, sie sollten mehr Truppen schicken und in diesem Blutbad ausharren. Aber sie würden nie gewinnen in Afghanistan und im Irak. Was geschah mit ihnen im Irak, einem Land, das aus Wüste besteht. Es wird noch schlimmer im gebirgigen Afghanistan werden. Falls ich sie wirklich täuschen wollte, dann würde ich ihnen sagen, den Krieg im Irak und Afghanistan fortzuführen. Aber im Gegenteil. Ich möchte die Bürger der Vereinigten Staaten, Grossbritanniens und anderer Länder, die im Irak und Afghanistan kämpfen, schonen. Ich rate ihnen: überlasst Afghanistan den Afghanen, überlasst Irak den Irakern. Wenn sie sich bekämpfen wollen, können sie es tun.
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Die USA hatten ihren Bürgerkrieg, und niemand hat sich eingemischt. Es gab Bürgerkriege in Spanien, China und Ländern auf der ganzen Welt. Überall auf der Welt gab es Bürgerkriege. Falls die Iraker sich also gegenseitig bekämpfen wollen, dann sollten sie ihren Bürgerkrieg haben. Wer sagt, dass wenn die Taliban einen Staat gründen würden, sie interkontinentale Raketen besitzen würden, mit denen man New York treffen könnte? Flogen jene Flugzeuge von Afghanistan oder dem Irak? Nein. Sie starteten von amerikanischen Flughäfen. Warum wird dann Afghanistan angegriffen? Waren die Terroristen Taliban oder Iraker?
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Warum schweigen wir? Wir dürfen keine stillen Mittäter werden. Alle, die nicht die Wahrheit sagen, sind Mittäter. Wir setzen uns für den internationalen Frieden und Sicherheit ein. Wir wollen die Menschheit nicht lächerlich machen, wir wollen sie retten.
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Als Präsident der Generalversammlung, sollte Herr Ali Treki eine zusätzliche Untersuchung über Morde einleiten. Wer hat Patrice Lumumba ermordet und warum? Wir wollen es einfach für die Dokumentation der afrikanischen Geschichte wissen. Wir wollen wissen, wie ein afrikanischer Führer, ein Befreier, ermordet wurde. Wer ihn tötete. Wir wollen, dass unsere Söhne lesen können, wie Patrice Lumumba, der Held des Kongolesischen Befreiungskampfes, ermordet wurde. Wir wollen die Fakten wissen, sogar nach 50 Jahren. Man sollte diesen Fall wieder aufrollen.
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Wer hat Generalsekretär Hammarskjöld getötet? Wer hat 1961 auf sein Flugzeug geschossen und warum?
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Dann war die Ermordung des US Präsident Kennedy in 1963. Wir wollen wissen, wer ihn ermordete und warum. Da war jemand der sich Lee Harvey Oswald nannte, der dann von Jack Ruby umgebracht wurde. Warum tötete er ihn? Jack Ruby, ein Israeli, erschoss Harvey Oswald, den Killer von Kennedy. Warum tötete dieser Israeli Kennedys Killer? Dann starb der Killer von Kennedys Killer unter mysteriösen Umständen, bevor er vor Gericht kommen konnte. Wir müssen diesen Fall wieder öffnen. Die ganze Welt weiss, dass Kennedy über den israelischen Reaktor von Dimona ermitteln wollte. Das verwickelt den internationalen Frieden und die Weltsicherheit mit Massenvernichtungswaffen. Aus diesem Grunde sollten wir diesen Fall wieder aufrollen.
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Dann die Ermordung von Martin Luther King, dem schwarzen Pfarrer und Menschenrechtsaktivisten. Seine Ermordung war geplant, und wir sollten wissen, warum er umgebracht wurde, und von wem.
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Dann wurde der Palästinenser Khalil Wazir, oder Abu Jihad, angegriffen. Er lebte friedfertig in Tunesien, einem Mitgliedsland der UNO, dessen Souveränität nicht respektiert wurde. Wir können nicht einfach schweigen. Obwohl Unterseeboote und Schiffe vor Tunesien wahrgenommen wurden, wurde niemand für seinen Tod verantwortlich gemacht. Abu Iyad wurde auch getötet und wir sollten wissen wie es geschah. Er wurde unter ungeklärten Umständen getötet. Drei Palästinenser, Kamal Nasser, ein Dichter, Kamal Adwan und Abu Youssef al Najjar, wurden im freien, souveränen Libanon getötet, einem Land, das Mitglied der Generalversammlung ist. Sie wurden im Schlaf getötet. Wir sollten wissen, wer sie tötete, damit sich solche Verbrechen nicht wiederholen.
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Das Ausmaß der Truppen, die in Grenada einmarschierten, wurden bereits besprochen ¬ 7.000 Truppen, 15 Kriegsschiffe und Dutzende von Bombern. Präsident Bishop wurde ermordet, obwohl Grenada ein UNO-Mitglied war. Das sind Verbrechen, über die man nicht schweigen sollte. Sonst werden wir selber zu Opfertieren. Wir sind keine Tiere. Jahr für Jahr werden wir angegriffen. Wir verteidigen uns, unsere Söhne, unsere Kinder. Wir haben keine Angst.
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Wir haben ein Recht auf Leben. Die Erde ist für uns alle bestimmt, und nicht für Gewalt. Wir können nicht in solcher Erniedrigung leben, deshalb gibt es Kriege.
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Die letzte Akte ist über Massaker. Im Sabra und Shatila Massaker wurden 3.000 Menschen getötet. Dieses Gebiet, das unter dem Schutz der israelischen Armee stand, war Schauplatz eines katastrophalen Massakers, in dem 3.000 palästinensische Männer, Frauen und Kinder ermordet wurden. Wie können wir schweigen? Der Libanon, ein souveräner UNO-Mitgliedsstaat, wurde besetzt. Sabra und Shatila waren unter der Kontrolle der israelischen Armee, und dann fand das Massaker statt.
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Dann war 2008 das Massaker von Gaza, indem 1.000 Frauen und 2.200 Kinder getötet und verwundet wurden. 60 UNO-Einrichtungen und 30 Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) wurden beschädigt. 50 Kliniken wurden zerstört, 40 Ärzte und Krankenschwestern fanden den Tod während der Ausübung ihrer humanitären Arbeit. Alles das geschah im Dezember 2008.
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Die Täter sind noch alle am Leben, und sie sollten vor den Internationalen Strafgerichtshof gestellt werden (ICC). Sollten wir nur die Benachteiligten, die Schwachen, Armen der Dritten Welt vor Gericht stellen und nicht wichtige, beschützte Persönlichkeiten? Unter internationalem Recht sollten sie alle für die begangenen Gräueltaten, vor Gericht gestellt werden. Ansonsten wird die Autorität des Internationalen Kriminalgerichtes (ICC) nie anerkannt werden. Wenn die Entscheidungen des ICC nicht angewandt werden, die Generalversammlung und der Sicherheitsrat nichts bedeuten und die Internationale Atomenergiebehörde nur gewissen Ländern und Organisationen nutzt, welche Funktion hat dann die UNO? Es würde bedeuten, dass die UNO unbedeutend ist. Wo ist sie? Es gibt keine UNO.
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Wir sprechen vom Phänomen der Piraterie auf hoher See in Somalia, als eine Form von Terrorismus. Somalis sind keine Piraten. Wir sind die Piraten. Wir haben uns widerrechtlich ihrer Hochheitsgebiete, Fischbestände und Reichtümer bemächtigt. Libyen, Indien, Japan und die USA ¬ alle Länder der Welt – sind Piraten. Wir alle sind in die Hochheitsgewässer und Wirtschaftsgebiete Somaliens eingedrungen und haben gestohlen. Die Somalis beschützen ihren Fischbestand, ihre Nahrungsquellen. Sie haben zur Piraterie gegriffen, um die Nahrung für ihrer Kinder zu verteidigen. Nun versuchen wir, das Problem auf dem falschen Weg zu lösen. Sollten wir Kriegsschiffe nach Somalia entsenden? Wir sollten Kriegsschiffe zu den Piraten senden, die die Wirtschaftsgebiete, Reichtümer und Nahrung der somalischen Kinder beschlagnahmt haben.
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Ich habe die Piraten getroffen und ihnen gesagt, ich würde ein Abkommen zwischen ihnen unter der internationalen Gemeinschaft aushandeln, das die 200 Meilen Exklusivwirtschaftszone des internationalen Fischerei-Abkommens respektiert, das die somalischen Meeres-Rohstoffe schützt und es ausdrücklich verbietet, dass Länder ihre giftigen Abfälle vor der somalischen Küste ins Meer schütten. Als Gegenzug würden die Somalis keine Schiffe mehr angreifen. Wir werden dieses internationale Abkommen der Generalversammlung vorschlagen. Dies wäre die Lösung des Problems, nicht die Entsendung von mehr Kriegsschiffen, um die Somalis zu bekämpfen.
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Wir gehen das Problem der Piraterie und des Terrorismus falsch an. Heute haben wir die Schweinegrippe. Morgen werden wir vielleicht die Fischgrippe haben, da wir manchmal Viren aus kommerziellen Gründen herstellen. Kapitalistische Unternehmen produzieren Viren, so dass sie dann die Impfstoffe und Medikamente dafür verkaufen können. Das ist eine Schande und unethisch. Impfstoffe und Medikamente sollten nicht verkauft werden. In meinem grünen Buch steht, dass Medikamente nicht verkauft oder gehandelt werden sollten. Medikamente sollten gratis sein und Impfstoffe kostenlos an Kinder vergeben werden. Kapitalistische Unternehmen jedoch stellen die Viren und Impfstoffe her und wollen sie mit Gewinn verkaufen. Warum sind sie nicht gratis? Wir sollten sie kostenlos verteilen und nicht verkaufen. Die ganze Welt sollte sich dafür einsetzen, Impfstoffe und Medikamente herzustellen und sie kostenlos an Frauen und Kinder zu verteilen ¬ ohne Profit. All diese Punkte stehen auf der Tagesordnung der Generalversammlung ¬ Taten sollten folgen.
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Die Ottawa-Konvention gegen Landminen verbietet die Herstellung von Landminen. Das ist nicht richtig. Landminen sind eine defensive Waffe. Wenn ich sie innerhalb meiner Grenze lege und jemand mich angreifen will, dann könnten er sterben, weil er versucht, mich zu besetzen. Diese Konvention sollte überdacht werden. Ich nehme diese defensive Waffe nicht in ein anderes Land. Der Feind greift mich an. Auf der Al-Qadhafi Webseite setze ich mich dafür ein, dass dieses Abkommen verändert oder aufgelöst werden sollte. Ich möchte Antipersonenminen zu meiner Verteidigung benutzen. Man sollte Massenvernichtungswaffen beseitigen und nicht Landminen, welche defensive Waffen sind.
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In Bezug auf die palästinensische Situation ist die Zwei-Staatenlösung unpraktisch und nicht machbar. Gegenwärtig überschneiden sich die zwei Staaten völlig. Eine Teilung wäre zum Scheitern verurteilt. Die zwei Länder sind keine Nachbarn, sie sind geografisch und bevölkerungsweise verflochten. Man kann keine Pufferzone schaffen, da eine halbe Million israelische Siedler in der West Bank und eine Million arabische Palästinenser im sogenannten Israel leben.
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Daher ist die Lösung ein demokratischer Staat, ohne religiösem Fanatismus und Rassismus. Die Generation von Sharon und Arafat ist vorbei. Es bedarf einer neuen Generation, in der alle in Frieden leben können. Schaut zu den israelischen und palästinensischen Jugendlichen; sie wollen alle Frieden und Demokratie, sie wollen alle in einem Staat zusammen leben. Dieser Konflikt vergiftet die Welt.
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Das weisse Buch beinhaltet die Lösung. Wie schon hier erwähnt, heisst die Lösung: Isratine. Die Araber sind den Israelis gegenüber nicht feindlich gestimmt, wir sind verwandt und von der gleichen Rasse. Wir wollen in Frieden leben und alle Flüchtlinge sollten zurückkehren.
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Ihr seid diejenigen, die den Juden den Holocaust beschert haben. Ihr, nicht wir, sind diejenigen, die sie verbrannt haben. Wir haben ihnen Zuflucht gegeben. Wir haben ihnen einen sicheren Zufluchtsort während des römischen Reiches, der arabischen Herrschaft in Andalusien und Hitlers Herrschaft gegeben. Ihr seid diejenigen, die sie vergiftet haben; die sie vernichteten. Wir haben sie beschützt. Ihr habt sie ausgestossen. Das ist die Wahrheit. Wir sind friedfertig und sind nicht die Feinde der Juden. Eines Tages werden die Juden die Araber benötigen. Da werden die Araber, wie schon zuvor, den Juden Schutz gewähren und sie retten. Was haben alle anderen den Juden angetan. Hitler ist ein Beispiel. Ihr seit diejenigen, die die Juden hassen, nicht wir.
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Ganz kurz, Kashmir sollte ein unabhängiger Staat sein, weder indisch, noch Pakistani. Dieser Konflikt muss zu einem Ende kommen. Kaschmir sollte ein Pufferstaat zwischen Indien und Pakistan sein. In Bezug auf Darfur hoffe ich, dass die Hilfe von internationalen Organisationen für Entwicklungsprojekte wie Landwirtschaft, Industrie und Bewässerung benutzt werden kann. Ihr seid für die jetzige Krise verantwortlich, ihr habt Darfur ins Rampenlicht gezerrt und geopfert, damit ihr euch in seine internen Angelegenheiten einmischen könnt.
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Ihr habt das Hariri-Problem in ein UNO Problem verwandelt. Ihr seit die Händler seiner Leiche. Ihr wollt es bloss Syrien heimzahlen. Der Libanon ist ein unabhängiger Staat; er hat Gesetze, Gerichte, Richter und Polizei. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt geht es nicht mehr darum, die Täter zu fassen, um Hariri Genugtuung zu leisten, sondern vielmehr darum, es Syrien heimzuzahlen. Die Fälle Khali al-Wazir, Lumumba, Kennedy und Hammarskjöld hätten auch an die UNO weitergeleitet werden sollen, wenn der Fall Hariri so viel Aufmerksamkeit verdient.
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Die Generalversammlung ist jetzt unter libyscher Führung. Das ist unser Recht. Libyen würde es begrüssen, wenn ihr alle den Übergang von einer Welt voller Schwierigkeiten und Spannungen, zu einer Welt der Menschlichkeit, des Friedens und der Toleranz ermöglichen würdet. Ich werde dieses Anliegen persönlich der Generalversammlung, Präsident Treki und dem Generalsekretär unterbreiten. Wir werden nicht kleinlich sein, wenn es um das Schicksal der Menschheit, den Kampf der Dritten Welt und der 100 kleinen Länder geht, um eine anhaltende friedliche Existenz zu schaffen.
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Muammar Al-Quadhafi
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Wie passt dies alles zum Obama-speak vom 23.05.2013, in dem Obama in der National Defense University in Fort McNair ankündigte, den weltweiten Krieg
gegen den Terror zu beendigen.
Also freue ich mich darauf mich mit dem Kongress und dem Amerikanischen Volk über Bemühungen auseinanderzusetzen das A.U.M.F. Mandat zu
präzisieren und letzten Endes aufzuheben. Und ich werde Gesetze nicht unterzeichnen, die entworfen wurden dieses Mandat zu erweitern.
Unsere systematischen Bemühungen terroristische Organisationen unschädlich zu machen müssen weitergehen. Aber dieser Krieg, wie alle
Kriege, muss enden. Das ist es, was uns die Geschichte lehrt. Das ist es, was unsere Demokratie verlangt.
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Alles nur Bla-Bla.?....Bis heute hat der Drohnen-Killer Obama dieses Versprechen nicht eingelöst. Im Gegenteil, es wurde alles noch schlimmer,
noch mehr Menschen starben, es wurde noch mehr geheuchelt, gelogen, gemordet, durch eine internationale Kriegslobby, durch seine ehrenwerten
"Alliierten" und Terrorkriegsprofiteure, aber auch durch die Truppenteile unter seinem direkten Oberbefehl.
Im August 2014 veröffentlichte das "progressive
National Security Network" einen "Entwurf den Endlosen Krieg zu beenden" (Pdf 0,900 MB) und die A.U.M.F. aufzuheben. Unter Bezug auf
Obamas Rede vom 23. Mai 2013 schreibt der Think Tank:
Dieses Papier schätzt die Risiken für die Nationale Sicherheit durch perpetuierte Kriegführung ein, die das Gesetz aus 2001 zur Folge
hatte, und empfiehlt einen Weg vorwärts, um Präsident Obamas Zusage zu realisieren, die A.U.M.F. zu präzisieren und letzten
Endes aufzuheben.
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Die Empfehlung des Think Tanks und die drohende Aufhebung der Vollmacht zur zeitlich und räumlich uneingeschränkten Kriegführung A.U.M.F.
("Authorization for Use of Military Force”) hat
offensichtlich Panik im Tiefenstaat der USA ausgelöst.
Das plötzliche Auftauchen des islamischen Staates....wie aus dem Hut gezaubert, "diese Terrorarmee" unter dem Label "IS" ist auf alle
Fälle erstaunlich. Man kann durchaus annehmen das der US-Tiefenstaat / US-SchreckensImperium damit versucht, die Aufhebung der strategischen
Ermächtigung A.U.M.F. aus 2001 zu verhindern. Dabei sollte man eben im Auge behalten, dass der ganze extremistische islamische Terror, vom
US-Tiefenstaat in seiner ganzen Bandbreite seit dem Taliban gegen die Soviets in Afghanistan (1970er /1980er Jahre), bewusst vom Tiefenstaat der USA
herangezüchtet wurde. Die IS ist ein Produkt
des US-SchreckensImperiums ....ein gemeinsames Unternehmen der CIA und des israelischen Geheimdiensts und im Grunde eine Truppe die jeder
mieten kann.
Aber nicht nur dies.....Der IS (islamischer Staat) wird auch benützt um einen lange vorbereiteten Plan für einen neuen Nahen und
Mittleren Osten endlich zu verwirklichen.
Die Zeitschrift The Atlantic und das amerikanische Armed Forces Journal veröffentlichten beide bereits 2006 eine Karte, die sich an den
Vorstellungen des Yinon-Plans orientiert. Neben einem dreigeteilten Irak, den auch der so genannte »Biden-Plan« von Joe Biden vorsah, setzte sich
der Yinon-Plan auch für eine Aufteilung des Libanon, Ägyptens und Syriens ein. Auch die Zersplitterung des Iran, der Türkei, Somalias
und Pakistans passt in das Konzept dieser Politik. Darüber hinaus befürwortet der Yinon-Plan eine Auflösung [der existierenden staatlichen
Strukturen] Nordafrikas, die, so prognostiziert er, von Ägypten ausgehen und dann auf den Sudan, Libyen und den Rest der Region übergreifen
werde.
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Die Karte des "neuer Naher Osten" wurde von Oberstleutnant Ralph Peters angefertigt. Peters ist pensionierter Offizier der US National War Academy.
Wenn man sich nun eine Karte der Ausdehnung des islamischen Staates ansieht...zeigt dies klar, das für den US-Tiefenstaat alles bestens nach
Plan verläuft....
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Interessant ist auch die offensichtliche Tatsache, dass der IS nur einige Hauptverkehrswege der Region kontrolliert und nicht wie in
der Imperiumsprobaganda heran gelogen 1/3 Syriens und die Hälfte des Iraks.....somit eigentlich einfach bekämpft werden
könnte....wenn man denn wollte.
Man muss sich langsam fragen....wer regiert dort eigentlich in der geografischen USA.? Obama und seine Administration oder der US-Tiefenstaat der von
den Geheimdiensten, den Neocons, dem industriellen militärischen Komplexes, den Finanzjunkies, den apokalyptischen Evangelikalen, der
Terrorkriegslobby, den militanten US-Nationalisten, dem Council on Foreign Relations, der Trilateralen Kommission, des Bilderberg-Klubs und der
AIPAC (The American Israel Public Affairs Committee) beherrscht wird.
Haben eiskalte Gier- und Machtpsychopathen des US Tiefen Staates mit einem kalten Putsch, Obama zur reinen Sprechpuppe, die an kaum sichtbaren
Fäden hängt manipuliert.?...oder ist der "Friedensnobelpreisträger und Drohnenkiller Obama" ein aktiver Teil dieser orwellschen
Monster-Netzwerke?
Orwell 1984
Sehen wir nicht heute, wie Orwell in seinem Buch (erschienen 1949) schrieb, einen repressiven Überwachungs- und Sicherheitsstaat / US-SchreckensImperium, der mit grausamen
und brutalen Methoden versucht die gesammte Welt zu kontrollieren? Eine Welt in der Gedankenkontrolle, Manipulation und Kriege zum täglichen
Alltag zu gehören scheinen. Eine Welt in der krimminelle Politdarsteller und Politbankster den Leuten über den "Neusprech": Political Correctness / Femisprech,
alles möglche verklickern, nur nicht die Wahrheit.
Krieg ist Frieden Freiheit ist Sklaverei Unwissenheit ist Stärke
Orwells Buch 1984 kann hier heruntergeladen werden (Pdf 1,190 MB)
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Ich für meinen Teil denke nicht, das Obama ein aktiver Teil der Psychopathen Netzwerke des Tiefen Staates der USA ist. Er ist ein Opfer dieser
heimlichen und monströsen Netzwerke....wahrscheinlich erpressbar....wahrscheinlich eingeschüchtert (man denke dabei an John F. Kennedy und dessen
Ermordung 1963)...
Ich denke, das offizielle Washington ist Opfer eines Putsches des
"Tiefenstaates der USA" geworden.
Es ist genau so abgelaufen, wie der israelisch-US-amerikanische
neokonservative Edward Luttwak in seinem Handbuch des Putsches geraten hat. Seiner Meinung nach ist ein guter Putsch jener, den niemand bemerkt,
weil er jene an der Macht hält, die sie ausüben, aber ihnen eine neue Politik aufzwingt.
Von nun an haben die Psychopathen des
US- Tiefenstaates das sagen...der Welt blüht nichts gutes..
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Wie auch immer, für die Welt macht es keinen Unterschied, ob Obama nun ein Opfer eines Putsches geworden ist oder nicht....das US-MonsterImperium hat die Welt
in seinen blutigen Krallen....dieses politische Ungeheuer wird wohl in die Geschichte eingehen als eines der brutalsten und mörderischsten politischen Systeme,
die die Welt gesehen hat. Lügen und nichts als Lügen mit denen Angriffskriege schamlos schöngeredet werden.
Man weiss ja schon gar nicht mehr wo Anfangen. Bei Clintons Lügen über Serbien und Kosovo?....oder George W. Bushs Lügen über
Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen?....oder Obamas Lügen über Gaddafi und den Einsatz von chemischen Waffen durch Assad?...oder den
Lügen über die iranischen Atomwaffen?....oder Obamas Lügen über die Ukraine?....oder die Lügen Bei der Dämonisierung Putins?....
Ja man kann auch weiter zurückgehen zu den offiziellen Lügen über Präsident John F. Kennedys Ermordung......oder Martin Luther Kings
Ermordung......oder den Lügen zum Golf von Tonkin.
Ja und dann auch noch die Lügen zu 9/11 und den daran anschliessenden Krieg gegen den Terror. Es ist endlos....Die USA ist zum schamlos
lügenden SchreckensImperium verkommen....der Drohnen-Killer Obama brüstet sich sogar damit, die Drohnen-Opfer
persönlich aus einer Todesliste aus zu wählen. Jeder der dies nicht wahrnemen will oder möchte, fordere ich auf, mir ein wichtiges Ereignis
zu bringen, über das die Regierung der USA nicht gelogen hat.
Und jetzt haben Obamas "Berater.?", besser der US Tiefenstaat, unter Führung der blutdrünstigen nationalen Sicherheitsberaterin Susan Rice, einen neuen Krieg
aus dem Hut gezaubert. Es handelt sich um den Krieg gegen Ebola. Am 16. September 2014 erklärte Präsident Obama dem Virus feierlich den Krieg.
Er kündigte an, dass er 3.000 amerikanischen Soldaten befohlen habe, einen Krieg gegen ... den Virus zu führen. Er sagte nicht genau, ob es deren Auftrag ist, den Virus zu erschiessen, wann immer
dieser sein grausliches Haupt erhebt, oder jeden armen unglücklichen Afrikaner abzuknallen, der möglicherweise Ebola hat. Tatsache ist auf
jeden Fall,dass das Militär über keine Soldaten verfügt, die etwas von Seuchenbekämpfung verstehen.
Lassen wir hier noch zum Abschluss nochmals Peter Dale Scott zu Worte kommen....dieser schrieb im Januar 2014 einen eindrücklichen Artikel zum
US-Tiefenstaat im Bezug auf 9/11. Scott interpretiert 9/11 in diesem Essay als keinen beispiellosen Staatsstreich, sondern als einen Vorfall in einer
Reihe von ähnlichen unerklärlichen Ereignissen, die alle ähnliche Ergebnisse zeitigten, bis hin zurück zum zweiten Golf von
Tonkin-Zwischenfall, der Kennedy-Ermordung, ja selbst bis hin zum falsch erinnerten Beginn des Korea-Krieges. Allein, von all diesen
Tiefenereignissen kann 9/11 als das erste gesehen werden, das nicht nur strukturelle, sondern auch verfassungsmässige Auswirkungen gehabt hat.
Bis heute befinden sich die USA in einem permanenten Ausnahmezustand.
Der Tiefenstaat und 9/11
von Peter Dale Scott
Das Undenkbare ¬ dass Elemente innerhalb des Staates sich mit Kriminellen verschwören, um unschuldige Zivilisten zu töten ¬ ist im letzten
Jahrhundert nicht nur denkbar, sondern alltäglich geworden. Ein wegweisendes Beispiel trug sich im französischen Algerien zu, wo sich abweichende
Elemente der französischen Streitkräfte, die gegen General de Gaulles Pläne für die Unabhängigkeit Algeriens waren, als die Organisation der geheimen
Armee organisierten und wahllos Zivilisten bombardierten, mit Zielen, die Krankenhäuser und Schulen einschlossen. Kritiker wie Alexander
Litwinenko, der später im November 2006 in London ermordet wurde, haben den Vorwurf erhoben, dass die Bombenanschläge auf Moskauer Wohngebäude im
Jahre 1999, die tschetschenischen Separatisten zugeschrieben werden, in Wirklichkeit die Arbeit des russischen Geheimdienstes (FSB) waren.
Um diesen aussagekräftigen Artikel weiter zu lesen, bitte auf Aufklappen/Zuklappen klicken.....
(deutsche Übersetzung)
Ähnliche Anschläge in der Türkei haben der Vorstellung eines extra-legalen “Tiefenstaats" Vorschub geleistet ¬ einer Kombination aus Kräften,
die von ehemaligen Mitgliedern der CIA-organisierten Gladio-Organisation bis hin zu "einer riesigen Matrix aus Sicherheits¬ und Geheimdienstbeamten,
ultranationalistischen Mitgliedern der türkischen Unterwelt und abtrünnigen ehemaligen Mitgliedern der [kurdischen Separatisten der] PKK”
reichen. (3) Dem tiefen Staat, zum Teil durch den erheblichen Heroinhandel der Türkei finanziert, ist die Tötung von Tausenden von Zivilisten bei Vorfällen wie dem tödlichen Bombenanschlag im November 2005 auf eine Buchhandlung in Semdinli zur Last gelegt worden. Über diesen Angriff , zunächst den kurdischen Separatisten der PKK zugeschrieben, stellte sich heraus, dass er von Mitgliedern des türkischen paramilitärischen Polizeigeheimdienstes zusammen mit einem ehemaligen Mitglied der PKK, das ein Informant geworden war, begangen wurde. (4) Am 23. April 2008 wurde der ehemalige Innenminister Mehmet Agar für seine Rolle in dem schmutzigen Krieg während der 1990er Jahre vor Gericht angeklagt. (5)
In meinem Buch The Road to 9/11 habe ich argumentiert, dass zumindest seit dem Zweiten Weltkrieg, wenn nicht früher, ein ähnlicher amerikanischer Tiefenstaat existierte, der ebenfalls Geheimdienstbeamte mit Elementen der Drogenhandel-Unterwelt kombinierte. (6) Ich wies auch auf die Zusammenarbeit in den letzten Jahrzehnten zwischen dem US-Tiefenstaat und al-Qaida hin, einer terroristischen Unterwelt, deren Drogenhandel-Aktivitäten im 9/11-Kommissionsbericht und in den US-Mainstream-Medien heruntergespielt wurden. (7)
Immer noch zu klären gilt die unterdrückte anomale Tatsache, dass al-Qaidas Top-Trainer für Flugzeugentführungen, Ali Mohamed, gleichzeitig ein Doppelagent war, der dem FBI Bericht erstattete, und fast sicher noch eine Verbindung zur CIA aufrecht hielt, die ihn als Agent verwendete und dazu beigetragen hatte, dass er in den 1980er Jahren in die USA gelangte. (8) Es wird nicht bestritten, dass Ali Mohamed den Botschaftsbombenanschlag in Kenia organisierte, und dass er dies tat, nachdem ihn die RCMP, die ihn in Vancouver in der Gegenwart eines anderen bekannten Terroristen festgenommen hatte, auf Anweisung des FBI freigelassen hatte. (9)
Vor diesem historischen Hintergrund der Zusammenarbeit würde ich eine Hypothese für weitere Untersuchungen anbieten wollen: dass der amerikanische Tiefenstaat irgendwie mit al-Qaida in der Gräueltat von 9/11 verwickelt war; und dass dies eine Erklärung für die auffällige Beteiligung der CIA und anderer US-Behörden in der anschließenden Vertuschung ist.
Sibel Edmonds, die türkische Amerikanerin, die früher eine FBI-Übersetzerin war, hat öffentlich sowohl al-Qaida als auch amerikanische Beamte mit dem türkischen Heroinhandel in Verbindung gebracht, der dem türkischen Tiefenstaat zugrunde liegt. Obwohl sie durch einen außergewöhnlichen Gerichtsbeschluss gehindert wurde, darüber direkt zu sprechen, (10) sind ihre Vorwürfe von Daniel Ellsberg zusammengefasst worden:
"Al-Qaida, hat sie dem Kongress gesagt, wird nach Angaben dieser Interviews zu 95% von Drogengeld finanziert ¬ einem Drogenhandel, bei dem sich die US-Regierung blind stellt und den sie ignoriert, weil er Verbündete und Geheimdienst-Assets von uns stark miteinbezieht, wie zum Beispiel die Türkei, Kirgisistan, Tadschikistan, Pakistan, Afghanistan ¬ all die ;Stans‘ ¬, in einem Drogenhandel, bei dem das Opium aus Afghanistan stammt, in der Türkei verarbeitet und nach Europa gebracht wird, wo es 96 % des europäischen Heroins liefert, und zwar durch Albaner, entweder in Albanien oder im Kosovo, durch albanische Muslime im Kosovo ¬ im Grunde durch die KLA, die Kosovo-Befreiungsarmee, die wir in dieser Episode am Ende der Jahrhunderts stark unterstützten. … Sibel sagt, dass Koffer von Bargeld dem Sprecher des Repräsentantenhauses, Dennis Hastert, in dessen Haus in der Nähe von Chicago geliefert wurden, von türkischen Quellen, wohlwissend, dass eine Menge davon Drogengeld war." (11)
2005 wurden Sibel Edmonds’ Anschuldigungen teilweise in Vanity Fair berichtet. Dort wurde bekannt, dass sie Zugang zu FBI-Lauschangriffen von Gesprächen zwischen den Mitgliedern des American-Turkish Council (ATC) über die Bestechung gewählter US-Offizieller gehabt hatte, sowie über das, "was wie Verweise auf große Drogenlieferungen und andere Verbrechen klang.” (12)
9/11: Kein Coup d’Etat, sondern ein Vorfall in einer Reihe von amerikanischen Tiefenereignissen
2003 veröffentlichte der italienische Journalist Maurizio Blondet ein Buch mit dem Titel 11 settembre: colpo di stato (September 11th: A Coup d’Etat, [Milan, Effedieffe, 2002]). (13) Im Laufe der Jahre wurde der Blick auf 9/11 als einem "Staatsstreich" von einer Reihe von Beobachtern eingenommen, einschließlich von Gore Vidal. (14) Eine Google-Suche im Mai 2008 nach “Coup d’Etat + 9/11″ ergab 297.000 Treffer. Einer der jüngsten Treffer, von Ed Encho, legte nahe, dass das Herz des Putsches die Einführung an 9/11 – ohne Aussprache oder auch nur Aufmerksamkeit – der sogenannten "Continuity of Government“-Anordnungen (COG) gewesen sein könnte ¬ geheime Anordnungen, die nach wie vor unbekannt sind, aber Verfassungsimplikationen haben. (15) Ohne Frage, wie der 9/11-Kommissionsbericht besagt, wurde COG, die Frucht einer zwei Jahrzehnte währenden geheimen Cheney-Rumsfeld-Zusammenarbeit, an 9/11 umgesetzt. (16) Wie wir sehen werden, ist nicht klar, was dies bedeutete, weder damals noch heute. Aber Journalisten haben behauptet, dass frühere Versionen von COG die Planung zur Aussetzung der Verfassung beinhalteten. (17)
Allerdings übertreibt das Nennen von 9/11 als Staatsstreich die Differenz zwischen dem aktuellen geschwächten Zustand des öffentlichen Staats und dem vorherigen Stand der Dinge, der sich seit Jahren, ja seit Jahrzehnten in Richtung einer solchen Auflösung aufgebaut hatte. Seit einem halben Jahrhundert wurden die Verfassung und die Gesetze des offenen oder öffentlichen Staats durch die Kräfte des tiefen Staates zunächst ausgewichen, dann erodiert, dann zunehmend in Frage gestellt und unterlaufen. Ich möchte nahelegen, dass diese Erosion teilweise durch eine Reihe wichtiger Tiefenereignisse in der amerikanischen Nachkriegsgeschichte erreicht wurde ¬ Ereignisse, deren Aspekte in den (wie von Anfang an klar ist) Mainstream-Medien ignoriert oder unterdrückt werden.
Die jüngste Geschichte hat eine Reihe solcher Ereignisse gesehen, wie die Ermordung von John F. Kennedy, die von der öffentlichen Vorstellung der amerikanischen Politik so unerklärlich sind, dass die meisten Amerikaner dazu neigen, nicht einmal an sie zu denken. Stattdessen akzeptieren die meisten von ihnen die offiziellen, oberflächlichen Erklärungen, auch wenn sie vermuten, dass diese nicht wahr sind. Oder wenn andere sagen, sie glauben, dass “Oswald allein gehandelt” habe, so mögen sie daran im gleichen tröstlichen, aber irrationalen Zustand des Geistes glauben, wie dem, dass Gott den Gerechten belohnen und den Bösen bestrafen werde.
Auf der einen Seite müssen wir darum sehen, dass Amerika einen Zustand erreicht hat, in dem traditionelle Bürgerrechte eklatant wie nie zuvor beschränkt werden ¬ etwa wenn der ehemalige Generalstaatsanwalt Gonzalez einem geschockten Kongress-Ausschuss sagt: "Es gibt keine ausgedrückte Gewährung von Habeas Corpus in der Verfassung.” (18) Zur gleichen Zeit müssen wir sehen, dass 9/11 als ein unerklärliches oder tiefes Ereignis, das uns von der Verfassungs-Normalität in einen unnötigen permanenten Kriegszustand stieß, nicht beispiellos ist. Es ist eines in einer Reihe von ähnlichen unerklärlichen Ereignissen, die alle ähnliche Ergebnisse hatten, bis zurück zum zweiten Tonkin-Zwischenfall, der Kennedy-Ermordung, selbst bis hin zum falsch erinnerten Beginn des Korea-Krieges.
Die simulierte "Überraschung” der Bush-Regierung über den 9/11-Angriff ist der simulierten "Überraschung” der Truman-Regierung über den Ausbruch des Krieges in Korea am 25. Juni 1950 ähnlich. Der Historiker Bruce Cumings erinnert in einem Werk von 957 Seiten an das sonderbare Verhalten in den vorangegangenen Wochen auf hohen Ebenen in Washington:
"Die CIA sagt am 14. Juni eine Fähigkeit zur Invasion [Südkoreas] zu jeder Zeit voraus. Niemand bestreitet das. Fünf Tage später sagt sie eine drohende Invasion voraus. . . . Jetzt (sagt) Corson … dass der Bericht vom 14. Juni an ,informierte Kreise‘ durchgesickert ist, und deswegen ,wurde befürchtet, dass die Regierungskritiker im Kongress das Problem öffentlich aufbringen könnten. In der Folge wurde eine Entscheidung des Weißen Hauses getroffen, den Kongress zu unterrichten, dass in Korea alles gut war.‘ . . . Wäre es nicht die Erwartung, dass dem Kongress gesagt werden würde, dass in Korea nicht alles gut war? Es sei denn, ein überraschter und empörter Kongress ist eines der Ziele." (19)
In seiner umfassenden Analyse der Ursprünge des Krieges sieht Cumings diese US-Täuschung durch hochrangige Beamte als Reaktion auf manipulierte Ereignisse, die wiederum die Reaktion auf die Bedrohung einer unmittelbar bevorstehenden Vertreibung der chinesisch-nationalistischen KMT aus Taiwan zusammen mit einer friedlichen Wiedervereinigung Koreas waren. Die Details sind komplex, aber von Bedeutung für 9/11, nicht zuletzt wegen der Beteiligung der Opium-finanzierten KMT:
"Ende Juni waren [US Außenminister Dean] Acheson und Truman die einzigen hohen Beamten, die sich einer Verteidigung der ROC [der ,Republik China‘, die chinesische nationalistische KMT, die in Taiwan übrig war] sträubten. … Sir John Pratt, ein Engländer mit vier Jahrzehnten Erfahrung im konsularischen Dienst in China und dem Fernost-Büro, schrieb das Folgende im Jahre 1951: "Die Peking-Regierung plante, Formosa am 15. Juli zu befreien, und Mitte Juni erreichten das Außenministerium Nachrichten, dass die Syngman Rhee-Regierung in Südkorea zerfiel. Die Politiker auf beiden Seiten des achtunddreißigsten Breitengrades bereiteten einen Plan vor, um Syngman Rhee aus dem Amt zu werfen und eine einheitliche Regierung für ganz Korea einzurichten.‘ Der einzige Ausweg für Chiang [Kai-shek, dem KMT-Führer] war also, dass Rhee den Norden angriff, was Acheson letztlich das Nationalchina verteidigen ließ. (20)
Währenddessen:
schickte ein australischer Botschaftsvertreter (in Südkorea) tägliche Berichte im späten Juni, die besagten, dass ,Patrouillen aus dem Süden in den Norden gingen, bemüht, den Norden zurückzugewinnen. Plimsoll warnte, dass dies zu Krieg führen könnte, und es war klar, dass es ein gewisses Maß an amerikanischer Beteiligung gab.‘ [Nach dem ehemaligen australischen Premierminister Gough Whitlam:] ,Die Beweise waren für den australischen Ministerpräsidenten stark genug, um ein Kabel an Washington zu autorisieren, das darauf drängte, dass der südkoreanischen Regierung keine Ermutigung gegeben werde.” (21)
Cumings stellt auch die Warnung eines amerikanischen Diplomaten, Robert Stark, von Ende April fest, wonach "verzweifelte Maßnahmen durch [die chinesische] nationalistische Regierung versucht werden könnten, um [die USA] in [einen] offenen Krieg als [ein] Mittel zur Rettung ihrer eigenen Haut zu verwickeln.” (22) In Kapiteln, die zu komplex sind, hier zusammengefasst werden zu können, zeichnet er die Intrigen einer Reihe von Chiangs Hintermännern nach, darunter die China Lobby in Washington, General Claire Chennault und seine damals fast darnieder gegangene CAT-Fluglinie (später Air America), der ehemalige OSS-Chef General William Donovan, und in Japan General MacArthur und sein Geheimdienstchef Charles Willoughby. Er bemerkt den Besuch von zwei Generälen Chiangs in Seoul, einer von ihnen mit einer US-Militärmaschine von MacArthurs Zentrale. Und er kommt zu dem Schluss, dass "Chiang … auf der koreanischen Halbinsel die Provokation eines Krieges gefunden haben könnte, der sein Regime [in Taiwan] für zwei weitere Jahrzehnte sicherte.”
"Wer diesen Text bis zu diesem Punkt gründlich gelesen hat und nicht glaubt, dass Willoughby, Chiang, [Chiangs Emissär in Seoul, General] Wu Tieh Cheng, Yi Pom-Sok, [Syngman] Rhee, Kim Sok-Won, Tiger Kim und ihresgleichen nicht in der Lage zu einer Verschwörung waren, um einen Krieg zu provozieren, kann durch Beweise nicht überzeugt werden."
Er fügt hinzu, dass Anti-Verschwörungs-Amerikaner "Opfer dessen sind, was man den Trugschluss des unzureichenden Zynismus bezeichnen könnte” ¬ ein Vorwurf, der wiederbelebt werden könnte, wenn je gezeigt würde, dass 9/11 auch "eine Verschwörung, um einen Krieg zu provozieren”, war. (23)
9/11, Tonkin und das JFK-Attentat
1964 verabschiedete der Kongress die Golf von Tonkin-Resolution als Reaktion auf US-Verteidigungsminister McNamaras Zusicherungen, dass es einen "eindeutigen Beweis” für einen zweiten "unprovozierten Angriff” auf US- Zerstörer gab. Heute wissen wir nicht nur, dass es keinen solchen zweiten Angriff gab, sondern auch, dass die kombinierten Schikanen der CIA-kontrollierten PT-Boote und US-Zerstörer in nordvietnamesischen Gewässern so provokativ waren, als wie einen solchen einzuladen. George Ball, der zu der Zeit ein Unterstaatssekretär im Außenministerium war, erklärte später in einem BBC-Radio-Interview im Jahre 1977:
"Viele der Menschen, die mit dem Krieg verbunden waren, suchten nach jeder Ausrede, um Bombenangriffe einzuleiten. Das Senden eines Zerstörers in den Golf von Tonkin wurde vor allem der Provokation wegen gemacht. … Es gab ein Gefühl, wenn der Zerstörer in einige Schwierigkeiten geriete, dass das die Provokation bieten würde, die wir brauchten." (24)
Das Golf von Tonkin-Tiefenereignis präsentiert eine Reihe von Ähnlichkeiten mit dem koreanischen Tiefenereignis 1950. Tonkin kann auch in drei verschiedenen Phasen analysiert werden: die Täuschung des Kongresses durch hochrangige Beamte, vorangebracht durch provokante Intrigen in Asien, und verstärkt durch die betrügerische Manipulation von Berichten innerhalb der NSA. (Alle drei Phasen kann man auch in den provokativen Manövern der USS Pueblo im Jahre 1968 erkennen, bei einem Zwischenfall oder Tiefenereignis, das nicht, wie es einige klar wollten, zu einer militärischen Reaktion gegen Nordkorea führte.) (25)
Wir wissen nunmehr aus einer kürzlich freigegebene hausinternen NSA-Geschichte, dass die NSA am 4. August 1964 122 Stücke an SIGINT (Signal Intelligence) besaß, die zusammengenommen deutlich machten, dass es keinen zweiten nordvietnamesischen Angriff am 4. August gab: "Hanois Marine war in der Nacht an nichts anderem als an der Bergung der zwei Boote beteiligt, die am 2. August beschädigt wurden.” Aber von diesen 122 Stücken wurden dem Weißen Haus nur fünfzehn bereitgestellt ¬ "nur SIGINT, die den Vorwurf, dass die Kommunisten die zwei Zerstörer angegriffen hatten, unterstützte." (26)
In der Zwischenzeit, bei der CIA: "Am Nachmittag des 4. August (hatte) der CIA-Experten-Analyst zu Nord-Vietnam #8230; den Schluss gezogen, dass wohl niemand auf die US-Schiffe gefeuert gehabt hatte. Er fügte einen Absatz in diesem Sinne in dem Artikel hinzu, den er für das aktuelle Geheiminformationsbulletin (Current Intelligence Bulletin) schrieb, das an das Weiße Haus und andere wichtige Behörden gekabelt werden und am nächsten Morgen gedruckt erscheinen würde. Und dann passierte etwas Einzigartiges. Der Direktor des Office of Current Intelligence, ein sehr hochrangiger Beamter …, stieg in die Eingeweide der Agency hinab, um die Streichung des Absatzes anzuordnen. Er erklärte: ,Wir werden das LBJ jetzt nicht erzählen. Er hat bereits beschlossen, Nord-Vietnam zu bombardieren.'” (27)
Die parallelen Ereignisse bei NSA und CIA veranschaulichen, wie eine gemeinsame bürokratische Denkweise oder Neigung zu einer militärischen Eskalation synergistische Reaktionen in verschiedenen Milieus erzeugen kann, ohne dass es unbedingt eine verschwörerische Absprache zwischen den beiden Behörden gegeben haben muss.
Von mehr als flüchtigem Interesse ist die Tatsache, dass die CIA in den 1960er Jahren noch immer hohe Beamte hatte, die glaubten, dass früher oder später ein Showdown mit den chinesischen Kommunisten unvermeidlich war, und die General Chennaults alten Vorschlag für eine großangelegte Landung Chiangs auf dem chinesischen Hauptland erneuert hatten. (28) Dies scheint eine Reihe von manipulativen Eskalationsschritten in Laos zu erklären, die kurz vor den Tonkin-Zwischenfällen geschahen, mit einer ähnlichen Dynamik in Richtung einer Ausweitung des US-Kriegs über Süd-Vietnam hinaus. 1963-64 stellt man wieder, wie 1950, die intriganten lokalen KMT-Elemente fest, in diesem Fall Kräfte, die direkt am Opiumhandel beteiligt waren. (29)
Was 9/11 angeht, ist das Paradox zwischen oberflächlicher Ruhe und alarmierenden Warnungen so evident, wie es das 1950 war. Selbst der 9/11-Kommissionsbericht erkennt an, dass im Sommer des Jahres 2001 "das System rot blinkte” für einen al-Qaida-Anschlag. Ihre Dokumente widerlegen Condoleezza Rices Erklärung vom Mai 2002: "Ich glaube nicht, dass irgendjemand voraussagen hätte können, dass diese Leute … versuchen würden, ein Flugzeug wie eine Rakete zu benutzen, ein entführtes Flugzeug wie eine Rakete.” (30) Doch inmitten dieser Krise im August 2001 hielt die CIA schamlos entscheidende Hinweise vor dem FBI zurück, die, wenn sie geteilt worden wären, das FBI in ihren aktuellen Bemühungen, einen der angeblichen Entführer, Khaled al-Mihdar, zu lokalisieren, unterstützt gehabt hätten. Dieses Zurückhalten veranlasste einen FBI-Agenten zu dieser Zeit zutreffend vorherzusagen, "irgendwann wird jemand sterben.” (31)
Wie ich in der erweiterten Neuauflage meines Buches The War Conspiracy beschreibe, ähnelt dieses schuldhafte Zurückhalten von entscheidenden Hinweisen vor dem FBI durch die CIA dem Zurückhalten von wichtigen Informationen über Lee Harvey Oswald im Oktober 1963 vor dem FBI durch die CIA. Der ehemalige FBI-Direktor Clarence Kelley beklagte sich später in seinen Memoiren, dass dieses Zurückhalten der Hauptgrund war, warum Oswald am 22. November 1963 nicht unter Beobachtung stand. (32) Mit anderen Worten, ohne diese Vorenthaltungen hätten weder das Kennedy-Attentat, noch 9/11 in der Art und Weise geschehen können, in der sie es taten.
Und ohne die Details zu verstehen, können wir sicher schließen, dass Operationen der CIA ¬ des Tiefenstaats ¬ irgendwie im Hintergrund verwickelt waren, ob unschuldig oder verschwörerisch, sowohl beim JFK-Attentat wie auch bei 9/11. Bezüglich der CIA-Informationsvorenthaltung vor dem FBI über Oswald hat selbst eine ehemalige CIA-Beamtin, Jane Roman, zugestimmt, dass dies "eine Art von operativem Interesse [der CIA] an Oswalds Akte” indizierte. (33) Lawrence Wright kam in einem Kommentar im New Yorker über die analoge Zurückhaltung von Informationen durch die CIA über al-Mihdar zu einem ähnlichen Schluss: "Die CIA könnte auch eine Operation im Ausland geschützt haben und hatte Angst, dass das FBI sie bloßstellen würde.” (34)
Kurz gesagt, aus dieser Perspektive ist 9/11 nicht ganz beispiellos in der Geschichte der USA. Es sollte nicht als einmalige Abweichung von der geordneten verfassungsmäßigen Regierung ¬ ein Staatsstreich ¬ gesehen werden, sondern als ein weiteres unerklärliches Tiefenereignis von der Art, die das amerikanische Verfassungssystem der offenen Politik und Bürgerrechte weiter erodieren ließ.
9/11: Nicht nur ein weiteres Tiefenereignis, sondern ein Verfassungs-Tiefenereignis
Es ist jedoch ein Tiefenereignis einer neuen und beispiellosen Ordnung. Tiefenereignisse, die mit der politischen Kontrolle des Landes verbunden sind, sind weitaus häufiger, als die meisten von uns erkennen. Seit den auffälligen Attentaten der 1960er und zu Anfang der 1970er Jahre ¬ alles Tiefenereignisse ¬ starben mindestens sechs Politiker in Einmann-Flugzeugabstürzen. Obwohl viele dieser Abstürze wohl zufällig waren, fällt auf, dass nur ein Republikaner auf diese Weise gestorben ist, im Gegensatz zu fünf Demokraten. (35) Offizielle Berichte über den Tod von dreien dieser Demokraten ¬ Senator Paul Wellstone und die Kongressabgeordneten Hale Boggs und Nick Begich ¬ wurden in Frage gestellt, ebenso wie die sehr verdächtige "zufällige” Tod in einem Einmann-Flugzeugabsturz von UAW-Arbeiterführer Walter Reuther im Jahre 1970. (36)
Von diesen Tiefenereignissen stechen einige ¬ vor allem die Ermordung von JFK ¬ als mit strukturellen Auswirkungen auf die amerikanische politische Gesellschaft verbundene heraus. Drei großen Kriegen Amerikas seit dem Zweiten Weltkrieg ¬ Korea, Vietnam und jetzt Irak ¬ sind Tiefenereignisse vorausgegangen, die kumulativ zur derzeitigen auf Krieg gründenden Wirtschaft Amerikas beigetragen haben. Auf diese Weise betrachtet fällt 9/11 in eine Reihenfolge, in der der zweite Tonkin-Zwischenfall und die Intrigen und Lügen im Juni 1950 über Korea vorausgingen.
Aber von all diesen Tiefenereignissen kann 9/11 als das erste gesehen werden, das nicht nur strukturelle, sondern auch verfassungsmäßige Auswirkungen gehabt hat. Denn mit der Einführung von COG vor 10.00 Uhr am 11. September 2001 hat sich der Status der US-Verfassung in der amerikanischen Gesellschaft verändert, in einer Weise, die sich noch immer durchsetzt. Was COG in der Praxis bedeutet, ist noch weitgehend unbekannt. Es ist jedoch klar, indem es Habeas Corpus und den Vierten Verfassungsanhang einschränkt, die Innovationen nach COG und 9/11 haben die US-Verfassungslage mehr wie die Situation in Großbritannien gemacht, wo schriftliche Satzungen ausdrücklich durch ein undefiniertes königliches Vorrecht eingeschränkt werden: eine Sammlung von Befugnissen, die dem Souverän zustehen, die keine gesetzliche Grundlage haben. (37)
Der Missbrauch der britischen königlichen Prärogative war eine der expliziten Beschwerden, die letztlich zur amerikanischen Revolution führten. Damals wie heute wurden sie mit imperialen Arrangements für die stehenden Heere, um Krieg zu führen, verknüpft. Man könnte sagen, dass im heutigen Amerika die Befugnisse, die zur Verhängung der globalen US-Dominanz in der Welt benötigt werden, abermals die Reichweite des verfassungsmäßigen öffentlichen Staat einschränken.
Das Ausmaß, in dem die Macht des Präsidenten von Kongress-Statuten eingeschränkt wird, wurde und wird kontinuierlich und ausführlich diskutiert werden. Es ist jedoch klar, dass die George W. Bush-Administration die extreme oder monarchische Auffassung wiederbelebt, die zum ersten Mal in der amerikanischen politischen Geschichte vom ehemaligen Präsidenten Richard Nixon ausgedrückt wurde: "Wenn der Präsident es tut, bedeutet das, dass es nicht illegal ist.” (38)
Jack Goldsmith, ein ehemaliger Stellvertretender Generalstaatsanwalt in George W. Bushs Justizministerium, hat berichtet, dass innerhalb des Weißen Hauses Cheneys Rechtsberater David Addington häufig argumentierte, dass "die Verfassung den Präsidenten ermächtigt, Vorrecht-Befugnisse auszuüben, um das zu tun, was in einem Ausnahmezustand notwendig ist, um das Land zu retten.” (39) Goldsmith schlussfolgerte: "Die Präsidentschaft im Zeitalter des Terrorismus ¬ die Terror-Präsidentschaft ¬ leidet unter vielen Lastern der imperialen Präsidentschaft [Nixons].” (40)
Cheney, von Addington unterstützt, machte in seinem Iran-Contra-Minority-Report aus dem Jahre 1987 seine Überzeugung deutlich, dass sich "der Chief Executive gelegentlich verpflichtet fühlen wird, monarchische Vorstellungen des Vorrechts geltend zu machen, die ihm erlauben, das Gesetz zu überschreiten.” Cheney unterstützte diesen Anspruch mit dem Hinweis auf Jeffersons Louisianakauf, den Jefferson, ohne das Wort "Vorrecht” zu benutzen, durch "die Gesetze der Notwendigkeit, der Selbsterhaltung, des Dienstes an unserem Land, wenn es in Gefahr ist", rechtfertigte. (41) Aber die Cheney ¬Addington-Verteidigung eines fortdauernden Vorrechts in einem fortdauernden Krieg gegen den Terror hat weit mehr mit der britisch-monarchischen Rechtstheorie des 17. Jahrhunderts gemein als mit Jeffersons einzigen Rückgriff auf eine solche Maßnahme, nachdem er ein Leben lang den Begriff der Prärogativ-Macht angegriffen hatte. (42)
Als Teil des Arguments für eine hemmungslose oder monarchische Auffassung der Exekutive haben wir die Behauptung gesehen, dass der Präsident die Vertragsverpflichtungen, die Folter verbieten, ignorieren oder marginalisieren kann. Bevor COG am 11. September 2001 erklärt wurde, untersagte ein Netz von Gesetzen, die durch die Checks & Balances von allen drei Zweigen der Bundesregierung entwickelt worden waren, Folter. "Es war nicht von Dauer.” (43)
Im Einklang mit Cheneys COG-Planung in den 1980er Jahren hat die Bush-Administration ähnliche Eingriffe in Habeas Corpus vorgenommen, einem Recht der Magna Carta, vom englischen Parlament in einem Gesetz von 1679 bekräftigt und in der US-Verfassung erwähnt. Dennoch, bei der Definition der Verfassungskrise, in der wir jetzt stecken, ist es wichtig zu sehen, dass es kein noch nie dagewesenes, anomales Ereignis darstellt, sondern dass es in Entwicklungen verwurzelt ist, die über Jahrzehnte gingen.
9/11, Tiefenereignisse und die globale Dominanz-Denkart in der amerikanischen Gesellschaft
Die Kontinuität vergangener Tiefenereignisse ist Teil des Problems, vor dem jene stehen, die das zu verstehen und zu korrigieren wünschen, was ihnen zugrunde liegt. Denn die amerikanischen Mainstream-Medien (wie wir sie jetzt klar sehen) haben in den vergangenen Schutzlügen zu Korea, Tonkin und dem JFK-Attentat eine Rolle eingenommen, so dass sie, wie auch die Regierung, nunmehr ein demonstriertes Interesse daran haben, es zu verhindern, dass die Wahrheit über eines dieser Ereignisse herauskommt. (44)
Dies bedeutet, dass sich die aktuelle Bedrohung der verfassungsmäßigen Rechte nicht durch den Tiefenstaat allein ableitet. Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, ist das Problem eine globale Dominanz-Denkweise, die nicht nur innerhalb des Washingtoner Regierungsviertels vorherrscht, sondern auch in den Mainstream-Medien und sogar in den Universitäten; eine Denkart, die die Eingriffe in die verfassungsrechtlichen Freiheiten akzeptiert, und die jene stigmatisiert oder zumindest mit Schweigen auf diejenigen reagiert, die von ihnen alarmiert werden. (45) So wie die Annahme des bürokratischen Gruppendenkens eine notwendige Bedingung für den Aufstieg innerhalb des Staates ist, so ist die Annahme der Anstands-Vorstellung dieser Denkweise zunehmend eine Voraussetzung für die Teilnahme am allgemeinen öffentlichen Lebens geworden.
Dies sagend, meine ich etwas enger gezogenes als den allgegenwärtigen "Geschäfts-definierten Konsens" (business-defined consensus), von dem Gabriel Kolko einmal behauptete, dass er "eine zentrale Wirklichkeit” sei, die dem zugrunde läge, wie "eine herrschende Klasse ihre Politik betreibt.” (46) Ich würde zustimmen, dass zumindest seit der Reagan-Ära die Denkweise, die ich beschreibe, mit der Mentalität einer Oberwelt identifiziert wurde, welche entschlossen ist, ihre Privilegien auf Kosten der übrigen Gesellschaft zu schützen und auch sie zu vergrößern.
Aber die Denkweise, die ich meine, ist enger gefasst – ursprünglich besorgt um die Verteidigung und jetzt zunehmend um die Vergrößerung der Dominanz Amerikas in der Welt, in einer Ära der endlichen und zunehmend knapper werdenden Ressourcen. Und es ist auch zunehmend weniger ein Konsens, als vielmehr eine Arena der ernsten Spaltung und Diskussion.
Es ist klar, dass die Denkart nicht monolithisch ist. Es hat wiederkehrenden bemerkenswerten Dissens gegeben, beispielsweise als James Risen und Eric Lichtblau in der New York Times enthüllten, dass die Bush-Regierung, trotz des FISA Acts, sich in elektronischer Überwachung von Telefongesprächen innerhalb der Vereinigten Staaten ohne richterlichen Beschluss engagierte. (47) Aber in anderen Fragen, insbesondere des Irak-Krieges, hat es die Times auffällig versäumt, die vernünftige kritische Rolle zu spielen, die sie in Bezug auf den US-Krieg in Vietnam gespielt hatte. Im Allgemeinen, wie Kristina Borjesson in ihrem vernichtenden Buch schreibt, "schwindet investigatives Berichten dahin…denn es ist teuer, zieht Gerichtsklagen an, und kann gegenüber den Unternehmensinteressen und / oder Verbindungen der Muttergesellschaft zur Regierung feindlich sein.” (48) Und was kritisches Denken über 9/11 angeht, so ist die Washington Post, wie zuvor bei der Kennedy-Ermordung, ihm erwartungsgemäß aus dem Weg gegangen, die 9/11-Wahrheitsbewegung als "kakophonen und freilaufenden … Haufen von Verschwörungstheoretikern” darstellend. (49)
Laut einer Abfrage von Lexis Nexis hat die New York Times nicht über Attorney General Gonzalez’ berichtenswerte Behauptung berichtet, dass: "Es gibt keine ausgedrückte Gewährung von Habeas Corpus in der Verfassung.” (Die Washington Post berichtete darüber, ohne Kommentar, in einer Geschichte von 197 Wörtern) (50) Und in der Frage der Folter hat selbst ein liberaler Harvard-Professor, Michael Ignatieff, in einem University Press-Buch von einem unparteiischen Ausgangspunkt aus ¬ "eine Demokratie ist beidem verpflichtet, der Sicherheit der Mehrheit und den Rechten des Einzelnen” ¬ eine alarmierende Verteidigung der "Zwangs-Befragung” vorgebracht. (51)
Tiefenereignisse als Intrigen innerhalb des globalen Dominanz-Konsens
Viele Kritiker der amerikanischen Außenpolitik auf der Linken neigen dazu, ihre erhebliche Kohärenz über die Zeit zu betonen, von den War-Peace Studies für die Nachkriegsplanung des Council on Foreign Relations in den 1940er Jahren, über Verteidigungsminister Charles Wilsons Plänen in den 1950er Jahren für eine "permanenten Kriegswirtschaft”, bis hin zu Clintons Erklärung vor den Vereinten Nationen im Jahre 1993, dass die USA "multilateral" handeln würden, "wenn möglich, aber unilateral, wenn nötig.” (52)
Diese Sicht der Politik Amerikas hat manche überzeugt, vor allem Alexander Cockburn, die Abwesenheit einer kohärenten marxistischen Analyse des "fundamentalen Schwachsinns” und der "Dummheit” des "9/11-Verschwörungtheorietums" zu beklagen. (53) Aber es ist durchaus möglich, beides anzuerkennen; dass es laufende Kontinuitäten in der amerikanischen Politik gibt, und ebenso auch wichtige, versteckte und wiederkehrende interne Spaltungen, die zu Amerikas strukturellen Tiefenereignissen Anlass boten. Diese Ereignisse haben immer die Reibung zwischen der Wall Street und dem Council on Foreign Relations auf der einen Seite, und den immer mächtiger werdenden, von Öl und Militär dominierten Wirtschaftszentren des Mittleren Westens und des Texas Sunbelt auf der anderen einbezogen.
Zu der Zeit, als General MacArthur, auf seine Unterstützung im Mittleren Westen und in Texas zurückgreifend, damit drohte, Truman und das State Department herauszufordern, wurde die Opposition als eine zwischen den traditionellen Europa-Zuerst-Befürwortern des Nordostens und dem neuen Reichtum der Asien-Zuerst-Befürworter angesehen. In der Wahl 1952 war die außenpolitische Debatte die zwischen der Demokratischen "Eindämmung” und dem Republikanischen "Zurückdrängen". Bruce Cumings, dabei Franz Schurmann folgend, schrieb später über die Spaltung, auch innerhalb der CIA, zwischen dem "Wall Street-Internationalismus” auf der einen Seite und dem "Cowboy-Stil-Expansionismus” auf der anderen. (54)
Viele sind der Definition von Michael Klare gefolgt, dass der Konflikt, selbst innerhalb des Council on Foreign Relations, einer zwischen "Händlern" (Trader) und kriegerischen "Preußen" (Prussians) war. (55) Seit dem Aufstieg der sogenannten "Vulkane" ¬ insbesondere Donald Rumsfeld, Dick Cheney und Paul Wolfowitz, gestützt durch das Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert (PNAC) ¬, wurde der Kampf häufig als ein Kampf zwischen den Multilateralisten des Status quo und den Unilateralisten, die die unbestreitbare amerikanische Hegemonie verfolgen, beschrieben. (56)
Jedem der Tiefenereignisse, die ich erwähnt habe, und anderen, wie dem U-2-Zwischenfall, kann dieser Wettstreit zwischen handeltreibenden (multilateralen) und kriegerischen (unilateralen) Ansätzen zur Erhaltung der globalen US-Dominanz als zugrundeliegend angesehen werden. Jahrzehnte lang war die kriegerische Fraktion eindeutig eine Minderheit, aber es war auch eine aktivistische und gut finanzierte Minderheit, in deutlichem Gegensatz zu der relativ passiven und unorganisierten Händler-Mehrheit. Daher konnte sich die Vorliebe der Krieger für den Krieg, dank reichlicher Mittel vom militärisch-industriellen Komplex und auch einer Reihe von Tiefenereignissen, immer wieder durchsetzen.
Die 1970er Jahre können als Wendepunkt betrachtet werden, als eine von Paul Nitze angeführte CFR-Minderheiten-Fraktion, die Führungskräfte des militärisch-industriellen Komplex‘ wie David Packard und pro-zionistische, zukünftige Neocons wie Richard Perle vereinte, eine Reihe von militanten politischen Koalitionen wie das Committee on the Present Danger (CPD) schmiedete. Cheney und Rumsfeld, damals im Weißen Haus von Ford, nahmen an diesem Angriff auf die multilaterale Außenpolitik Henry Kissingers teil. (57) Ende der 1990er Jahre nahmen Cheney und Rumsfeld, während sie heimlich die COG-Bestimmungen, die an 9/11 in Kraft gesetzt wurden, verfeinerten, auch offen an der Nachfolgeorganisation der CPD, dem Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert (PNAC), teil.
Von seinem Büro aus, das als Schnittstelle zwischen CIA und der US Air Force diente, leitete Col. L. Fletcher Prouty ab, dass es ein einzelnes Geheim-Team innerhalb der CIA gab, welches aber nicht darauf beschränkt war, das nicht nur für die Tonkin-Zwischenfälle (zeitlich abgepasst, um die geplante Freigabe der Militäraktion gegen Nordvietnam zu ermöglichen) verantwortlich gewesen sei, sondern auch für andere Tiefenereignisse, wie dem U-2-Zwischenfall von 1960 (der nach Meinung Proutys geplant und zeitlich festgelegt war, um die Gipfelkonferenz zwischen Eisenhower und Chruschtschow zu durchkreuzen) und sogar die Ermordung von Präsident Kennedy (nach welchem sich das Secret Team "daran machte, die ganze Richtung des Krieges zu übernehmen und die Aktivität der Vereinigten Staaten von Amerika zu dominieren.”) (58)
In einer Sprache, die sowohl auf Korea 1950, als auch auf Tonkin 1964 anwendbar ist, argumentierte Prouty, dass die CIA einem Muster von Handlungen folgte, die "in Südostasien völlig außer Kontrolle gerieten:”
"Der heimliche Operator … bereitet die Bühne, indem ein sehr kleiner und sehr geheimer, provokativer Angriff von der Art gestartet wird, das er offene Repressalien mit sich bringt. Diese geheimen Attacken, die von Dritten oder von staatenlosen Söldnern begannen werden könnten, deren Materialien heimlich von der CIA geliefert wurden, werden zweifellos Reaktionen hervorrufen, was wiederum in den Vereinigten Staaten zu beobachten ist. … Es ist kein neues Spiel, [aber] es wurde unter Walt Rostow und McGeorge Bundy gegen Nord-Vietnam zu einer hohen Kunstform erhoben, um den Rahmen für die Golf von Tonkin-Angriffe zu stecken." (59)
Ich erwähne Proutys These hier, um meinen teilweisen Dissens davon aufzuzeichnen. Aus meiner Sicht lokalisiert seine Vorstellung von einem "Team” das, was ich die globale Dominanz-Denkweise nenne, zu eng in einer eingeschränkten Gruppe, die nicht nur Gleichgesinnte sind, sondern auch in konspirativer Kommunikation zueinander über einen langen Zeitraum stehen. Er stellt die Art von verschwörungstheoretischer Mentalität aus, die einst von William G. Domhoff kritisiert wurde:
"Wir alle haben eine enorme Neigung, daran glauben zu wollen, dass es eine geheime böse Ursache für all die offensichtlichen Übel der Welt gibt. …. [Verschwörungstheorien] ermutigen den Glauben, dass in der Welt alles gut wäre, wenn wir ein paar schlechte Menschen loswerden würden." (60)
Meine eigene Position ist immer noch jene, die ich vor Jahren als Reaktion auf Domhoff artikulierte:
"Ich habe immer geglaubt und argumentiert, dass ein wirkliches Verständnis der Kennedy-Ermordung nicht zu ,ein paar schlechten Menschen‘ führen wird, sondern zu den institutionellen und parapolitischen Arrangements, die die Art und Weise bilden, in der wir konsequent regiert werden." (61)
Das zitierend, was ich geschrieben hatte, fügte Michael Parenti hinzu: "In der Summe sind Verschwörungen des Nationalen Sicherheitsstaats [oder was ich Tiefenereignisse nenne] Bestandteil unserer politischen Struktur, nicht Abweichungen davon.” (62)
Das Ergebnis der Tiefenereignisse, die ich bisher erwähnte, ist vor allem eine Reihe von Siegen für die Krieger gewesen. (63) Aber es gibt andere strukturelle Tiefenereignisse, insbesondere Watergate 1972-74 und Iran-Contra 1986-87, die wenn nicht als Siege für die Händler, so doch zumindest als temporäre Rückschläge für die Krieger gesehen werden können. In The Road to 9/11 habe ich versucht zu zeigen, dass Cheney und Rumsfeld, während sie im Weißen Haus von Ford saßen, den Rückschlag durch die Post-Watergate-Reformen bitter übel nahmen, und sofort setzten sie eine Reihe von Schritten in Bewegungen , um sie umzukehren. Ich argumentiere darin, dass der Höhepunkt dieser Schritte die Verhängung der von ihnen lange geplanten COG-Bestimmungen nach 9/11 war, die unter ihrer Aufsicht seit den frühen 1980er Jahren formuliert wurden.
Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die kriegerische Position, die zunächst die einer marginalen, aber konspirativen Minderheit war, somit von der Reagan- und Bush-Präsidentschaft an mehr und mehr zu einer zentralen Position hinbewegt. Dies wird auch durch den Aufstieg des Einflusses des Council for National Policy seit 1981 symbolisiert, der ursprünglich von Texas-Öl-Milliardär Nelson Bunker Hunt gegründet wurde, um explizit den Einfluss des Council on Foreign Relations wettzumachen. (64) Die 1950er Jahre mit dem gegenwärtigen Jahrzehnt vergleichend, ist es auffällig, wie sehr der Status des State Department vis-à-vis dem des Pentagon zurückgegangen ist. Mit der beschleunigten Militarisierung der US-Wirtschaft stellt sich die Frage, ob sich eine mehr den Händlern genehme Außenpolitik je wieder durchsetzen kann.
Und seit 9/11, vor allem mit dem Einrichten von unbekannten COG-Verfahren, haben einige von der Gesamtuntergrabung der Demokratie durch eine neue imperiale Präsidentschaft im Weißen Haus von Bush gesprochen. (65)
9/11, die Bedrohung der Verfassungsrechte und der Kongress
Ein Skeptiker könnte beobachten, dass es immer noch einen Kongress mit verfassungsmäßigen Befugnissen zur Überprüfung und Einschränkung dessen gibt, was die Exekutive tut. Und es ist wahr, dass ein gemeinsamer Kongress-Ausschuss im Jahre 2002 die CIA- und FBI-Aktivitäten vor und nach 9/11 untersuchte. (66) Die Befugnisse des Kongresses sind jedoch geschwächt worden. Ein wesentlicher Teil dieses Berichts, der sich genau mit der Beziehung der CIA und der Saudi-Regierung zu dem angeblichen Entführer al-Mihdar befasst, wurde klassifiziert und von der Regierung zurückgehalten. Als einige der brisanten Informationen Newsweek zugespielt wurden, gerieten die Ausschussmitglieder und Mitarbeiter (und nicht die saudische Regierung) in den Fokus einer strafrechtlichen Informationsleck-Untersuchung des FBIs. (67) Der Vorsitzende, Senator Bob Graham,
"dachte, dass die Leck-Untersuchung eine offensichtliche Anstrengung der Regierung war, den Kongress einzuschüchtern. Und wenn das die Absicht war, funktionierte sie. Mitglieder des gemeinsamen Ausschusses und ihre Mitarbeiter wurden durch Angst zum Schweigen über die Untersuchung gebracht." (68)
Es scheint, dass die Wahl demokratischer Mehrheiten in beiden Häusern des Kongresses wenig bewirkt hat, um diesen Zustand zu ändern. Die elektronische Überwachung ohne richterlichen Beschluss (die der Präsident als COG-Vorschrift benannte) (69) wurde durch den 110. Kongress im Protect America Act von 2007 gebilligt, ein Gesicht, das die Aufsicht des FISA Court beschränkte, wie es sich der Präsident gewünscht hatte. Der gleiche 110. Kongress versäumte es, den Military Commissions Act von 2006 rückgängig zu machen, der (wie Robert Parry im Baltimore Chronicle schrieb) "effektiv Habeas Corpus für Nicht-Staatsbürger, einschließlich rechtmäßig ansässige Ausländer eliminiert.” (70)
Gleichermaßen erschreckend hat der Kongress nur wenig oder gar keine Lust gezeigt, die übergreifenden Annahmen des Kriegs gegen den Terror herauszufordern oder auch nur in Frage zu stellen. Wir befinden uns noch immer in einem nationalen Notstand, der von Präsident Bush am 14. September 2001 ausgerufen wurde. (71) Wie die Washington Times am 18. September 2001 schrieb: "Einfach durch Verkünden eines nationalen Notstands am Freitag, aktivierte Präsident Bush rund 500 ruhende gesetzliche Bestimmungen, einschließlich derjenigen, die ihm die Verhängung der Zensur und des Kriegsrecht erlauben.” Die Washington Times berief sich auf die präsidiale Proklamation 7463 vom 14. September 2001, "Erklärung des nationalen Notstands aufgrund bestimmter Terroranschläge” ("Declaration of National Emergency by Reason of Certain Terrorist Attacks”). Der Ausnahmezustand, der anschließend am 23. September 2001 durch die Executive Order 13224 erklärt wurde, wurde durch den Präsidenten am 20. September 2007 wieder verlängert. (72)
COG, NSPD-51, und die Herausforderung der Checks & Balances des Kongresses
Die verfassungsrechtlichen Implikationen dieses Ausnahmezustands wurden von der "National Security and Homeland Security Presidential Directive”, NSPD-51, des Präsidenten vom 9. Mai 2007 verstärkt, die (ohne auch nur in einer Pressemitteilung veröffentlicht zu werden) verordnete:
"Wenn der Präsident bestimmt, dass ein katastrophaler Notfall eingetreten ist, kann der Präsident übergreifende Regierungsfunktionen übernehmen und alle Aktivitäten des Privatsektors steuern, um sicherzustellen, dass wir aus der Not mit einer ,dauerhaften verfassungsmäßigen Regierung‘ hervorgehen.” (73)
Die Richtlinie schien, ohne es ausdrücklich zu sagen, die gesetzlichen Post-Watergate-Bestimmungen der Kongress-Aufsicht, die 1977 vom National Emergencies Act erlassen wurden, aufzuheben. (74)
Unter den großen Zeitungen berichtete nur die Washington Post über NSPD-51, indem sie feststellte, dass die "Richtlinie eine Verlagerung der Autorität weg vom Department of Homeland Security hin zum Weißen Haus formalisiert.” (75) Sie fügte hinzu:
"Nach den 2001-Angriffen beauftragte Bush etwa 100 hochrangige zivile Manager, sich heimlich auf Standorte außerhalb von Washington für Wochen oder Monate zu bewegen, um das Überleben der Nation zu sichern; eine Schattenregierung, die sich auf der Basis langjähriger ,Operationskontinuitätspläne‘ herausbildete.”
Die Washington Post versäumte es jedoch anzumerken, dass diese Operationskontinuitätspläne, die angeblich die Aussetzung der Verfassung und möglicherweise des Kongresses beinhalten, geheim waren ¬ die Frucht der über zwei Jahrzehnte langen Plannung von Dick Cheney und Donald Rumsfeld, auch während der Zeit, als keiner der beiden Männer eine Regierungsposition innehatte. (76)
Nach dem Drängen von Wählern, darunter vielen Mitgliedern der 9/11-Wahrheitsbewegung, unternahm der Kongressabgeordnete Peter DeFazio den Versuch, die COG-Pläne in den klassifizierten Anlagen von NSPD-51 zu sehen. Sowohl ihm, als auch schließlich dem gesamten House Committee on Homeland Security wurde die Möglichkeit, diese Anlagen zu sehen, verweigert, indem argumentiert wurde, dass der Ausschuss nicht die erforderliche Zugangsberichtigung besäße. Dies hätte für den Kongress eine Linie im Sand sein müssen, um seine verfassungsmäßigen Rechte und Pflichten geltend zu machen. Wie ich schon an anderer Stelle berichtete:
"Die Geschichte, von der Mainstream-Presse ignoriert, beinhaltete mehr als das übliche Gerangel zwischen der Legislative und Exekutive der US-Regierung. Was auf dem Spiel stand, war ein Kampf zwischen den verfassungsmäßigen Aufsichtsbefugnissen des Kongresses und einer Reihe von politischen Plänen, die verwendet werden könnten, um die Verfassung zu ändern oder auszusetzen." (77)
Aber es scheint, dass der aktuelle Kongress nichts tun wird, um die Bemühungen des Kongressabgeordneten DeFazio für die Aufsicht des Kongresses über COG zu unterstützen.
Der Kongress und die andauernde Vertuschung von 9/11
Zudem ergriff der 110. Kongress keine Maßnahmen, um sicherzustellen, dass alle Regierungsstellen mit den National Archives zusammenarbeiten, um die Verpflichtung der 9/11-Kommission, ihre Aufzeichnungen der Öffentlichkeit 2009 zu übergeben, zu erfüllen. (78) Ein dies sicherstellendes Gesetz ist dringend erforderlich.
Das FBI hat Dokumente kooperativ in Bezug auf diese Verpflichtung freigegeben, und vor kurzem hat die CIA angefangen, ebenfalls zu kooperieren. (79) Aber manche Bundesstellen, insbesondere die FAA und das Pentagon, kooperieren überhaupt nicht mit der Verpflichtung der 9/11-Kommission. Sowohl die FAA, wie auch das Pentagon lehnten die Freigabe wichtiger Aufzeichnungen gegenüber der 9/11-Kommission trotz ihrer gesetzlichen Befugnisse ab, bis sie durch eine Zwangsvorladung unter Strafandrohung dazu gezwungen wurden. (80) Aber das Gesetz, das die 9/11 Kommission im Jahre 2002 schuf, hat keine rechtliche Bestimmung über ihre Aufzeichnungen für die Zukunft vorgenommen. (81)
Dies ist ein Anlass zur Besorgnis, da 9/11 eindeutig eine wichtige Neujustierung unserer traditionellen Verfassungsgleichgewichte und Bürgerrechte eingeleitet hat. Ich behaupte, dass eine energische Verteidigung der verfassungsmäßigen Traditionen dieses Landes einen kräftigen Druck zur Freigabe der Unterlagen der 9/11-Kommission erfordert, so dass wir beginnen, die Geheimnisse zu lösen, wie diese Verfassungskrise entstanden ist.
Kurz gesagt leben wir in einem laufenden Ausnahmezustand, dessen genauen Grenzen unbekannt sind, und das auf der Grundlage eines umstrittenen Tiefenereignisses ¬ 9/11 ¬, das immer noch weitgehend ein Rätsel darstellt. Ohne der Vorstellung beizupflichten, dass ein Staatsstreich stattgefunden habe, würde ich kategorisch behaupten, dass eine radikal hegemoniale Denkweise, die sich vor allem in Vizepräsident Cheneys Büro lokalisiert, derzeit 9/11, den Krieg gegen den Terror und die geheimen COG-Anordnungen benutzt, um Vorrechts-Beschränkungen über die Checks & Balances der US-Verfassung auszuüben, ohne dass es eine wesentliche Herausforderung eines willfährigen Kongress und ebenso willfähriger Medien gäbe.
Die Quellen die Scott zum Artikel benützt, können auf beiden verlinkten Orginalseiten nachgelesen werden
Orginal Quelle: 9/11, Deep State Violence and the Hope of Internet Politics
deutsche Quelle: Der Tiefenstaat und 9/11
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Zu durchaus ähnlichen Schlussfolgerungen wie Scott kommt auch Thierry Meyssan von voltairenet.org. In seinem Artikel vom 11. SEPTEMBER 2014
beschreibt Meyssan 9/11 als einen Putsch des US-Tiefenstaates gegen das offizielle Washington. Dreizehn Jahre nach dem 11. September herrscht noch
immer die Verblendung
Fazit: Das US-SchreckensImperium ist zu einer kaum, einzuschätzenden Gefahr für die Menschheit geworden
Weiterführende Links:
Die Luegengeschichte des Imperiums ueber Syrien
Doppelmoral oder Schwerstverbrechen..die westliche Wertegemeinschaft am Anschlag
Politische Ponerologie
Syrien Zentrum des Gases im Nahost Krieg
Den Krieg in Libyen verstehen
Neuer naher und mittlerer Osten
Ja und weitere mehr...einfach durch den Blog gehen
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Rationale Konsensfindung: Gründe / Argumente statt Gruppendynamik
Blogregeln
Drachenwut's Politikblog
alle Artikel
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Spannende Zeiten, wir erleben gerade die Geburtsstunde
Ein scharf beobachteter, schlüssig gefolgerter und ansprechend in einem Gleichniss dargestellter Artikel.....
von Analitik
13.10.2016
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Erhaltung der Überlegenheit Zur Verteidigungsstrategie der nächsten US-Regierung
Foreign Affairs, das führende aussenpolitische Magazin der USA, lässt jetzt schon über die "Verteidigungspolitik" der nächsten
US-Regierung nachdenken.
Von Mac Thornberry und Andrew F. II Krepinevich
Foreign Affairs, September/Oktober 2016
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Brasilien
Bananenrepublik oder Opfer der global-monopolistischen US-Hegemonie
Parlamentarischer Putsch gegen Brasiliens Präsidentin Dilma Rouseff (2016)
Eine Analyse
von dragaoNordestino
10.09.2016
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ist kein Spargeldsystem und auch kein Spekulationsgeldsystem
Was ist dran an der Zinskritik und was eigentlich ist der ausschlaggebende Systemfehler, welcher unser Kreditgeldsystem an den Anschlag bringt.
von dragaoNordestino
01.09.2016
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Eine kritische Betrachtung
Juhu wir wollen Vollgeld...Vollgeld löst fast alle unsere Problem...
so und mit vielen weiteren Versprechungen, wird die Idee des Vollgeldes unter die Leute gebracht, nur... stimmt dies alles auch.?
von dragaoNordestino
17.02.2016
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Wo kommt den der ganze radikal islamische Wahnsinn her.? Dieser fiel ja nicht einfach vom Himmel....oder etwa doch.?
Die Antwort ist ein glasklares "NEIN"
Der radikale Islamismus wurde von
interessierten Kreisen, in den 1980er Jahren aus geopolitischen Macht- und EnergieGier Spielen erfunden und bis heute ausgebaut. Er ist ein Werkzeug in
den Händen einer völlig dekadenten und korrupten Politdarsteller Szene des anglo-amerikanischen
Imperiums.
Von dragaoNordestino 9. September 2014
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Ist anzunehmen dass Russland im Bezug auf den, in der Ostukraine aufmarschierenden Faschisten-Mob aus Kiew, etwas völlig unlogisches
und unmenschliches tun würde....nämlich NICHTS.?
Wohl kaum..... Russland wird reagieren, reagieren müssen....auch wenn dies Krieg gegen den Westen bedeutet.
Von dragaoNordestino 11. April 2014
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im Kreml vor Abgeordneten der Staatsduma, vor Mitgliedern des
Föderationsrats, Gouverneuren des Landes und Vertretern der Zivilgesellschaft bezüglich der Bitte der Republik Krim und der Stadt
Sewastopol um Aufnahme in den Bestand der Russischen Föderation
20. März 2014
Ein muss für jeden der verstehen möchte was da eigentlich abgeht. Ausserordentlich erhellend.
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16. März 2014
Die russische Überraschung, für einen an Naivität, kaum mehr zu überbietenden Westen
HA-HA-HA-HA-HA
Putin öffnet die letzte Babuschka
was kommt zum Vorschein, Arseni Yatsenyuk und der westliche Zahltag.
Man könnte sich krumm lachen, wenn es nicht so ernst wäre.
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Autor: dragaoNordestino 5. März 2014
Was wird die russische Föderation nun tun.? Stehen wir am Anfang des Countdowns zum 3. Weltkrieg
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von Konstantin Wecker & Prinz Chaos II. 25.11.2013
Ein packendes und aufklärendes Manifest. Ein Glücksfall für die Gesellschaft der "Ahnungslosen.?", dass es noch solche
politisch-engagierten Künstler gibt.
Aufruf zur Revolte ist ein, die reale Wirklichkeit beschreibendes Manifest, ohne klugscheisserischen Zeigefinger. Wohl aber
mit vielen klugen Fragen und einem Finger auf etliche völlig dekadenter Realitäten, unserer in grenzenlose Perversion, abgleitenden Gesellschaft.
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von dragaoNordestino 18.11.2013
Bei der Diskussion um Buchgeld und dessen Schöpfung gibt es so manches zu debattieren, zu Recht wie mir scheint. Jedoch sollte
man sich dabei nicht, auf polemisch aufgeblasenes Glatteis begeben....vor allem dann nicht, wenn man dazu beitragen möchte, das sich etwas bewegt in
der Sache.
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von dragaoNordestino 1.11.2013
Wie Deutschland die europäische Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) gegen die Wand fährt und damit
systematisch zerstört
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von dragaoNordestino 17.09.2013
Viele Amerikaner und Menschen aller Herren Länder haben die Lügen, die Dauerintrigen,
politischen Winkelzüge, die erstunkenen und erlogenen "Beweise" zur Legitimierung von Kriegsverbrechen und Massenmord, die Endlospropaganda, die mit
krimineller Energie stets neu aufgeladene, unermüdliche Kriegshetze gründlich satt.
Kein Selbstdenkender Mensch kann angesichts der geistlosen Kriegstrommelei, der
die zivilisatorischen Werte, auf die man sich doch so viel einbildet, geradezu ad absurdum führt, gutheissen.
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von Imad Fawzi Shueibi 28.08.2013
Der mediale- und militärische Angriff gegen Syrien betrifft direkt den Welt-Wettbewerb für Energie, erklärt Professor Imad Shueibi in einem
meisterhaften Artikel, den ich weiter verbreiten möchte.
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von Michael Lobe 17.08.2013
Eine erhellende Analyse, die aus inneramerikanischer und europäischer Perspektive die
USA mit dem alten Rom vergleicht
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von Roland Hoffmann 6. August 2013
Eine detailierte Analyse der geopolitischen Gegenwart und eine Studie über den Versuch der USA, die Monopolare Weltordnung
durch Kriege zu erhalten...ja weiter aus zu bauen.
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Von Chris Hedges 28. Juli 2013
Eine hervorrragende Gegenüberstellung von Prognose, Analyse und Ist-Zustand.
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von Stephen Lendman Global Research, 30. Juni 2013
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Doppelmoral oder Schwerstverbrechen..... die westliche Wertegemeinschaft am Anschhlag
von dragaoNordestino
13. Juni 2013
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Globalisierung
von Pierre Hillard
31. Mai 2013
Die Europäische Union nur eine Komponente eines umfassenden Programms, das zur Entstehung von Kontinentalblöcken mit jeweils seiner
Währung, seiner Staatsbürgerschaft, seinem gemeinsamen Parlament usw. führt. Alle diese Blöcke zusammen sollen eine globale Gouvernanz darstellen.
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von Hans-Peter Studer (11. Mai 2013)
Allzu starr sind die eingeimpften Denkkonstrukte. Für wirkliche Veränderungen braucht es jedoch zuallererst ein breit getragenes,
die Veränderung beförderndes Bewusstsein als Grundlage!
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von Susanne Kablitz (27.04.2013)
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Eine Spielwiese für Störenfriede, die sich nicht abfinden wollen das ist der Störsender.
wird laufend weitergeführt
(03.April 2013)
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aus der Sicht Russlands
von Fjodor Lukjanow Chefredakteur der Zeitschrift "Russia in Global Affairs".
30. März 2013
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Sind unsere westlichen Demokratien in Wahrheit gut getarnte, von Sozio- und Psychopathen übernommene Pathokratien.?
(24. März 2013)
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Marktwirtschaft ohne Kapitalismus und Sozialismus ohne Planwirtschaft
Gespräch mit Sahra Wagenknecht (21.03.2013)
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Werden die etablierten Volkszertretter das Volk zu respektieren lernen, oder müssen diese erst völlig abgeschafft werden.?
(10.03.2013)
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Interview mit Prof. Dr. Karl Albrecht Schachtschneider. (22. Februar 2013)
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von Yavuz Özoguz (21. Februar 2013)
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Was wir brauchen, ist eine andere Sozialpolitik (19. Februar 2013)
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ein troianisches Pferd des Neoliberalismus..? (13. Februar 2013)
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